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Sächsische Dorfzeitung : 17.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188811170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18881117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18881117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-17
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 17.11.1888
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Feuillttou Be- mau m i» » H. «tu«- Reick tu E. l kehl ' hier; Hofe», kr i» j hier; tzer « Der Brandbauer. Bon «ebh. Schiitzler-P erasini. Rachdruck «nbOlev. bin Millionentraum. Novelle von O. Freitag. (Schluß.) Er ist wenig mehr zu berichten. Doch nur ein Jahr büßte er von seiner Strafe ab. Sein kühner Traum, die Tochter de« Millionärs sich zu gewinnen, an ihrer Seite dahinzuwandeln für da- Leben, er war zerronnen und das vermochte er nicht zu überwinden: er starb, verlassen und vergessen von Allen, die ihn kannten, in dem Lazareth des Ge fängnisse-. Herr von Stein und der Kommercienrath ver kauften ihre Güter und Grundstücke, um fern von der Heimath die traurigste Zelt ihre- Leden» zu ver gessen. Elisabeth fand in der treuen Liebe ihre- Gatten den schönsten Lohn für ihre gläubige Zuversicht an der Unschuld de- schwergeprüften ManneS. Der Ruhm deS RechtSanwalteS Drake hatte durch den Stein'schen Proceß seinen Höhepunkt erreicht; der Kriminal-KommissariuS Pickert aber nahm au- „Ge sundheitsrücksichten* einen mehrmonatlichen Urlaub; er konnte eS schwer verwinden, daß ein „simpler Rechts anwalt* ihm in einem so wichtigen Kriminal-Procefse den Rang abgelaufen. Friedrich Volkmann legte den unerwarteten weisen gegenüber ein offene» Geständmß ab. Manche- Dunkel klärte sich dadurch. Er hatte, um seine schwarze That unentdeckt auS- führen zu können, Emma Hübner doS Märchen von dem Glück-umstande aufgebunden, der eS ihm ermögliche, sie zu herrschen, hatte daS unerfahrene Mädchen ver mocht, jene Zeilen au Herrn von Stein zu richten, um ihn zur Zeugenschaft bei der vorgespiegelten Trauung in der Johannitkirche aufzufordern; er hatte jene Land streicher gedungen, von denen zwei Herrn von Stein überfielen, der dritte Emma verfolgte und in seine Arme trieb; er gestand den Diebstahl deS Taschentuches mit dem Zeichen E. v. St. und die Fälschung jenes Briefe-, den er in Elisabeth'» Auftrage dem Gericht übergeben sollte. Erntezeit war e». Arbeü überall, wohin blickte in dem Dorfe Steinach. Schwerbeladen schwank ten die Erntewagen die Dorfstraße herein, begleitet von Knechten und Mägden, die, mit Rech.n und Gabel über der Schulter, nebenher schritten. Der Tag geht zur Neige. Die große Hitze hat nachgelassen und bald ist'» Feierabend. Mancher Arbeiter, der sich den Schweiß von der Stirne wischt, hat den Abend her beigelehnt, denn die Bauernarbeit in der Erntezeit ,st nicht leicht, weder für den Knecht noch für die Magd. Die meisten der Bediensteten find fremd im Dorfe. Sie kommen alljährlich zur Erntezeit, verdingen sich einige Wochen bis Alles m der Scheune ist und ziehen dann wieder fort. Dorf Steinach wird fast durchweg- von wohl habenden Bauern bewohnt, die stattliche Höfe und ausgedehnte Wiesen und Felder besitzen. Daß auch ein gesunder und kräftiger Viehschlag dort zu Hause ist, erscheint wohl selbstverständlich. Die Steinacher find stolz auf ihren Reichthum, so stolz fast, wie alter Adel auf seine Privilegien. Nur selten geschieht e», daß ein Bursche oder Mädchen über die Markung hinau- sich verheirathet. Bor Allem aber sieht der Steinacher auf Ehre und Reputation. Am Eingänge de» Dorfe» steht da» Gehöft de» Brandbauern. Vor mehreren Jahren abgebrannt, steht e» nun blank und frisch wieder da und sem Besitzer ist der Reichsten einer. Eine lange Zeit ist verflossen seit jenem Brande, wo nicht nur alle» Getreide, sondern auch zwei Men schenleben mit zu Grunde gingen Seit jener Zeit nennen sie den Iakob den „Brandbauer*. E» gefällt ihm da» Wort zwar nicht, aber e» hängt au ihm wie eine Kette und weg bringt er'» Nicht. Auch die Manipulation mit dem Koffer war von ihm ausgegangen. Da sich in demselben die ganzen Briefschaften Emma'» befanden, mußte er den Koffer in feine Gewalt bekommen, nm die Briefe zu vernichten, die er an da» Mädchen geschrieben und die sofort zum Berräther an ihm geworden wären. In der nächsten Schwurgericht»-Periode wurde er zu lebenslängliche« Zuchthause verurtheilt. -tze« turn Der Xin» k httpfend» tuitz -rS. > tu Mart: erste 1S5- X) Futter, e Faß bS.» , « INI» — 13 M. - 13 «. «. 00 Pf. Io 8 M. co M so Pf. » Pf., um M. 3» A M. 60 M o tu Mart r 170-174, erste 18b— 188—148. tüböl 38,00. tu Mart: 193-20» enalffcher 68, feucht >. »erste, luttergerst, >2. Mat» len, tvetße <133-140. -1bO. Oel. 000-000. intrte» vro ade 13,00. >ro 10,000 34/)) »., Markte: 0. ÜRMer X). Dtro- Mr. 136. Sonnabend, den 17. Movemöer 1888. 50. Jahrgang. Politische Weitschau. Deutsche» Reich. Die gegen die aufrührerischen Stämme in Ostafrita geplante deutsch englische Expedition, ou der sich übrigens aller Wahrscheinlichkeit nach auch Frankreich, Italien und Belgien betheiligen werden, steht augenblicklich im Vordergründe de» politischen Interesses und somit kommt ein Vortrag sehr erwünscht, welchen vor einigen Tagen der Generalstabs «Major Liebert in der „militärischen Gesellschaft" zu Berlin über diese- Projekt gehalten hat. Der Redner bezeichnete eS al bte Absicht der deutschen ReichSregierung, Genugthuung für die Ermordung der deutschen Unterthanen und Ersatz für die Zerstörung deS ElgenthumeS derfelben zu fordern, sowie gleichzeitig die Unterdrückung des Sklavenhandels anzustreben. Zu diesem Zwecke werden sich unsere Marinetruppen zunächst wieder jener der „deutsch, ostasrikanischen Gesellschaft entrissenen Hafen plätze bemächtigen und jede aufständische Bewegung in schonungsloser Weise unterdrücken. Die Entschädigung für die Zerstörung der Plantagen rc. hat der Sultan von Zanzibar zu leisten. Sollte sich dieser hierzu nicht verstehen wollen, so wird man deutscherseits vorläufig die in den Hafenplätzen zu erhebenden Zölle mit Bffchlag belegen. Im Uebrigen haben die Kriegsschiffe nur die Küste zu überwachen und die EklavenauLfuhr, sowie jede Waffeneinfuhr zu verhindern. Die „Deutsch-ost- afrikanische Gesellschaft" wird, sofern sie es nicht vor zieht, sich auszulösen, sodann ihre Arbeit von Neuem beginnen muffen und zwar gestützt auf eine eigene bewaffnete Macht, deren Mannschaft aus vom Araber- thume unbeeinflußten Afrikanern zusammenzusetzen ist. Gleichzeitig wird man auf die Anlage großer Han delsstraßen nach dem Tanganjika- und dem Nyanza- See Bedacht zu nehmen haben. Die- die An sicht des Majors Liebert. Im Anschlusse hieran sei übrigens einer Meldung Erwähnung gethan, wonach die „Deutsch-ostafrikanische Gesellschaft", die sich be kanntlich noch vor wenigen Togen mit Liquidations gedanken trug, angesichts der Unterstützung, welche ihr jetzt seitens Englands und Deutschlands durch die be vorstehende Expedition gewährt wird, den Beschluß ge faßt haben soll, ihren Fortbestand durch Aufnahme einer neuen Anleihe zu sichern. — Der osficielle .Reichsanzeiger" veröffentlicht zwei diplomatische Noten, welche mit Bezug auf das gemeinsame Vorgehen Deutsch lands und Englands in Ostasrika zwischen dem deutschen Botschafter in London, Grafen Hatzfeldt und dem eng. lischen Premierminister, Lord Sali-dury, au-getaulcht worden sind. In dem Schreiben des Vertreters Deutschlands am englischen Hofe heißt es u. A.: „An- gesichts der zunehmenden Ausdehnung der Feindselig ¬ keiten, mit welchen die Sklavenhändler arabischer Nationalität der Unterdrückung de- Negerhandel» und dem Verkehre der christlichen Völker mit den Einge borenen Afrika- entgegentreten, schlägt die deutsche Re gierung der britischen vor, gemeinschaftlich und mit Zustimmung des Sultan- von Zanzibar die zum Gebiete dieses Herrschers gehöligen Küstenstriche von Ostafrika zu blockiren, um die Ausfuhr von Sklaven und die Einfuhr von Waffen und Krieg-munition daselbst zu unterdrücken. Um diese Blockade wirksam zu gestalten, wird eS erforderlich sein, daß die Kriegsschiffe der beiden Nationen jede» verdächtige Fahrzeug, unter welcher Flagge eS auch fahren mag, durchsuchen und gegebenen Falles aufbringen. Die Regierung Sr. Majestät deS deutschen KoiierS ist bereit, in Gemein schaft mit der Regierung Ihrer Majestät der Königin von England bei den anderen Mächten die nölhigen Schrille in diesem Sinne zu thun. Da der Neger- handel, sowie die Rüstungen und die Feindseligkeiten der Sklavenhändler sich auch auf daS an Zanzibar an grenzende portugiesische Küstengebiet erstrecken, so wird es nützlich und wünschenswerih sein, die Mitwirkung und Zustimmung Portugals zur Ausdehnung der Blockade auf den dieser Macht gehörigen TheU der Küste zu erlangen." In seiner hierauf erfolgten Er wiederung theilte Lord Salisbury dem deutschen Bot schafter mit, daß die Königin von England mit dem obigen Vorschläge in allen Punkten einverstanden sei. Wie mit Bestimmtheit verlautet, w,rd der Groß- fürst. Thronfolger von Rußland, welcher bekanntlich augenblicklich in Kopenhagen weilt, auf der Rückreise von dort dem deutschen Kaffer in Berlin einen Besuch abstatten. 7— Obwohl Kaiser Wilhelm sich gelegentlich seines Aufenthaltes in BreSlau jede Ovation verbeten hatte, haben es sich doch die verschiedenen dortigen Arbeitervereine nicht nehmen lassen, dem Monarchen am Donnerstag Abend einen Fack^lzug darzubringen. Bei dieser Gelegenheit richtete der Vor sitzende beS evangelischen Arbeitervereine-, Stellmacher Kühn, eine kurze Ansprache an Se. Majestät. Auf Veranlassung der Kaiserin-Wittwe Friedrich hat der englische Schriftsteller Rennell Rodd unter dem Titel: „Friedrich lll. als Kronprinz und Kaiser" eine Biographie des verstorbenen Monarchen v »öffent- licht, welche nunmehr auch in deutscher Uedersetzung erschienen ist. Die Broschüre wird durch nachstehenden vom 18. August d. I. datirten Brief der Kaiserin. Wittwe an den Verfasser eingeleitel: „Werther Herr Rodd! Wie Jbnen wohl bekannt sein wird, besuchte mein geliebter Gatte, der verewigte Kaiser Fendrich, im vorigen Jahre bei seiner Anwesenheit in England das Hospital für Hal-leidende und da- innigste Mit« leid für die Krauten erfüllte ihn. Sein Zustand ver ursachte ihm zu jener Zeit noch keine großen Be schwerden, sein gülrge» Herz aber war voller Theilnahme für die BedaueruSwerthea, welche so viel schwerer litten als er selbst. Ich hegte damals den lebhaften Wunsch, daS Krankenhaus m irgendeiner Weise zu unterstützen. Meine Absicht war, einige Keine Zeichnungen z« machen und daraus mit einigen hübschen unterhaltenden Erzählungen ein Büchlein zusammeuzustellen, welche» zum Besten de» Krankenhauses hätte verkauft werden können Ach! — ich fano niemals Muße und innere Ruhe zur Ausführung diese- Plane-. Ich habe jetzt gesehen, in wie hohem Grade ärztliche Geschicklichkeit und sorgfältige Pflege den Zustand Leidender erleichtern kann; doppelt lebhaft wird daher in mir der Wunsch rege, eS möchte möglichst vielen von Krankheit Heim gesuchten vergönnt werden, in einer Heilanstalt da- zu finden, was ihnen zu Hause unerreichbar ist: zweck mäßige Behandlung, Bequemlichkeit und die beste Aus sicht auf Heilung. Jetzt, da ich erfahren habe, mit welch' tiefer und ausiichüger Theilnahme meine eigenen Landsleute den Verlauf der Krankheit meine- geliebten Gatten verfolgt Haden und mit wie warmer Empfin dung fie seinen Bei tust betrauern, fühle ich mich er- muthigt, meinen Plan zur Unterstützung deS Kranken. Hause» wieder auszunehmen, wenn auch iu einer anderen Form. Nicht meine eigenen Zeichnungen oder schrift stellerischen Arbeiten will ich bardringen, sondern ich bitte Sie, in einem kurzen Abrisse da- Leben meine- geliebten Gatten, der so früh von un» genommen wurde, zu schildern. Sie haben ihn nicht nur in sonnigen Tagen gekannt, als er da- Bild der Kraft und der Gesundheit war, sondern auch in dem letzten traurigen Jahre, al- die Krankheit ihren Schatten über sem Leden warf; deshalb dachte ich, Niemand wäre geeigneter al» Sie, eine kurze Lebensbeschreibung abzufaffen, welche ihn dem englischen Volke besser bekannt machen und in dessen Herzen ihm eme Stelle neben meinem Vater gewinnen möge, den der Verewigte so sehr liebte, be wunderte und verehrte und mit dessen Ansichten und Bestrebungen er aufrichtig übereinstimmte. Ich bin überzeugt, daß das Leben eme- guten und edlen Manne» allgemeine Theilnahme finden muß und daß ein so glänzendes und reines Vorbild nur Gute» wilken kann. Menschen in bescheidenen Lebensstellungen, welche fast alle vermeintlichen Genüsse dieser Welt entbehren müssen, sind oft geneigt, sich einzubilden, ihre Last sei die schwerste, Kämpfe, Schmerz und Thränen seien nur ihnen beschicken. Vielleicht werden sie anders denken, wenn sie von den Leiden lesen, die mein Gatte mit solcher Geduld getragen, von den Pflichten, die er so freudig er füllt, während eine heimtückische Krankheit die Kraft de- Ixpeb. u. Redaktion Drr»de»-Reuft«dt L Meißner Gaste 4. Lte Zeitung erscheint Dte»st«g, »»«»erst«, und «»»«abeuH U»««ne»r»t*- Pret»: tzt«ttlj»hrl.M.1M Zu beziehen durch Vie kaiserlichen Post- «statten und durch unsere Boten. I «ei freier Lieferung l ta» Hauß erhebt die ilvoit »och eine G«- 'Lhr von 85 Pfg. Inserate werden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dielspaltZeilelOPf^ Luter Eingesandt: SOPsg- I«ser«ten- An»atz»^tele»r Die Arnoldische Buchhandlung, . Jnvaiidendimk, Hoasenstein LBogier, Rudolf Moste, » L. Daube L Lo. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. iiliMp DorheiluG Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und tandmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dre-deu-NeustadL, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentümter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrin«» Wässer in Dresden
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