3. Aufl. / bearb. von Walther Ruge. Mit 153 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen und vier Gemälden von Hans Busse, einer Skizze und einer farbigen Karte
Abb. 20. Jagdschloß Moritzburg. Aufnahme von F. L O. Brockmanns Nachs. R. Tamme in Dresden. iZu Seite LV.) Hochfluten wie 1845 ist das Elbwasser in diese Niederungen wieder eingetretcn und hat sie in ihren Beziehungen zur Elbe klargelegt. Nur bei der großen Flut von 1845 hat die Elbe auch in der Nähe von Meißen den alten Weg um das Spaargebirge herum ostwärts von Sörnewitz über Zaschendorf benutzt. Wie der jetzige Durchbruch des Stromes zwischen dem Meißener Granitgebiet und dem Spaargebirge, der ein reines Erosionstal zu sein scheint, entstanden sein mag, das bleibt ein noch ungelöstes Rätsel, wenn auch manche Erklärung dafür versucht ist. Merkwürdig und eigenartig bleibt immerhin das eigentlich zur erzgebirgischen Seite gehörige Spaargebirge, das durch den gegenwärtigen Elblauf auf das rechte Ufer verlegt ist. Im Süden steil und schroff in Felsklippen ansteigend, senkt sich diese Gebirgsinsel, von kleinen Tälern und Schluchten durchzogen, langsam nordwärts in die Niederung von Cölln, Meißen gegenüber, und ist mit zahlreichen einzelnen Weinbergsgütern und Winzerhäusern besetzt, zu denen sich in neuerer Zeit noch Landhäuser gesellen. So bildet in bezug auf Besiedelung dieser kleine Gebirgsstock einen bestimmten Gegensatz gegen den nördlichsten Teil des Talkessels, der, niedrig gelegen, fast nur aus feuchtem Wiesenland besteht, in das sich nur ein Dorf, Niederau, hineinschiebt, während die übrigen Dörfer nur auf oder an dem umgebenden Höhenrande liegen. III. Die Bevölkerung. ^verhältnismäßig erst spät ist der Mensch in das für Besiedelung günstige Tal- decken eingezogen, und zwar erst, wie seine im Boden hinterlassenen Spuren an Waffen und Geräten zeigen, in der jüngeren Steinzeit, in der Zeit der durch bohrten und geschliffenen Steinwerkzeuge; denn in der älteren Steinzeit, die sich 21