^V. 34. Frcita — August R843 ... Ern unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verleger Heinrich und Walther. Dieses Wochenblatt kostet nebst dem Beiblatte „Der Dampfwaaeu" 12z Nar. oder 10 gGr. vierteljährlich. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen darauf an. Vierteljährlich wird eine Lithographie bei- aegeben. Etwaige Beiträge werden unter der Adresse: „An die Expedition der s. Dorfz. in Dresden" erbeten. Inserate, welche in dem Beiblatte die weiteste Verbreitung finden, erbitten wir unter gleicher Adresse oder durch die Buchhandlung von Fr. Fleischer in Leipzig. Jnsertionsgebühren 1 Ngr. für die Zeile oder deren Paum. Politische ÄSeltschau. Großbritannien. Nachdem das Unter haus bereits am 9. August die dritte Lesung der Zuckerbill genehmigte, ist dieselbe jetzt auch im Oberhause bis zur zweiten Lesung gediehen, und zwar ohne bedeutenden Widerstand zu finden, da sich die Gegner dieser Maßregel überzeugt haben, daß sie das Zustandekommen derselben doch nicht zu hindern vermögen. — Die Erwartung, daß man zu einer völligen Abschaffung der Prügelstrafe schreiten werde, hat sich nicht bestätigt, man hat sich vielmehr nur mit einer Beschränkung derselben begnügt, da die niedrige Bildungsstufe der eng- lischen Soldaten die Anwendung der neunschwänz igen Katze unentbehrlich macht. So behaupten wenigstens die erfahrensten Osfiziere; doch hat der Herzog von Wellington bei der Debatte im Par lament versichert, daß er die gänzliche Abschaffung der Peitschenstrafe noch zu erleben hoffe. Das wäre demnach ein leidlicher Trost, denn Welling ton, auf dessen Entscheidung in dieser Sache sehr viel ankommt, ist schon ein sehr alter Herr. Vor der Hand ist indessen die Beschränkung der Prügel strafe ein erfreulicher Fortschritt, den man seit mehr als 20 Jahren vergebens erstrebt hat. Frankreich. Die Times, welche man als das Organ des neuen englischen Ministeriums be trachten kann, hat einen ziemlich geharnischten Artikel gegen Ludwig Philipp gebracht, der am Hofe der Luilerieen vielen Verdruß verursacht und gar Leicht einige Spannung zwischen den bei den Eabineten Hervorrufen kann. Derselbe tadelt nämlich mit vieler Bitterkeit die zudringliche Ein mischung des Königs der Franzosen in die spa nische Heirathsfrage als gänzlich unpolitisch und absurd; in seiner durch politische Eitelkeit und Familienhochmuth dictirteu Handlungsweise liege die größte Beleidigung für die spanische Nation, und eS sei endlich Zeit, dieß Verfahren an daS Achter Iahrg. III. Quartal. Licht der Oeffentlichkeit zu ziehen. Ludwig Phi lipp soll über diese starke Probe englischer Offen-, Herzigkeit um so ungehaltener sein, da sich die Be theiligung des englischen Ministeriums dabei kaum bezweifeln läßt. - Die aus den Wahlen neu hervorgegangene Kam-' mer sollte am 17. Aug. von dem König in Person eröffnet werden. Unter den ^9 Deputaten be finden sich dießmal gegen 200 Beamte. Deutschland. Die Adressen, welche man von verschiedenen Orten Deutschlands qn die Be wohner von Schleswig und Holstein absendet,, vereinigen sich mit den in den meisten deutschen Ständeversammlungen erhobenen Protesten, um dem lebendigen Mitgefühle Worte zu geben, welche die gute Sache der Herzogtümer in den Herzen aller deutschen Patrioten findet. In den jüngsten, Tagen hat sich die badische zweite Kammer unter anerkennender Zustimmung der großherzoglichen Regierung in gleichem Sinne ausgesprochen, und Aller Augen richten sich nun erwartungsvoll auf den deutschen Bund, welcher hier eine schöne Ge legenheit findet, deutsche Volks interessen zu wah ren. — Der König von Dänemark hat seine be reits begonnene Reise nach den Herzogtümern wieder eingestellt, da die dort herrschende Stimmung eine Fortsetzung derselben nicht räthlich erscheinen ließ. — An die Stelle der auseinandergegangenen Deputirten zu Holstein sind die Stellvertreter ein berufen worden, um nur eine Ständeversammluna zusammenzubringen: doch auch dieser Versuch ist mißglückt, da die Mehrzahl der Stellvertreter die Theilnahme an jedweder Beratung verweigert, so lange der, Rechtszustand der Herzogtümer in, Frage gestellt bleibt. In Kur Hessen sind die höheren Geistlichen beauftragt worden, die Deutschkatholiken einzeln^ oder in geringer Zahl zu sich zu bescheiden, um ihnen Belehrung und Ermahnung zu erteilen,/ und sie aufzufordern, zu einer der anerkannten