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Magie der Farbenphotographie
- Titel
- Magie der Farbenphotographie
- Autor
- Gruber, Leo Fritz
- Fotograf
- Cornelius, Peter
- Breier, Kilian
- Fenzl, Fritz
- Fieger, Erwin
- Hajek-Halke, Heinz
- Baumann, Horst H.
- Boje, Walter
- Verleger
- Econ-Verlag
- Erscheinungsort
- Wien
- Düsseldorf
- Erscheinungsdatum
- 1961
- Umfang
- XIV Seiten, 1 ungezähltes Blatt, 135 Seiten
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 58.4.1576
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id17654341066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1765434106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1765434106
- SLUB-Katalog (PPN)
- 1765434106
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- LDP: SLUB
- Fotografie
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Zur Einleitung
- Autor
- Gruber, L. Fritz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Einleitung
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Magie der Farbenphotographie
- Autor
- Links
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WALTER BOJE: FARBE ALS AUSDRUCK « Wir Photographen sind verantwortlich für den Geschmack von morgen » be kannte Erwin Blumenfeld, einer der füh renden amerikanischen Photographen, 1951 in seinem Beitrag zu dem hervor ragenden Bildband « Art and Technique of Color Photography ». Zu dieser Zeit hatte sich die Farbphotographie in den Vereinigten Staaten bereits weitgehend von der Alleinherrschaft der reproduk tiven Abbildung mit ihrer einseitigen Forderung nach naturgetreuer Farbwie dergabe befreit und strebte auf neuen Wegen neuen Zielen zu. Zu dieser Zeit schufen Avantgardisten Werke, deren Kühnheit faszinierte und uns ein neues Seherlebnis schenkte. In Europa herrschte noch die Sehweise, die als vollendet und berechtigt nur die « naturgetreue » Darstellung anerkannte. Jeder Versuch eines eigenwilligen Um gangs mit dem faszinierenden Mittel der Farbe galt als photographischer « Feh ler », die phototechnische Perfektion als einziger Maßstab für die Bewertung von Farbphotos. Die entscheidende Wende kam etwa 1957/58, als einige Photographen auf Ausstellungen Arbeiten zeigten, in denen die Farbe mehr als nur dokumentarisches Mittel war. Sie überschritten bewußt die Grenzen dessen, was bis dahin allein als legitime Farbphotographie anerkannt wurde, und suchten durch und mit der Farbe die « Wahrheit des Gegenstandes » und nicht die « Wahrheit der Objekt farben ». Farbe wurde zum Mittel, Gei stiges und Seelisches auszudrücken. Da mit gewannen sie völlig neue « Worte » für die Übersetzung der Wirklichkeit in die Sprache des Photos. Worte — und das ist entscheidend—, die jeder « verstehen » kann, der hinzuhören bereit ist. Hinzu hören auf das, was ihm die Farbe unmit telbar— ohne den Umweg über den Ver stand — sagt. Denn Farbe spricht die Seele im Menschen an und übt auf ihn einen magischen Zauber aus. Das Wort « Magie » wird im deutschen Sprachgebrauch vielfach mißbraucht und mißdeutet. Man verbindet es mit der Arbeit der Zauberkünstler im Variete und denkt unwillkürlich an Kartenkunst stücke und andere Tricks. In der englisch sprechenden Welt dagegen knüpft der Begriff «the magic of colour » an den ursprünglichen Gehalt des Wortes an. In diesem Sinn wollen auch wir den Aus druck gebrauchen. Wir glauben dazu um so mehr berechtigt zu sein, als die Wis senschaft bis heute über die Wirkungen der Farben auf den Menschen weit weni ger auszusagen vermag, als dies allgemein angenommen wird. Kann man aber von Magie der Farb photographie sprechen ? Kann einem ver standesmäßig zu erklärenden und zu be greifenden technischen Verfahren, in dem Physik und Chemie mit ihren Gesetzen wirken, ein geheimnisvoller Zauber inne wohnen ? Magie der Farbphotographie ? Für die Chemiker, Physiker und Techni ker, die an der Verbesserung der Verfah ren arbeiten, gibt es sie nicht. In ihrer Arbeit herrscht der Verstand. Obwohl auch sie sich dem verstandesmäßig nicht zu erklärenden Zauber nicht entziehen können, wenn unter ihren Händen chemi sche Stoffe sich trennen und verbinden und dabei das Wunder « Farbe » entsteht. Die Photographen spüren ihn in der neuen Dimension des Ausdrucks, die sie durch die Farbe gewinnen. Etwas mehr als 130 Jahre ist die Photo graphie alt; nur etwa fünf Jahrzehnte da gegen die Farbphotographie, und ihre ersten vier standen unter dem alles be herrschenden Streben nach naturgetreuer Farbwiedergabe. Auch damals sprach man schon vom Wunder der Farbe. Aber es war nur das Staunen über die techni sche Möglichkeit, statt schwarzweißer Photos jetzt farbige machen zu können. Man kann diese Zeit als die der « bunten Schwarzweiß-Photos » bezeichnen, in denen die Farbe hinzugenommen wird, ohne ihre eigene Sprache sprechen zu dürfen. Unfarbig sehen, Farben in Grauwerte umsetzen gilt bis heute als wesentliches Charakteristikum des photographischen Sehens. Wird die Farbe unorganisch auf diese Sehweise aufgepfropft, dann kommt es zum Widerstreit der Ausdrucksmittel, der so viele Farbphotos kennzeichnet. Farbphotographie, wie wir sie verstehen, setzt ein neues Sehen voraus. Photogra phen müssen — so paradox es auch klin gen mag — erst wieder lernen, farbig zu sehen, obwohl ihr Sehapparat ständig
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