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Sächsische Staatszeitung : 08.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192106087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19210608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19210608
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-08
- Monat1921-06
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 08.06.1921
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Staatsaryeiger für Erscheint Werktag» nachmittag» mit dem Datum de» folgenden Lage». Bezugspreis: Unmittelbar oder durch die Postanstalten KM monatl. Einzelne Nrn.20 Pf. Femsprecher: Geschäftsstelle Nr. 21295, Schriflleitung Nr. 14574, Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. den Freistaat Sachsen Ankündigungen: Die 32 mm breite Grundzeile oder deren Raum im Ankündigung»» teile 8 M., die 66 mm breite Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Leite 4 M., unter Eingesandt b M. — Ermäßigung aus Geschäftsanzeigen, Schluß der Annahme vormittag» LO Uhr. Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Synodal-Beilage, Ziehungslisten der Bertvaltung der Staatsschulden und der Landeskulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Laudes-Brandversichemngsanstalt, BerkaufSliste von Holzpflanze» auf den StaatSforstreviereru Beauftragt mtt der Oberleitung (und preßgesehlichen Vertretung für den schriftstellerischen Teil): RegierungSrat Doenge« in Dresden. Nr. 130 Mittwoch, 8. Juni 1921 Ablehnung eines Ultimatums durch General Höfer. Brttzlau, «.Juni. Der deutsche Gegenangriff bet Kandrzin hat zur Folge gehabt, daß dle Inter alliierte Nommission dem Grneral Hbfer folgende Note übermittelt hat: Die Interalliierte Regierungskvmmisfion von Odcrschlcsien hat Kenntnis erhalten von dem deut schen Vormarsch in der Siegend von Ujest. Sie be fiehl! dem General Höfer, seine Truppet» in die Linie Stativ» Ltschnip—Dolna zurückzuziehen. Letzterer Ort bleibt zur Verfügung des Generals Höfer. Falls die ersten Bewegungen zur Ausführung dieser Bestim mungen nicht innerhalb 12 Stunden nach Überrei chung der Note stattgefunden haben, wird die Kom mission die Maßnahmen in Anwendung bringen, die Gegenstand der am 21. Mai an Hrn. Moltke ge richteten Note waren und welche die Zurückziehung der verbündeten Truppen au» den Städten des In dustriegebietes vorsieht. Anderseits teilt die Kom mission mit, daß sie den polnischen Insurgenten unter sagen wird, diejenigen Orte wieder zu besetzen, die diese am 3. Juni abends geräumt haben. lgez) Lerond, de Marini, Harald Stuart. General Höser hat auf diese Note folgende Ant- wort gegeben: Auf die mir übermittelte Rote habe ich Ihnen sstgendeö zu erwidern: Seit 5 Woche» wartete bte deutsch« Bevölkerung Mli leidenschastltchcr Un geduld auf die Befreiung d,S von de« polnische«, Insurgenten besetzten Gebietes. Nur die bestimmte Hoffnung ans das endliche tatkräftige Eingreifen der interalliierten Truppen machte es möglich, den Selbstschutz von größeren Unternehmungen zurück- zuhalten und ihn zu veranlassen, sich mit der Ab wehr polnischer Angrijfe und der Festigung der eigenen Stellungen zu begnügen. Auch bei den Er eignissen vom S. und 4. Juni handelt es sich allein um eine solche, durch di« zahlreich«« polnisch«» Angriffe verursachte Abwehrmatznahme der be drohten Verbände. Der Selbstschutz brsteht auS For- «Nationen, die allein durch das Bestreben, den be- drängte» Brüdern zu Hilfe zu eilen, zusammen- gehalten werden. Ich habe nicht die Macht und ver mag es auch nicht tm Hinblick auf die deutschgesinnte Vevölkernng, die Srlbstschutzverbände aus den Lrten, deren Schutz fte übernommen haben, zurück- zurnsen, zumal nach de» bisherigen Erfahrungen ich nicht die Gewähr dafür bieten kann, daß in den geräumten Gebieten deutsches Leben und Eigen tum geschützt bleibt. Die Zurüürufung des Selbst schutzes auS den von ihm befreiten Ortschaften ist unausführbar. Ich appelliere an das soldatische Empfinden der Vertreter der Interalliierten Mächte. Die Forderung steht auch im Gegensatz zu dem, was als Recht der deutschen Bevölkerung von dem eng lischen Parlamente anerkannt worden ist. Die Dro hung mit der Zurückziehung der französischen Truppen aus den Städten deS Industriegebietes bindet mir völlig die Hände. Ihre Durchführung würde die Preisgabe auch dieser wichtigen Teile LberschlesienS an die Insurgenten und damit eine direkte Förderung deS polnischen Aufstande» be deuten. Die Verwirklichung dieser gegen Recht und Verträge verstoßenden Drohung würde eine «ngcheurr Empörung in alle« deutschgesinnte« Teilen der Bevölkerung OberschlestenS sowie auch besonder- in de» Reihen deS Selbstschutzes anS- lösen und vor aller Welt die völlige Schutzlosigkeit unserer Landsleute dartun. Mich aber würde sie außerstand setzen, dann noch auf den Selbstschutz^!««» Einfluß zur Selbstbeherrschung und zur Aufrecht erhaltung der Ordnung «»Szuüben, dem ich bisher Geltung verschafft hab«. (g«z.) Höfrr, Geu«rall,utnant und Führer de» Oberschlesische« Selbstschutz«». Belgiens Vorzugssorderuug. Paris, 6. Juni. Wie der „Temps" mit teilt, wwd sich demnächst eine Konferenz in Paris zusammensinden, um über die Vorzugssorderung Belgiens »eine Entscheidung zu treffen. Es sei nach vem Stande der Vorverhandlungen wahr scheinlich, chaß das Vorzugsrecht Belgiens sich nur auf ein«, Teil der von Deutschland gezahlten einen WWurd« Goldmark erstrecken und daß vel- gwn brich« ersten Begeb«»- der deutschen Oblt- gntwnon Werte berücksichtigt werden würbe. Ak flmzW-tnnlische MtiiWMrschickchil. Eine neue englische Note. Pari», 7. Juni. Wie Perlivax tm „Echo de Paris- mitteilt, hat die englische Regierung gestern dem stanzösische« Ministerium de» Außer« eine neue Note zugehen lasse». Die e«glische Regierung habe erklärt, sie werd« die letzte französische Note «rst beantworten, wen» sie de« ersten Bericht ihres neue« Vertreter» in Ober» schlesien erhalten habe. Hiusichtlich der Halt»»» der französischen Truppe« zu Begin« de» Polat- schen Aufstandes, welche die englische Regierung als zu polensrenndlich bezeichnet habe, hält «ach P«rti»ax die englische Regierung ihre erste« B«» hauptuuge« vvllkommeu aufrecht. Lonchenr über den Wiederaufbau. Pari», 7. Juni. Der Minister für Wieder aufbau Loucheur hat gestern eine Reise durch das ehemalige Kampfgebiet gemacht und hierbei auch die Stadt Balenciennes besucht. Er hielt dort eine Rede an die Munizipalverwaltung, in der er u. a. sagte, er kenne die Gefühle der Bevölkerung der Nvrddepartemcnts hinsichtlich der Beschäftigung der deutschen Arbeiter. Es sei Torheit zu sagen, daß eine Stadt wie Balenciennes 4« bis 5000 Deutsche kommen lassen könne, um die Häuser wieder aufzubauen. ES würde dadurch ein Zusammen- wohnen entstehen, daS man nicht dulden könne. Loucheur ging dann aus die Frage der Material lieferungen durch Deutschland ei» und erklärte, daß die französischen Industriellen, zu stark mit den Lieferungen für die Wiederausbauzone be- schäfljgt, sich schließlich gegenüber einem Deutsch land, daS nur auf dem Weltmärkte beschäftigt sei, im Rückstände befinden würden. Er verlange des halb von den französischen Industriellen, daß sie sich ihren Kunden zuwenden und nicht zu große Vorteile an den Lieferungen für den Wiederauf bau zu erzielen suchen. Eine Entscheidung über die Zukunft könne nicht getroffen werden. Doch könne er nicht Verpflichtungen übernehmen, daß er nicht Lieferungen Deutschlands annähme, die für Frankreich eine Erleichterung darstellen könnten. Die französisch-britische Büuduissrage. London, 7. Juni. Ter Londoner Bericht erstatter deS „Manchester Guardian- schreibt, es würde unmöglich sein, ein Bündnis auf der Grundlage einer französischen Politik abzuschließen, die auf die Erdrosselung Deuijchlands gerichtet sei. Die französische Regierung habe, was von den amllichen britischen Kreisen außerordentlich bedauert werde, sich bisher geweigert, diese Frage tn einer Konferenz zu erörtern. Der Ausstand in England. London, 7. Juni. Wie die Blätter melden, kann mit der Möglichkeit einer allgemeinen Arbeits einstellung in der Maschinenindustrie gerechnet werd«n. Dadurch würde die Zahl der Arbeits losen um weitere 1^ Million vermehrt werden. Die Vorgänge in Sibirien. London, 7. Juni. Den Blättern zufolge hat bei der Einnahme Wladiwostoks General Semenow beträchtliche Unterstützungen von feiten japanischer Streitkräfte erhallen. Es sind Bor- bereitungen auf breiter Grundlage für weitere Operationen in Sibirien geplant. Reu« polnische Angriffe. Oppel», 6. Juni. Der heutige Tag brachte neue Angrisfsaktionen der Aufständischen. In den nörd lichen Kreisen mußten mehrfach polnische Vorstöße zurückgewiesen werden. Die Dörfer Neudorf und Gruskau sowie Amalienhof wurden von polnischer Artillerie stark beschossen. Bei Zembowitz beteiligte sich ein polnischer Panzerzug. Starke polnische An griffe werden aus der Gegend von Krappitz gemeldet. Besonders bildet der Bahnhof Kandrzin das Ziel polnischer Vorstöße. Doch blieb der Personen- und Güierbahnhof in der Hand der deutschen Verteidiger. Bei Birawa im Kreise Kosel starke Feuertätigkeit. Im Kreise Ratibor wurde die Oderbrücke bei Lapatsch durch polnische Sprengungen erneut schwer beschädigt. Auf dein Bahnhofe Tarnowitz sind ähnlich wie in Kattowitz und Beruhen von den Aufrührern 13 Loko motiven gestohlen worden. Im Kreise Hindenburg sind, soweit bisher bekannt, 23 deutschgesinnte Ober schlesier dem polnischen Ausstande zum Opfer ge- fallen. Die Engländer in Oberschlefien. Berlin, 7. Juni. Wie die Blätter auS Oppeln melden, dauern die englischen Truppentransporte nach Oberschlesien weiter an. Es treffen jetzt besonder» Tanks, schwere Geschütze und Flugzeuge ein. Die Eng länder ziehen im Kreise Großstrehlitz im Raume von Großstem bis Stubendorf immer mehr Truppen- masfen zusammen. Der Kommandant der englischen Berstärkungstrnppen in Oberschlesien erklärte dem Führer de» deutschen Selbstschutzes, Genera! Höfer, er sei verpflichtet, dem deutschen Selbstschutz vorläufig jedes weitere Vorgehen zu untersagen. Ein gleiches werde aber auch von den Insurgenten verlangt. Fall- letztere diesem Befehle nicht nachkommen würden, würden dort, wo fte angriffen, englisch« Truppen eingesetzt werden. Der Schuldige an tze» MSrz«»r»tze». Berlin, 6. Juni. Vor dem Sondergericht Berlin fand heute der Prozeß gegen den Parteisekretär und Vorsitzenden der Zentral« der vereinigten kommunisti- schen Parteien Deutschlands, Heinrich Brandler, statt wegen Hochverrats, Aufreizung zum Klastenhaß und Aufforderung zum Ungehorsam gegen die Gesetze. Brandler wird von der Anklage als verantwortlich für die Märzunruhen in Mitteldeutschland und Ham-! bürg angesehen. Er wurde zu 5 Jahrvn Festungshaft verurteilt. Die Aranzoscn räume« Pleß. Pleß, 5. Juni. Die bisherige französische Be satzung der Stadt Pleß ist am 5. d. M abgerückt. Man befürchtet eine neue Besetzung durch die Auf- ständischen. Bismarcks „Gedanke« und ßriauerunge«". Berlin, 7. Juni. Nach einer Meldung auS Stutt gart wird der Cottasche Verlag gegen die Entschei- düng deS Berliner Karnmergerichts über die Ver- öffentlichung des 3. Bandes von Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen" Revision einlegen. Ter Prozeß dürfte daher das Reichsgericht beschäftigen. DieBer«icht«»q der r«ssische«)«d«strie. Paris, 7. Juni. Auf dem nationalrussischen Kongreß, der seit Sonntag in Paris abgehallen wird, erklärte ein Vertreter, die Kommunisten hätten die russische Industrie dermaßen vernichtet, daß beispielsweise nur ein Viertel der normalen Kohlenförderung jetzt erzielt werde und daß die Erzeugung fabrizierter Produkte nur ein Zehntel bis ein Zwanzigstel der normalen Produltion be trage. So sei 1920 an Bckleidungsstofien nur ein Meter für jeden russischen Bürger hergestellt worden. Nur die Magnesiumlager in Georgien und die Petroleumqucllen in Baku seien im Betrieb und intakt. Die Verkehrsmittel feien vollkommen desorganisiert. Selbst die Eisenbahn schienen verkämen. Tie Kanäle und Schleusen funktionierten nicht mehr. Saarkohle für England. Saarbrücken, 7. Juni. Infolge der von Deutschland aus Grund des Spa-Abkommens nach Frankreich gelieferten RcparaüonSkohlen häuften sich die Kohlenvorräle in Frankreich bekanntlich derart an, daß für Saarkohle in Frankreich keinerlei Bedürfnis mehr bestand. Die Folge davon war eine Einschränkung der Kohlenförderung in den Saargruben duichEinlegung zahlreicher Feierschichten. Durch diese Maßnahme trat eine parke Be unruhigung unter den Saarbergleuten ein, sodaß sich di« französische Srubenverwaltung veranlaßt sah, nach neue« Absatzgebiete» für die Saarkohle sich umzufeheu. Jetzt schloß »ach französischen Meldungen die englische Kohlenimportfirma Lambert- Brothers eine» Vertrag auf Lieferung mehrerer hunderttausend Tonnen Saarkvhlen für Rechnung der englischen Regierung ab. Di« Bautoftrnmschüffe für 1921/22. Bon Ministerialrat vr. Vollmer. (Schluß.) 111. Die Verteilung. Die Verteilung der vom Landtag bereitgestellte« 420 Mill. M. war eine außerordentlich schwierige Aufgabe. Die Schwierigkeit erhellt am besten daraus, daß dem LandeswohnungSamt über 40 000 Anträge vorliegen, von denen zunächst nur der zehnte Teil, endgültig vielleicht der acht? Tetl, berücksichtigt werden kann. Die vorsichtigste Schätzung des Wohnungsbedarfs in Sachsen kommt immer auf einen Fehlbetrag von mindestens 25 000 Wohnungen; hiervon kann etwa ein Fünftel oder ein Sechstel gebaut werden. ES ist von vornherein einleuchtend, daß die vorgenom mene Verteilung nirgends den Erwartungen ent spricht; die Klage über ungenügende Berücksichti gung ist ganz allgemein. TaS Land Nagt über Bevorzugung der Großstädte, die Großstädte über Bevorzugung deS übrigen Landes. Eine wirklich befriedigende Lösung wäre nur dann möglich, wenn man mit den vorhandenen Mitteln die Wohnungsnot wirklich beheben könnte. Diese Schwierigkeiten wurden noch dadurch verstärkt, daß von den zu verteilenden Mitteln für den im Entwurf des Wohnungsabgabegeietzes vorgesehenen Reichsausgleich und dergl. Rütüageu gemacht weiden mußten. Insgesamt find jetzt 340 Mill. M. verteilt worden, im Landesdurchichnilt 72,80 M. auf den Kopf der Bevölkerung. Trotzdem mußte ein Maßstab gefunden werde«, die Mittel annähernd gleichmäßig und -«recht auf 86 Städte Rev. Städteordnung und 29 Amts- hauptmann'chaften zu verteilen. Im Grundsatz mußt« die Einwohnerzahl di« wichtigste Grundlage der Verteilung sein. Trotz dem ist nicht zu verkennen, daß eine Verteilung lediglich nach der Einwohnerzahl zu entschiedenen Unbilligkeiten führen würde, denn rein landnir:- schastliche Gegenden würden nach ihrer Einwohner zahl stärker berücksichtigt, als dem G:ade ihrer Wohnungsnot entspräche. Der zutreffendste Verteilungsnroßstab wäre de« Grad der Wohnungsnot oder der WohnungSbedarf. Mein hiersür fehlt es durchaus an einer brauch baren zahlenmäßigen Grunolage. Die Zahl der Wohnungsuchenden bietet keinen Anhalt, denn sie ist bei gleicher Wohnungsnot ganz verschieden groß und ist je nach der Handhabung in den einzelnen Gemeinden ganz verschieden zu bewerten. Auch die Tringlichlett deS einzelnen Wohnungsbedürf- niffeS wird in den verschiedenen Gemeinden ganz verschieden eingestellt. Tie ist statistisch im Grunde nicht zu erfassen, denn sie hängt zum Teil von Umständen (Kranlheit und anderen SonLerfällen) ab, die ziffernmäßig nicht ausgedrückt werden können. Das Landeswohnungsamt beschäftigt sich schon seit längerer Zeit mit dem Pla« einer statistischen Erhebung üder die Wohnungsnot. Es steht von vornherein fest, daß sie exakte Er gebnisse nicht liefern könnte, aber sie würde doch geeignet sein, ein Bild zu geben, das wenigsten» mit großer Annäherung richtig wäre und viel lvertvolles Ma'erial zur Beurteilung der Dring lichkeit der Wohnungsnot beitragen könnte. Aber die Zählung würde nicht nur einen Kostenaufwand von wenigstens 50000 M. verursachen und den Gemeindebehörden eine erhebliche rrxitsleistung zumuten, sondern vor allem auch mehrere Monate Zeil zur Verarbeitung brauchen. Mit Rücksicht auf Liefe Umstünde, auf die von vornherein zu erwartende Ungcnauigkcit der Materials und mit Rücksicht daraus, daß das Erhcbungsergeb.liS be reit» wieder überholt ist, wenn es fcrl.g ver arbeitet vorliegt, hat da» LandeSwohuungsamt bisher von der Durchführung der Erhebung ab gesehen; e» erwägt aber neuerdings, ob nicht «rotz allem bester« Ergebnisse davon zu erwarte« sind als von allem sonst vorliegenden Material und deshalb doch die Durchführung anzufasten ist. Immerhin liegen jetzt schon statistische Unter lagen vor, die in Ermangelung von besserem wertvolle Grundlage bieten können, und zwar in de» Ergebnisten der beide» Volkszählungen vom 1. Dezember 1S10 und 8. Oktober 1919 im Vergleich ihrer Zahlenreihe«. Am 8. Oktober 1919 war die durch dl« Rück kehr der Krieger und durch den Z«sko«
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