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Die Elbaue
- Bandzählung
- 1.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 1. Mifi. Z. 356
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1795111755-192400008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1795111755-19240000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1795111755-19240000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Paginierfehler: auf Seite 15 folgt wieder Seite 12
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 23, Dezember 1924
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDie Elbaue
- BandBand 1.1924 1
- AusgabeNr. 1, März 1924 1
- AusgabeNr. 2, März 1924 5
- AusgabeNr. 3, März 1924 9
- AusgabeNr. 4, April 1924 13
- AusgabeNr. 5, April 1924 17
- AusgabeNr. 6, Mai 1924 21
- AusgabeNr. 7, Mai 1924 25
- AusgabeNr. 8, Juni 1924 29
- AusgabeNr. 9, Juni 1924 33
- AusgabeNr. 10, Juni 1924 37
- AusgabeNr. 11, Juli 1924 41
- AusgabeNr. 12, Juli 1924 45
- AusgabeNr. 13, August 1924 49
- AusgabeNr. 14, August 1924 53
- AusgabeNr. 15, August 1924 57
- AusgabeNr. 16, September 1924 61
- AusgabeNr. 17, September 1924 65
- AusgabeNr. 18, Oktober 1924 69
- AusgabeNr. 19, Oktober 1924 73
- AusgabeNr. 20, November 1924 77
- AusgabeNr. 21, November 1924 81
- AusgabeNr. 22, Dezember 1924 85
- AusgabeNr. 23, Dezember 1924 89
- BandBand 1.1924 1
- Titel
- Die Elbaue
- Autor
- Links
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Nr. 23. 1. Jahrgang. Vie Elbaue Seilage zum „General-Anzeiger* Dezember 1924 Vinavien als bodenständige Sitte anzu- rreffen. Sie hängt auch wohl, wie der Lichter tragende Christbaum in seinen letz ten Wurzeln m>1 heidnischen Vorstellungen zusammen, sand aber in der christlichen Auf fassung des Weihuachtsfestes einen geeig neten Anhalt, so daß das Christfest mit sei nen Weihnachtsengeln, seinem Christkind io recht ein Fest der Kinder werden konnte. Immerhin ist die heutige Art der Weih nachtsfeier noch nicht gar so alt. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wußte z. B. der Leipziger Magister Prätorius noch nichts von einer Feier in unserm heutigen Sinne zu berichten. Im Mittelalter war die ganze Weihuachtsfeierlichkeit auf die Kirche beschränkt. Weihnachtsspiele, Weihnachts- Mysterien wurden im Gotteshause aufge führt und die Sitte der Ausstellung der Krippen in der Kirche ist alt. Neuerdings habe ich diese Sitte wieder in Thüringen aufleben sehen, wo man allerdings die fi gürliche Krippendarstellung durch ein wäh rend der Christvesper erleuchtetes Trans parent zu ersetzen suchte. Daß die Krippen sich im Erzgebirge bis zum heutigen Tage erhalten haben ist ja bekannt, sonst aber sind sie meist verschwunden, tauchen nur hier und da als Gruppen und Figuren un ter dem Christbaume auf. Die häusliche Feier des Weihnachtssestes im Mittelalter beschränkte sich ausschließlich auf Gelage und Schmausereien, eine Re- miszenz aus Urzeiten, die das Sonnenwend- seft ja auch zumeist in dieser materiellen Weise feierten. Aus der Kirche traten dann die Figuren der Weihnachtsmysterien, der Krippenspiele, im Lause der Zeit hinaus auf die Straße. 1722 wird von Dresden erwähnt, daß „etliche Personen besonders bekleidet, die man als vom Himmel ge kommene Engel ausgibt" von Haus zu Haus gezogen sind und unser Kötzschenbrodaer Schulmeister Zieger beschwert sich 1671 ja bitter, daß ihm die fremden „Sternsinger" um die Weihnachtszeit so viel zu schassen machen. Auch das Beschenken der Kinder hat im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Wandlungen, auch im Zeitpunkte, durchge macht. Es hat sich aus der gegenseitigen Beschenkung Erwachsener am Neujahrstage, heute noch „bescheren" ja die romanischen Völker an diesem Tage, allmählich zur Be schenkung der Kinder entwickelt. Aber auch diese Beschenkung war ursprünglich nicht auf Weihnachten, sondern auf den St. Ni kolaustag gelegt. Auch darin hat der Thüringer Wald wohl am längsten mir die alten Gebräuche festgehalteu. Noch jetzt ist in den Orten desselben das „Herscheklasen- geschenk" allgemein üblich, meist in Back werk, Aepseln und Nüssen bestehend. Im 16. Jahrhundert finden wir das Bescheren der Kinder schon in Sachsen und zwar packte man die Gaben, Geld, Backwerk, Leckereien, Kleider usw., in ein Bündel, das man den Kindern überreichte. Puppenstuben, Pup penküchen, Figuren, wie Jagden usw., hören wir Ende des 16. Jahrhunderts erwähnt. Kurfürst August schenkte derartiges Spiel zeug seinen Kindern. Niemals fehlte aber dabei die Rme. die sogar direkt die Christ- rme genannt wird. Erst aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hören wir dae von, daß man die Gaben auf einen Tiich aufbaute. Und nun der Christbaum! Das älteste Zeitgnis seiner Existenz stammt aus dem Elsaß, von wo eine Straßburger Quelle im 17. Jahrhundert zuerst berichtet, daß dort um die Weihnachtszeit Tannenbäume, behangen mit Aepseln und Zuckerzeug, in den Stuben gestanden hätten. In Sachsen ist es zuerst Zittau, wo diese Sitte um 1735 ausiancht, und dort wurde der Baum schon mit Lichtern geschmückt. Aus Dres den hören wir 1807 zum ersten Male, daß auf dem Striezelmärkte, dem althistorischcn WeihnachLsmarüe, Weihnachtsbäume feil geboten werden. Weihnachten ist Wohl kaum denkbar, ohne das Gebäck des Stollens. Er ist wohl die älteste Beigabe des Festes. Schon nm 1400 wird dasselbe erwähnt. Aus welchen Vor stellungen heraus der. Stollen aber entstan den ist, ob er, wie manche meinen, den alt germanischen Juleber vorsteltt oder ob er symbolische Beziehungen zum Christkind hat, darüber ist man in den Kreisen der Kulturgeschichtter nicht einig. Die Form des Stollens ist wohl in allen Gegenden, wo er gebacken wird, dieselbe, aber die Benennung wechselt in den verschiedenen Gegenden. Stollen, Christweck, Schittchen, d. h. Scheu chen, sind so einige Namen, mit dem das duftende Erzeugnis belegt wird. Welch große Bedeutung dasselbe besaß, erkennt man aus der Tatsache, daß die Dresdener Bäckerinnung einen Niesenvertreter seiner Gattung um die Weihnachtszeit dem Lan desfürsten als Geschenk darbrachte. So er zählt Jccandev in seinen „Dresdnischen Merkwürdigkeiten", daß 1728 am 28. De zember „die Becken wie jährlich gewöhnlich lhren solennen Auszug batten worbey ein grosser 4 Ellen langer Butterzopf von sechs Beckknechren getragen worden". Alle Poesie aber, die um dieses deutscheste aller Feste des Jahres webt, fassen die Weihuachts- lieder in ihren lieben gemütvollen Klängen zusammen. Kein Wcihnachtssest ist Wohl denkbar, an dem nicht die Kinderdas „Stille Nacht" anftimmeu und an welchem auch der Einsame, der sein Weihnachten allein und ohne Familie feiert, die Melodie leise vor sich hinsummt. Die ganze weihnacht liche Stimmung kling: in den einfachen Lie dern, die alle echtes Volksgut sind. Aber während das liebliche „Es ist ein Ros ent sprungen" aus vorresormatorischer Zeit stammen soll, wenn das „Vom Himmel hoch da komm ich her" uns Luther geschenkt hat. so ist das schönste, volkstümlichste aller Weihnachtslieder, das gemütvolle „Stille Nacht, heilige Nacht" weit jünger. In den Tiroler Bergen entstand dieses echt weih nachtliche Lied und eine Tiroler Sänger gesellschaft brachte es vor ungefähr 100 Jahren nach Deutschland. Im Sturm er oberte sich damals das Weihnachtslied alle Gemüter und heute ist ein Weihnachtsfest, sei es in der Familie, sei es in der Oessent- lichkeit, undenkbar, an dem nickt das jüngste und schönste aller Weihnachtslieder er klänge: „Stille Nacht, heilige Nacht". — th. Ein Erlaß gegen den Die weihnachtlichen Gebräuche, die uns heute so harmlos, als eine reine Angelegen heit der. Kinder anmuten, die Personen de- Christengels, der heiligen 3 Könige und be sonders die des Knecht Ruprecht, sind nicht immer so liebenswürdige Gestalten gewesen als die wir sie heute kennen. Hauptsächlich - in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege, als die Verrohung der Volkssitten allgemein war, arteten auch die Umzüge um die Weihnachtszeit oft in recht ärgernis erregender Weise aus. Tie vermummten Gestalten trieben nicht nur auf den Gassen aü Infug, sie drangen auch in die Häu ser ein und belästigten die Bewohner in un- ziemlicher Weise. Deshalb erließ einmal ein. deutscher Fürst Herzog Gustav Adolf von Mecklenburg ein ganz entschiedenes Verbot und untersagte die weihnachtlichen Mum^ mereien durch folgende 1682 erschienene Ver fügung: „Demnach nunmehro die Adventszeit und das darauf folgende Heilige Christ-Fest Her bey kombt, da dem gemeinen Gebrauch nach allerlei vermummte Personen unter dem Namen des Christkindleins aufs den Gassen herum herlausen. in die Häuser entweder willig eingerusen werden oder sich auch in dieselben hiueindringen, dergestalt, daß den Kindern eingebildet wird, als were es das wahre Christkindlein, welches sie anzubcten angemahnt werden, Nikolaus und Mani- nius auch als intercessores bey demselben die Kinder zu vertreten sich annehmen auch sonst andere nichtige, unchristliche, mutwillige Dinge in Worten und Werken vornehmen - und treiben, in der Tat aber die Sache mu- latis et Personis in stockfinsterem Heidentum den Ursprung Hal. So haben wir in Er wägung solcher Umstände nach reiflicher Ueberlegung dahin beschlossen, daß solche repraesentatio scandalosa mit allen ärger lichen Ceremonien in Unseren Herzog- thümern und Landen bei Unserer willkür lichen ernsten Strafe gänzlich abgetan und durchaus bei Adel und Unadel verboten seyn soll." Unter der Tanne. Nun wollen wir wieder schweigeitz Unter dem leuchtenden Baum Und den goldenen Lichtern lauschen, Ten leisen Stimmen im Raum Sie sprechen vom sinkenden Jahre Und was es an Liebe gebracht, Sie füllen mit mildem Glanze Die ewige heilige Nacht. Laßt uns den Kindern legen Die Hände auf das Haupt Und Segen niederflehery: Segen, den keiner raubt. Still-weihnachtlichen SH-eu, Der ihre Seele füllt Und allen Erdenjammer Mit sanftem Leuchten stillt. Hans GLfgen. öääMääääääääa Beiträge aus dem Leserkreise für unsere Beilage „Die Elbaue" ünd Leder^eU milk komme».
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