Suche löschen...
Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 08.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187504088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18750408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18750408
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-04
- Tag1875-04-08
- Monat1875-04
- Jahr1875
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diebftahlsanzeige. In der Nacht vom 22. bi- zum 23. März e. ». ist aus einer auf der Echloßstraße hier belegenen WerkstLtte ein vund verschiedener alter Schlüffe! durch Einsteiger, gestohlen worden. , Zur Ermittelung des Diebes und Wiedererlangung des Bestohlenen wird dies hiermit veröffentlicht. grankenbrrg, am 6. April 1875. Das Königliche Berichts a.m t. Wirgemd. Reinicke. Dieb stahlsanzeige. In der Zeit vom 9. Februar bis zum 26. März l. I. ist aus einer Kammer der Sieber'schen Restauration hier ein noch guter langer Fraurnpelz mit 12 —14 Cm. breitem schwarzen Pelzbesatz, inwendig schwarzer Schafpelz, mit Damentuch überzogen, auf der Brust mit drei schwarz übersponnenen seidenen Knöpfen nebst Schlingen besetzt und daran kenntlich, daß vorn auf der einen Seite in der Ecke Moltenfraßspuren sichtbar, gestohlen worden, was mit der Bitte, jede zur Wiedererlangung dieses Pelzes und Ermittelung des Diebes geeignete Wahrnehmung hier anzeigen zu wollen, hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Frankenberg, am 6. April 1875. DaS Königliche Berichts« mt. Wiegand. Reinicke. OertUcheS und Sächsisches. Frankenberg, 7. April. * Mehrfach geäußerten Wünschen zu ent. sprechen und da eS auch außerhalb der Weber- Innung von Interesse sein dürste, hält eS die Deputation der hiesigen Webschule für ihre Pflicht, daS Resultat der Audienz zu veröffent. lichen, welche die von ihr entsendete Deputation sm Ministerium deS Innern nachgesucht und , gefunden hat. Die Veranlassung hierzu war die gewährte erhöhte jährliche Unterstützung der Webschule feiten der EtaatSregierung und die sich gerade darbietende Gelegenheit zur Anfer tigung einer paffenden künstlichen Arbeit in der Webschule erleichterte die Aufgabe. ES wurde daher seitens der Webschul, und JnnungSyepu- tation einstimmig beschlossen, gedachte Arbeit als Zeichen der Dankbarkeit sowie Leistungs: fähigkeit unserer Webschule einem hohen Mini- sterium des Innern zu überreichen und die Bitte fernerjl Wohlwollens und fernerer Unterstützung dabei auSzusprechen. Am 15. März begab sich denn die hierzu gewählte Deputation, bestehend auS den Webschulvorständen, den Herren Lebe recht Pelz, Hermann Schmidt, Robert Lißner und August Barthel, nach Dresden und fand auch nach erfolgter Anmeldung sofort Aufnahme bei Er. Srcellenz dem Herrn StaatSminister v. Nostitz-Wallwitz. Die elegant auSgesührte, in einem Rahmen befindliche Arbeit der Webschule, welche auf weißem Grund daS Mittelfeld uu- serer JnnungSfahne mit der Ucberschrist „Aus Dankbarkeit" und der Unterschrift „webschule zu Frankenberg 1874", in Seide gewebt, ent- hält, wurde nach zuvorkommendem freundlichen Empfang deS Herrn Ministers von der Depu tation mit einer Ansprache durch Herrn Pelz überreicht und hierbei die Bitte fernern geneig- len Wohlwollens von diesem sowohl als auch von Herrn Schmidt ausgesprochen. Der Herr Minister nahm die Arbeit dankend an, unter- warf daS Gewebe einer eingehenden Besicht tigung, fragte sodann nach den Verhältnissen der Webschule sowohl, sowie auch nach den ge- werblichen Verhältnissen Frankenbergs im All gemeinen, wobei die Deputirten erwähnten, daß sie sämmtlich ehemalige Schüler der Webschule waren und daß, Dank der Webschule, die Webereibranche jetzt einen sehr erfreulichen Auf schwung genommen habe und noch immer im Fortschritt begriffen sei. Nachdem der Herr Minister noch einige Fragen über Lohn- und sonstige sociale Verhältnisse gcthan, die Depu tirten solche beantwortet und daS gute Einver nehmen, welches im Allgemeinen zwischen Ar- beitgebern und Arbeitnehmern besteht, mit her- vorgchoben, verabschiedete er die Deputirten, nachdem er fie gebeten, mit dem betreffenden Geschenk sich beim Herrn Geheimrath Schmalz, in - dessen Abtheilung VaS^ gehöre, anzumelben und versicherte fie wiederholt seines Wohlwollens. Der Herr Geheimrath Schmalz, zu welchem sich die Deputirten dann sofort begaben, empfing die- selben ebenfalls sehr zuvorkommend und sagte, nachdem er daS Gewebe sehr genau geprüft und nach dessen Herstellungöweise sowie nach dem dazu verwandten Material sich genau erkundigt, er freue sich, daß die Schule mit dieser Arbeit eine künstlerische Richtung eingeschlagen habe, die der jetzigen deutschen Industrie so außer- ordentlich nothwendig und heilsam sei. Er knüpfte hieran eine längere Meinungsäußerung über die gewerblichen Verhältnisse Deutschlands gegenüber unsern, namentlich westlichen, Nach- barn und beleuchtete in sehr treffender Weise die Schäden und Mängel der deutschen Industrie, welche noch immer hinderten mit dem Erfolg, welcher derselben gebühre, in den Weltmarkt einireten zu können und bezeichnete als daS ein- zige Mittel ein selbstständiges, solides Fabriciren und Geschäftsverfahren. Die Befähigung hierzu sprach er der deutschen Industrie ganz entschieden zu, indem er sagte, er wisse recht wohl, daß in den meisten ausländischen Jndustrieanstalten die Begründer oder Leiter derselben Deutsche seien, und verlangte nur, daß die Richtung der In- dustrie in Deutschland selbst solider und selbst, ständiger sich entfalten solle, dann werde sie mit der Zeit ganz unzweifelhaft auch lohnender sein- Um nun diese Bestrebungen zu unterstützen und derselben eine geeignete Grundlage zu schaffen, habe die Regierung unter Protection Sr. Maj. deS Königs seit einige, Zeit die Errichtung von Kunstgewerbemuseen angeordnet und habe auch Leipzig schon «inen ganz nennenSwerihen An- fang gemacht. In Dresden würde dies Jahr ein solches gegründet (? der Red.) und mit der Gewerbeausstellung zugleich eröffnet werden, er wolle Sorge tragen, daß unsere Arbeit einen würdigen Platz darin erhalten solle, schaltete er hier ein, und erwarte namentlich von diesen Unternehmungen einen heilsamen Einfluß aus die deutsche, speciell sächsische Industrie. Die weitere Aussprache betraf die örtlichen und grwerblichen Verhältnisse, namentlich daS Verhältniß der Fortbildungsschulen zu der Webschule und wurde von den Deputirten in geeigneter Weise er läutert. Die Deputirten, welche sich hieraus verabschiedeten, nahmen die Ueberzeugung von dieser Audienz, daß die Leitung der industriellen und gewerblichen Verhältnisse unserS Vaterlandes in ebenso umsichtigen wie sachverständigen und kräftigen Händen sich befindet und schieben vollständig befriedigt von dem geworbenen Empfang. — DaS mit dem ersten Tage dieser Woche ausgetretene prächtige warme FrühlingSwetter be lebt sichtlich Natur und Creamr. Frisch auf- athmend begrüßt daS Herz nach dem langen Winterdruckt daS Erwachen deS Frühlings. Erfreulich ist'S, berichten zu können, daß auch in diesem Jahre die Bauluft hier wieder recht rege ist. In Chemnitz waren, wie dem Dr. I. mitge- theilt wird, am letztveifloffenen Sonnabend die BezirkSschulinspcctoren des Landes zu einer Con- fercnz versammelt, in welcher die nach ihrer nunmehr halbjährigen Wirksamkeit gemachten Erfahrungen auSgetauscht und eine Reihe von Wünschen einem mitanwesenden RegierungSver- ireter übermittelt wurden. Besonders erfreulich ist, berichten zu können, daß man allgemein an erkannte, wie sich das Verhältniß nauHntlich auch zu den kirchlichen Behörden fast auSnahmS- los friedlich und freundlich gestaltet hat und baß zahlreiche Beispiele von Opferwilligkeit der Gemeinden um Verbesserung ihres Schulwesen- nnd von beinahe überall gezeigtem Entgegen- kommen, die durch daS Schulgesetz geforderten neuen Einrichtungen in'S Leben zu rufen, mit. getheilt wurden. Dabet ward, als hauptsäch. lichfteS Hinberniß noch weitern gedeihlichen Fortschritts deS Schulwesens in sehr vielen Orten der große Lehrermangel bezeichnet: trotz per Vermehrung der Seminare in den letzten Jahren haben jetzige Ostern mindestens 399 Schulstellen nicht besetzt werden können, obgleich selbst den vom Seminar eben erst entlassenen Candidattn bis 999 Mark neben freier Woh. nung geboten werden, ein Umstand, der die Er. richiung mindestens zweier neuer Seminare und noch gründlichere Besserung der finanziellen Stellung der Lehrer erfordere. Nach Beschluß des BundeSratheS sollen be» kanntlich die Verhältnisse der Lehrlinge, Gesellen und Fabrikarbeiter demnächst einer eingehenden allgemeinen Untersuchung unterworfen werden. Seitens der sächsischen Regierung ist deshalb daS Nöthige bereits eingeleftrt worden. Vor dem Zwickauer Schwurgerichte wurde in diesen Tagen ein düstres Drama verhandelt. Die Frau cineS Bergarbeiters halte ihren drei Jahre alten Stiefsohn längere Zeit aus das Ab scheulichste gemißhandelt und im December v. I. wieder derart geschlagen, baß das arme Kind bald daraus an den Folgen starb. DaS rohe Weib wurde dem StaatSanwalt übergeben und verurtheilte daS Schwurgericht sie zu sechs Jah. ren Zuchthaus. T e r m i s ch t r s. Milte b. MtS. begicbt sich der deutsche Kron» prinz mit Gatlin und den jüngeren Kindern zu einem FrühlingSaufenlhalte nach Italien, da der Gesundheitszustand der Letzteren mehrerer in diesem Winter überstandener Kinderkrankbeiten wegen einen Wechsel deS KlimaS bedingt. Voraussichtlich trifft das hohe Paar noch mit dem Kaiser Wilhelm in Oberitalien zusammen. DaS Generalpoftamt hat unterm 2. d. ver- fügt, daß preußische Banknoten zu 19 Thaler fortan an den Poftschaltern als Zahlungsmittel weder angenommen noch auSgegebcn werben bürsen. Neuere Nachrichten über das Befinden LaSker'S melden erfreulicherweise eine Besserung deS Zu- standeS in körperlicher und geistiger Beziehung. Der Kaiser von Oesterreich ist am Montag in Venedig eingcnoffen und wurde von König Victor Emanuel aus'S Herzlichste begrüßt. Die Bevölkerung brachte beiden Monarchen lebhafte sympathische Kundgebungen entgegen. Dielom. bardische Presse begrüßt diese Zusammenkunft als Zeichen der vollendeten Aussöhnung und widmet dem kaiserlichen Gaste höchst auSzrich- nende Betrachtungen. Der 75jährige Bildhauer Ernst v. Bandel, der mit so großer Ausdauer an seinem Werke, dem Hermannsdenkmal auf der Grolenburg im Teutoburger Walde, gearbeitet, ist in. Detmold eingetroffen, um die letzte Hand an dasselbe zu legen. Die Detmolder laden zum Besuche
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder