EpLcedLum des Johann Gebhardus Scultetus, der Leichenpredigt der Gara Roth, Dresden 16Z2 (Göttinger Universttätsbibl.) Rlage bey meiner Liebsten Grabe. )A)as soll ich dir vor Lob bey deinem Grab nachsagen? O Außerwehlter Schatz / was heb' ich an vor Rlagen? G Hertz voll Honigseim / das mir der Tod entwand, Ach Rosenfarbner Mund / ihr Augen von Demant! Sehr trawrig ist mein Geist / er mag sich nicht aufschwingen. Ich Heil' vnd Rlag alzeit / nichts frölichs kan ich Singen. Es mehret sich mein Leid / bey Tag / vnd wann die Nacht Die Sonn / das Erdenlicht / zu Beth vnd Ruh' gebracht, was soll ich aber thun / dein Reusche Lieb mich dringet, Das dir mein matter Mund diß trawer Liedlein singet. Nimm an G werder Schatz / diß Gpffer vnd die Gab, Die ich dir bringen thu' alhier bey deinem Grab: Die Rößlein weiß vnd roth / vons Himmels Lhaw begossen, Den edlen Majoran auß grüner Erd endsprossen, Lipres vnd Roßmari / die blawen Hyacinth Vnd was noch mehr vor Arth der schönen Blumen sind. Die strew' ich auff dein Grab: doch wann ich recht bedencke / So ist mein Hertz dein Grab / darein ich dich versencke; Ich seh dein wangen an / wie sie so schön geferbt, Von Zucht und Scham erfült / so du von Gott geerbt'.