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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 31.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191101310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-01
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25 Dienstag, den 31. Januar 1811 AMU sm die MWe AinlsftuiitinannsElist MH«, d« Königlich Dl5MW md de» Mlr»l z» WnMerg i. Z«. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E G- Roßberg in Frankenberg i. Sa. Erscheint an jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 monatlich 50 Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats 5 <-, früherer Monate 16 H. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. tz-ch- 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die n -gesp. Petitzeile oder deren Raum 15 ch bet Lokal- Anzeigen 13 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Redaktionsteile 35 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Mederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 H Extragebühr berechnet. Jnseraten-Anuahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expedittonen. Frau Franziska verw. Eugelmauu in Oberlichtenau beabsichtigt, in ihrem Grund stücke Nr. 49 L der Ortsliste für Oberlichtenau (Flurstück Nr. 235» des Flurbuchs für diesen Ort) eine Klernviehschlächtereianlage zu errichte». Gemäß K 17 der Reichsgewerbeordnung wird dies mit der Aufforderung bekannt ge macht, etwaige Einwendungen hiergegen, foweit sie nicht auf besonderen Privatrechtstiteln be ruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an ge rechnet, hier schriftlich anzubringen. Die auf die Anlage bezüglichen Zeichnungen und Beschreibungen können an hiesiger Kanzleistelle eingesehen werden. Flöha, am 28. Januar 1911.- Die Königliche Amtshauptmannschaft. Es sind zu zahlen: 1 der L. sofort, 2 der I. am 1. Februar 1811, 3 das i 4 das »«al^oiUiiIsvLÄ, 1 5 die »IsnWllboIvn-ILrsiiIrvirLssmsnstviisrj Frankenberg, am 30. Januar 1911. Der Stadtrat. Die Gemeinde-Sparkasse Kiöha verzinst Spareinlagen mit A*/, o/o. Expeditionszeit: an Werktage Norm« 8 bis 12, nach« 2 bis s Uhr, SonnndsnU» van nsnrn. v di« nsvdm. S vdi». Durch die Poft bewirkte Siulage« werden schnell expediert. — Fernsprecher Rr. 1S. Vom Reichstag. 116. Sitzung am 28. Januar vormittags 11 Uhr. Auf der Tagesordnung steht die erste Lesung der elsaß- lothringischen Verfaslungsvorlage. — Ab«. Winckler lkovs.-: Die Begründung der Vorlage ist sehr knapp gehalten. So lange der Diliaturparagraph noch bestand, war es eine schlechte Anlage französischen Geldes, in elsaß-lothringische Zeitschriften ge steckt zu werden. (Abg. Wetterlö: Infame Insinuation. Der Präsident erteilt dem Abg. Wetterls einen Ordnungsruf ) Ich bitte die Regierung um Beantwortung folgender Frage: Werden wir auch in Zukunft eine Interpellation über elsaß-lothringische Dinge einbringen können? oder wird man dann sagen: wir sind nicht zuständig? Die Zusammensttzung der Zweiten Kammer muß unbedingt in das Versassungsgcsetz hinein', lieber das Wahlrecht äußere ich mich jetzt.nicht: wir lönnen den Vorschlägen des Ent wurfs nicht zustimmen, und am allerwenigsten der elsaß-lothringi schen Gesetzgebung die Befugnis geben, späterhin das Wahlrecht »zu ändern. Das Wichtigste aber ist, können »vir dieses Experiment machen ohne die Gewähr, es später wieder zurückmachen zu können ? Vielleicht bringt die Kommissionsberatung Beruhigung. Einst weilen haben wir schwere Besorgnisse (Beifall rechts.) Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg: Die überwiegend günstige Stimmung von vor einem Jahre hat einer sehr skeptischen und vielfach ablehnenden Auffassung Platz gemacht; aus der vor gestrigen Debatte habe ich aber doch einen etwas freundlicheren Eindruck empmngen. Die pessimistische Ausfassung denkt nur an eine Einverleibung. (Hört!) Das wäre aber im schärssten Gegen satz zur ganzen bisherigen Politik. Es ist doch erklärlich, dap der VersLmelzuugsprozeß nicht so schnell vor sich geht, wie es doch alle wünschen. Aber es wäre ein Fehler, aus dieser Langsamkeit den Schluß zu ziehen, daß wir nun die Hände m den Schötz legen sollen. Im Gegenteil, wir müssen viel mehr, wie bisher, die poli tische, die kulturelle und vor allem auch die wirtschaftliche Schwer- krast Deutschlands zur Anziehungskraft für Elsaß Lothringen wer den lasten. Gerade der Stillstand in den lltzten 30 Jahren muß für manche unerfreulichen Erscheinungen veraniworttich gemachi werden. Eine Politik der Nachgiebigkeit und des Entgegenkommens gegen die Elemente, die gegen den Anschluß an Deutschland schüren unv Hetzen, hat uns rückwärts gebracht. (Beifall.) Diese Elemente müssen die Hand des Gesetzes fühlen- Solche Bestrebungen, wie in Metz und Dörnach, werden mit aller Energie unterdrückt. Man kann aber für solche Vorgänge nicht die ganze Bevölkerung verantwortlich machen. Wäre ich Elsaß-Lothringer, so würde auch ich möglicherweise die volle Autonomie fordern, aber nicht auf republikanischer, sondern aus monarchischer Grundlage. Treiben Sie uicht eine Alles- oder Nichts Politik. Die Vorlage bedeutet auch in ihren Beschränkungen e'nen bedeutsamen Schritt zu größerer Selbständigkeit des Reichslands. Wir lönnen nicht nach Maß- Lolhriugen ein beliebiges fremdes Wahlrecht verpflanzen. Das Wahlrecht ist nicht Sache eines Dogmas, es muß nach den Ver hältnissen verschieden sein. Bei Elsaß-Lothringen kann ich mich nur fragen: wie ist das in diesem Lande übliche, seinen Bewohnern gewohnt gewordene Wahlrecht zu gestalten, daß die Wohlfahrt des Landes und damit auch die des Reiches besser gefördert wird. Auf denselben Standpunkt stelle ich mich auch tn der preußischen WahlrechtSsrage- Wollten wir tn Preußen durch das Wahlrecht den Massen die Herrschaft über das Parlament und etwa auch über die Regierung geben, dann würde das, da die Retchsleitung doch auch die preußischen Stimmen im Bundesrat führt, einer Desorganisation des Deutschen Reiches abichkommen. Preußen wird sem Wahlrecht ohne Rücksicht aus die Muster anderer Staaten so gestalten, daß es eine konstante staatserhaltende Retchspolttil führen kann. In der Stellung des Statthalters als Stütze der retchsländischen Regierung und m der Stellung des Reichskanzlers zum Statthalter wird durch unsere Vorschläge nichts geändert. Von de, Forderung des Zweikammersystems — das erkläre ich mit aller Bestimmtheit — werden die verbündeten Regierungen nicht abgrhen. Dieses System muß ein Bollwerk sein, das eine jedem Zweifel entrückte deutsche Politik in den Reichslanden ge währleistet. Es handelt sich darum, dem Lande zu geben, was des Landes ist, und dem Reiche, was des Reiches ist. Abg. Preiß (Elsässer, Demokrat): Unsere Forderung der Autonomie scheint unangenehm zu sein, weil man uns nicht als Mitglied, sondern als Werkzeug für gewisse Bestrebungen be trachtet. Es ist der oiroulus vitiosum: Man will uns erst als vollberechtigt anerkennen, wenn wir deutsche Gesinnung an den Tag legen, tut aber alles, um das Aufkommen des Zusammen gehörigkeitsgefühls geradezu zu verhindern. Die Vorgänge in Metz können die Aufrechterhaltung des Ausnahmcregimes nicht begründen. Hat nicht auch Berlin sein Moabit? Herr v. Köller hat es verstanden, die größten Hitzköpfe zu erziehen; unter der Regierung des einheimischen Staatssekretärs Zorn v. Bulach tra gen diese Elemente das Haupt wieder bedenklich hoch. Die Vor lage ist ein Verlegenheitsprodukt. Niemand im Elsaß will von ner Monarchie eiwaS wissen, das Land ist streng demokratisch. nigstens soll man uns dell lebenslänglichen Statthalter geben, die Landesverwaltuag von Berlin unabhängig zu machen. Verfassung, die jederzeit von außen her wieder aufgehoben werden kann, ist überhaupt k ine Verfassung. Wir fordern ein allgemeines und gleiches Wahlrecht. Absolut unannehmbar ist das Ernennungscecht zur Eisten Kammer. Machen Sie dem un würdigen Provisorium ein Ende. Abg. Liebermann v. Sonnenberg (Wirtsch.Vg.): Diese Rede beweist, daß der Zeitpunkt noch nicht gekommen ist, Elsaß- Lothringen eine eigene Verfassung zu geben. Die Mehrheit der Bevölkerung ist noch nicht reif, noch nicht würdig dafür. (Wider spruch der Elsässer.) Der Deutsche lebt im Reichsland wie im Feindesland. (Lachen und Widerspruch.) Die Soldaten werden bei jeder Gelegenheit übervorteilt. (Heftiger Widerspruch der Elsässer; Rufe: Zur Ordnung!) Ist gegen den Polizeipräsidenten von Mülhausen, der revolutionäre Umzüge gestattete, eiageschritten worden? Wir lehnen die Vorlage vollständig ab. Wir halten die geplante Verfassungsänderung für esne Aefahr^rMSrcher- »Heit des MickeSr-'DnSMstk wäteM ZuruckziehmigoerVorlaae. Der nächste Krieg wird durch die elsaß-lothringische Verfassung in nächste Nähe gerückt. (Heiterkeit und Ohorufc.) Das sage ich, obwohl ein Appell an die Furcht keinen Widerhall im deutschen Herzen findet. (Ledebour ssoz j: Sie Angstmeier!) DaS ist eine Kühnheit von Ihrer Seite. Dieses erneute Entgegenkommen gegen Elsaß-Lothringen muß direkt anreizend aus Frankreich wirken. Am besten wäre es gewesen, man hätte seinerzeit das Reichsland Preußen einverleibt. Wenn die Elsaß-Lothringer nicht erreichen, was sie wünschen, dann sind sie daran selbst schuld. Staatssekretär Dr. Delbrück: Der Abg. Preiß hat mit seiner Rede die Sympathien für seine weitergehenden Forderungen nicht gestärkt. Er hat offenbar einen Mißgriff getan. Das be weist schon der letzte Redner. Sein Vorwurf, daß unsere Truppen im ReichSOnd schlecht und unfreundlich behandelt würden, ist tn dieser Allgemeinh-it nicht richtig. Die Verfügung des Polizei präsidenten von Mülhausen ,st zweffellos ein Mißgriff, eine sehr narke Entgleisung des Beamten, die vom Statthalter mit aller Entschiedenheit gerügt worden ist. Die Ausführungen des Abg. Preiß entsprechen nicht der Ansicht der Mehrheit der elsaß-lothrin gischen Bevölkerung. Es ist zweifellos unberechtigt, wenn er be hauptet, wir behandeln die Maß-Lothringer wie eine Holtentotten- bevöllerung, wie einen fremden Volksstamm. Die Zeit ist noch gar nicht so lange her, als man namentlich in den Kreisen des Abg. Preiß noch nicht einmal soviel für Elsaß-Lvthriagen forderte, als w r jetzt konzediert haben. Abg. Frhr. o. Herrling (Ztr): Die Ausführungen des Herrn v. Liebermann entsprechen wenig dem Gerst der Versöhnung. Auch die Ausführungen des Abg. Preiß bedauern wir umsomehr, als sic aus elsässischem Munde kamen. (Beifall) Im Gegensatz zum Abg. v. Liebermann erklären wir, eine elsässische Frage gibt es nicht mehr, weder als deutsche, noch als internationale Frage. Wir danken dem Fürsten Bismarck, daß er das Reich so gestaltet hat, wie er cs gitan hat. (Beifall. Hört! Hört!) Wir im Süden sehen am wenigsten im Reich nur Preußen und die umliegenden Orlschaften. (Heiterkeit.) Unser Ziel muß auch für das Maß bleiben die vollständige Eingliederung als gleichberechtigter Faktor in das Deutsche Reich, mit einer im Lande selbst heimischen monar chischen Spitze. Wir sind prinzipiell für die Einführung des Reichs- tagswahlrechis auch im Reichsland. An den von der Regierung vorgeschlagenen Einschränkungen werden wir die Vorlage nicht scheitern lassen. Die Ablehnung einer Vertretung im Bundesrat durch den Reichskanzler ist hoffentlich nicht sein letztes Wart. Abg. Böhle (soz.): Der Klerus war es, der die elsaß-loth- ringtsche Bevölkerung lange in dem Glauben erhalten hat, daß emst der Tag kommen würde, da Elsaß-Lothringen wieder mit Frankreich vereinigt wird. (Unruhe im Zentrum.) Abg. Gregoire (Hoch. d. Nl.): Wir beklagen aufs tiefste die Angriffe des Herrn Liebermann aus das elsässische Volk und weisen sie scharf zurück. Der Entwurf bringt eine Enttäuschung, eine Teilresorm, ein Stückwerk, aber immerhin einen Schritt vor wärts, vor allem das freiheitliche Wahlrecht. Die fehlende Ver tretung im Bundesrat ist ein schweres Hindernis für die Rcichs- sreudigkeit. — Abg. Dove (Bp.): Der Entwurf bringt manches Gute, aber warum gehen wir nicht weiter? — Abg. H öffel (Rp.): Man darf die letzten Vorgänge nicht so tragisch nehmen. Stören friede gibt es überall. Unsere Regierung sucht den richtigen Weg zu finden Das Land sehnt sich nach langen Jahren nach einer Verfassungserweiterung und nun ist die Gelegenheit da, aus dem Entwurf etwas Brauchbares zu machen. — Hierauf hält noch der elsässische ZentrnmSabgeordnele Wetterlö eine sehr scharfe Rese von nationalistischem Standpunkt aus. Ihm antwortet der Staats sekretär von Elsaß Lothringen Zorn v. Bulach, indem er die Angriffe Wetterlös zulückmetst und sagt, die Mehrheit der elsaß- lothringischen Bevölkerung mhme die Vorlage mit Dankbarkeit an. Er selbst als Elsaß-Lothringer würde cs la auch gerne sehen, wenn die volle Autonomie gewährt worden wäre. Abe: er hoffe, daß er sie noch erlebe. Hierauf schließt die Debatte. Die Vorlage wird an eine Kom mission. von 28 Mitgliedern verwiesen. Nach einer langen Reih? von persönlichen Bemerkungen vertagt sich das Haus um '/«8 Uhr aus Montag nachmittag 2 Uhr. Tagesordnung: Petitionen. venncder «»a Rtc»««de». Frankenberg, 30 Januar 1911. König Friedrich August aus Ser Auslandsreise. Köng Friedrich August hat am heutigen Montag früh 7 Uhr 22 Minuten seine Reise nach Aegypten und dem Sudan angetreten und sich über Leipzig und Frankfurt a. M. nach Genua begeben. In der Bo stitung des Königs befinden sich der Gesandte in Wien, Graf von Rex, der Leibarzt General arzt Dr. Selle, sowie die Flügcladjutanten Majore Freiherr v. Könneritz und v. Schmalz. Am DienStag früh 10 Uhr 40 M m. mffüÄer Marg 4n Geim» ei»; unk sch on itm-12" Uyr geht er auf dem Lloyddawpfer „Großer Kurfürst" in See. Der Dampfer fährt über Neapel nach Port Said, wo die Ankunft etwa am 5. Februar erfolgen wird. Am folgenden Tage trifft der Dampfer in Port Sudan ein. Hier geht der König an Land und begibt sich mit der Bahn zunächst nach Suakin und dann auswärts am Nil bis in die Narbarschaft von Faschoda. Die Reise, die der König im strengsten Inkog nito unternimmt, gilt zunächst der Hochwildjagd. Aber auch Land und Leute will der König aus eigener Anschauung kennen lernen und schließlich eine Anzahl deutscher bez. sächsischer Jndustrieetabüsfements besuchen, die sich im Laufe der Jahre in Aegypten angesiedelt haben. Während der Abwesenheit deS Königs wird sein Bruder, Prinz Johann Georg, in Stellvertretung die laufenden Regierungsgeschäfte führen. Außerdem wird der mit auf der Reise bifindliche Graf von Rex eine ständige Verbindung aus schriftlichem Wege unter halten und in dringenden Fällen sich auch der telegraphischen Benachrichtigung dienen. Am 12. April gedenkt der König wieder nach Dresden zurückzukehren. Man wird in Sachsen eins sein in dem Wunsche, daß die Reise glücklich vollendet werden und der König in aller Frische und befriedigt von den Ergebnissen der Reise in die Heimat zurückkehren möge. * A«S Ser Stadtverwaltung. Am Freitag nach mittag fanb Sitzung des Slavtrats statt, bei welcher Ge legenheit der in den Ruhestand übertretende Herr Stadtrat Stephan sich unter Niederlegung seiner amtlichen Stellung vom Ralskollegium verabschiedete unter Dank für die vielen Bewriie des Vertrauens, die er während seiner langjährigen Amlierung gesunden hat, zugleich aber unter besten Wünschen für die Zukunft seiner Vaterstadt, der er von Jugend an mit Liebe und Freude diente. Wie Herr Stadtrat Stephan es gewünscht hat, vollzog sich sein Austritt aus dem Amte in aller Stille; er hatte sich jedwede ihm etwa zugedachte be sondere Ehrung verbeten, nachdem ihm schon bei seinem 50jährigen Berufsjubtläum (Ende Februar 1910) so viel seitige Ehrungen und Anerkennungen zuteil geworden sind. Wenn Herr Bürgermeister Dr. Irmer bei Eröffnung der er wähnten Ratssitzung in warmen Worten dem scheidenden treuen Beamten für seinen unendlichen Fleiß und sein warmes Interesse für die Stadt und vor allem für die gewissenhafte Leitung der ihm übertragenen VerwaltungSgeschäfte innigen Dank der Staotvertrerung ausgesprochen hat, so wird Herrn Stephan wohl die ganze Bü gerschaft gleiche Anerkennung zusprcchen müssen. Es hatte Herr Stadiral Stephan während seiner auf über 50 Jahre zurückgreisenden Tätigkeit reichliche Gelegenheit, in allen Entwicklungsphasen, welche unsere Stadt im letzten Haldjahrhundert zu duichleben hatte, werktätige Mit arbeit zu leisten, und wer auS unserer Bürgerschaft wäre in so langer Zeil nicht Herrn Stadtrat Stephan näher getreten? Wenn auch viele von Herrn Stadlrat Slephan geleistete Ar beit sich im füllen vollzogen hat, nach anßenhin unbemerkbar, wovon nur die Akten dem berufenen Beamten Aufschluß geben, so wird doch manches großes Werk den Namen des Herrn Stabtrat Stepban als Milschüpfer in die ferne Zukunst weiter tragen. Dazu seien gerechnet die bauliche Neugenallung vieler Teile unserer Stadt, das erfreuliche Blühen und die fort gesetzte Erweiterung der Gasanstalt, die Ausschließung und der Ausbau des Lützeltaleö und dessen nächster Umgebung, wie auch die kräftige Förderung der großen Institution unserer
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