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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.03.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191103097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-03
- Tag1911-03-09
- Monat1911-03
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87 Donnerstag, den S. März 1911 Frankenberger Tageblatt vegMdEL Bezirks- Miktt str die MM MhlmMmschst Mft, di; KmM MWG md dm Zledtmt zu Imkenderz i. Kl. Berantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg iu Frankenberg t. Sa. — Druck und Btrlag von C. G. Roßberg tn Frankenberg i. Sa. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Jmerat« bis 9 ähr vornuttags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags deS jeweiligen Ausgabetage-, Kür Aufnahme von ««zeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. tzsd-b1. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Grfchetnt an jede« Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs- drei- vierteljährlich 1 00 monatlich bO H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monat- 5 <-, früherer Monate 10 Aestrllnngen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- stellen, sowie von allen Postaustalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem Ausland« Versand wöchentlich nnter Kreuzband. Freitag ««d Gounahe«v, de« IV. ««d 1t. März diese» Jahres, bleiben der Reinigung, wegen sämtliche Expeditione« ««d Sasse« im Rathause einschließlich der Eparlasse geschlossen. Dringliche, insbesondere standesamtliche und polizeiliche An- gHegrnheiten «»erden an den bezeichneten Tagen in der Zeit von 1« bis 11 Uhr Vormittag in..der Wachtstube des Rathauses erledigt. Älmoflnauszahlung ersvlgt Donnerstag. Frankenberg, am 1. März 1911. Der Ttadtrat. Auzetgeupret»: Die «-gesp. Petitzeile oder bereu Raum 1S H, bei Lokal- Anzeigen 1S H; im amllichen TeU pro Zeile SO „Eiuaifandt" im Redaktionsteil« 3S H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wied-cholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werdeu SS Extragebühr berechnet. Jusei.»tea-Auuahme auch durch alle deutschen Auuoueen - Expedttiouea. Altersheim „König Albert-Stiftung". Dir Insassen im Altersheim „König Albert-Stiftung" hier zu besuchen, ist alltäglich, jedoch nur während der NachmittagSstunden, bis 7 Uhr, gestattet Jeder Besucher ist ver pflichtet, sich vorher beim Hausverwalter anzumelden; nach Ablauf der Besuchsfrist hat er nicht nur das betreffende Wohnzimmer, sondern das Grundstück überhaupt zu verlaffen. Den Weisungen des Hausverwalters ist unbedingt Folge zu leisten. Frankenberg, am 7. März 1911. Der Ttadtrat. Vie stsvWaieiMsge bei den veicditsgrwadlen. Zu dem Thema Reichstagswahlen bringt die „Allgemeine Zeitung" Chemnitz folgende für die Auswahl der Kandidaten beachtenswerte Ausführungen: Es wird so oft geklagt, daß in unseren gesetzgebenden Körperschaften ausgeprägte Persönlichkeiten fehlen. Da» mag weniger an dem Manges an solchen liegen, sondern mehr an der Tatsache daß derartige Männer beim Eintreten in das politische Leben über dem Parteiprogramm sich zum Aufgrben ihrer Individualität gezwungen sehen oder aber, um sich nicht selbst aufgeben zu müssen, von vornherein, ab- gestoßen von dem parteipolitischen Getriebe, e» ablrhnen, ihr Wissen und Können, ihre Kraft, ihre Vaterlandsliebe in den Dienst der Parlamentarismus zu stellen. Das ist sehr be dauerlich und wird es solange bleiben, als die bürgerlichen -Wüteirn tpotz der immer mehr! wachsenden Zahl der sozial demokratischen Stimmen im Reichstage ohne Rücksicht aus die lokalen Verhältnisse in den einzelnen Kreisen ihre Parteiprö- gramme maßgebend sein lassen bei Auswahl der Kandidaten. Der parteipolitische Standpunkt kann nur in den Wahlkreisen den Ausschlag geben, wo gegenüber den anderen bürgerlichen Parteien die Wählerstimmen bei weitem überwiegen. In allen übrigen Wahlkreisen ist nicht so sehr die Partei doktrin zu betonen, al» vielmehr daraus zu achten, daß eine Persönlichkeit ausgestellt wird, deren übrigen Eigenschaf ten die entgegengesetzten parteipolitischen Anschauungen gern vergessen lassen, ein Wann, von dem sich jeder bürgerliche WWer sagt, daß-seine Wirksamkeit im Rate der Erwählten wichtig und wünschenswert sei« würde, rin Mann, dessen 'Kenntnisse bei den Beratungen dem Baterlande nutzbringend sAn müssen, ein Mann endlich, dessen ideale Veranlagung die Gewähr bietet, daß er bei Abgabe seiner Stimme im Reichs tage es auch einmal über sich gewinnt, gegen seinen persön lichen oder parteipolitischen Vorteil Beschlüsse herbeizuführen, deren Zustandekommen im Hinblik auf da» große allgemeine Wohl und auf ihre politische Grsamtwirkung nötig ist. Gerade diese letzt« Erwägung hat der sterbende Reichs- tag über Verfolgung seiner parteipolitischen Grund sätze viel zu sehr aus dem Auge gelassen. Began gene Fehler erweisen sich als segensreich, wenn von ihnen gelernt wird. Das deutsche Volk wird Persönlichkeiten be sitzen und in dem Reichstage haben, wenn es solche haben will, nur muß die Gewähr gegeben werden, daß man sie nicht in die parteipolitische Zwangsjacke zu stecken beabsichtigt, son dern daß man bereit ist, ihnen vertrauensvoll individuelle Betätigung nach bestem Wissen und Gewissen unter Abwägung der jeweiligen politischen Verhältnisse des In- und Auslan de» zu gewährleisten. Möchten solche Erwägungen im Ver ein mit der dringenden Notwendigkeit eines Zusammengehens aller BaterlandSsreunde noch in letzter Stunde bestimmend s«io, nicht von vornherein dar Trennende der einzelnen Par teigruppen zu betonen, sondern sich auf einen Mann zu einigen, der weniger parteipolitisch denkt und fühlt, aber bereit ist, für die gute nationale Sache im Vertrauen auf politische Reife bei den kommen den Wahlen der bürgerlichen Wähler das schwere Opfer der Annahme einer bürgerlichen Kandidatur zu bringen. — Mit diesen Darlegungen erklären wir uns voll einver standen und wir haben nur den Wunsch, daß sie allenthalben Beachtung finden. Bom Reichstag. 141. Sitzung am 7. März mittags 2 Uhr. Vizepräsident Dr. Spahn stellt fest, daß der Abg. HuS in der letzten Sitzung während der Rede des Abg. Behrens Zwischen rufe wie „verlogen" und „Unverschämtheit" gemacht bat, die, wenn -Ke der Präsident gehört hätte, dem Zwischenruser Ordnungsrufe .eingebracht hätten. — Die Beratung des Militäretats wird svrt- gesetzt beim Kapitel „Verkauf deS Tempelhofer Feldes". Eine Resolution der Budaetkommisfivn ersucht den Reichskanzler, dahin M wirken, daß der Kaufpreis für das Tempelhofer Feld durch die Arider Bebauung des Tempelhofer Feldes dem Reiche nicht ver kürzt werde. Eme Resolution der Volkspariei ersucht den Reichs kanzler, etwaige Bestrebungen auf Herbeiführung einer Verständi gung zwischen den Beteiligten und der Stadt Berlin zu unter stützen. — Abg. Dove (Vp.) verweist auf daS Gutachten LabandS, der dem Reichstag daS letzte Genehmigungsrecht »»spricht. ES dürfe nicht immer nur daS fiskalische Interesse im Vordergrund stehen, es müssen auch allgemeine und Kommunaltnteressen berück sichtigt werden. — Abg. Dr. Wiemer (Vp.): DaS Allgemein wohl wird nicht gewahrt. Der Haberlandtsche Bebauungsplan steht auf rein geschäftlicher Grundlage. Durch das schöne Bei werk soll man sich nicht täuschen lasten. Der Redner schlügt den Jansenschen Bebauungsplan vor, bet dem Seiten- und Hinterhäuser sortfallen. — Abg. Erzberger (Zrntr.): Die Sache wird wohl kaum mit einem Siege Berlins enden. Der Reichstag bat kein Einspruchsrecht, und praktisch wäre es auch ganz undurchführbar. Die Militärverwaltung hat ganz im Rahmen ihrer Befugnisse ge handelt. Berlin hat sich noch im Jahre 1901 mit Händen und Füßen dagegen gesträubt, das Tempelhofer Feld etnzugemeinden. Auf dem Präsentierteller bot man es der Stadt an. Der Ma gistrat hielt cS aber nicht einmal für notwendig, dem Oberpräsi denten eine Antwort zu geben. DaS ist doch keine weitschauende Kommunalpolitik. Jetzt ist der Vertrag abgeschlossen und rechts- krästig. — Freiherr v. Richthofen: Berlin scheint de» richtigen Zeitpunkt sur die Eingemeindungen versäumt zu haben. Wir haben nicht den Eindruck, daß die Militärverwaltung in inloyaler oder rechtswidriger Weise vorgeganarn ist. — Abg. Fischer (soz.) be spricht die Verhandlungen eingehend vom Berliner Standpunkt aus. — Krirg-mtmher v. Heeriuazn gibt in Erwiderung der Ver treter von Berlin eine ebensb eingehende Darstellung der Ver handlungen- Irgendwelche Einwirkung ist aus dem Kriegsmini- sterium nicht erfolgt. Es hat rein sachlich die Interessen des Reiches gewahrt, ohne Ansehen des Käufers. DaS öffentliche In teresse habe der Heeresverwaltung wohl gedient, sowohl nach der hygienischen Seite, als auch dahin, das Geld zur Erwerbung «euer Truppenübungsplätze zu beschaffen. Tempelhof ist vom 1. April an rechtlicher Besitzer der westlichen Hälfte. Soll eine andere Vereinbarung getroffen werden, so ist daS Sache Tempelhofs. Auch Berlin wollte unter Mitwirkung - einer Bank daS Geschäft machen. Mein. Verhalten ist loyal und legal. Wir sind nicht feindlich gegen Berlin gesinnt. Wir haben wahre Engelsgeduld gezeigt; ich hätte gern mit Berlin abgeschlossen, wäre nur irgendwie Möglichkeit dazu vorhanden gewesen. Abg. Dr. Weber (natl.): Durchaus geklärt ist die staatsrecht liche Frage noch nicht und es liegt eine Lücke in der Gesetzgebung. Wir halten den Tempelhofer Vertrag für rechtsgültig. Wir hätten ,gern die Interessen Berlins unterstützt, hätten wir die Möglich keit dazu gehabt. Wir wünschen aber, daß beim Bauplan der VoltSgesundheit mehr Rechnung getragen wirb durch freie Plätze unk Straße«, denn die Wohnungsverhältniffe in Berlin sind tief bedauerlich. Nur dürfen die Interessen deS Reiches nicht leiden. Ein grenzenlos gutes Geschäft ist der Ankauf deS Feldes nicht. Wir haben den lebhaften Wunsch, daß der Kriegsminister trotz seiner ablehnenden Erklärung sich doch der Mühe unterzieht und an den VrrftändigungSverhandlungen teilnimmt. — Schatzsrkretär Wermuth: Die Beweglichkeit der Verwaltung würde gehemmt werden, wenn solche Verkäufe von der Zustimmung des Reichs tags und Bundesrats abhängig wären. Auch beim Verkauf von Festungsgeländen hat der Reichstag nie Einwendungen gemacht. — Abg. Dr- Arendt lReichsp.): Die jetzigen Vorkommnisse sind Folge der früheren verkehrten Kommunalpolitik. Das Verhalten des Krtrgsministers tn der ganzen Angelegenheit ist tadellos. — Abg. Ledebour (soz.): Der Kriegsminister hat die Stadt Berlin gehörig übers Ohr gehauen; er ist gerissener als die Berliner Stadtverwaltung. — Kriegsminister v. Heeringen: Herr Lede- bour Has behauptet, wir hätten Berlin über» Ohr gehauen. Gegen derartige Unterstellungen verwahre ich meine Verwaltung aufS allerentschirdenste. — Abg. Dr. Wiemer(Vp.) wendet sich gegen die Abgg. Dr. Arendt und Erzberger. Die Resolution der Budaetkommisston wird angenommen, die der Volkspartei abgelehnt. Der Militäretat wird erledigt, ebenso der Etat d«S RetchSmilitärgertchts, ferner in dritter Lesung die Heeresvorlage. — Mittwoch mittag 1 Uhr: Postetat. vir Mam- una fiisuenreucde in Sacbten. Nachdem die Verfluchung Sachsens durch Maul- und Klauenseuche Mitte November vorigen Jahre» mit 82 Ge meinden und 210 Gehöften ihren Höhepunkt erreicht hatte, war bis Mitte Februar d. I. trotz weiterer Verbreitung der Seuche im Deutschen Reiche, ao am 18. Februar d. I. ins gesamt 2296 Gemeinden und 5994 Gehöfte verseucht waren, erfreulicherweise in Sachsen ein beständiger Rückgang der Maul- und Klauenseuche zu verzeichnen, so daß Mitte vorigen Monat» die Seuche nur noch in 28 Gemeinde« und 42 Ge. Höften Sachsen» herrschte. Dieser verhältnismäßig günstig« Seuchenstand hat sich in der zweiten Februarhälst« plötzlich derart verschlechtert, daß Ende Februar 61 Gemeinden und 88 Gehöfte verseucht waren. Diese bedauerliche Tatsache ist namentlich auf Neuem- schleppungen der Seuche durch preußische Handelsrinder zurück- zusühren; und insbesondere sind Rinder aus Wittichenau für zahlreiche sächsisch« Wirtschaft«» verhängnisvoll geworden. Mehr als 20 neue SeuchmauSbrüche in bis dahin sruchen- freim Ortschaften und Gegenden haben Rinder veranlaßt, die von Wittichenauer Händlern bezogen, worden sind. Auch der in Wittichenau am 21. Februar abgehaltene große Vieh mark hat zur Einschleppung der Maul- und Klauenseuche nach Sachsen mit brigetragen. Außerdem ist aber auch eine große Anzahl örtlicher Seuchenverschlrppungen zu verzeichnen gewesen, die in Verbindung mit anderen Beobachtungen er kennen lassen, daß die Sorgfalt der sächsischen Viehbesitzer in bezug auf d«n Selbstschutz gegenüber der Maul- und Klauen seuche vachzulaffen scheint Dies zeigt sich auch namentlich darin, daß Kauflustige für HandelSvieh selbst durch beständige Warnungen und Strafandrohungen sich nicht abhalte« lasse«, die Händlerställe noch vor Ablauf der siebentägigen Beobach- tung»frist, der da» Klaurnvirh de» Handel», untersteht, zu besuchen. Daß hierdurch die Seuche, selbst wenn kein Zulauf ersolgt, in fluchensreie Bestände verschltppt werden kann, ist wiederholt beobachtet worden. Besonders erwähnenswert ist schließlich noch die Wahr nehmung, daß die Maul- und Klauenseuche in letzter Zeit auffallend bösartig auftritt. So sind z. W. in einem größeren Milchviehbestand innerhalb weniger Tage 27 wertvolle Kühe an der Seuche verendet. Die durch das Verenden der Tiere und auch sonst infolge des Auftreten- der Maul- und Klauen seuche rntstrhenden Verluste find trotz der gesetzlichen Entschä digungen für Todesfälle bei Rindern so große, daß sie die Schäden weit übersteigen, die durch alle übrigen Seuchen zu- fammengrnommen veranlaßt werden. Deshalb haben die Be sitzer von Klauenvieh allen Anlaß, nicht nur ihre eigen«« Bestände gegenüber der Seuche zu schütze«, sondernMmentlich auch die Veterinärpplizei, die mit allen ihren Organen aufs eifrigste bestrebt ist, die Maul- und Klauenseuch« abzuwehren und zu unterdrücken, hierbei zu unterstütz«». Di« Gefahr ist noch lange nicht vorüber, sondern e» ist vielmehr zu befürchten, daß sie zum Frühjahr infolge de- lebhaften Handelsverkehrs mit Klauenvirh erheblich zunimmt. vtkMbtt «uw ZScdrircder. Frankenberg, 8. März 1911 Die Aeuster uuf! Der Vorfrühling lockt iu» Freie. Namentlich ist iu den Mittagsstunden unter den mehr und mehr an Wärme ge winnenden Sonnenstrahlen die Temperatur der Luft eine ziemlich hohe für dir Jahreszeit geworden. Da haben wir auch wieder einmal trotz der geheizten Oesen die Fenster für eine Weile öffnen können, denn draußen war es säst ebenso warm wie drin im Zimmer. Und da» ist eine Erquickung, ei« Genuß, den wir im langen, fruchten oder zum Teil bitter kalten Winter schmerzlich entbehrten. DaS Lüsten der Zimmer bei und nach dem Reinemachen am Morgen ist eine hygienische Notwendigkeit, aber leider steht sie in vielen Fällen lediglich aus dem Papier«. Es soll nicht zu kalt werden, die Zimmer sollen „nicht auSkälten", wie die berühmte Begründung auS Frauenmund lautet (die aber nicht stichhaltig ist, denn in einem Zimmer mit unreiner Luft befindet man sich nicht wohl), und so geht eS mit dem Lüften meist recht schnell. Dafür wird jedoch der Ofen umso mehr bedacht und die Empfind lichkeit gegen anscheinend mangelnde, in Wahrheit aber meist mehr als genug vorhandene Wärme nur gesteigert. Wenn jetzt die Sonne warm scheint, btsonder» in de« Mittagsstun den, sind wir aber über all« und jrde B«d«nk«n vollkommen hinweg; keine Angst vor Zug gibt einen Grnnd, und wer daS Fürchten trotzdem nicht lassen kann, der snche für kurze Zeit eine« Ncbenraum auf. E« gibt nichts Schönere» al» die offenen Fenster; der Vorfrühling sendet seinen Gruß in unser Heim, und alle die Leiden, die von der feuchten Witterung herrührrn, bekommen einen rechtschaffenen Schreck. Die Haus- srauen tun auch gut daran, die redliche Mithelferin bei der häuslichen Arbeit zu kant' »liieren, wieviel de» Morgen» dem Ofen an Heizmaterial anvertraut wird. Selbst wenn die Temperatur in den Morgenstunden noch mäßig ist, am Tage kommt genug hinzu, und wird d«nn schablonenmäßig geheizt, wie es erfahrungsgemäß nur zu oft der Fall ist, dann ist e» in den vier Wänden nicht m«hr zum Aurhalten. Also: die Fenster auf!
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