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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 04.04.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191104048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-04
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^78 Dienstag, den 4. April Zrankenberger Tageblatt Bezirks Anzeiger begründet 1942. 7v. Jahrgang. , , „ allen Postanstalten Deutschlands und Oester eichs angenommen. Rach dem Ausland« Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ml Handelsschule Frankenberg Die öffentliche« vsterprüfunge« der Handelsschüler finde.! Mittwoch, den S. April n. e., nachmittags von 3—5 Uhr im Webermeifterhause statt. Di« hohen Behörde»., die Herren Chefs, die wertenAEltern, sowi<sonstige Freunde dir Anstalt ladet ergebenst rin der Borland der Ha«del»fch«le. Fük Schulverwaltungen halten wir besten» empfohlen: Aensur-TabeVen (für Zensurhauptbücher) und geheftete Zensur-Bücher, Tagebuch- und Bersäunmis - Tabellen, Schüler-Berzeichnisse, Schnlentlassungs-Zeugnisse, Stundenpläne, einzeln und in Bogenform, sowie alle anderen vorschriftsmäßigen Formu lare in sauberer Ausführung und Wahl guter holzfreier Papiere. S- El. VwnsbelrK in Frankenberg. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserat« bis S Uhr vornnttagS, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligenAusgabetages. Für Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. Gmf- b1. Telegramme: Tageblatt Krankenbergsachsen. »rscheiut an jede« Wochentag abends sür den folgenden Tag. Bezugs- preis Vierteljährlich 1 bO monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats b früherer Monate 1V H. VeSeauuge« werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- stÄle», sowie von < - - - . Anzeigenpreis: Die «-gefp. Petitzeile oder deren Raum 1b bet Lokal- Anzeigen 18 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Redaktionsteile 38 Z. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederyolungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Fu» Nachweis und Offerte»-Annahme werden 2b H Extragebühr berechnet- Juseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen. . MW flr -lt KsilizW MMimmsihist M^dKMMe MgmG iniii den Wirrt zu IrankenSerz i. Zr. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg In Frankenberg i. Sa. — Druck und «erlag von L. G Roßberg in Frankenberg i. Sa. Ostioualllbetslet caMrverei». Der Nattonalliberal« Landesverein für daS Königreich Sachsen hielt am Sonntag, den 2. April, in Leipzig seine FrüdjahrStagung ab. Im großen Saale des Hotel« de Bo. logne fanden sich mittags 12 Uhr die gewählten Vertreter der Vereine zur LandeSnuSschußsitzung zusammen. Die Be teiligung war außergewöhnlich stark. Der Vorsitzende, Herr Franz Gontard, begrüßte die Versammlung, insonderheit dir Rrichstagsabgeordneten Dr. Weber, Dr. Heinze, Dr. Strese mann, Everling und Dr. Friedberg, den Vorsitzenden des GeschästSführeuden Ausschusses drr Gesamtpartei, verwies auf die Wichttgkeit der Tagesordnung und sprach die Hoffnung auf ein gedeihliches Zusammenarbeiten auS. Er schloß mit einem Hoch auf Kaiser und Reich. Zu Punkt 1, Jahresbericht, nahm Generalsekretär Dr. Westenberger das Wort. Er schilderte die schweren Partei- kämpse, die im letzten Jahr« infolge d«S politischen Szenen- wechsels durchzufechten wuren, betonte das unwandelbare Ein verständnis mit der Führung der Partei und zeigte dann, wie eS trotz des großen Verbrauchs an Kraft und Zeit im politischtu Kampfe und trotz der bekannten Streitigkeiten in nerhalb der sächsischen Parteiorganisation gelungen sei, mit Organisationsarbeit voranzukommen. Die Zahl der ange schlossenen Vrreine beträgt 126 gegen 11» im Vorjahre; dazu kamen 23 neue Ortsgruppen. Di« Gesamtzahl der Mitglieder ist 19S50. Im 21. ReichStogSwohlkreise (Anna- berg) und im 28. (Reichenbach) wurden Geschäftsstellen ein gerichtet. In Dresden gelang es, durch dir Bildung von Bezirksausschüssen, wozu noch besonders Fachgemrinschaften kamen, eine weitgehende Dezentralisation und dadurch eine Belebung der Parteitätigkeit zu erzielen. In Leipzig kam es zu einer Neuordnung der Vertrauensmännrrorganisatton, die den Zweck haben soll, für die Landtagswahlen, wie für die RetchstagSwahlen eine erhöhte Schlagfertigkeit zu sichern. In mehreren Wahlkreisen, so im 2., 10., 16., 21. und 23., ist der Zusammenschluß zu einheitlicher Organisation mit be sonderem Erfolge betrieben worden. Ein von drn national- liberalen Vereinen im 16. ReichStagSwahlkreise rin- gehrachter, von Herrn Landtagsabgrordneten Clauß begründe ter Antrag zur Verbesserung der Ausdehnung der Organisa tion veranlaßte die Wahl eines ObmännerausschuffeS, dessen Vorschläge Vorstand und LandesauSschuß noch beschäftigen werdm. DaS „Nationalliberale Vereinsblatt" wird von 63 Vereinen für ihre Mitglieder bezogen. Die Auflage betrug im ganzen 11000 Stück. — Redner schloß mit eindringlichen Worten über die Notwendigkeit festen inneren Zusammen- schluffe« — eine Mahnung, der die Versammlung lebhaft zustimmte. Es folgte der Rechnungsbericht deS Kassenführers, Herrn Dr. Zöphel. Der Kassenführer bedauerte, daß die finanziellen Leistungen der einzelnen Organisationen noch immer hinter dem Bedarf zurückbleiben und durch freiwillige Spenden er gänzt werden mußten. Er dankte den opferwilligen Hellern, insbesondere den Z'ttauer Parteifreunden, die dem Landes verein «ine „Bassermann - Spende" in Höhe von 6000 M. zukommen ließen, ferner der Firma Kübler u. Niethammer für die Unterstützung zugunsten des „Nationalliberalen Ver- einSblatteS". Der Kassenbericht wurde ohne Debatte ge nehmigt. Nach Erledigung der Rechnungsablage referierte Herr Genrralsekretär Dr. Westenberger über dir Vorbereitung«» zu drn RetchstagSwahlen. Er schilderte die Situation, unter der die nationalliberale Partei SachsenS in den Kampf zieht. Ein Zusammengehen mit der Rechten sei unmöglich. Auf der anderen Seite bestünden immer noch bestimmte Gegensätze zwischen un« und der Fortschrittlichen Volkspartei. Aber eS sei zuzugeben, daß der gemeinsame Kampf bet der Finanz- resorm, di« gemeinsam« Arbeit zumal im Bülowschen Block manche Reibung« flächen zwischen drn beiden liberalen Parteien beseitigt hoben. Der Vorstand dr« LandeSverrinS ist deshalb in Verhandlungen mit drr Fortschrittlichen Volkspartri ein- gettekn, damit liberale Doppelkandidaturen nach Möglichkeit vermieden würden. Redner schildert sodann das Resultat dieser Verhandlungen. Den nationalen Arbeitern und dem Bund« drr Festbesoldeten komme man bei der Auswahl drr Kandidaturen nach Möglichkeit entgegen. Bedauerlich sei aber das Eingreifen des Bundes der Festbesoldeten bei drr Land tagsersatzwahl in Leipzig-Land, wo durch die liberale Dop- pelkandioatur der Liberalismus aus der Stichwahl gefallen sei. Schließlich legte er der Versammlung nachstehende Re solution vor, die vom Vorstände des Landesvereins in der Sitzung, die er unmittelbar vorher abgehalten hatte, ange nommen worden war: „Der LandeSausschuß billigt die Anbahnung einer Verstän digung mit der Fortschrittlichen Volkspartei zur Vermeidung liberaler Doppclkandtdaturen und genehmigt die vom Vorstand vorgelegte vorläufige Vereinbarung als Grundlage der Verhand lungen. Der Landesausschuß beauftragt den Vorstand, entschieden auf die Beseitigung noch vorhandener örtlicher Schwierigkeiten hinzu wirken. Zu den setrher aufgestellten nationalliberalen Kandi daturen erklärt der Landesausschuß seine Zustimmung." Die Rede fand allseitigen lebhaften Beifall. Es folgte eine eingehende Aussprache, in der unter lebhaftem Beifall namentlich Abg. Dr. Friedberg und die Reichötagvabge- ordneten Dr. Weber, Everling und Dr. Stresemann für eine Verständigung mit der Fortschrittlichen Volkspartei sich aus sprachen. In der heutigen Zeit, wo der Fortschritt in nationalen Fragen entgegen seinen Traditionen sich unserem Standpunkt wesentlich genähert hat, gehören, so führte unter stürmischem Bravo Abg. Dr. Stresemann aus, die liberalen Parteien zu sammen im Kampfe gegen diejenigen, die die Aspirationen de» Ultramontanismu» unterstützen. Die gegen Plauen gerichtete Resolution der Ortsgruppe Eibenstock ward von einem Vertreter der Ortsgruppe mit dem Ausdruck de» Bedauerns zurück genommen. Die Resolution de« Vorstandes wurde angenommen. Im Anschluß an die Sitzung des LandeSauüschusse» fand eine Hauptversammlung statt, in der Reichstags abgeordneter Dr. Weber über die Arbeiten de» Reichstag» sprach. Der Redner führte u. a. au»: Die Zustände im Reich seien tief bedauerlich; auf der einen Seite eine Zunahine der Sozialdemokratie, auf der anderen Seite eine große Teilnahmslosigkeit im Bürgertum. Abg. Dr. Weber rechtfertigte die Haltung der nattonalliberalen Partei in der Reichsfinanzreform; hätten wir diese schwärz'blaue Reichsfinanz- resorm gutgeheißen, dann würde die Sozialdemokratie erst recht wachsen, dann würden weite Bevölkerungskreise an uns irre geworden sein. Der Sozialdemokratie könnten ihre Waffen nur durch eine großzügige, die breiten Mafien erfassende liberale Politik entrissen werden. An positiver Arbeit aber habe es die nationalliberale Partei auch in letzter Zeit niemals fehlen lassen. Sie habe die R-tchsverficherungSordnung in der Kommission durchbringen helfen. Sie habe der Reichswert zuwachssteuer zur Annahme verhalfen, und gegen diese Steuer hätten 7 Führer der Konservativen gestimmt, ebenso wie seiner zeit die Führer des Bundes der Landwirte gegen den Zolltarif gestimmt haben. Die Verficherungsordnung wird die national liberale Partei auch im Plenum durchbringen helfen, unter Berücksichtigung der berechtigten Wünsche der nichtsozialdemo kratischen Krankenkafienbeamten, der Aerztc und der Apotheker. Ebenso wird unsere Partei das Privatdeamtenversicherungsgesetz durchzubringen versuchen; die Schiffahrtsabgaben aber werden die sächsischen Nattonalliberalen ab'ehncn. Der Redner kam dann auf die reichsländische Berfafiungsfrage zu sprechen. In dem Widerstande der Konservativen gegen die drei BundeüratS- sttmmen ist der alte PartikulariSmuS zum Ausdruck gekommen, wie er zu Zeiten Leopold von Gerlachs geherrscht und dem großen Kanzler Bismarck so oft das Leben schwer gemacht habe. Die Agrardemagogie wird von der nationalliberalen Partei be kämpft werden wie die Demagogie von link». Aber an den Grundlagen unserer Handels- und Zollpolitik werden wir un bedingt einmütig festhaltcn trotz aller Anzweifelungen von rechts. Ebenso werden wir in der Sozialpolitik fortfahren. Aber mit der Sozialdemokratie haben wir keine Gemeinschaft; einen Block von Baffermani« bi» Bebel lehnen wir unbedingt ab. Wir kämpfen für unsere liberale Weltanschauung, gegen den Ultra- montaniamu» und gegen veraltete konservative Aspirationen. Erst wenn sich die konservative Partei einmal freigemacht haben wird von der Herrschaft des Bunde» der Landwirte, könne wieder von einem Zusammenarbeiten der Nattonalliberalen mit ihr die Rede sein. Da» Zentrum hat mit den Konservativen schon bestimmte Abmachungen sür die RetchstagSwahlen getroffen; e» wird für Herrn v. Heydebrand schon im ersten Wahlgange stimmen, damit nur nicht der Nationalliberale in die Stichwahl kommt. Wir werden in Sachsen weder mit den Konservativen, noch mit dem Bund der Landwirte, noch mit der Sozialdemo kratie zusammengehen, sondem nur mit der liberalen Nachdar- partel, damit der Liberalismus den Einfluß in unserm König reich Sachsen behält, der ihm gebührt. Die sächsische Re gierung ist liberalen Ideen vielleicht nicht mehr so abgeneigt, wie zu Zetten der Regierung Lehnerts. Gehen wir mit Mut und Vertrauen den kommenden Kämpfen entgegen; die Zukunst gehört unserm Liberalismus. (Stürmischer Beifall.) Ohne Debatte wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen: „Die Hauptversammlung des Nationalliberalen Landesvereins für das Königreich Sachsen erklärt sich mit den Ausführungen des Herrn Reichstagsabgeordneten Dr. Weber über die politische Lage und die Stellung der nattonalliberalen Partei einverstanden und spricht der Führung ausS neue ihr volles Vertrauen aus. Sie ist der Zuversicht, daß die feste und entschiedene Betonung deS nationalen und liberalen Gedankens sich allezeit am besten vereinbaren lassen wird mit dem Willen zu praktischer, politischer Arbeit für daS Wohl deS Reiches und die Zukmst unseres Volkes." Born Reichstag. 161. Sitzung am 1. April vormittags 11 Uhr. Auf der Tagesordnung steht der Etat der Zölle und Steuern. Zum Schutze und zur Förderung der heimischen Stein-Industrie, insbesondere der Pflasterstein-Industrie beim Handelsvertrag mit Schweden liegen mehrere Resolutionen vor. Abg. Kaempf (Vp.): Wenn eS richtig ist, daß 40 Millionen Ueberschuß da sind, dann soll man die schlimmsten Auswüchse der Ftnanzresorm beseitigen, die Zündholzsteuer und den Scheckstempel. Der Redner richtet Fragen an den Staatssekretär über die Kosten der Veranlagung der Zuwachssteuer und den Oktroi in Elsaß- Lothringen. — Staatssekretär Wermuth: Ich bitte bringend, alle Vermutungen über den Abschluß unserer Rechnungen für 1910 einstweilen zu Unterlasten und lieber den endgültigen Ab schluß sbwarten. Der Staatssekretär beantwortet die Anfragen über die Zollabfertigung und erklärt, daß auf den Handel mög lichst Rücksicht genommen werde. Die Oktroi-Frage ist LandeS- sache und unterliegt zurzeit gerichtlicher Entscheidung. — Abg. Graf Kanitz (kons.): Es wäre von großem Werte, wenn man erfahren könnte, ob die Herren Freisinnigen wirklich Neigung haben, zum Schutzzoll überzugehen oder nicht. Der Redner spricht für den Pflastcrstetnzoll. — Die Abgeordneten Lehmann (soz), Stoll (soz) und Dr. Dahlem (Zentr.) führen Beschwerde über eine Anwendung der Bestimmungen des Branntweinsteuergesetzes zu Ungunsten der kleinen Brenner. — Abg. Barenhorst (Rp.) tritt sür Vereinheitlichung der Zollverwaltung in den Bundes staaten ein und fragt, ob eine Novelle zum Zündwarensteuergesetz beabsichtigt sei. — Die Aussprache über die Zölle schließt. Die Pflasterstein-Resolutionen werden angenommen Bei der Branntweinsteuer weist Unterstaatssekretär Kühn die sozialdemokratische Behauptung zurück, daß die Interessen der kleinen Brenner absichtlich benachteiligt würden. — Bet der Brau steuer führt Abg. Will (Zentrums-Els.) Beschwerde über die Höhe der Uebergangsabaabe, die für Elsaß-Lothringen zu drückend sei. — Abg. Speck (Zentr.): Der Vorredner hat nicht im Name» der ZentrumSfraktion gesprochen. (Hört! Hört!) Ich bin um so mehr erstaunt über seine Ausnahmestellung, als ;a jetzt gerade Elsaß-Lothringen mit dem übrigen Reiche gleichgestellt werden will. — Abg. Dr. Pachnicke (Bp): Das kam aus bayrischem Herzen. (Zuruf: Bierhrrzen! Heiterkeit.) Norddeutschland sollte ebenso ge stellt werden, wie Süddeutschland. — Abg. Gothein (Vv ): Gleiches Recht für alle! Die Bayern haben alle Ursache, mit der Uebergangsabgabe zufrieden zu sein. — Bei der Reichsstempel abgabe wird über die Resolution Gräf Westarps, betr. die Talon steuer von ausländischen Wertpapieren, verhandelt. — Abg. Speck (Zentr.) erklärt leine Zustimmung. Abg. Gras Westarp (kons.) begründet die Resolution. Die Banken lenden jetzt den zu erneuernden Talon an einen ausländi schen Bankier, der sich den erneuerten Zinsschein stempelfret ein händigen läßt und an die deutsche Bank zurücksendet. — Staats sekretär Wermuth: Aus die Frage, ob eine Aenderung deS Ge setzes auarzeigt ist, will ich mich angesichts der sehr schwerwiegen den wirtschaftlichen Interessen, die von beiden Seiten geltend ge macht werden, nicht einlassen, sondern nur erklären, daß nach meiner Ansicht eine Aenderung der Ausmhrungsbestimmungen nicht gut am Platze ist. Der Staatssekretär bemerkt dann noch auf eine Anregung, daß dem Buchmacherwesen die ernsteste Auf merksamkeit zugewendet werde. — Abg. Kämpf (Vp.) spricht gegen die Resolution. Sie würde die deutschen Papiere inS Ausland treiben. Schon jetzt bemühen sich die ausländischen Bankier« um die deutsche Kundschaft. — Die Resolution Westarp wird nach weiterer unwesentlicher Debatte gegen die Linke angenommen. Al« Ertrag der Zuwachssteuer sind 13 Millionen Mark ein gesetzt.—Abg. Dr. Neumann-Hofer ,Vp.) hält diese Schätzung für viel zu niedrig. — Staatssekretär Wermuth: Heute tritt die Zuwachssteuer in Kralt. Da ich den ganzen Tag hier tätig war, habe ich noch keine Erfahrungen über ihre Wirkung sammeln
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