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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 11.04.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191104112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-04
- Tag1911-04-11
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.V 84 Dienstag, den 11, April 1911 Frankenberger Tageblatt Bekanntmachung für Altenhain. Nachdem die Behändigung o« diesjährigen Einkommen- und ErgänzrmgSstener» zettel im allgemeinen beendigt ist, Verden quf Grund von Z 46 des Einkommensteuergesetzes und 8 28 deS ErgänzungssiruergesrtzeS diejenigen Beitragspflichtigen, welchen ihre Sleurrzettel nicht behändigt werden konnten, hierdurch aufgefordert, wegen Mitteilung des EinschätzungS- rrgrbni^s sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme zu melden. Altenhain, am 10. April 1911. Der Gemeindevorstand. Kühnert. Jagdverpachtung. Die Jagd in der Grmemdlflur zu Sachsenburg soll im Wege deS MeistgeboteS unter den gesetzlichen Bestimmungen öffentlich verpachtet werden. VerpachtungStermiu: Montag, de« 1. Mai, nachm. 4 Uhr im Haasefche« Gasthofs hier. Sachsenburg, den 10. April 1911. Die Jagdgenossenfchaft. Dietrich, Vorstand. Hparikasos «Lus/vwa/Äs (gewährleistet von der Gemeinde) verzinst alle Einlage« mit SV» Vo und ist geöffnet DienStagS und Freitags nach«. 2- -6 Uhr. Telephon: Amt Oberlichtenau Nr. 18. Nachruf. Plötzlich'und unerwartet verschied am 7. d. Mts. unser Gemeindediener, W-^Herr Ernst Wilhelm Ranft. Während eines Zeitraumes von 29 V» Jahren hat er mit außerordentlicher Treue, Gewissenhaftigkeit und Aufopferung sein Amt ^verwaltet und sich durch sein berufliches Wirken, wie auch durch seine vorzüglichen Eigenschaften im per sönlichen Verkehr mit den Gemeindegliedern die allseitigste Wertschätzung und Liebe erworben. Ein dankbares Andenken bleibt ihm in unserer Gemeinde gesichert. Ein letztes „Habe Dank!" und „Ruhe sauft!" rufen wir ihm ins Me Grab nach. GarnSdorf, dm 7. April 1911. Der Gemeinderat. Osk. Riedel, 1. Gemeindeältester. Nach Orten außerhalb des deutschen Reiches und Oesterreichs, soweit solche M Gebiet« des Weltpostvereins liegen, geschieht der Versand unseres „Tageblattes" mit wöchvttlichen Kreuzbandsendungen von uns unter Portoansatz von 2 M. SO Pfg. per Vierteljahr, A»tü«digu«gru sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserat« bis S Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. Gz»- K1. Telegramme r Tageblatt Krankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Di« 6 -gesp. Petitzeile oder deren Raum 1S 4, bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 s! -Eingesandt" im RedaknonStei!« 38 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederhokungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 2S - Extragebahr berechnet. Knferaten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expeditionen. Wrfchstnt »« jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 Ä bO monatlich SO Trägerlohn extra. - Einzelnummern laufenden Monats S L früherer Monat« 10 4. veveünnge« Herben in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausga^- stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Ausland« B-rsand wöchentlich unter Kveuzband. -MW flr die LKWe M »m WM zu ImWtrr i. Ks. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i Sa. — Druck und Verlag von «. G- Roßberg in Frankenberg t. Sa. fnnilteicdr Mßenp-MißM 8 Da» stanzüstsche Auswärtig« Amt hat jetzt eine ganz nied liche Skandal-Affäre, indem, wie gemeldet, ein junger Beamter wichtig« Dokumente kopierte und die Abschriften einem an scheinend gewerbsmäßige» Spione iu die Hände spielte. Ganz abgesehen davon, daß die ans Mangel an Mitteln «folgte Anvertrauung der wichtigen Dokumente an einen noch im Jünglingsalt« stehenden Aspiranten ein eigentümliches Schlag licht aus die französische Beamtenwirtschaft wirft, ist durch das Treiben des KousulatsanwärterS Rouet und seines Spieß- genossen Maimon unter den Kabinetten erhebliche Verwirrung angerichtet worden, und es ist sehr wohl anzunehmen, daß die vorzeitige Veröffentlichung der Potsdamer Beschlüsse durch ein englisches Blatt mit Hilfe der Genannten erfolgt ist, die gus, den von Sassonow nach Paris gesandten amtlichen Mit teilungen'über die Besprechung bequem schöpfen konnte. Im Hinblick auf dieses wenig angenehme Vorkommnis mag es He^rn Cruppi, obwohl er für die Vorgänge nicht verantwortlich ist, da sie noch unter Pichon vorgekommen waxen, sehr gelegen , gewesen sein, im Parlament, und zwar im Senat, sich üb« die Außenpolitik Frankreichs zu äußern. Er tat dies sehr ergiebig, und seine Ausführungen sind in manch« Hinsicht sehr interessant. Vor allen Dingen ist es bemerkenswert, daß Herr Cruppi gewisse Schwierigkeiten auf dem Gebiet der Außenpolitik für''Frankreich zugibt, wenn er auch bestritt, daß, Beklemmungen chder Besorgnisse äm Platze seien. Der Minister geht zunächst. aus die Verhältnisse tn Marokko ein und betont hierbei erneut, daß man alle er forderlichen Maßnahmen im Rahmet» d« Algectrasakte treffen wolle. Die verschiedentlich aufgetauchten Gerüchte, daß Spanien im Hinblick auf die Situation in Marokko selb ständig Vorgehen und ohne Zustimmung Frankreichs Truppcn- srndungen beabsichtige, wird von Herrn Cruppi dadurch zurück- aewtesen, daß er Hervorhebt, wie man Spanien in entgegen- kommendst« Weise zusammrnarbeitet; zur selben Stunde läßt übrigens auch Canalejas eine ähnliche Erklärung veröffent lichen und mittelten, daß « wegen Marokko mit den leiten den französischen Stellen in Meinungsaustausch stehe. Das Bündnis mit Rußland wird von Herrn Cruppi sehr entschieden unterstrichen, und er hat dazu allen Grund, denn nach landläufiger Meinung sind die Beziehungen zwischen Petersburg und Paris zumindestens nicht Mehr so warm, wie früher, namentlich seitdem man hat wahrnrhmrn müssen, daß Rußland für französische Rrvanchegelüste niemals zu haben seist werde, sondern sich bemühe, mit Deutschland auf bestem Fuß« zu bleiben. Für Italien findet Hnr Cruppi gleichfalls recht liebenswürdige Worte anläßlich der Jubelfeier des Königreichs, und das ist begreiflich, wenn man bedenkt, wje gern man Italien auf die Seite des Zweibunds herüber- ztehen möchte. Auch Deutschlands wird besonders Er wähnung getan,, ihdem der Minister «klärt, mit Deutschland befolge Frankreich eine Politik des Zusammenwirkens überall da, wo gemeinsame Interessen vorhanden sind; wenn Frank reich besondere Interessen zu verteidigen habe, werde «S mit Mäßigung und Festigkeit Vorgehen. Das klingt zwar etwas phrasenhaft, immerhin ist es schon viel, wenn Deutschland im freundlichen Sinne aufgesührt wird, was man früher geflissentlich vermied, zu einer Zeit, wo der Name Deutschlands wie ein rotes Tuch auf gewisse Tiere wirkte. Tatsache ist, daß zwischen Berlin und Paris Ver handlungen üb« verschiedene Fragen schweben, und vielleicht gerade um diese zu stören, haben mehr«« französische Blätter in der letzten- Zeit manche Gehässigkeiten gegen Deutschland gebracht in der Absicht, scharfe Antworten zu provozieren und damit die Dinge erneut zuzuspitzen. Nach dem ganzen Auf treten Cruppis kann man aNnehmen, daß er im wesentlichen in den Bahnen PichonS fortsahren wird — wenn er rS fertig bringt^ sich durch einen Delcassß nicht beeinflussen zu lassen. «enitrd« «a sscdtttcb«. Frankenberg, 10. April 1S11. Klugheit und Schlauheit. Diese beiden Begriffe,-die fraglich ganz verschiedm sind, werden im Leben häufig miteinander verwechselt, namentlich geschieht dies bei der Selbstbeurteilung. Mancher Mensch hält sich für sehr klug und begeht doch ständig Torheiten, weil er eben in der Entwicklung seines Verstandes nur bis zur Schlauheit, nicht aber- bis zur Klugheit gelangt ist. Klug heit ist diejenige Verstandeseigenschaft, die, auf Urteilskraft und leichte Auffassungsgabe gegründet, uns befähigt, im rechten Moment das Rechte zu denken und zu tun. Schlau heit ist ein gewisser Grad von Kombinationsgabe und Geistes gegenwart, die selbst der unkultivierteste Mensch besitzen kann und deren er sich bedient, um andere zu überlisten oder sich vor Ueberlistung ander« zu wahren. Gewiß wird ein kluger Mensch auch schlau handeln können, selten aber wird ein Mensch, der nur Schlauheit besitzt, wahre Lebensklugheit zeigen. Die Schlauheit ist nämlich wett mehr eine Charakter eigenschaft, als rin bestimmter Entwicklungsgrad des Ver standes. Für Schlauheit kennt unsere Sprache auch die Bezeichnung „List", ein Wort, das in der Zusammensetzung „Arglist" sogar einen recht häßlichen Beigeschmack hat. Da raus ergibt sich schon, daß der Schlaue wohl Erfolge erzielen, andere über listen, sich vor Schaden bewahren, dabet ab« sehr wohl die Klugheit der besonnenen, weitblickenden und gerecht urteilenden Menschen außer acht lassen kann. Allerdings gibt es im Leben Fälle, tn denen man genötigt f«in kann, Schlauheit zu zeigen, aber eine solche Handlung soll st«ts nur eine Ausnahme bilden im normalen Seelenzustand d« Ehrlichkeit und Harmlosigkeit. Darum hüte man sich vor der Verwechslung der Schlauheit mit der Klugheit. Diese Vor sicht ist um so mehr geboten, als der Schläue uns leichter imponiert als der Kluge. Das ist wie mit einem Raketrn- seunwerk, das auch mehr bewundert wird als die langsam, stetig brennende Flamme. Erst wenn es veiprasselt und in sich zusammengesunken ist, dann kommt das stille, schlichte, stetige Licht zu Ehren. * -f Die Welt im Bild. An unserer Bildertafel brachten wir n«u zum AuShang zwei Aufnahmen vom militärischen Rundflug Berlin— Hamburg, Bremen—Berlin, sowie ein Bild von dem klassischen Ruberwettkamps zwischen den Universitäten Oxford—Cambridge. j* Der Palmsonntag, der eine große Schar junger Leute aus dem Lande brr Kindheit hinüber ins Land des ernsten Lebens wies, war durch schönes Wetter ausgezeichnet. Die Freude, welche gestern in den Familien der Konfirman den und in den Herzen der in kirchlicher Beziehung nun mündig Gewordenen herrschte, wurde «höht durch den Son nenglanz der Natur. Mit stolzem Gefühl wanderten die Konfirmierten in dem neuen „Staate", der sie als „Erwach sene" kennzeichnet, hinaus, um den Tag auch in Gottes Na- turtemprl zu feiern. Der Ausflugsverkehr wer ziemlich lebhaft, auch von auswärts; die StaatSbahn trug ihm inso ¬ fern Rechnung, als sie wird« die beiden Ab«ndsond«züge von hier "nach Chemnitz verkehren ließ. fL Königliche- Lehrerseminar. Am vorigen Donners tag nachm. V»5 Uhr sand im Jestsaal des Königs. Lehrer seminars dis seierliche Entlassung dn Konfirmanden der Seminarschule statt. Nach dem. allgemeinen Gesang d« Strophen 1 und 6 des Chorals „O, daß ich taufend Zungen hätte" und dem Geb« des'IVO. Psalms sang derMärmer« chor unt« Leitung des Herrn Oberlehrer Bormann Flem mings feierliche Weise: „Nur in des Herzens heilig «mst« Stille". Hierauf «griff Herr Professor Heinel bas Wort zur Entlassungsrede. Ausgehend von der Erzählung eine» schwergeprüften Mannes, d« auf ein« Erholungsreise eine alte WirtshauSuhr fand mit d« Umschrift „Alle Stunden schlagen, eine trifft!" erläuterte er den Konfirmanden die Be deutung dieses Wortes sür das Leben in der Familie, in der Schule und nach der Schulzeit und «mahnte sie, eS zum Leitgedanken ihres Lebens zu «wählen. ^Herr, den ich: tief im Hetzen ttage!" «klang es nun zur Begleitung d« Orgel aus dem sangeskuNdigen Munde des Herrn Seminarlrhrrr Richter (Sololied von Ferd. Hill«), woraufdie Scheidenden den Eltern und Lehrern herzlichen Dank boten, während die Bleibenden ihren bisherigen Kameraden Glück für den Lebens weg wünschten und um Erhaltung der Freundschaft baten. „So nimm denn meine Hände" stimmte nun der Männerchor an, worauf Herr Professor Heinel die Konfirmanden mit dm besten Wünschen der Schule entließ und ihnen unt« leisem Orgrlspiel die Zengntsse nebst dem Büchlein „Willst du gesund sein?" als Erinnerungsgabe einhändigte. Nach dem die Kinder noch einzeln ihren Lehrern die Hand gedrückt hatten, wurde die Fei« mit dem allgemein« Gesang des Liedes „Wir sind dein, Hnr" geschlossen. — Im Schluß akt us am darausfolgenden Vormittag verabschiedete Herr Schulrat Dr. Hözel Herrn Oberlehr« Dr. Wagner. Nachdem er sein Bedauern darüber ausgedrückt, daß Herr Dr. Wagner heute nicht persönlich auwesmd sein könne, da seine hiesige amtliche Tätigkeit bereits am 1. April zu Ende gegangen fei und Herr Dr. Wagner gebeten habe, auch an diesem Tage von besondnen BerabschiedungSfrierlichkeiten ab- zusehen, widmete ihm d« Herr Redner aufrichtige, ehrende Worte der Anertrnnung und des Dankes für die Hingabe, mit d« « seine ausgezeichneten wissenschaftlichen und päda gogischen Fähigkeiten in den Dienst der Schule gestellt habe. Zum Schluß sprach Herr Schulrat Dr. Hözel auch Herrn Seminarlehrer Richter, der von Ostern an seine Wohnung außerhalb des Seminars nimmt, seinen persönlich« herzlichen Dank und den der Schülerschaft aus sür die Treue, mit der er die Last des Hauslehreramts auf sich genommen habe. s Der Verein sür Sächsische Volkskunde erstattet seinen Jahresbericht aus daS Beremsjahr 1910. Der Vnein hatte im letzten Geschäftsjahr eine Vermehrung um eine Ortsgruppe (Frankenberg), sowie einen bedeutenden Zuwachs an Mit gliedern zu verzeichnen. Der Bestand am 31. Januar 1910 velief sich auf 2400 Mitglieder. Gestorben sind 38, ausge treten 83 Mitglied«, während 438 Mitglieder neu eintraten. Hiernach belief sich der Bestand am 31. Januar 1911 auf 2718 Mitglieder. In dieser Zahl sind 43 Städte mit ein gerechnet. Die diesjährige Hauptversammlung soll im Herbst in Pirna statlfinden und der Hauptvortrag soll dir Pflege d« Ortsgruppe» behandeln. Für den diesjährigen Wett bewerb von Schülern sächsisch« Bau- und Kunstgewerbeschulen für zeichnerische Ausnahmen von Gegenständen volkstümlicher Kunst- und Bauweise sind 330 Zeichnungen eingegangen und
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