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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 16.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191107169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-16
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188 Sonntag, den 18. Juli Frankenberger Tageblatt begründet 1842. io. Jahrgang. AMU für Sie MM AMMmmW Mst, das Königliche Aintsgerichl und den Sladkat zu IrnnWerg i. Za. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Erscheint an jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs- Mi» vierteljährlich 1 50 H, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats b früherer Monate 10 Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanftalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis S Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeige« an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. P»ch-S1. Telegramme r Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die 8 -gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b bei Lokal- Anzeigen 12 Z; im amtlichen Teil Pro Zeile 40 Z; „Eingesandt" lm Redaktionsteile 3b Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholunasabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Au» Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b Sxtragebühr berechnet. Jnseraten-Aunahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expeditionen. Diphtherie-Sera mit den Kontrollnummern: 1081 bis 1091 aus den Höchster Farbwerken, 313 bis 220 aus der Merk'schen Fabrik in Darmstadt, 155 bis 157 aus dem Serumlaboratorium Ruete-Enoch in Hamburg, 228 und 229 aus der Fabrik Vorm. E. Schering in Berlin sind, soweit sie nicht bereits früher wegen Abschwächung pp. eingezogen sind, vom 1. Juli 1911 ab wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 13. Juli 1911. Ministerium des Inner«, II. Abteilung. Bekanntmachung. Einstellung von Dreijährig-Freiwilligen für das III. Ssebataillon (Marine-Infanterie) in Tsingtau (China). Einstellung: Oktober 1911. Ausreise nach Tsingtau: Januar 1912. Heimreise : Früh jahr 1914. Bedingungen: Mindestens 1,65 m groß, kräftig, vor dem I. Oktober 1892 ge boren (jüngere Leute nur bei besonders guter körperlicher Entwicklung). Es werden junge Leute aller Berussarten eingestellt, Handwerker erhalten jedoch den Vorzug. In Tsingtau wird außer Löhnung und Verpflegung täglich 0,50 Mk. Teuerungszulage gewährt. Meldungen mit genauer Adresse sind unter Beifügung eines vom Zivilvorsitz-nden der Ersatzkommission ausgestellten Meldescheins zum freiwilligen Diensteintritt auf drei Jahre zu richten an: Kommando de» m StammseebataMoirs, Wilhelmshaven. Königliche» BezirMommando Flöha. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Materialwarenhändlers Arno Pezold in Frankenberg wird, nachdem alle Gläubiger, die ihre Forderungen angemeldet haben, zuge stimmt haben, gemäß U 202, 203 L. 0. hierdurch eingestellt. Frankenberg, den 14. Juli 1911. L 8/11) Königliches Amtsgericht. Montag, am 17. Juli 1S11, mittag» 12 Uhr sollen in Eber»dorf im Restau rant zur Krieden-eiche als Versteigerungslokal I Glasschrank, 1 Sofa, 1 Nähmaschine, 1 Nähtischchen, 1 Sofatisch, 1 Ausziehtisch, 2 Rohrstühle, 3 Polsterstühl«, 1 Wanduhr, I Blumen tisch, 1 Marmorplatte, 1 Bettstelle mit Matratze und Kissen, Deckbett und Kissen gegen Bar zahlung versteigert werden. Frankenberg, am 13. Juli 1911. Der Gerichtsvollzieher. Von seinen Eltern heimlich entfernt hat sich am 14. d. M. mittags der 13"/» Jahre alte Paul Kophah«. Etwaige Wahrnehmungen über den Verbleib wolle man sofort hierher berichten. Der Knabe ist mittlerer Größe und bekleidet mit grauer Mütze, grauem Jackett, grauen kurzen Hosen, blaugestreistem Schwitzer, schwarzen Strümpfen und Lederschuhen. Er trägt Leibgürtel mit Taschenuhr und kurzer, herabhängender, versilberter Kette. Oberwiesa, den 15. Juli 1911. Der Gemeiudsvorstaud. Otta. Gemsin-esharkaffe zu Gbersdorf. Die Sparkasse Ebersdorf, garantiert von der Gemeinde, verzinst alle Einlagen mit SV, Prozent, expediert a« jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm. und 2 - 5 Uhr nachm., schriftlich zu jeder Zeit. — Einlage«, vom 1.—S. eines Monat» bewirkt, werden für den Monat voll verzinst. — Telephon-Nr. 2494 Amt Chemnitz. Die Gemeinde-Sparkasse F!öha verzinst Spareinlagen mit SV« <>/<>. Expedition«zeit: a« Werktage Vorm, 8 bis 12, «achm 2 bi» 8 Uhr, von S di« naskm. L VI»^. Durch die Post bewirkte Einlagen werde« f ch « elI expediert. — Fernsprecher Rr. 1». OomSm, »letzt rßellvinr! * Der Jahre^g des Rücktritts des Fürsten Bülow vom Kanzlerpo"-» ' uch bei seiner zweiten Wiederkehr dazu herhalte n alten Streit aufs neue zu entfachen. Wiede: . konservativen der Borwurf gemacht, sie hätten den »en deutschen Reichskanzler gestürzt, weil er ihnen zu liberal geworden war, und wieder wurde dem Fürsten Bülow von der anderen Seite vorgeworfen, :: habe die Fackel des Parteihaders in die bürgerlichen Parteien geschleudert und damit der friedlichen Entwickelung im Vaterlande ge schadet. Und im Anschluß hieran wird auch wieder das Für und Wider der Reichsfinanzresorm erörtert, und man redet sich gegenseitig in eine Hitze hinein, die beinahe so groß ist, als in den Kampftagen des Sommers 1909. Heute aber ist diese Erneuerung des alten Streites womöglich noch vrr- derblicher als damals. Jetzt stehen wir, trotzdem wir uns noch rin halbes Jahr vor dem Wahltermin befinden, mitten im Kampfe um die neuen Reichstagswahlen, auf die Fürst Bülow bei seinem Rücktritt in banger Zukunftssorge das Wort geprägt hatte: Bei Philippi sehen wir uns wieder! Geht es denn auch wirklich nicht anders, als das Alte und längst Vergangene immerfort wicderzukänen? Das Recht seiner eigenen Meinung will sich gewiß kein deutscher Mann verkümmern lassen, und in seine persönliche Ansicht über den Wert der Bülowschen Politik und der seines Nachfolgers läßt er sich nicht Hineinreden. Das ist aber auch gar nicht nötig. Für heute und für die Zukunft des deutschen Reiches über haupt kommt es nur darauf an, daß das Einigende dem Trennenden vorangestellt wird und daß das Wohl und Wehe des Ganzen den maßgebenden Leitstern bildet. Der Streit verbittert und ist unfruchtbar. Lust und Liebe sind die Fittiche zu großen Taten. Ohne die rechte Freude am Reich ist es schwer, die Interessen des gemeinsamen großen Vater landes in ersprießlicher Weise zu fördern. Dem Deutschen die Freude am Vaterlande zu verkürzen, ist besonders gefähr lich; denn Bismarck hatte recht, als er bitter klagte: Auf einen starken Ausdruck deutschen Nationalbewußtselps warte ich vergeblich. Und doch ist es eine Freude und ein Stolz, Deutscher zu sein. Das deutsche Volk hat vor den anderen Nationen vieles voraus. Wir können auch mit Genugtuung feststellen, daß die Achtung vor dem deutschen Nomen und der Respekt vor Deutschlands Macht beständig in der Welt zunehmen. Wir haben dazu gerade jetzt anläßlich des deutschen Ein greifens in Agadir Gelegenheit gehabt. Manch einer hat da im ersten Augenblick gedacht: Was wird da werden? Und ausländische Blätter meinten, diese Geltendmachung eines guten Rechtes seitens der deutschen Reichsregierung könnte nicht anders als mit einer Kriegserklärung beantwortet werden. Aber siehe da, di« Wogen glätteten sich schnell, und keine der fremden Mächte wagte Deutschlands Schritt zurückzuweifen. DaS deutsche Reich ist eben ein Machtfaktor geworden, und nicht allein durch sein gutes und starkes Schwert, sondern auch durch die Aufrichtigkeit und Loyalität seiner Politik, und gerade dieser verdankt es das Gewicht, das ihm im Rate der Völker zukommt. Was aber das Ausland, wenn auch bisweilen vielleicht widerwillig, anerkennen muß, das sollten doch die Deutschen selber nicht verneinen! Was heißt Partei gegenüber dem großen Vaterland? Mit Genugtuung dürfen wir ja auch konstatieren, daß in dem Falle Agadir alle deutschen Parteien einig waren, und selbst die Sozialdemo kratie sich mit kleinen Wenns oder Abers begnügte. Die Freude am Reiche ist größer und viel weiter ver breitet, als der nun einmal unausrottbaren deutschen Eigen art entsprechend zugestanden wird. Es gibt niemanden unter ns, der eine andere Nationalität gegan die seine eintauschen möchte. Daher wollen wir aber auch endlich das Begrabene ruhen lassen und vorwärts schauen. Jeder neue Tag stellt an einen jeden von uns auch seine nationalen Forderungen. Und es ist noch viel zu tun bis zur Vollendung des Reichs- ausbaues. In gemeinsamer Arbeit zum Wohl« des Vater landes und unser aller, da können und da werden sich die bürgerlichen Parteien zusammenfinden. Vorwärts, furchtlos und treu! Das sei die Parole. MacMs. Die vor Agadir stationierten deutschen Kriegsschiffe, der kleine Kreuzer „Berlin" und das zum Post- und Telegraphcn- dienst bestimmte Kanonenboot „Eber", sollen Gesellschaft in Gestalt eines dritten deutschen Kriegsschiffes erhalten. Aus Berlin wird darüber gemeldet: Wie hier bestimmt verlautet, ist auf Grund vorliegender Konsularberichtc die Entsendung eines dritten deutschen Kriegsschiffes in die marokkanischen Gewässer zwar noch nicht beschlossen, aber zurzeit Gegenstand amtlicher Erwägungen. — Eine Bestätigung dieser einiger maßen aufsehenerregenden Meldung bleibt abzuwarten. In der Marokko Angelegenheit hatte der deutsche Kron prinz am Freitag eine zweite Unterredung von etwa ein stündiger Dauer mit dem Staatssekretär des Auswärtigen v. Kiderlcn-Wächter. Aus Oran kommt die Nachricht, daß jetzt, wo ungefähr alle Stämme zwischen Fez und dem Atlantischen Ozean be schwichtigt sind, unter denen zwischen Fez und dem linken Muluja-Ufer eine Aufstandsbewcguug sich vorzubereiten scheine. Die Hyeina, die das Gebiet unmittelbar östlich von Fez be sitzen, halten treu zum Sultan; ihre östlichen Nachbarn aber, namentlich der mächtige Stamm der Beni Worein, scheinen entschlossen zu jein, jetzt, wo ihre Ernte beendet und einge bracht ist, gegen den Sultan und die Franzosen zu den Waffen zu greifen. — Sollte General Toutee, der cs noch nicht ver wunden hat, daß ihm die Ueberschreitung des Muluja-Ufers nicht gestattet wurde, so fragt die „Voss. Ztg.", nicht die Ver suchung empfinden, jetzt einen möglichst ergiebigen Feldzug an der Muluja zu unternehmen? — Au die Stelle des er krankten Generals Moinier, der von Rabat zu Schiffe noch Casablanca abgereist ist, tritt General Dalbirz und übernimmt die Führung der Truppen, mit denen er über Mekines nach Fez zurückkehrt, um sich vom Sultan zu verabschieden. Er gab Befehl, an allen befestigten Punkten der Straßen Be- j satzungen zurückzulassen, darunter 1200 Mann in FH utt» 3000 Mann in Mekines. Für diese Besatzungen wird übri gens die Fiktion geschaffen, daß sie Mahallas des MaghzenS, wenngleich französisch befehligt, seien. Der drahtlose Telegraph hat in Marokko zum ersten Male zwischen Fez und Tanger gearbeitet. Der Sultan b-mch- richtigte El Mokri, daß in Fez Ruhe herrsche. Semelm «sS SSchtircher. Frankenberg, 15. Juli 1SI1. Autzwauderrmgru. Wir modernen Menschen können uns kaum noch in die Zeit zurückverzetzen, oa man statt der Eisenbahn den schwer fälligen Postwagen benutzen und nach entlegenen Orten sogar zu Fuß reisen mußte. Uns trägt das „Dampfroß" in Stun den über Strecken, die man früher in Wochen oder Monaten znrücklegte. Wir haben den Wert der Zeit begriffen. Und nur mit überlegenem Lächeln denken wir an den unersetzlichen Zeit- und Wertverlust, den das Reisen in früheren Zeiten mit sich brachte. Aber daß auch dieses Schneckentempo des Reisens, zumal aus Schusters Rappen, seine schwer aufzu wiegenden Vorzüge hat, wollen die Lobredner des „Ma schinenalters" nicht gern zugeben. Und doch ist es so! Die weitere Reise zu Fuß ist gewissermaßen eine Auslese der Starken und Gesunden. Schwächliche dürfen sich den man cherlei Stravazen nicht aussetzm. Größere Fußwanderungen bewirken Kraft und Ausdauer, Geschmeidigkeit der Glieder und Abhärtung des gesamten Organismus. Sie hinterlassen am Abend das tief behagliche Gefühl, Geist und Körper zu gleich erfrischt und bereichert zn haben, und werden so zum sichersten Mittel gegen das Nervenaufreibende der modernen Lebenshetze. Unbekümmert um die pedantische, sekundenfeste Pünktlichkeit der Eisenbahn, der man willenlos sich fügen muß, schlendert der Fußreisende je nachdem Lusr und Laune ihn treiben. Er macht Station, wann cs ihm gefällt. Land und Leute schaut er in geruhiger Nähe und nicht nur einen Augenblick lang durch das Kaleidoskop des Eisenbahnfensters. Er kann den Stimmungen der Natur, ihren Reizen und Lo ckungen nachgeben. Nichts hemmt ihn und niemand bestimmt über ihn. Wie sich ihm Muskeln und Nerven beleben, wach sen ihm Entschlußkraft und Herzhaftigkeit. Beim Reisen zu Fuß kann jeder mit Herz und Sinnen in den ewigen Jung brunnen hinrintauchen, den die immer gütige Natur uns allen geöffnet hält und den sich die meisten Menschen zu ihrem eigenen Schaden in unsäglicher Verblendung selbst zugeschüttet haben. * st* Nettes tm Bilde. In unserem Schaukasten wurden neu ausgestellt: Der japanische General Nogi, Eroberer von Port Arthur, der jetzt in Berlin weilt. — Büchner nach der Anknnst in Berlin. — Der Sprudeltrinkbrunnen der Mühl. Heimer Schule. st* Die Erfolge des BerkehrSa«Ssch«fse», der nach seiner Gründung 1905 mit dem Jahre 1906 sein« werbende Tätigkeit begann, werden von Jahr zu Jahr offensichtlicher.
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