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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 30.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191107309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-30
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US Sonntag, den AO. Juli 1811 Hrankenberger Tageblatt io. lahrgong. begründet 1842. -MU flr die MWe -MiuMmW Mhi, dar MMe KMmHt md den Sladlrat z« IrMMz i. Za. Berantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag vou E- <8- Roßberg in Frankenberg t. Sa. Dit Gemeinde Furth beabsichtigt, von in der Flur Ebersdorf gelegenen, der Königlichen Staatseisenbahnverwaltung gehörigen Grundstücken und zwar an der Eisenbahnlinie Riesa- Chemnitz links zwischen StationS-Nummer 899 -s- 65 und 604 80 und 604 -s- 27 und rechts zwischen Stations-Nummer 600 80 und 604 -s- 27 Wasser zur Versorgung der Gemeinde mit Trink- und Nutzwasser nach dein Orte Furth zu leiten und hat hierzu die Erlaubniserteilung nach 8 40 Abs. 1 Ziffer 1« des WaffergesetzeS vom 12. März 1909 be antragt. Gemäß 8 33 a. a. 0. wird dies mit der Aufforderung! bekannt gegeben, etwaige Ein- .weudungen gegen die beabsichtigte Ableitung binnen zwei Wochen vom Erscheinen dieser Be kanntmachung an gerechnet, hier schriftlich anzubringen. , Die Beteiligten, die sich innerhalb der erwähnten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruch gegen die von der Behörde vorzunehmendr Regelung. Die auf die Anlage bezüglichen Zeichnungen und Beschreibungen können an hiesiger Kanzleistelle eingrsehen werden. Flöha, am 26. Juli 1911. Die SSutgkiche AmtShauPtmanuschaft. Die Gemeinde-Sparkasse Flöha meinst Spareinlagen mit «V- Vo» Eypeditiouszeit: a« Werttage Vorm. 8 bi» 12, «ach«. 2 bis 8 Uhr, SannaksnU» UunerkgakamU von vonn». 8 di» novkin. 8 Uki*. Durch die Post bewirkte Einlagen «erde« schnell expediert. — Fernsprecher Rr. 1». Für Zigarreu-Fabrikenl Von der am 1. Mai 1907 in Kraft getretenen Bekanntmachung, betr. die Einrichtung und den Betrieb der zur Anfertigung von Zigarren bestimmten Anlage«, sind Drnckexemplare, sowie von den nach 88 10 und 11 dieser Bekanntmachung erforderlichen Sonder * Aushänge zu haben in der p«rviertz«ri*-lirirs, 1. «rscheftrt a« jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs. Pres- vierteljährlich 1 bO Z, monatlich bO Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats 5 H, früherer Monate 10 H. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- stelle», sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oestürelchs „ angenommen. Rach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. tz»^- K1. Telegramme: Tageblatt Krankenbrrglachsen. Anzeigenpreis: Die s -gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b bet Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeil« 40 „Eingesandt" im RedaktionSteil« ZS H. Für schwierigen und tubellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholunasabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Für Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b H Extragebühr berechnet. Jnseraten-Auuahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditione». saMare uaü evamsüe. * Die mit höchster Spannung erwarteten Darlegungen des Premierministers Asquith im englischen Unterhause über die durch die Marokkoereignisse geschaffene internationale Lage waren so vorsichtig wie möglich gehalten, vielleicht zu vor sichtig. Denn anstatt daß nach ihnen die Klarheit über die Lage gewonnen hat, hebt die Paterei jetzt erst recht an. Es ist ja richtig, daß ein leitender Staatsmann für eine so ge wichtige Erklärung, wie die des englischen Premiers war, jedes Wort auf der Goldwage abmägt; aber was er will, muß er doch bestimmt sogen. Herr Asquith wünscht, daß die zwischen Deutschland und Frankreich geführten Marokko- Verhandlungen zu einem für beide unterhandelnden Parteien befriedigenden Abschluß führen möchten, dem auch England seine Zustimmung geben könnte, aber hätte der Minister denn sagen können, wir wünjchen den Krieg? Er erklärte, England nehme an den Berliner Verhandlungen nicht teil, so lange sie seine Interessen nicht unmittelbar berührten, und verwahrte sich gegen den öffentlich erho' en Vorwurf, es versuche eine Einmischung in die Ve^ o «'gen. Aus den Worten des Ministers ist jedoch un zu entnehmen, daß England seine Bedingungen, und .;r einschneidende Bedingungen stellt, indem es Deutschland unter allen Umständen verhindern will, in Marokko selbst Kompensationen zu erlangen Das ist jedoch sonderbar genug. Den Franzosen läßt die eng lische Regierung in Marokko vollkommen freie Hand, sie können dort schalten und walten, wie sie wollen; auch Spa nien werden weitgehcnde Zugeständnisse gemacht. Wenn aber Deutschland in einem Gebiete, das weder zur französischen noch zur spanischen Einflußsphäre gehört, einen Platz an der Sonne beansprucht zur Wahrnehmung seiner ausgedehnten und wichtigen wirtschaftlichen Interessen, dann ruft die eng lische Regierung: Richt innerhalb, außerhalb Marokkos suche dir deine Kompensationen. Das wäre kein Eingriff? Im deutschen Reiche wird man in diesem Verhalten vielmehr einen recht schweren Eingriff erblicken, den der; Minister selber dadurch noch verschärfte, daß er das Kriegsgespenst in den grellsten Farben an die Wand malte. Er sprach davon, daß die Marokkofrage von Schwierigkeiten starre, und daß die Beunruhigung und Be sorgnis infolgedessen wüchsen. Er betonte auch, daß er durch aus sich die Erklärung des Schatzkanzlers Lloyd George zu eigen mache, der vor jedem Vers ich gewarnt hatte, den Ein fluß Englands zu unterschätzen und dessen Rechte gering zu achten. Und daß er diese Warnung als gegen Deutschland gerichtet aufgefaßt wissen wollte, darüber ließ er, ohne es ausdrücklich, zu sagen, keinen Zweifel. Er sprach in einem Atenizuge davon, daß England den Algrcirasvrrtrag mit unter zeichnet, daß es aber auch ein Abkommen mit Frankreich ge schlossen hätte. Kommt keine Vereinbarung zwischen Deutsch land und Frankreich zustande, so würde England also ohne weiteres die Partei Frankreichs ergreifen. In den gesamten Ausführungen des Premierministers sucht man vergeblich nach einem Worte des Wohlwollens für Deutschland. Die Er klärung enthält auch mit keiner Silbe eine Anerkennung der Berechtigung Deutschlands zu seinem Verhalten. Die Frage aber, um die sich alles dreht, ist doch eine höchst einfache. Wenn man sie aus der geschraubten Diplo matensprache in rin schlichtes Wort zusammcnfaßt, so lautet sie: Haben von den Signatarmächten des AlgccirasvertragS nur zwei daS Recht, ungehindert ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen im scheriftscheu Reiche zu verfechten, oder habe« es die übrigen auch? Das deutsche Volk hat die Antwort darauf in dem Augenblick erteilt, als es mit seltener Einmütigkeit die Entsendung eines deutschen Kriegsschiffes nach, dem südmarokkanijchen Hasen Agadir billigte und sich damit b«rei* erklärte, alle aus diesem Schritt sich ergebenden Folgen zu tragen. Und es wird sein Wort halten; es komme, was da wolle. An dem entschiedenen Willen Deutschlands werden auch alle Worte der Vertreter des mißgünstigen Aus landes wir an einem Felsen von Erz abprallen. Denn es handelt sich im wesentlichen doch nur um Worte, die dazu bestimmt sind, Deutschland ins Bockshorn zu jagen. Daß die Reichsregierung niemandem zu nahe tritt, weiß die Welt; sie hat es aber auch schon wiederholt erfahren müssen, daß sich Deutschland nicht an den Wagen fahren läßt. Was von der ausländischen Diplomatie auch gesagt und abgekartet werden mag, wir vertrauen der Gerechtigkeit unserer guten Sache und unserer Stärke. Diese beiden Faktoren haben sich Jahrzehnte hindurch als die unzerstörbaren FrirdenSbrwahrer erwiesen; sie werden auch in dem gegenwärtigen Marokko wirrwarr wieder ihre Kraft vcwähren. Aber unsern Anspruch aus gleiches Recht an Marokko geben wir nicht um irgend eine unwirtliche Streusandbüchse in Westafrika auf. Da« muß die Welt auch erfahren, und je früher und entschiedener es ihr offiziell kundgetan wird, umso besser. MMedr» sM KjOMche». Frankenberg, 29 Juli 1911. Schützenfest. * Alljährlich, wenn die Sense in den gelben Meeren ihr ver nchtend Wer" treibt, wenn der Wind die ersten Ansätze macht, über die toppeln zu jagen, wenn Dresden seine tolle Woche hat, e rd das Frankenberger Schützenfest abgehal ten. Wiederum ist auf dem Schießan-.r die ebenso lustige wie lustige Zeltstadt erstanden. Aus Hölz oder grauer Lein wand sind die Tempel der Freuden aufgrbaut. Niedrig und hoch, viereckig und rund, klein und groß. Obenauf flattert ein bunter Wimpel zur Kennzeichnung, daß Leben drin in der Bude herrscht und am Abend illuminieren vielerlei Lam pen und Lämpchen den Eingang zu all den Sehenswürdig keiten und Schmackhaftigkeiten. Wundervolle Musik tut ein Uebriges, ein p. t. Publikum anzulocken, und so ist es kein Wunder, wenn alles hinauseilt in die Märchenstadt, welche die Genösse des Lebens in so vielgestaltiger Art bietet, daß man wohl an die Tore, so welche nötig und zweckmäßig wä ren, das schöne Wort schreiben könnte: 8uuna euious. Frei lich in Parenthese, aber möglichst in Fettdruck, dürfte das ebenfalls herrliche Wort nicht fehlen: kut mono;- in tds purso! Zu Deutsch: Tu Geld in deinen Beutel! Die Sache, die Sache wills, mein Herz! Aber bange machen gilt nicht. Mit ein paar Märker kann man schon weit kommen. Man kann dafür in der „Erholung" (früher Schillergarten) daS Leibgetränk genießen: Kaffee mit Kuchen, kann im „Kri st allpal ast" einer humoristischen Soiree Hans Lämmermanns mit seinen Künstlern beiderlei Geschlechts beiwohnen und sich dabei krank und wieder gesund lachen, was auch für die „Hopfenblüte" mit ihren Dienern und feschen Dienerinnen der 10. Muse zu sagen ist, kann im Tanzsalon einige Gro schen dem Tanzmeister und ein Paar Sohlen den Franken berger Schönen opfern, bei Berger oder Teichmann die be rühmten Frankenberger Brühwürstchen essen, im Hippodrom einem Pferde das Fell mit gerben helfen, bei Morgenstern eine Gans gewinnen oder eine im Hosenrock servierte Bratwurst genießen, im Zeppelin luftschiffen oder in der Flugmaschine hcrum- gondeln, im Zirkus hippologischen Künsten beiwohnen, kann den starken Max und den festen Wilhelm und andere handfeste Männer beim Athletenwettstreit bewundern, Schlangen betrachten, sich auf die Platte bannen lassen, Illusionen sich hingeben und kann vor allem dem Frankenberger Bürgerbräu alle Ehre antun! Alles zusammen für einige Mark. Die Hitze ist gratis. Man sieht, die priv. Scheibenschützengesillschaft hat es sich angelegen sein lassen, ihren lieben Frankenbergern und den verehrten zum Stammpublikum zählenden Gästen aus Chemnitz und anderen Vororten das Fest so schmackhaft wie nur möglich zu machen. Stärker als je ist der Schießanger diesmal besetzt. Und nun kanns losgehrn! Immer ran, meine Herrschaften, immer ran . . .! f* Die Wett im Bilde. Neu zum Aushang brachten wir an unserer Bildertafel eine Aufnahme von der Universität Breslau, die vom 1. bis 3. August ihr hundertjähriges Be stehen feiert. Weiter ist ausgestellt das im Hafen von Ha- banna gehobene Wrack des amerikanischen Schlachtschiffes „Maine", dessen Sinken bekanntlich die Ursache des spamch« amerikanischen Krieges war. Das dritte Bild zeigt abefsini'che Studenten auf einer Europareise nach der Ankunft im Hafen von Henna. -f* Belm Bade« ertrunken. Wie berechtigt unsere in gestriger Nummer anläßlich eines Unfalls beim Baden aus gesprochene Mahnung war, Eltern möchten ihren Kindern dringend etnschärfrn, nicht in der freien Zschopau zu baden, hat sich leider nur zu rasch bestätigt. Der 11jährige Realschüler Max Gerlach, Sohn des Herrn Schuh machermeister Friedrich August Gerlach, inn.re Freiberger Straße, badete gestern nachmittag unweit der Puradiesbetten- fabrik im Zschopaufluß. Plötzlich ging er unter und kam nicht wieder zum Vorschein. Erst naH langem -- etwa ein stündigem — Suchen wurde er in einer tiefen Stelle nahe der Au abrücke unweit der Badeanstalt gefunden. Leider zu spät. Die angestrengtesten Bemühungen des Herrn Dr. Stumpf vermochten nicht da? Herz des Kleinen zur Wiederaufnahme der Tätigkeit zu bringen — der bekümmerte Vater stand an der Leiche seines einzigen hoffnungsvollen Sohnes, seines einzigen Kindes, das fein Glück, sein Stolz war. Die Teil nahme der Bevölkerung an der vom Unglück so schwer be troffenen geachteten Handwerkerfamilie ist allgemein. Den be trübten Eltern, die ihr Einziges auf so tragische Weise ver loren, möge diese allgemeine Mittrauer ein lindernder Trost in diesen schweren Tagen sein. Und- Gottes Wege sind un- erforschlich! f* Mu „kalter Schlag" traf am Mittwoch abend auch den Neubau der Herren Gebrüder Hanitzsch. Außer einer geringen Beschädigung am Dache ist durch den Strahl kein Schaden angerichtet worden. -sog. Beretusbauk. In der am Mittwoch abgrhaltenen Aufsichtsratssitzung der Vereinsbank zu Frankenberg in Sachsen (Humboldtstraße, neben dem Postamt) legte Herr Direktor Beyer den Halbjahresabschluß der Bank vor, der wiederum ein erfreuliches Bild zeigt, da das Geschäft im verflossenen Halbjahr lebhaft war, indem der Umsatz auf fast allen Konten eine beträchtliche Steigerung erfahren hat. Auch der Gewinn zeigt bis jetzt, trotz des gegenüber dem Vorjahr wesentlich niedrigen offiziellen Zinssatzes, sehr befriedigende Ziffern. Die Bank ist jetzt darüber, mangels genügenden Platzes, ihre Geschäftsräume zu erweitern und die Safes einrichtung in ihrem großen Panzertresor wiederum zu ver größern durch Herstellung kleinerer und dementsprechend billigerer vermietbarer Fächer. f Ans dem 15. Deutschen Turuertag in Dresden wurde auch die Frage der Unfallversicherung behandelt. ES wurde folgender Antrag angenommen: „Die Kreise sind verpflichtet, Unterstützungskassen zu bilden, deren Verwaltung durch dir Kreise oder Gaue geschieht. In schweren Fälle ', Krankheit oder Tod, hat die Deutsche Turuerschaft einzutteten, di" einen Fonds sammelt, aus dem jene Fälle entschädigt werden." Auerswalde. Aufgegriffen wurde durch die hiesige Schutzmannschaft am 25. Juli ein Zögling der An stalt Bräunsdorf. Der Flüchtling hatte die Anstaltsklcidung unterwegs weggeworfen und die notdürftigsten Kleidungsstücke von den auf den Feldrrn stehenden Vogelscheuchen genommen. — Bei dem am 25. Juli hier niedcrgegangenen Gewitter hat cS mehn rrmale eingcschiagen. Am Gehöfte de« Guts besitzet- Rob. Hahn konnte das durch Blitzschlag entstandene Feuer von den Bewohnern gelöscht werden. Durch sogenannte kalte Schläge wurde die Scheune des Gutsbesitzers Reinh. Vogelsang und «ine ganze Anzahl elektrische Leitungen zerstört. Ein Blitzstrahl fuhr in das Gemeindeamt, zerstörte die
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