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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190105155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010515
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-15
- Monat1901-05
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.05.1901
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Wochkn- md Nachrichtsvlatt ! zugleich HesWs-Anzngn für KohMrf, Mih, Kemsdorf, Küsdorf, St. Wim, KeimichM, Mimm «. Wsm. Amtsblatt für den Stadtrat M Kchtenstein. - Jahrgang. « -- - Nr. 112. Mittwoch, den 15. Mai 1901. Dies« Blatt erscheint täglich (außer Sonn, und Festtag») abend« für den folgenden Tag. Merteljährlicher Bezugspreis 1 Mark SS Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — vestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17», all« Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate ««den die viergespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserat« täglich bi« spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil- wird di« zweispaltige Zeile oder deren Raum mit SO Pfennigen berechnet. Für auswärtig« Inserenten kostet die «gespaltene Zelle 1S Pfennig. Grundstücks-Verpachtung. Freitag, den 17. Mai nachmittags 4 Uhr, sollen im Fürstlichen Rentamt nachstehende, am 1. Oktober o. pachtfrei werdende Grundstücke anderweit auf 12 Jahre verpachtet werden. Die Winter'sche Wiese am Käppler — 62,9 Ar. Das Stistsfeld, nahe der Zwickauer Straße --- 1 Hektar 65,5 Ar. Der sogen. Pfußler- oder Herrenteich — 62,0 Ar Teich und 33,9 Ar Wiese. Fürstliche Reutverwaltnng Lichtenstein. v. Uslar-Gleichen. Politische Tages Rnndschau. Deutsche« Reich. * Als Geschenk des Kaisers wird den Hinterbliebenen der in China gefallenen deutschen Soldaten gegenwärtig das für diese von Kaiser Wilhelm entworfene Bild zugesandt. Der Sendung liegt ein Begleitschreiben des Staatssekretärs des Reichsmarineamts v. Tirpitz bei. * Der Kaiser traf Sonntag um 4 Uhr nachmittags auf der Hohkönigsburg ein, besichtigte unter Führung des Architekten Ebhardt ihre einzelnen Teile und legte mit drei Hammerschlägen den Grund stein zum Wiederaufbau der Burg. * „Sie sind mein Mann!" sagte vor zehn Jahren der Kais« zu dem-Arankfutt« Oberbürger meister Miquel. Er machte ihn zum Finanz- Minister. Seit 2 Jahren war Miquel nicht mehr der Mann des Kaisers. Nicht einmal soll er in dieser Zeit zur Audienz bestellt worden sein. Eine gänzliche Entfremdung trat vor 14 Tagen ein, und zwar aus einem Anlaß, der ebenso unbedeutend war, wie diejenigen es gewesen sein mögen, die vor zwei Jahren die Entfremdung yerbeifühtten. Vor etwa 14 Tagen hatte Miquel als Finanz minister 25000 M. für einen künstlerischen Zweck versagt, die der bekannte Maler Anton von Werner fordere. Dieser machte dem Kaiser Mitteilung. Der Kaiser, welcher sich auf Reisen befand, war darüber sehr erregt und forderte Miquel durch ein Telegramm auf, auf telegraphischem Wege sofort die Gründe seines Verhaltens anzugeben. Miquel sandte darauf ein Antworttelegramm, in dem er Bemerkungen fallen ließ, welche einen mündlichen Vortrag nach der Rückkehr des Kaisers vorbehielten. In der Form wurde dieses Telegramm höheren Orts nicht ganz passend gefunden. — „Das kommt nicht wieder in Ordnung", so bemerkten die Freunde Miquels alsbald. Sie hatten recht. * Reichstag. (Sitzung vom 13. Mai.) Das Haus ist gut, jedenfalls erheblich bester be setzt als am Sonnabend, aber zu Beginn der Sitzung kaum beschlußfähig. — Die Vorlage wegen des Beitritts des Deutschen Reiches zur 1883er Internationalen Pariser Konvention zum Schutze des gewerblichen Eigentums nebst Zusatzkonvention zu Brüssel vom 14. Dezember 1899 wird debatte- los angenommen, in dritter Lesung ebenso der Nachttagsetat für das Aufsichtsamt über das Ver sicherungswesen, sowie die Gesetzesnovelle zum Flaggemecht der Kauffahrteischiff«. — Es folgt die zweite Beratung der Novelle zum Branntwein steuergesetz. Die Kommission hat beschlossen: 1. Herabsetzung des Kontingents für neue Brennereien von 800 aus 500 Hektoliter; 2. Belastung der Brenn steuer mit einem Zuschläge von 50 Proz. England. * Zu den Männern, die am Ausbruch des Burenkrieges mitgeschürt haben, gehören Wernher, Beil L Co., Leute, die durch waghalsige Speku lationen und in den Goldfeldern von Johannes- bnrg Millionen verdient haben. Der englische Ab- aeordnste Markham nannte sie eine Bande von Gaunern und Dieben und hat diese Ausdrücke jetzt in einer Volksversammlung wiederholt, damit die Angeschuldigtep die Möglichkeit hab«:, ihn zu ver klagen. Er Ms dann den Wahrheitsbeweis er- grtngen. Amerika * Blättermeldungen zufolge sind dieFilipinos bereit, die Waffen niederzulegen unter der Be dingung, daß die Philipinen als autonomes Schutz gebiet mit einem amerikanischen Residenten erklärt werden. China * Aus China kommt einmal wieder die Nach richt von einem kaiserlichen Straferlasse, in dem die an den Christenmorden schuldigen Man darinen mit den üblichen, nach untenhin an Schärfe zunehmenden Strafen belegt werden. Die Times erfährt, wie man aus London telegraphiert, aus Shanghai: Am 4. d. M. ist ein kaiserliches Edikt erlassen, welches die Strafen ausspricht, welche in Verbindung mit den Metzeleien in Tschutschau ver hängt sind. Der Gouverneur von Tschekiang Liuschu- tang und der Taotar General Pao werden ihr« Aemter entsetzt, Jungtsching, der Schatzmeister der Provinz, wird zu lebenslänglicher Zwangsarbeit an den Poststraßen und der Hauptmann der Leib garde Tschousetes zum Tode durch Enthaupten ver urteilt. Afrika * Die Sterblichkeit unter den Frauen und Kindern der Buren in den sogenannten „Flücht lingslagern" ist sehr groß. Wie der Kriegsminister Brodrik im englischen Unterhause mitteilte, sind in den Lagern im Oranjefreistaate während des Feb ruar von 5621 Frauen 80 und von 11245 Kindern 261 gestorben, d. h. 170 auf 1000 resp. 260 auf 1000 im Jahre, während die normale Sterblichkeits ziffer von 16 bis 20 auf 1000 schwankt. „Dieses schreckliche Mafsacre von Unschuldigen", bemerkt die „Daily News", „schreitet von Monat zu Monat in Südafrika in diesen Lagern fort und doch wird den Inhabern derselben verboten, sich ihren Freunden außerhalb anzuschließen. Sie werden von Herrn Brodrik als „Flüchtlingslager" bezeichnet, vielleicht ist das die Art des Herrn Brodrik zu sagen, daß die einzige Zuflucht für diese armen Frauen und Kind« der — Tod ist." Ans Stadt nud Land. Lichtenstein, 14. Mai. *— Zwanzigste Jahresfeier des Glauchauer Kreisvereins für innere Mission. Nach Hunderten zählte die Schar Derer, die am Sonntag Rvgate L. e. sich in dem schmucken, mit Blumen reichlich ausgestatteten Kirchlein der Ge meinde Mülsen St. Niclas zusammengefunden hatten, um dem Festgottesdienste beizuwohnen, mit rem die 20. Jahresfeier des Glauchau« Kreisver eins für innere. Mission nachmittags */»4 Uhr er- rffnet wurde, und in dessen Mitte die Festpredigt res in der Ephorie Glauchau wohlbekannten und hochgeschätzten Predigers, ehemaligen Pfarrers von Oberlungwitz, Herrn Pastor ew. Laube aus Dresden, tand. Sein« Predigt lag das paulinische Wort !. Kor. 9, 8—11 zu Grunde; das Thema und die Teile desselben lauteten: DaSWerkderinnerenMission, wiedas auch uns«eSKreiSv«eins: eine Gottes Saat. 1. von Gott gekommen, 2. durch Gott wachsend, 3. kehrt es auch zu Gott zurück. Dem Gottesdienste folgte >ie gleichfalls sehr zahlreich besuchte Nachversammlung m Saale des Petzold'schen Gasthofs, «öffnet durch Gebet des Herm Superintendent Weidauer, in welch« zuerst di« TagSockUulng der Generalver ¬ sammlung zu «ledigen war. Aus dem Geschäfts bericht des Vorsitzenden, Herm Amtshauptmann Ebmeier, ist zu erwähnen, daß in der Rettungs anstalt „Martin Luther-Stift" 25 Kinder und rm „Wettinstift" zu Glauchau 27 Kinder, im Ganzen 34 Knaben und 18 Mädchen, gegenwärtig erzogen werden, und daß die vom Kreisverein unterhaltene Wanderbibliothek aufgelöst werden soll, west nach und nach fast sämtliche Gemeinden des Bezirks eigene Volksbibliotheken eingerichtet haben. Darauf erfolgte Vortrag und Richttgsprechung der Jahres rechnungen des Kreisvereins und der beiden Ret tungsanstatten auf die Jahre 1899 und 1900, so wie der BezirkSjubiläumsstistung. Zu letzterer haben die Gemeinden des Bezirks aus Anlaß des Wettinjubiläums im Jahre 1898 32554,58 Mark aufgebracht und so die Errichtung des Wettinstistes ermöglicht. Sodann wurden einige NeuwaUen.und Statutenänderungen vorgenommen und schließlich folgende Jahresbeiträge verteilt: 50 Mark an den Landesverein für innere Mission, 50 Mark dem Bethlehemstist im Hüttengrunde, je 30 Mark dem Frauenheim Tobiasmühle und der Epileptischen- Anstalt Kleinwachau, je 20 Mk. dem Magdalenen- hilfsverein in Dresden, der Volksheilstätte für Lungenkranke in Carolagrün und dem Kirchenbau daselbst, 65 Mk. zur Predigtverteilung im Bezirke und 100 Mk zur Anstellung einer zweiten Diako nissin im Mülsengrunde. Für diesen letzteren Zweck gewährt der Bezirksverband auf mehrere Jahre 500 Mk., außerdem eine ungenannte Wohlthäterin jährlich 600 Mk. (vom 1. Mai L. c. ab) und als fernere Unterstützung dieser segensreichen Einrich tung wird ihr die am Tage des Festes in der Kirche und während der Nachversammlung eingegangene Kollekte von 104,93 Mt. -1- 32,30 Mk. überwiesen. Nach Erledigung der Tagesordnung, die wider Er matten viel Zeit in Anspruch genommen hatte, sprach Herr Oberpfarrer Seidel -Lichtenstein an der Hand des letzten Bußtagsflugblattes über die innere Mission in Sachsen; fteilich war die Zett bereits schon so weit vorgeschritten, daß der ge schätzte Redner zum größten Bedauern seiner Zu hörer seinen interessanten Vortrag gar bald ab brechen mußte; das Protokoll wurde verlesen und nach dem Schlußwort und Gebet des Herrn Pfarrers Scharre ging die Versammlung auseinander, jeder Einzelne gewiß mit dem Bewußtsein scheidend, der inneren Mission und dem Verständnis ihrer Auf gaben näh« gebracht worden zu sein. *— Zur Berichtigung auf die gestern gebrachte Notiz über das Corsofahren in Meerane sei noch erwähnt, daß in der ersten Abteilung, für Vereine unter 18 Mitgliedern der erste Preis mit» 9,19 Punkten auf den R.-V. „Sport" Lichten- stein-C. fiel, fern« für den schönsten Blumenschmuck )« Rädn ebenfalls der R.-V. „Spott" Lichtenstein»C. ren ersten Preis mit 3,2 Punkten «hielt. Gestellt wurde nicht um 8, sondern um 3 Uhr nachmittags. Die Schmückung der Räd« d«S lenannten Vereins wurde durch Henn Gärtn« Martin Zscherp von hi« ausgeführt. *— Die nächste öffentliche Sitzung deSKreiS- auSschuffeS soll Mittwoch, den 22. Mai 1901, nach mittags 1 Uhr, in dem Sitzungssaale der Königl. KrriShauptmannschast Chemnitz äbgiehalten werden. Die Tagesordnung ist in ü« Hausflur des Regie» rungSg«äudeS in Chemnitz angeschlagen.
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