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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190108145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-14
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.08.1901
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Wochen- md Rachrichtsblatt zugleich HesOsts-An,zeizer für Koßndoch KSMtz, Kernsers, Msdoch St. Wien, KeinrichM, Wienm u. Wsen. Amtsblatt für den Ktadtrat M Lichtenstein. — ——— 51. Jahrgang. > - - ' - Nr. 188. --"5*-»---»'- Mittwoch, dm 14. August 1901. Dieses Blatt erschein! lä glich (außer Sonn, und Festtags) abends für den folgenden Tag. Merteljährlicher Bezugspreis 1 Mart 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expeditton in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaliene Zeile 1S Pfennig. Donnerstag, den 13. August d. I. vormittags 10 Uhr werden im Auktivnslokale des hiesigen Kgl. Amtsgerichts ein doppelthüriger Kleiderschrank, 6 Bände Brockhaus Konversations-Lexikon und verschiedene andere Gegenstände gegen Barzahlung öffentlich versteigert. Lichtenstein, am 12. August 1901. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Bekanntmachung. Nachdem die Austragung der Schulgeldzettel auf das Schuljahr 1901—1902 beendet worden ist, werden alle diejenigen Beitragspflichtigen, welche hierbei übergangen worden sein sollten, aufgefordert, sich sofort bei der hiesigen Schulkassenverwaltung (Stadtkassierer Wächtler) zu melden. Callnberg, am 9. August 1901. Der Schulvorstand Prahtel, Bürgermeister, Bors. Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Der Kaiserliche Kommissar für die freiwillige Krankenpflege, Graf Solms, veröffentlicht das Ergebnis der Sammlungen an freiwilligen Gaben für das ostasiiatische Expeditionskorps. Danach sind an der Hauptsammelstelle in Bremen bis Ende Juli Gaben im Werte von 960000 Mark eingegangen. * Der neue Staatssekretär der Reichslande von Koeller wird bereits in den allernächsten Tagen in Straßburg eintreffen, um das ihm vom Kaiser verliehene Amt anzutreten. Die Gerüchte über eine Statthalterkrise und einen bevorstehenden Systemwechsel werden von halbamtlicher Seite für unbegründet erklärt. * In Münster fand am Sonnabend die feier liche Beisetzung des in China ermordeten Frei- Herrn von Ketteler statt. Vom Bahnhofe würde die Leiche des Gesandten zum Dome ge bracht. Der Sarg wurde im Mittelschiff aufge bahrt. Nach dem Libero erteilte Weihbischof Graf Gahlen am Katafalk die feierliche Absolution. Hierauf setzte sich der Zug, vorauf eine kriegsstarke Kompanie des 13. Infanterieregiments, in Bewe gung. Auf dem Zentralfriedhofe sprach der Bischof an der Gruft ein kurzes Gebet, womit die feierliche Handlung endete. * Die Freisprechung des Baron Stietencron wird allgemein überraschen. Die ungemein rück sichtsvolle Behandlung des Barons — so sagt die Franks. Ztg. — ist bis zum Schluß konsequent durchgeführt worden. Die Art der Verwundung, die ihm der Italiener zugefügt haben soll, ist in einer juristisch verbindlichen Form nicht festgestellt worden. Man hat die Notwehr mit geladener Flinte als etwas ganz Selbstverständliches voraus gesetzt, in einem Falle, wo sich jeder gebildete Mensch sagen müßte, daß er den Protest gegen eine ihm unwillkommene Anklage doch nicht gegen unverantwortliche Lohnarbeiter, sondern gegen deren Auftraggeber, also gegen die Gemeindeverwaltungen, welche die Wasserleitung bauen ließen, hätte vor bringen müssen. Die Arbeiter konnten nicht wissen, ob dem Baron ein Privatrecht an den Weg zu stand, neben dem sie arbeiteten. Sie konnten und dursten ihm gar nicht ohne weiteres gehorchen. Es giebt doch wohl noch die ordentlichen Gerichte und die Polizei, deren Vermittelung jeder das Gesetz respektierende Bürger in Anspruch nehmen wird, wenn er in seinen Rechten sich geschmälert glaubt. Also ist der Baron der Herausfordernde gewesen, und wäre sonach für die Herausforderung verantwortlich zu machen. Er stand seit langem weit und breit im Ruf der Gewaltthätigkeit, umso mehr hätte darauf gehalten werden müssen, sofort nach geschehener That eine lücken lose Feststellung aller Einzelheiten vorzunehmen. Statt dessen mußte der Zivilrichter von Saarburg, der in der Lage gewesen wäre, prompt einzugreifen, die Untersuchung an das Militärgericht abtreten, dem für solche Fälle doch mindestens die Uebung und Erfahrung abgeht. Die militärischen Richter sind sicher überzeugt, nach bestem Wissen ihre Schuldigkeit gethan zu haben. Aber mit dem guten Gewissen läßt sich nun einmal die kriminelle Rechts pflege allein nicht handhaben; und der Fall Stietencron bekräftigt aufs neue die alte Forderung, daß bürgerliche Verbrecher vor die bürgerlichen Ge richte gehören, und daß ein zufälliges Militärver hältnis die Abweichungen von diesem Grundsatz in keiner Weise rechtfertigen kann. * Der Verein der Saalbesitzer Berlins und Umgegend nahm Stellung zu der auf Grund einer alten Kabinettsordre angeordneten Landestrauer für die Kaiserin Friedrich und ihren wirtschaftlichen Schädigungen für die Besitzer von Sälen und sonstigen Vergnügungsetablissements. Der Verein beschloß, durch eine Enquete die Schädigungen festzustellen, welche den Saalbesitzern durch die angeordnete und von der Polizei streng durchgeführte Landestrauer erwachsen sind, und danach das Weitere zu beschließen. * „The Engineer", eines der hervorragendsten und gediegensten englischen Fachblätter auf dem Gebiete des Schiffs- und Maschinenbauwesens, der zu seinen Mitarbeitern die ersten Techniker des In- und Auslandes zählt, brachte in einer seiner letzten Nummern folgende Notiz über die deutschen Kreuzer der „Gazelle"-Klasse: „Kein Schiff dec britischen oder irgend einer anderen Marine kann diesen KSeuzern in Bezug auf die zweckmäßige Einrichtung der Maschinenräume zur Seite gestellt werden. Alles ist schön und praktisch eingerichtet, jeder Teil der Maschine ist leicht zugänglich. Wir sind weit davon entfernt, unserer Admiralität blindes Kopieren der Schiffe anderer Seemächte empfehlen zu wollen, aber wir müssen offen ge stehen, daß Deutschland uns in Bezug auf sach gemäße Ausstattung der Maschinenräume übertrifft." Italien * Die Agitation der Landbevölkerung dauert fort. In vielen Dörfern ruht alle Landar beit. Die Bauern hungern, Agitatoren durchziehen das Land. Nach Monza, wo bedeutende Unruhen ausgebrochen sein sollen, ging Militär ab. Spanien. * Infolge von Enthüllungen des Blattes „Patria" wurden verschiedene hohe Beamte der Militärverwaltung verhaftet. England * Sämtliche imperialistische Blätter sprechen ihre volle Billigung der Kitchenerschen Proklama tion aus, sie erklären jedoch die Maßregeln für zu mild (!) und hegen keine große Hoffnung auf Er folg. Die „Daily News" allein sagt der Regierung die Wahrheit. Es ist nicht Kitcheners, sondern Chamberlains Proklamation, sagt das Blatt. In ihr sei die Bosheit nur von der Kleinlichkeit über troffen. Die Proklamation sei nicht nur Barbarei, sondern eine gemeine Barbarei, sie sei der Angstschrei einer geleertenBörse. Amerika * Der Generalkonsul von Venezuela erhielt nachfolgendes Telegramm des Präsidenten Castro vom 7. d. M.: Der zweite kolumbische Einfall i st vollständig abgeschlagen worden. 22000 Soldaten verteidigen die Grenze. — Der Konsul sieht diese Nachricht als eine solche an, die das Ende des Aufstandes meldet. Südafrika * Wie der Korrespondent des „Temps" in Transvaal berichtet, haben verschiedene englische freiwillige Truppen sich einfach geweigert, selbst bei Auszahlung des doppelten Soldes weiter zu mar schieren. Eine ganze Reihe von Brabantshorse sind mit Waffen und Munition zu den Buren überge gangen und haben sogar 3000 Stück Vieh, welche ihnen anvertraut waren, mitgenommen. Air» Stadt und Land. . Lichtenstein, 13. August. * -- H Herr Sprachlehrer Hofmann hat, wie uns mitgeteilt wird, seine Stellung an unserer Schule aus Gesundheitsrücksichten leider schon wieder kündigen bez. aufgeben müssen. * — Unsere gestrige Notiz betreffs des ver hafteten und wieder freigelassenen Negers ergänzen wir dahin, daß dem Betreffenden wegen Unfug eine Strafe treffen wird. Somit scheint also das Hin werfen doch vorsätzlich gewesen zu sein. * — Zu dem diesjährigen vom 17. bis mit 26. August stattfindenden Vogelsch ießen der hiesigen Schützengesellschaft sind bereits viele sehr schöne Schaustellungen rc. angemeldet. Besondere Zugkraft dürfte jedoch die einen Weltruf genießende Froese'sche Menagerie ausüben, die von verschiedenen Preßstimmen als eine Sehenswürdig keit ersten Ranges bezeichnet wird. Die Menagerie umfaßt 15 Wagen und enthält neben den 10 gut dressierten Königslöwen, die von der Löwenbän digerin Miß Hellio vorgeführt werden, eine Anzahl von Tigern, Leoparden, ferner Panther, Jaguare, Eisbären, Seelöwcn rc. Dieser Raubtierzirkus gab 4 Monate in Berlin, 8 Wochen in Magdeburg, 6 Wochen in Stettin rc. Vorstellungen, und überall erfreuten sich diese des größten Beifalls. * — Um Irrtümer zu vermeiden, teilen wir mit, daß die große Froese'sche Menagerie mit 15 Wagen nicht in Callnberg, sondern zum l 00jährigen Jubiläum der hiesigen Schützengesell schaft mittels Sonderzuges hier eintreffen und während des Vogelschießens auf dem Scbützenplatz Lichtenstein aufgestellt wird. * — Nach einer Entscheidung des Reichsge richts braucht für Fehler in einer Anzeige, welche infolge unleserlich oder undeutlich geschriebenen Manuskripts entstanden sind, kein Ersatz geleistet zu werden. Das Reichsgericht ging hierbei von der Ansicht aus, daß Anzeigen, welche man einer Zeitung zusendet, deutlich geschrieben sein müssen. * — Der Leipziger Männerchor giebt bekannt, daß er gegen das Urteil der Preisrichter des Wett singens in Dresden weder Protest eingelegt habe, noch den Preis der Ausstellung zur Verfügung gestellt hat. * — Beim Durchstreifen der Wälder kann man vielfach beobachten, wie so gar emsig in diesem Jahre die Ameisen beschäftigt sind, ihre „Stätte sehr hoch zu bauen; es ist dies in der Regel ein untrügliches Zeichen von einem stützen und auch strengen Winter. * — Hohndorf. Am Sonntag beging der hiesige Jugendverein „Frohsinn" die Weihe fiiner neuen Fahne. Außer sämtlichen Ortsvereinen be-
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