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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190109228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010922
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-22
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.09.1901
- Autor
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MMMiLyerNijiM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich Heschastr-Anzeiger sm Kohn-ors, MW, Kernr-orf, Küsdors, St- Midicn, Keimichsort, Mrienllu u. Mtsen. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. -—— 81. Jahrgang. Nr. 222. Sonntag, den 22. September ^77^?" UM. Bekanntmachung. Unser seitheriger Hilfsexpedient Herr Willy Hahn ist als Polizeiexpedient, und der seitherige Schreiber Herr Max Haueisen als Hilfsexpedient nnd Protokollant in Pflicht genommen worden, was hiermit bekannt gegeben wird. Lichtenstein, am 20. September 1901. Der Ltadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Politische Tages-Mundschan. Deutsches Reich. * Der Kaiser verlieh dem Prinzen Tschun nach dem vorgestrigen Paradediner an Bord der „Hohen- zollern" das Großkreuz des Roten AdlerOrdens. * Die Zarenreise hat sehr materielle Gründe. Sie soll dem russischen Staate den Beutel füllen. In Frankreich sollen 500 Millionen flüssig gemacht werden. Aber auch Deutschland soll nicht unange zapft danonkommen. Angeblich sicherte sich die russische Regierung die Erlaubnis, 80 Millionen Mark Eisenbahn-Schuldverschreibungen auf den deutschen Markt zu werfen. Bis 1887 war Deutsch land Rußlands Geldgeber gewesen. In jenem Jahre aber fand es Bismarck bedenklich, Rußland noch länger mit deutschem Gelde zu kräftigen. Er ver ordnete, daß russische Papiere nicht mehr von der Reichsbank beliehen werden dürften, und machte den russischen Anleihen dadurch ein Ende. * Die Danziger Kaisermanöver sind vorgestern beendet worden. * Im preußischen Handelsministerium wurden gestern vormittag die Konferenzen über den neuen Zolltarifcntwurf eröffnet. Desterreich * Prag. Hier sind Massenentlassungen von Arbeitern erfolgt. Zahlreiche große Betriebe haben die Zahl ihrer Arbeiter bis um 20 Prozent ver mindert. Frankreich. * Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland, sowie der Präsident Loubet haben Reims verlassen und sich nach Compiegne zurück begeben. * Das Zarenpaar brachte den gestrigen Tag in Compiegne zu und erteilte Audienzen. * Leon Bo urgeois, der Vertreter Frankreichs bei der Haager Confercnz, hat sich zur Conferenz mit dem Zaren nach Compiögne begeben. An der Besprechung werden auch Loubet, Waldeck-Rousseau uns Delcassö teilnehmen. Amerika. * Frau Mac Kinley ist an einem Nerven leiden in bedenklicher Weise erkrankt. — Die Leiche des Präsidenten Mac Kinleys wurde gestern in Canton beigesetzt. * Die kolumbischen Regierungstruppen haben gegen die Aufständischen einen Sieg bei Lahacha errungen. General Echeverria ist gefangen genommen worden. * Ueber die Todesursache des Präsidenten Mac Kinley sind geheimnisvolle Gerüchte im Umlauf. Die Obduktion der Leiche sei unvollständig geblieben und nach einer gewissen Entdeckung, die man ge heim halte, abgebrochen worden. Sollte eine Un achtsamkeit der Aerzte vorliegen, vielleicht ein Schwamm oder sonst dergleichen zurückgeblieben fein und den Tod herbeigeführt haben? AaS Südafrika * Vom Burenkrieg. Aus der Evang.- luth. Kirchenzeitung entnehmen wir folgendes: Wie erst jetzt bekannt wird, hat die Regierung der südafrikanischen Republik im Einverständnis mit der des Oranje-Freistaates folgendeProklamation erlassen, durch welche auf den 8. August ein Danksagungs- und auf den 9. August ein Bußtag angesetzt wurde. Sie lautet: „Prokla mation. Donnerstag, 8. August: Danksagungstag. Freitag, 9. August: Bußtag. Danksagungs tag, 8. August. 1. Für kleine und große, nicht nur zu Beginn des Krieges, sondern selbst noch in jüngster Zeit über den Feind errungene Siege. 2. Für die wunderbare Bewahrung und herrliche Er rettung aus der Hand unseres übermächtigen Feindes. 3. Für Gottes väterliche Fürsorge für unseren täglichen Bedarf an Lebensmitteln, Kleidung und Munition. 4. Für das Fehlschlägen der Ab sichten des Feindes, unser Land des Viehes, Korns re. zu berauben und uns so dem Hungertode preis zugeben. 5. Für den herrlichen Geist von Aus dauer und Mut, der vor allem unseren Frauen und Kindern verliehen wurde, die sich selbst nicht durch Gefangenschaft und das damit verbundene Elend entmutigen ließen; kurzum, für unsere Er haltung als Volk in einem gewaltigen Streite von fast zwei vollen Jahren, woraus deutlich erhellt, daß Gott kein Vergnügen an unserem Untergange hat. Bußtag, 9. August. 1. Wir wollen vor dem Herrn bekennen, daß, obwohl er uns seit unserer Existenz immer und immer wieder erlöst hat, wenn wir in Bedrängnis ihn anriefen, wir ihn doch verlassen und anderen Göttern gedient haben, und den Herrn dann bitten, unser Volk zu erlösen, und wir wollen unsere Sünden nicht nur mit dem Munde bekennen, sondern den Herrn bitten, uns unsere Sünden richtig kennen zu lernen und uns willig zu machen, sie zu unterlassen, ohne Unterschied des Ranges und der Klassen unseres Volkes — als da sind Sünden mit Bezug auf die Entheiligung des Sabbaths des Herrn, Trunken heit, Unglauben, L-cheinheiligkeit, Untreue gegen einander, Waffenstreckung, Begehrlichkeit, Diebstahl, üble Nachrede rc. — Jedoch unsere Sünden sind Legion. Laßt uns als Regierung und Volk am Bußtage den Herrn ernstlich anflehen und bitten, daß er uns in den Stand setzt, um fernerhin in unserer Regierung und Gesetzgebung allzeit und ausschließlich die Ehre unseres Gottes walten zu lasten. — Schalk Burger, Wd. President der Süd- Afr.-Republik: M. T. Steijn, Pres, van Oranje Vry Staat; Christian de Wet, Kommand.-General; Louis Botha, Kommand.-General, und I. A. Smuts, Staatsprokurator. — Ein Volk, welches in seinem Unglück noch so danken und zugleich sich so vor Gott demütigen und ihm die Ehre geben kann, ist noch nicht verloren. * Lord Kitchener meldet aus Prätoria: Zwei Geschütze der reitenden Artillerie, die sich unter Eskorte berittener Infanterie befanden, wurden bei Blackfontein von den Buren umzingelt und weg genommen. * Drei englische Kompanie« n wurden an der Natalgrenze nach schweren Ver lusten von den Buren gefangen genommen. Ferner wurde eine Schwadron Lanciers in der Kapkolonie durch den Kommandanten Smuts nahezu auf gerieben. Ans Stadt und Land. Lichtenstein, 21. September. *— Heute (Sonnabend) abend wird Herr Me chaniker Liebetrau aus Chemnitz im Gasthof zum „W eißen Roß" hier die drahtlose Tele graphie (System Marconi) vorführen. Die Vorführungen sind hochinteressant, und nehmen , wir infolgedessen gern Veranlassung, dieselben jeder mann zum Besuch auf das wärmste zu empfehlen. , *— Heute früh verließ die 3. Abt. des Kgl. S. 7. Feld-Artill.-Reg. Nr. 77 unsere Stadt, um im Laufe des heutigen Tages in Hartmannsdorf Quartiere zu ! beziehen. Es läßt sich wohl mit Bestimmtheit be- ' haupten, daß der größte Teil der in Lichtenstein ver- ! quartiert Gewesenen sich guter Aufnahme und Pflege . zu erfreuen gehabt hat. Ein Uebelstand, der bei der > diesmaligen Einquartierung von einem ^großen Teil i der Mannschaften peinlich empfunden wurde, war der, - daß zum Teil die Mannschafts-Quartiere von den Unterkunftsplätzen der Pferde zu wett auseinander , lagen. ES waren z. B. Fahrer in der „äußeren" > Glauchauerstraße untergebracht, während sich deren , Pferde in einem Gehöfte in der Nähe des Kranken hauses befanden. Wenn es auch, zumal in einer Stadt, nicht immer möglich ist, der Bequemlichkeit allzusehr die Hand zu reichen, so könnte doch von feiten der Herren Quartiermacher den Verhältnifsen etwas mehr Rechnung getragen werden. * — Programm für die morgen Sonntag auf dem Markte stattfindende Platzmusik: 1. Alt preußischer Parademarsch. 2. Ständchen von R. Becker. 3. Introduktion und Ent'rakt a. d. Op.: „Der Postillon von Lonjumeau" von Adam. 4. Tscherkessischer Zapfenstreich von Machts. 5. Marfch von Th. Warnatz. * — Wie aus dem Inseratenteile der heutigen Nummer ersichtlich, hält der bekannte Lehrer der Auerbacher Landwirtschaftsschule, Herr Michael, einer der ersten Pilzkenner, Mittwoch und Donners tag, den 25. und 26. September, im „G o l d n e n Helm" hier eine Pilz-Ausstellung ab, die sich hoffentlich eines recht zahlreichen Besuches erfreuen dürfte. Pilzsucher, Hausfrauen und nicht zuletzt unsere Schuljugend sollten nicht verfehlen, diese lehrreiche Ausstellung zu besichtigen, wie man sie in solch übersichtlicher Anordnung und Reich haltigkeit wohl selten antreffen wird. Wie man hört, werden weit über 80 verschiedene Pilzsorten in natura vorgelegt. * —H Herr canck. tüeol. et paeä. Kroitzsch aus Glauchau ist als S p r a ch l e h re r für unsere Schule gewählt worden. * — Unsere Postabonnenten bitten wir, die Bestellung auf das „Lichtenstein-Callnberger Tage blatt" bei den betreffenden Postämtern umgehend zu erneuern, damit am 1. Oktober in der Zustellung des Blattes keine Unterbrechung eintritt. * — Der herrliche Tafelaufsatz, welcher vom Radfahr-Klub „Sport" Lichtenstein-C. in Werdau errungen wurde, ist von heute ab im Schaufenster der Fahrradhandlung des Herrn Werner zur Besich tigung ausgestellt. *—Für die Einschränkung der Zahl weiblicher Arbeitskräfte in den Textilbetrieben sprach sich, wie gemeldet, eine Deligier» tenverfammlung der Weberinnunaen des sächsischen Erzgebirges aus. Sie beschloß, durch die Handels kammern in diesem Sinne bei den Regierungen wirken zu lassen. — Wenn nur nicht so oft die bittere Not die Frauen triebe, auch ihrerseits gewerblich thätig zu sein. Wünschenswert ist diese Thätigkeit nach keiner Richtung hin. Ein armer Leineweber kann aber mit seinen Händen allein seine Familie garnicht ernähren, da muß die Frau schon Hand ans Werk legen, wenn nicht die ganze Familie hungern soll. Und so ist es nicht nur in der Textilindustrie, sondern auch in vie len anderen. *— Die Zeit des Karpfeuessens ist gekommen und so sind auch wieder diejenigen, welche einen „billigen" Karpfen gern essen, sehr fleißig bei der Arbeit. Die Herren Teichbesitzer thun gut, fleißig auf der Wacht zu sein, damit sie nicht eines Morgens einen leeren Teich vorfinden. *— Mülsen St Jakob. Der Bezirksverein Mülsengrund hielt am Mittwoch in der „Deutschen Bierhalle" seine Monatsversammlung ab. Ueber die praktische Lektion des Herrn Kröber-Thurm: „Politische und wirtschaftliche Folgen des 30jährigen
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