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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190111093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19011109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19011109
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-09
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.11.1901
- Autor
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Wochen- md Nachrichtsblatt zugleich HesWs-KnzeM sm Keftdorf, KSMH, Kernsdars, Wr-orf, St. Wien, Keimichsort, Mrmm ». Wse«. Amtsblatt für den Ktadtrat pr Allsten stein. 51. Jahrgang. ' Nr. 262. »--"'«»-«-'»l"» Sonnabend den 9. November 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Bierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179,alle Kaiferl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die oiergespalten« KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätesten« vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten tostet die 4gespaltene Zeile 15 Pfennte. Potttische TageS-Aundschau. Deutsches Reich. * Der Kaiser hörte am Mittwoch den Vor trag des Chefs des Zivilkabinetts. — Prinz und Prinzessin Heinrich sind von Potsdam nach Kiel zurückgekehrt. * Auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Königs wird die feierliche Eröffnung des einberufenen Landtages Donnerstag, den 14. Nov. 1901, nachmittags 1 Uhr, in dem Thronsaale des Königlichen Schlaffes stattfinden. * Die Protestbewegung gegen die unverschämten Verleumdungen des englischen Kolvnialministers Chamberlain nimmt in Deutschland einen immer weiteren Umfang an. Aus München, Goslar, Osnabrück werden solche Kundgebungen gemeldet. Dieser allgemeine Protest ist doch erfreulich. * Die bayrische Regierung wird bezüg lich der Postwertzeichen nichts an den gegenwärtigen Verhältnissen ändern. * In gut unterrichteten Kreisen wird versichert, daß ein etwaiger Beschluß des Reichstages auf Erhöhung der Mindestzollsätze für die Hauptge- trerdearten keine Aussicht auf Annahme im Bundes rat haben würde. * Das sogenannte Defizit im Neichsetat, welches bisher auf 100 Millionen Mark geschätzt wurde, soll sich bei der endgiltigen Aufstellung des Etatsent wurfes für den Bundesrat auf 140 Millionen Mark gesteigert haben. Um diesen Betrag würden somit, wenn nicht andere Mittel der Deckung herangezogen werden, die Matrikularbeiträge zu erhöhen sein. * Arbeitslose Chinakrieger sollen sich gegenwärtig in großer Anzahl in Berlin be finden und sich vergeblich um Arbeit bemühen. Der „Post" zufolge werden die mit der Chinadenkmllnze dekorierten Leute vielfach sogar verspottet und man ruft ihnen oft zu: „Hunnen können wir nicht ge brauchen." Die Leute wollen nun eine Versamm lung abhalten und an den Kaiser eine Bittschrift richten, damit dieser die Behörden anweist, in größerem Maßstabe Unterstützungen zu gewähren und bei der Aufstellung die Chinakrieger zu be vorzugen. Italien * Die zweite Division des italienischen Mittel meergeschwaders geht, einer Meldung des Messagero zufolge, heute von Neapel nach Saloniki ab. Türkei * Die Pforte hat sich vergeblich um Ver mittelung im Konflikt mit Frankreich an den russischen Botschafter in Stambul gewandt. Sie ist auch durch ihren Berliner Vertreter in lebhafte Verhandlungen mit dem hiesigen Auswärtigen Amt getreten. England * Die englischen Verluste im Monat Oktober betragen nach den Berichten der Times: 364 Gestorbene und Getötete, 555 Verwundete, etwa 20 Vermißte und 3700 Invalide und Heim geschickte, also ein Gesamtabgang von über 4600 Mann. Dazu kommen noch über 1000 Kranke, die irr afrikanischen Spitälern liegen. Es ist auffallend, daß fast zwei Drittel der Toten durch den Kampf umgekommen sind und nur ein Drittel durch Krank heiten, wiewohl der Typhus so sehr wütet. Man wird daher nicht fehlgehen, wenn man die Gesamt ziffer des Abganges noch höher einschätzt. China * Peki n g, Li-hung-tschang ist vorgestern abend 11 Uhr g e st o r b e n. Südafrika. * Ueber die Hinrichtung des Leutnants Cordua, die feiner Zeit auf Befehl des Lord Roberts geschah, wird dem „Leipziger Tageblatt" von einem Augenzeugen berichtet: Um das Sckick- sal des unglücklichen zwanzigjährigen Jünglings, der durch englische Spitzel in den Tod gelockt wurde, noch möglichst niederträchtig zu gestalten, hat man ihm nicht den ehrlichen Soldatentot gegönnt, ihn nicht von vorn in die Brust geschossen, sondern man hat ihn an einen Stuhl angebunden, fünf Tommies legten dann von hinten ihre Flinten gegen ihn an und schossen mit der bei ihnen üblichen Sicherheit so, daß Cordua vor unerträglichen Schmerzen laut aufbrüllte. Ein Offizier trat dann mit einem Revolver heran und schoß ihm eine Kugel durch das Ohr. Dann nahm man seinen Leichnam und warf ihn in eine mit ungelöschtem Kalk gefüllte Grube, „wie ein rotzkrankes Vieh", meint der Gewährsmann des Leipziger Blattes — sodaß nach vierzehn Tagen jede Spur von ihm vertilgt war. Aus Stadt und Land. Lichtenstein, 8. November. " — Unser diesjähriger Herbst-Jahrmarkt war nicht so gut besucht wie der vorjährige. Man hörte deshalb auch allgemeine Klage über schlechten Umsatz. * — Gestern nachmittag wurde auf dem Jahr markt einem hiesigen Geschäftsmann voll seinem Verkaufsstande weg ein Portemonnaie mit ca. 80 Mark Inhalt gestohlen. Von dem Diebe fehlt jede Spur. * — Vor einigen Tagen scheute in der Nähe der Bezirksanstalt das vor einen Kutschwagen ge spannte Pferd eines hiesigen Fuhrwerksbesitzers. Der in dem Wagen sich befindende Geschäftsreisende sprang heraus und kam ohne Verletzungen davon, während der Kutscher verschiedene schmerzhafte Wunden erlitt. * — Sonnabend, den 9. November 1901, nach mittags 4 Uhr, sollen in St. Egidien 2 große Läuferschweine und ungefähr 12 Schock Hafer gegen sofortige Zahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Berthold's Restauration in St. Egidien. * — Der neue deutsche Zolltarif wird, wenn er Gesetz wird, in allen Staaten und einer großen Anzahl Handelsartikeln seine Wirkung verspüren lassen. Ganz augenfällig versinnlicht uns dies Export-Akademiker W. Berndt in seinen unter dem Titel: Der neue Deutsche Zolltarif (Preis K. 1.— —. Mk. —.80, Verlag von G. Frei tag L Berndt, Wien VII/1) eben erschienenen Zu sammenstellungen, welche die derzeitigen und die künftigen Zollsätze der wichtigsten Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft und Industrie neben einander zeigen. Ferner ist auf Grund der Daten von G. Freytag's Export-Atlas (Preis Mk. 17. — -- K 20.—, im selben Verlage) die Ein- und Ausfuhr des Deutschen Reiches übersichtlich dar gestellt und in einer Karte der percentuelle Anteil des Deutschen Reichs am Handel aller Staaten der, Erde zu ersehen. Die interessante und dabei, spottbillige Veröffentlichung (6 Farbendruck-Tafeln und Text für Mk. —.80 — K 1.—) verdient die besondere Beachtung unserer Handelswelt. * — Bernsdorf. Als Armenhausverwalter für hiesige Gemeinde wurde am Mittwoch Herr Ernst Theodor Schramm gewählt. * —- Bernsdorf. In der am Mittwoch statt- gefundenen Gemeinderatssitzung nahm Herr Garten besitzer Ferdinand List die vor kurzem auf ihn ge fallene Wahl als Gemeindevorstand auf 6 Jahre an. Leipzig. Verhaftet wurde von der Kriminal polizei ein hier wohnhafter 41 Jahre alter Bier verleger aus Leutenberg, der dringend verdächtig ist» zum Nachteile einer hiesigen größeren Bierhand lung einkassierte Gelder in Höhe von über 20000 Mark unterschlagen zu haben. In Zwickau soll nunmehr mit dem Bau eines neuen monumentalen Gebäudes für die Ingenieur schule begonnen werden. Bei Rockau ward ein Schmiedegeselle aus Dresden von einem gewissen Josef Hacker aus Böhmen, der ihm im Dunkeln den Weg nach Cunnersdorf zeigen sollte, am 5. Nov. abends über fallen und ausgeraubt, der Räuber ward jedoch bald darnach verhaftet. Aus dem Erzgebirge. Eine schaurige Nach richt durcheilte am Montag abend den als Sommer frische und Luftkurort, sowie als Zentralpunkt für Ausflüge im hohen Erzgebirge beliebten Markt flecken Schmiedeberg jenseits der sächsischen Grenze. Der Arbeiter Florian Schmidt, früher in Weipert wohnhaft, hatte sein 5 Jahre altes Mädchen er schlagen. Bei Schmidt, der schon vor Jahresfrist, da er versucht hatte, sich die Kehle zu durchschneiden, aus seinen Geisteszustand untersucht worden ist, haben sich in letzter Zeit wiederholt Zeichen von Irrsinn bemerkbar gemacht. In diesem Zustande dürfte er auch die grauenvolle That begangen haben. Plauen. Einen gewaltigen- Hunger hatte ein hiesiger Einwohner jüngst zur Kirmesfeier einer hiesigen vielbesuchten Wirtschaft mitgebracht. Um ihn zu stillen, bedurfte es folgender Speisen und Getränke: 7 große Portionen Karpfen, 1 große Portion Hasenbraten, 1 Pfund Brot, 3 Glas Bier, 5 Kognaks und 2 Kümmel! In den Pausen ließ er sich eine Habana gut schmecken. Aus Thüringen Halle a. S. Auf den mitteldeutschen Kohlen werken ist iafolge des flauen Geschäftsganges mit der Einrichtung von Feierschichten begonnen worden. Allerlei. Ein schwerer Uuglücksfall im Kieler Kriegshafen, bei dem leider auch ein Menschen leben zu beklagen ist, wird wie folgt gemeldet: An Bord des im Kriegshafen an Boje 9 liegenden Linienschiffs „Kaiser Barbarossa" stürzte infolge Brechens eines Heißtaues die Dampfpinaffe ins Wasser und sank. Der Torpedoobermatrose Kairies ertrank. Die übrigen Leute konnten mit Hilfe der Offiziere Korvettenkapitän von Levetzow, Kapitän leutnant Meurer und Leutnant von Knorr, die sofort nachsprangen, gerettet werden. Frankfurt a. M. Der „Franfurter Ztg." wird aus New-Jork telegraphiert: Bei einem Theaterbrand in Hurley im Staate Wisconsin sind 10 Darsteller, darunter eine deutsche Schauspielerin, ums Leben gekommen. - j- Posen. In dem Prozeß gegen die pol nischen Akademiker wegen Geheimbündelei ist die Beweisaufnahme gestern abend so weit vorgeschritten, daß morgen nach Verlesung einer erbetenen Aus kunft des Berliner Polizeipräsidenten die Plaidoyers beginnen können. Posen. Bei einem Brand in dem Dorfe Skarboszewo im Kreise Wreschen sind, wie das „Posener Tageblatt" meldet, 3 Kinder eines Arbeiter verbrannt. - ß Koblenz. Wie die „Koblenzer Zeitung" meldet, stieß bei Kruft auf der Strecke Andernach- Niedermending ein Personenzug mit einer Lokomotive zusammen. Es heißt, hierbei wäre eine Person getötet, 15 Personen verletzt worden. - f Das Köstritzer Tchwarzbier ist seit dem 17. Jahrhundert als ein vorzügliches Stärkungs mittel für Blutarme und Geschwächte bekannt. Es wird gebraut nach einer uralten englischen Portervorschrist. Es verdankt seine weite-isxß
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