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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190109136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010913
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-13
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.09.1901
- Autor
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WMMckM WM Wochen- und Nachnchtsblatt zugleich HtMsts-Anzeizer sm Kchndors, KiiMH, MnÄsrs, Wsdorf, St. Kidien, Kemrichroch Ummmn. Mlsen. Amtsblatt für den Stadlrat zrr Kichtenstein. - 51. Jahrgang. — Rr. 214 »-"»N«-'«-"» Freitag, den 13. September 1901. Dieses Blatt erschein! täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179,alle Kaisers. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Bfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltene Zeile 15 Pfennig. Politische Tages-Aundfchau. Deutsches Reich. * Seil gestern ist Kaiser Nikolaus der Gast seines Freundes, des Kaisers Wilhelm. Der Zar hat unseren Monarchen an der Küste des Preußenlandes ausgesucht, Kaiser Wilhelm ist dem Kommenden entgegengeeilt und hat ihn bis zur Rhede vor Zoppot geleitet, wo die stattliche deutsche Manöverflotte dem russischen Herrscher zu Ehren in Parade stand. Geschützdonner und Flaggenschmuck haben die beiden Kaiser bewill kommnet, und als ein höchst erfreuliches Ereignis ist diese Zusammenkunft schon im voraus von der öffentlichen Meinung hüben wie drüben gefeiert und eingehend gewürdigt worden. Es handelt sich in der That vor allem darum, der Welt wiederholt zu erweisen, daß Rußland und Deutschland für den Frieden Europas auf Posten stehen, daß beider Reiche Monarchen verbrüdert und daß sie Friedens fürsten sind. Im Zweibund, im Dreibund bestehen so Bürgschaften für die Gewährleistung des Status quo und für die besonnene' und ruhige Erledigung aller internationalen Fragen, mögen sie bereits schweben, mögen sie an irgend einer Stelle un erwartet auftauchen. Und da dem so ist, werden auch uns Deutschen die Jubelklänge wohl zum Ohre klingen, mit denen den russischen Kaiser bei der Fortsetzung seiner Reise non Dünkirchen bis zur deutsch-französischen Grenze unsere westlichen Nachbarn begleiten werden. * Die Zarin ist mit ihren Kindern gestern um 10 Uhr 20 Min. auf der Nacht „Polarstern" in Kiel eingetroffen. * Prinz Tschun erhielt, wie verlautet, vom Kaiser den Kronenorden zweiter Klasse (?) * Das Ministerium zu Gotha verbot die Abhaltung einer öffentlichen Volksversammlung, in welcher über die „Los von Nom-Bewegung" in Oesterreich gesprochen werden sollte. * Das Berliner Anarchistenblatt „NeuesLeben", das von dem Attentat in Buffalo noch schweigt, schreibt unter der Aufschrift: „Achtung! Genossen!: Wir legen allen Genossen, besonders den jüngeren und unerfahrenen ans Herz, empfangene Briefe so fort nach beendeter Lektüre zu vernichten, solche Schriftstücke aber, deren Erledigung nicht sogleich vorgenommen werden kann, recht sorgfältig zu ver wahren und alle bloßstellenden Personen- und Orts namen u. s. w. sogleich aus denselben zu ent fernen." Oesterreich Ungarn * Die Broschüre des Schriftstellers Weidmann über den Kronprinzen Rudolf wurde in allen Pester Buchhandlungen beschlagnahmt. An die deutsche Regierung wurde ein Gesuch gerichtet, auf Grund des Reziprozitätsverhältnisses das Ver bot der Weiterverbreilung dieses Buches auch in Deutschland auszusprechen. Frankreich * " den Besuch des Zaren in Paris haben Z-ranzosen verzichtet; sie sehen selbst ein, daß nach dem Schreckensereignis in Buffalo darauf nicht mehr zu rechnen ist. Das ist unangenehm; aber wahr. * In Kreisen der internationalen Schiedsge richtsanhänger will man aus diplomatischen Kreisen erfahren haben, daß der Zarenbesuch die Veran lassung bieten könnte, den französisch-türkischen Streitfall durch ein Schiedsgericht zu lösen, da es sich für Frankreich nicht um Gebietsfragen und nicht um die Ehre des Landes, sondern um eine Geldfrage handelt. Amerika. * Der Chef der New-Uorker Polizei hat die Ueberwachung all er Anarchisten angeordnet. ** Die den Präsidenten Mc. Kinley behandeln den Aerzte erklärten, einem Prioatkabeltelegramm aus New-Jork zufolge, daß eine Komplikation ein getreten sei. England und Transvaal. * Vom Kriegsschauplätze liegen neuere Nach richten von Belang nicht vor; Lord Kitchener be gnügt sich damit, alte Siegesnachrichten aufzu frischen. Wenn die Engländer schweigen, siegen die Buren, lautet eine Erfahrungsthatsache aus diesem Kriege. Hoffentlich erfahren wir recht bald von entscheidenden Burenexfolgen. Aus Studt und Land. Lichtenstein, 12. September. * — Mit dem 15. September schließen die Gerichtsferien und nimmt die Thätigkeit an den Gerichten wieder ihren vollen Umfang. * — G e f l ü g e l a n s st ellung. Das mittels Bekanntmachung vom 26. März dieses Jahres er lassene Verbot der Abhaltung von Geflügelaus stellungen ist wieder aufgehoben. * — Die in Evangelicis beauftragten Herren Staatsminister haben für den Kirchenbau zu Eiben berg (Ephorie Chemnitz ll) eine allgemeine Kirchen kollekte bewilligt, für deren Einsammlung nach vor heriger am 15. Trinitatissonntag (15. Sept. a. c.), sowie am Tag der Kollekte selbst zu bewirkender Abkündigung der 16. Trinitatissonntag, 22. Sept., festgesetzt worden ist. Das Dorf Eibenberg ist bis jetzt nach Hartbau oberhalb Chemnitz eingepfarrt. Es liegt aber entfernt von der Kirche und der Kirchweg ist bergig und beschwerlich. Deshalb sind schon seit einigen Jahren Gottesdienste im Schulhause zu Eibenberg eingerichtet. Das ist aber nur ein Notbehelf, der sich immer mehr als unzulänglich erwiesen hat. Das dringende Be dürfnis hat deshalb dazu geführt, daß Eibenberg selbst einen einfachen Kirchenbau am Ort unter nommen hat. Nach dessen Vollendung wird der Ort eine eigene Parochie bilden. So einfach das Kirchlein weiden wird — die Baukosten sind auf 31000 Mark veranschlagt —, so ist doch Eibenberg zu arm dazu, den Bau allein und aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Die Gemeinde umfaßt un gefähr 1000 Seelen, ihr einziger Erwerbezweig ist die Strumpfwirkerei, die nur ein sehr kärgliches Brot gewährt. Deshalb vertraut die Gemeinde auf die brüderliche Hilfe der ganzen Landeskirche, um die auch an dieser Stelle herzlich gebeten wird. *— Mülsen Tt. Niklas. Eine nichtswür dige That ist in einer der letzten Nächte in der stesigen Brauerei verübt worden. Es ist ein im Kühlschiff befindliches ganzes Gebräu Bier abge lassen worden. Wer der Thäter ist, dafür hat man noch keinen Anhalt. Die Aktionäre der „Deutschen Wacht" in Dresden haben einen Einblick in das Zeitungs wesen gethan, ob dem ihnen heute noch der Geld beutel schmerzt. Das ganze Aktienkapital von einer Viertelmillion ist in 7 Jahren zugesetzt worden, obwohl das Blatt ziemlich viel Abonnenten hatte. Jetzt ist die Druckerei für 58000 Mark verkauft worden. Nun soll, wie stets, wenn bei einer Aktiengesellschaft der Karren schief läuft, der Auf- 'ichtsrat schuld sein. Ehemnitz Am Dienstag abend gegen 10 Ihr wurde in unmittelbarer Nähe der Gevrgbrücke der Fuhrwerksbesitzer Grünert hier, Leipziger Straße wohnhaft, von seinem eigenen Geschirr überfahren und getötet. Grünert ging neben seinem mit Brettern beladenen Wagen her, wollte diesen auf der Gevrgbrücke besteigen, glitt dabei von der Deichsel ab, wurde von dem schwerbeladenen Wagen erfaßt und so unglücklich überfahren, daß nach wenigen Minuten der Tod eintrat. Ein Bekannter des Verunglückten brachte das Geschirr in Sicher heit, während der Verstorbene zunächst in ein nahes Haus und von dort aus nach dem Schloßfriedhof gebracht wurde. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe und zwei Kinder. Herr Stadtrat und Bezirksvorsteher Rob. Winckler in Glauchau, der 30 Jahre den dortigen Deutschen Kriegerverein' geleitet, hat den Vorsitz auf> ein jüngeres Mitglied abgetreten. Waldenburg. Am vorigen Montag abend wurde im Niederwaldenburger Forstrevier (Flur Eichlaide) ein Hirsch durch einen wohlgezielten Schuß zur Strecke gebracht, der aufgebrochen 150 Pfund, wog. Das in unsern hiesigen Wäldern nicht heimische Rotwild ist höchstwahrscheinlich aus dem Herzoglich Altenburgischen Forstrevier „Leina" eingewechselt. Einen jähen Tod erlitt in Freiberg der im 62. Lebensjahre stehende Schuhmachermeister K. Er stürzte infolge eines Fehltrittes die Treppe hinab und blieb tot liegen. Rochlitz. Mit Rücksicht auf die in letzter Zeit wiederholt vorgekommenen Erkrankungen und Todesfälle infolge Genusses giftiger Pilze warnt die hiesige königliche Amtshauptmannschaft dringend davor, Pilze zu genießen, deren Unschädlichkeit nicht vollständig bekannt ist. Meisten Was. die Meißner alles machen! In 14 Tagen 18 Rebhühner zu essen, diese Wette ging dieser Tage ein hiesiger Geschäfts mann ein, und das Wettessen findet gegenwärtig im „Ratskeller" . allabendlich statt. Bis jetzt ist der Rebhuhnesser im Vorteil und wird es vermut lich auch bleiben, trotzdem die Gegenpartei be hauptete, daß jeder Mensch tägliches Rebhuhnessen chon in acht Tagen zum Ueberdruß bekommen und rann aufhören müsse. -Der Ausgang der Wette wird mit Spannung erwartet, und man glaubt allgemein, daß das tägliche Verspeisen von einem oder zwei Rebhühnern kein Kunststück sei. — Das glauben wir auch! Aus dem Bogtlande Das Oelsnitzer Tage blatt berichtet: Bei dem Valle am Sonntag im Schützenhause ließ ein Soldat einen Liebesbrief teller liegen, der 224 Seiten stark ist und u. a. licht weniger als 22 Liebeserklärungen enthält. Wie viel Mädchenherzen hätte dieser grausame Sohn des Mars brechen können. Aus Thüringen Zwei in Altenburg in Bürgerquartieren untergebrachte Soldaten des dortigen Regiments gerieten auf ihrer Stube in Streit, der in Thät- lichkeiten überging, wobei der eine mit dem Auge auf eine Helmspitze fiel. Vom Stubenältesten, einem Gefreiten, darüber zur Rede gestellt, stieß der Thäter diesem, seinem Vorgesetzten, ohne Weiteres ein Taschenmesser dermaßen in die Brust, daß der Betreffende schwer verletzt zusammenbrach. Der Mordbube wurde sofort dem Militärgefängnis zu- geführt. Jena. In den letzten Nächten der vergangenen Woche hat es in verschiedenen höher gelegenen Orten des Saalethales, so in Lindig und Seiten roda, Eis gefroren. - Allerlei. -f Berlin. Nach Unterschlagung von einer Nillion Mark ist der langjährige Direktor der Vorschuß- und Sparvereine von Landstuhl in Bayern flüchtig geworden. Der Untersuchungs richter in Zweibrücken hat jetzt einen Steckbrief hinter dem Ungetreuen erlassen. Wie es möglich war, daß die Unterschlagungen eine solche Höhe
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