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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190105240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010524
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-24
- Monat1901-05
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.05.1901
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WcMMßM WM V s früher Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HGW-KnMtr sLr K-Hniors, Mitz, Kerns-orf, Mors, St. Wien, Keimichrott, Mrieuan ». MU«. Amtsblatt für den Stadtrat M Lichtenstein. - > > —— > LI. Jahrgang. —— — - — > — - Nr. 119. »—dych«»'*»» Freitag, den 24. Mai 'A77N?;?" 1901. Bekanntmachung. Die Verordnung der Königlichen KreiShauptmannschast Chemnitz vom 27. April dieses Jahres tvird hiermit unter A anordnungsgemäß zur öffent lichen Kenntnis gebracht. Lichtenstein, am 21. Mai 1901. Der Etadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hhn. Z> Die Festsetzung de« durchschnittliche« JahreSarbeitSverdieuste« der HauSspuler «»d -Treiber betreffend In Gemäßheit von 8 34 Absatz 2 Ziffer 5 des Jnvaliden-Versicherungs- gesetzes vom 13. Juli 1899 (Reichsgesetzblatt 1899 Nr. 34 Seite 477 sg.) ist der durchschnittliche Jahresarbeitsverdienst der Hausspuler und -Treiber, sowie der Hausspulerinnen und-Treiberinnen — soweit diese Personen nicht einer unter Ziffer 1 Absatz 2 des genannten Gesetzes bezeichneten Kranken kaffe angehören — von der unterzeichneten Königlichen Kreishauptmann- schast für ihren Bezirk mit Gültigkeit vom 1. Ium 1901 ab auf 300 Mark festgesetzt worden. PP. pp. pp. Chemnitz, am 27. April 1901. Königliche KreiShauptmannschast (gez.) v. Welck. Strehle. »-M" M; Freitag, den 24. d. M., von vorm. MelttlMk. Z Fleischverkaus (frische« Rindfleisch), L Pfd. 35 Pf. Politische Tages-Ruudscha«. Deutsches Reich. * Der Kaiser hat die vom Juni staffel weise zu erfolgende Zurückziehung der Truppen aus der Provinz Petschili angeordnet. 6- bis 7000 Mann sollen dagegen in China verbleiben, und zwar 300 Mann in Peking, das Gros in Kiautschau und ein Teil wird im Verein mit an deren Grenztruppen Tientsin besetzt hatten. * Die Absperrung während der Metzer Kaisertage war diesmal ganz außerordentlich streng. Sämtliche in Straßburg und Mühlhausen entbehrliche Schutzmannschaft und die berittenen Gendarmen aus ganz Lothringen waren nach Metz kommandiert. Ueberall wurde innerhalb der Stadt das Publikum auf den freien Plätzen auf 40 — 50 Meter Entfernung zurückgehalten; die engen Straßen wurden ganz gesperrt und stellenweise mußten Thüren und Fensterläden geschloffen bleiben. Außer halb der Stadt ritten Dragonerabteilungen nor und hinter und teilweise neben dem kaiserlichen Wagen, und es wurde im stärksten Trabe gefahren, sodaß der Kaiser in der Staubwolke kaum zu er kennen war. Es sollen zahlreiche Verhaftungen von Verdächtigen — wohl meistens Taschendiebe, die die Maimesse sowieso alljährlich anlockt — statt gefunden haben. * Im Moabiter Untersuchungsgefängnis be finden sich ein halbes Dutzend Bankdirektoren. Der Generalkonsul Schmidt (Inhaber der Bank firma Anhalt L Wagener Nachfolger), Sanden, Puchmüller, Warsinsky und nun noch Schulz und Romeick. Es langt also zum Doppelskat. Von den beiden Neuhinzugekommenen ist Schulz in letzter Zeit noch Kommerzienrat geworden. Er hat ebenso wie Romeick viel Geld für Wohlthätigkeits- zwecke ausgegeben, lebte auf großem Fuße und be wohnte seine eigene, sehr schöne Villa zu Char lottenburg. Romeick hat eine Villa zu Wilmers dorf und in der Nähe auch große Grundstücke. Die Pommersche Hypothekenbank hatte vor längerer Zeit den Titel „Hofbank der Kaiserin" erhalten, wie es heißt, nur für diejenige Zeit, in der die jetzt Verhafteten die Leitung führten. * Wer sich über die Geschäftslage unter richten will, werfe einen Blick in den Handelsteil der Börsenblätter. Wir greifen das „Berl. Tzl." heraus, dessen letzte Nummer sich zu befassen hat „mit dem unrühmlichen Ende" der Königsberger Maschinenfabrik, dem „traurigen Jahresabschluß" der Bank für Bergbau und Industrie (Unterbilanz 31/2 Millionen), dem „Zusammenbruch" der Rhei nischen Jmmobilen-Aktiengesellschast in Köln. Da zwischen finden sich noch Nachrichten über aus fallende Dividenden, die Berliner Bankfkandale usw. Das ist, wie gesagt, die Ausbeute eines einzigen Tags. Gsgleued * Ob er'S wagt? Wie aus London ^ge meldet wird, kündigt der frühere fpanzösische Ma- jor Lstethäzy (der sich inzwischen al» Verfasser des Schreiben» bekannt hat, «f Grund < desieu Haupt mann Dreyfuß verurteilt worden ist) die Absicht an, er werde unverzüglich nach Frankreich reisen, sich verhaften lassen und als Ankläger gegen sich und Genossen austreten. Na, na! Serbien * Die vom Auslande eintreffenden Zeitungen werden noch immer konfisziert. Afrika. * Die englischen Verlegenheiten in Südafrika werden immer größer. Jetzt trifft die Nachricht ein, Lord Kitchener verlangt unver züglich größere Verstärkungen. Die englische Re gierung befindet sich in Verzweiflung; woher soll sie die Verstärkungen nehmen? Das Londoner Kriegsamt will als Notbehelf 4000 Mann der Aldershoter Miliz mobil machen. Aber was soll Kitchener mit 4000 Mann beginnen, wenn die 249,416 Mann, die im Verlaufe des Krieges nach Südafrika geschickt wurden, mit den Buren nicht fettig zu werden vermochten? Wir haben es im Süllen schon längst ermattet, daß Lord Kitchener seinen in Egypten erworbenen Kriegsruhm in Süd afrika aufs Spiel setzen will. Erkennt er, daß nichts zu machen ist, dann geht er eben. Die Engländer haben aber keinen zweiten Kitchener zu entsenden, so wenig wie ihnen weitere Verstärkungs truppen zur Verfügung stehen. Da wird der grau same Krieg nun hoffentlich doch bald ein Ende nehmen, und zwar zu Bedingungen, die für die Buren ebenso annehmbar wie ehrenvoll sein werden. * Aus Kapstadt wird telegraphiert: Die auf der Reise nach Europa hier eingetroffene Frau Botha sieht blaß und elend aus und lehnt jedes Gespräch über Politik oder ihre angebliche Piission an Krüger ab. Chiu«. * Ueber etwaige Vorgänge in China fehlt es an jeglichem Nachrichtenmaterial. Hoffentlich treffen wir das Richtige, wenn wir diesen Mangel in günstigem Sinne auslegen. Viele Nachrichten aus China wünscht ja überhaupt kein Mensch mehr. Die Entschädigungssrage ist gelöst! Die Truppen schiffen sich in die Heimat ein! Das sind die ein zigen beiden Mitteilungen, die wir von China er- warten, und hoffentlich brauchen wir darauf nicht mehr allzulange zu matten. Ass Stadt und Land. Lichtenstein, 23. Mai. * — Das große Los der 139. König!. Sächsischen Landeslptterie fiel auf Nr. 73061 in die Kollekte des Herrn Robert Fischer in Leipzig- Reudnitz. — Manche Hoffnung ist nun gescheitert! * — Für die Pfingstzeit hat die sächsische Staatsbahnoerwaltung nicht weniger al- 965 Son derzüge vorgesehen. * — Pfingstkollekte. An den beiden Pfingst- feiertagen wird eine Kirchenkollekte für den allge meinen Kirchenfond gesammett. Dieser im Jahre 1876 durch freiwillige Gaben begründete Fond- Hat den Zweck, dar Interessen der eo.-luth. Kirch« des Sachsenlandes in solchen Fällen zu dienen, wo die erforderlichen Mittel au» Staat--, Kirchen- gemeind«., Kirch«»- und anderen Kaffen und Fond- nicht oder nicht in hinreichendem Maße beschafft werden können. Die dichte Bevölkerung Sachsens, ihre fortwährend sich steigernde Zunahme erfordert z. B. düngend wettere Teilung der Parochien, Ver mehrung der Kirchen und geistlichen Kräfte. Hierzu will der allgemeine Kirchenfond« verhelfen, dafern den beteiligten Gemeinden selbst die Geldmittel fehlen. Wohl dienen auch die ab und zu ange ordneten Kirchenbaukollekten demselben Zweck. Aber damit kann immer nur an wenigen Otten geholfen werden; das Unterstützungsbedürfnis ist regelmäßig an weit mehr Otten vorhanden, darum muß die brüderliche Hilfe der ganzen Landeskirche ins Mittel treten. Möge darum die Pfingstkollekte auch in diesem Jahre viele opferwillige Geber finden! * — Nach dem Saatenstandsbericht für Mitte Mai ist der Stand der Wintersaaten durch die naßkalte Aprilwitterung beeinträchtigt. Die Ernteaussichten sind für Weizen teilweise gut, für Roggen durchschnittlich gut. Die Sommersaaten berechtigen fast überall zu guten Erntehoffnungen. In Zwickau wurden am Sonnabend drei „Geldmännel" festgenommen. Sie hatten einem Herrn für 600 Mk. echtes Geld 6000 bis 10,000 täuschend nachgemachtes Papiergeld angeboten. OelSuitz i. G In den letzten Tagen durch schwirrte unsern Ott das Gerücht: Der Schulknabe Hirsch sei von Herrn Lehrer Herrfurth in der Schule so geschlagen worden, daß er am Sonntag ver storben sei. Wie die gerichtliche Untersuchung und heutige bezirksärztliche Sektion jedoch ergeben, ist der Knabe an innerer Erkrankung (Darmver schlingung) gestorben und trifft Herrn Herrfurth durchaus keine Schuld. Tine seltsame Mißgeburt kam in einer Familie in Klei«sch-«au bei Zittau vor. Das Kind, ein Mäd chen, besitzt an jeder Hand sechs Finger und an jedem Fuße sechs Zehen, der Gaumen lst gespalten und die Ohren sind angewachsen. Die Oberlippe fehlt, und zum Munde heraus ragt ein längliches, spitzes Fleischgewächs, welches eine völlig mißgespaltene Zunge darstellt. In MehliS wurde ein Handwerksbursche in der zum Gasthof zum „Thüringer Hof" gehörigen Scheune tot mit einem Stiche am Halse aufge funden. Der Mörder war ein Reisegefährte des Erstochenen, der sich bettelnd im Otte umhertrieb. Er will in Notwehr gebandelt haben. Die in Radebe«! wohnhafte Frau verw. Pollei verunglückte dadurch tödlich, daß sie abends beim Eintritt in das Haus einer ihr befreundeten Familie in dem nicht erleuchteten Hausflur die steinerne Kellertreppe hinabstürzte. Die Frau trug so schwere Verletzungen davon, daß sie bald starb. Hohenktrche« bei Lunzenau. Der bei dem Gutsbesitzer Backmann dienende 14jährige Ittner mischte unter den Morgenkaffee und die Milch seiner Herrschaft ein starkes Gist. Durch die ver änderte Färbung wurde die Giftmtschung erkannt und die Famile B. vor sicherem Tod« bewahrt. Der junge Bösewicht, der sich auf diese Art vom Dienste bei B. befreien wollte, wurde verhaftet. Schl««zig Al« eine schwer zu bessernde Diebin zeigt sich die hier im Armenhause wohnende 13*/,jährige H., welch« vor zwei Jahren bereit»
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