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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190106256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-25
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.06.1901
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Wochen- und Nachnchtsblatt zugleich HesWr-AnzeiM für KoWors, WiU Kernr-orf, Küsdoch St. Mim, Keimichsorl, Morima« n. Wsm. Amtsblatt Mr de« Stadtrat zn Kichtenstein. LI. Jahrgang. Nr. 145. Dienstag, den 25. Juni 1901. Dieses Blan erscheint täglich nutzer Sonn- und Festtag») abend» für den folgenden Lag. Merteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 80 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltene Zeile 15 Pfennig. spräche den Göthe'schen Ausspruch: „Saure Wochen, ' Nach näherer Definie ¬ rung des vorerwähnten Ausspruches, beleuchtet er Abends 8 Uhr begann in der geräumigen Fest halle des Hotels zum goldnen Helm der Fest- Kommers, welcher sehr zahlreich besucht war. Man konnte hier sogar einen Feuerwehr-Veteran be obachten, der, da er schon viele Jahre durch rheumatische Leiden am Gehen behindert ist, mittels Fahrstuhl nach der Festhalle gebracht worden war, um auch seinerseits teilzunehmen an dem edlen Streben der Feuerwehrsache, welcher er viele Jahre in treuer Hingabe gehuldigt hat. Eröffnet wurde der Kom mers durch den Feuerwehrmarsch, welchen Herr Stadtmusikdirektor Warnatz der Freiwilligen Feuer wehr gewidmet hat. Derselbe wurde allseitig mit großem Beifall ausgenommen. Herr Hauptmann Lademann begrüßte sodann alle Erschienenen in kurzer, aber kerniger Ansprache, dankte der verehr- lichen Stadtvertretung für der Feuerwehr stets be wiesenes Entgegenkommen und schloß mit einem dreimaligen Hoch auf den hohen Protektor von Sachsens Feuerwehren, Sr. Maj. König Albert. Herr Bürgermeister Steckner dankte dem Herrn Hauptmann Lademann für die freundlichen Worte, welche er der Stadtvertretung gewidmet hat. Hand in Hand würde auch in Zukunft die Stadtvertretung mit der Feuerwehr gehen. Die heutige Feier bedeute ein Volksfest, denn die gesamte Bewohnerschaft nehme innigen Anteil an derselben. Er wünsche, daß der Geist der Opferfreudigkeit und des Opfermutes sich jederzeit in der Feuerwehr erhalten wolle. Seine längere Ansprache gipfelt in einem Hoch auf das Kommando der Freiw. Feuerwehr und ihre lieben Gäste von nah und fern. Herr Oberpfarrer Seidel legteseinerAn- WM ZMiMeWn str KniMpi Knentst ji MeM am 23. Juni. Bei herrlichstem Wetter wurde am gestrigen Tage das Fest eingeleitet durch Reveille von der hiesigen Stadtkapelle, während am Sonnabend abend Zapfenstreich vom Feuerwehrmusikchor vor ausgegangen war. Die Stadt prangte allüberall im schönsten Flaggen-, Guirlandea- und Blumenschmuck; jeder einzelne Bewohner hatte helfend Hand mit ange legt, um das Fest zu einem schönen und würdigen Volksfeste zu gestalten. Schon während der frühesten Morgenstunden entwickelte sich ein buntbewegtes Leben und Treiben in den Straßen unserer Stadt. Wenngleich der offizielle Empfang der fremden Wehren erst Uhr vormittags beginnen sollte, konnte man doch schon einige Stunden vorher auswärtige Wehrmänner in schmucker Uniform, und viele Aus flügler, welch letztere anläßlich dieser Jubelfeier ebenfalls nach hier geeilt waren, auf dem Markt platze usw. promenieren sehen. Von Uhr an rückten die fremden Wehren, 20 an Zahl, vielfach unter klinkendem Spiel, mit Fahnen und Standarten, hier ein, und nun erst stieg die Feststimmung immer höher. Die am Nachmittag von der festgebenden Freiw. Feuerwehr vorgeführten Exerzitien, sowie der Sturmangriff waren mustergiltig und verdienen samt und sonders, wie Leute vom Fach unum- durch ein Beispiel die schweren Pflichten eines jeden Feuerwehrmanns, erbittet für die Feuerwehr Gottes Segen für ihr mutiges, tapferes, menschenfreund liches Wirken und schließt mit einem Hoch auf die Lichtensteiner Feuerwehr. Von verschiedenen Bruder wehren, sowie von den Chargierten der dienstpflich tigen Feuerwehr und dem Jugendverein wurden unter entsprechenden Ansprachen, die viel beherzigens werte Worte für den gesamten Wehrstand enthielten, Geschenke überreicht, wofür Herr Hauptmann Lademann in jedem einzelnen Falle herzlichst dankte. Zwei eingetroffene Telegramme gelangten zum Vortrag: „Bringe der lieben Jubelwehr aus der Ferne ein donnerndes Hurra! Gustav Bergejr, Seebad Heringsdorf." Das andere lautete: „Einen herzlichen Gut Schlauch. August Bauch, Marienbad." Herr Bürgermeister Steckner toastete im weiteren Verlaufe des Kommerses auf Herrn Brand direktor Lademann. Auch widmete der stellver tretende Branddirektor, Herr Fritz Seydel, dem 2. Hauptmann und Exerziermeister, Herrn Eduard Seifert, und dem Arrangeur des Festzuges, Herrn Adjutanten Wehland, anerkennenswerte Worte. Das nun folgende zweiaktige Festspiel zum 40- jährigen Stiftungsfest der Freiw. Feuerwehr ern tete vielen Beifall. Die einzelnen Darsteller wurden ihren Aufgaben voll und ganz gerecht. Herrn Webermeister Friedrich Pampel, welcher Mitbe gründer der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr ist, wurde unter entsprechender Ansprache ein Ehren diplom überreicht, über welche Ehrengabe der Aus gezeichnete sichtbar erstellt war. Der Abend ge staltete sich zu einem äußerst genußreichen und jeder Besucher wird die Genugthunng mit heim genommen haben, daß ihm dieser Abend, wie über haupt die gesamte Feier in steter freundlicher Er- Erinnerung bleiben werden. Aber auch der Jubel wehr wird das allseitig von der hiesigen Bewohner schaft gezeigte Entgegenkommen wie bisher-auch für die Zukunft ein Anspom sein, treu festzuhalten der Vorführungen einzugehen, indem die fach männische Beurteilung der Uebung vollständig mit unserer in letzter Nummer dieses Blattes bereits ausgesprochenen Ansicht konform geht. An dem programmmäßigen Festzug nachmittags beteiligten sich außer den 20 auswärtigen Wehren die hiesigen Vereine: Kgl. Sachs. Militärverein, Kgl. Sächs. Kriegerverein, Schützengesellschaft, Turn verein, Liederkranz und Jugendverein. Der Zug wurde eröffnet und geschloffen von der festgebenden Wehr und machte in Bezug auf stattliches Arran gement und Ausdehnung einen imposanten Ein druck. Vielfach Jnteresie erregte die im Festzuze mitgeführte „primitive" Spritze der hiesigen Ret tungsschaar vom Jahre 1861. Gleichem Interesse begegnete auch die ansehnliche Zahl Feuerwehr- Veteranen, welche im Dienste der Nächsten liebe ergraut, es sich nicht nehmen ließen, an der gestrigen Jubelfeier und trotz der großen Hitze, auch am Festzuge teilzunehmen. Nachdem der Festzug die verschiedenen Straßen und Plätze der Stadt passiert und überall mit Jubel begrüßt und die Teilnehmer mit Blumenangebinden jeglicher Art überrascht worden waren, bewegte sich derselbe nach dem Festplatze, dem herrlichen Garten des Hotels zum goldnen Helm, woselbst er sich auf löste und die vielen Teilnehmer dort weitere Unter haltung fanden durch ein schönes Instrumental- Konzert seitens unserer bewährten Stadtkapelle. Auch das hiesige Feuerwehr-MusikkorpS, sowie ver schiedene auswärtige Kapellen brachten recht schön gewählte Konzertstücke zu Gehör. Zur Freude aller Anwesenden giebt der erste Hauptmann der hiesigen freiwilligen Feuerwehr, Herr Branddirektor Lademann, bekannt, daß der Vorsitzende vom Verbandsausschuß, Herr Brand direktor A. Kloetzer-Bockwa, sich unter den An wesenden befinde. Ein dreifacher, brausender Jubel ruf tönte hierauf Herrn Kloetzer entgegm, der seinerseits hierfür herzlich dankte. wunden erkürten, ungeteilteste Anerkennung. Wik' frohe Feste" zu Grunde, unterlassen unsererseits, weiter auf die Details 1 an dem schönen, sinnigen Wehrmannsspruche: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!" Gestern in den Morgenstunden und auch heute Montag früh wurden verschiedenen Chargierten der Freiw. Feuerwehr und anderen um das Feuer löschwesen sich verdient gemachten Herren Ständchen von der Feuerwehrkapelle dargebracht. Heute nach mittag 4 Uhr findet Festtafel im „Goldnen Helm" statt, welcher sich Ball anschließt. Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Der Kaiser nimmt am 7. Juli die Ein stellung des Prinzen Eitel Friedrich in den aktiven Dienst beim 1. Garde-Regiment in Potsdam vor. An demselben Tage wird der Kaiser die Abord nung des Sultans von Marokko empfangen. Am Abend desselben Tages begiebt sich der Kaiser wieder nach Kiel, um die Nordlandsreise anzutreten. * Das Nativnaldenkmal für den Fürsten Bismarck hat bekanntlich eine Summe von 1200000 Mk. erfordert, davon erhielt Professor Begas als Honorar eine halbe Million. * Das Geschwader, welches der aus China zurückkehrenden Panzerdivision nach dem Mittel meer entgegenfährt und unter dem Oberbefehl des Prinzen Heinrich steht, wird einen englischen Hafen anlaufen. * Die heimgekehrten Chinakrieger, unter ihnen die Leute Sodens, sind am Freitag in Kiel zur Reserve entlassen worden. * Das Ministerium des Herzogtums Alten burg hat eine Konferenz von Arbeitnehmern und Arbeitgebern einberufen zur gemeinsamen Be ratung von Maßregeln zum Schutze der Arbeiter bei der Ausführung von Bauten. * Im Sachsenwalde bei Friedrichsruh ist am Freitag von Vertretern deutscher Hochschulen der Grundstein zu einer Bismarcksäule gelegt worden. * Neuer russischer Gewaltakt. Aus Breslau wird von einem neuen, schier unglaub lichen Gewaltakte russischer Grenzkosaken berichtet. Danach wurden zwei Myslowitzer Bürger, Johann Lysezors und Jakob Cyzypionka, beim Abmähen ihrer eigenen, an die russische Grenze anstoßenden Wiesen von Grenzkosaken wegen angeblicher Grenz verletzung verhaftet und ins Bendziner Gefängnis eingeliefert. Die Ruffen behaupten, daß die Wiesen über die Grenze hinüberreichen, hatten aber bisher nie die Bearbeitung des angeblich russischen Wiesen anteils verhindert. In Myslowitz herrscht die größte Erregung über diesen neuen russischen Ge waltakt. Belgien. * Im belgischen Parlament scheint es mit der Vorlage, betr. die Uebernahme des Congostaats durch Belgien, nun endlich doch vor wärts gehen zu wollen. Wenigstens hat sich jetzt der mit Vorberatung der Congo-Vorlage beauftragte Sonderausschuß mit 7 gegen 2 Stimmen und einer Stimmenenthaltung zu Gunsten der Vorlage und demnach für die Annektion des Congostaates seitens Belgiens ausgesprochen. Lerbien. * Serbien hat durch seinen Gesandten in Konstantinopel, Dr. Gruitsch, scharfe Protestvor stellungen bei der Pforte, wie beim Sultan selbst wegen der abermaligen Verletzungen serbischen Ge biets seitens der Arnauten und wegen der will kürlichen Verfolgungen erhoben, denen sich die Be völkerung serbischer Nattonalität im türkischen Grenz gebiet ausgesetzt sieht. Dr. Gruitsch soll hierbei
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