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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190106278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010627
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-06
- Tag1901-06-27
- Monat1901-06
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.06.1901
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeMs-AnzeiM fir K-Dsrs, MMH, Zernsdorf, Msdors, St. ßzidien, Kemichsort, MW« «.Ma. Amtsblatt Mr den Madirat zu Lichtenstein. - > - zA Jahrgang. > - - „ , Nr. 147. Donnerstag, den 27. Juni 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2S Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die vtergespalten Korpuszelle oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Ubr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die »gespaltene Zeile 1S Pfennig. Bekanntmachung. Alles Fahren und Viehtreiben durch den sogenannten Porticus, sowie dessen Verunreinigung wird bei Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haftstrafe bis zu 14 Tagen verboten. Lichtenstein, am 20. Juni 1901. Der Ltadtrat. Steckner, Bürgermeister. Mrkrt. Kirschen Verpachtung. Die diesjährige Nutzung von den Kirschbäumen an der alten Hohn- dorf-Oclsnitzer-Otraße soll gegen sofortige bare Bezahlung und unter den sonstigen, vor Beginn des Termins bekannt zu gebenden Bedingungen . Lounabei»d, den 29. Juni d. I., nachmittags 5 Uhr, im Deutsche« Hause in Hohndors an die Meistbietenden verpachtet werden. Hohndorf, am 26. Juni 1901. Der Gemeinderat Schaufuß, G.-V. Bekanntmachung. Als Leichenfrau für die Gemeinde Hohndorf ist Frau Linda Rosa verehel. Röhner geb. Melzer hier von der Kgl. Amtshauptmannschaft Glauchau in Pflicht genommen worden. Hohndorf, am 26. Juni 1901. Der Gemeiudevorstand Schaufuß. Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Der Kaiser hat sich die Akten über die Voruntersuchung gegen den Epilektiker Weiland in Bremen vorlegen lassen. Das Reichsgericht wird in der Sache sein Urteil wahrscheinlich nächste Woche fällen. * Der Kaiser und die Kaiserin wohnten am Montag nachmittag im weiteren Ver laufe der Kieler Regatten dem Wettrudern der Fähnriche, Seekadetten und Schiffsjungen von Bord der „Hohenzollern" aus bei. * Die Leiche des ermordeten Freiherrn von Ketteler wird auf dem Centralfriedhofe in Münster i. W. beigesetzt werden. * Der frühere Botschafter in Petersburg, Ge neraladjutant Kaiser Wilhelms I., General von Schweinitz, ist in Kassel gestorben. * Man stellt es zwar als eitel Verläumdung hin, daß Preußen den nichtpreußischen Bahnen den Verkehr abgrabe. Die Thatsache aber steht fest. Nachdem Preußen die hessischen Bahnen einverleibt hat, hungert es jetzt die Main-Neckar-Linie aus. Deren Einnahmen aus dem Güterverkehr fielen in einem Jahre von 5 auf 3i/.j Mill. Mk., die Ver zinsung des Baukapitals sank von 13,11 auf 8,56 Prozent. * Das Nationalfest auf dem Kyff häuser mit dem Festspiel „Barbarossa" ist auf das nächste Jahr verschoben worden. * Der Entwurf des neuen Zoll- tarifs hat in seiner vorparlamentarischen Be handlung endlich einen bemerkenswerten Sckritt nach vorwärts gethan, indem er Ende voriger Woche aus dem Reichsamte des Innern an den Bundesrat geleitet worden ist. Allerdings wird aber der Bundesrat die Zolltarifvorlage einstweilen nur zur Kenntnis nehmen, da die Sommerferien pause genannter Körperschaft bevorsteht; doch wird versichert, der Bundesrat gedenke nach Wiederauf nahme seiner Sitzungen im Frühherbst die Vorbe ratung des Entwurfes des künftigen Zolltarifsge setzes derartig zu fördern, daß derselbe dem Reichs tage unmittelbar nach der Fortsetzung der Session, welche bekanntlich am 26. November erfolgen soll, unterbreitet werden kann. Was die sofort im An schlusse an die Meldung vom Eingänge des Zoll tarif-Entwurfs im Bundesrate verbreiteten Blätter nachrichten über diese und jene angeblichen Einzel heiten des neuen Zolltarifs anbelangt, so werden sie von der „Nordd. Allg. Ztg." kategorisch als auf willkürlicher Kombination beruhend, erklärt. * In einer Besprechung der in Berlin abgehaltc- nen Rechtschreibungs« Konferenz stellt die Wiener Abcndpost fest, daß die von Seiten Oesterreichs geltend gemachten Wünsche volle Würdigung fanden Die gemeinsam gefaßten Beschlüsse, schreibt das Blatt, stehen mit den Forderungen der Wiener Enquete in wünschenswertem Einklänge. Schon jetzt kann als sicher augenommen werden, daß die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung in der Schule zur Thatsache wird, und daß auch die wissenschaftliche und die Tageslitteratur sowie die Behörden die Schreibweise der Schule nicht weiter unbeachtet lassen werden. * Die Polizei in Hamburg hat infolge der stetig wachsenden Wohnungsnot obdachlosen Fa milien eine Reihe von Eholerabaracken als vor läufigen Untcrkunstsort zugewiesen. * Wegen der Schulkrawalle in Wreschen im Posenschen werden etwa 30 Personen wegen Land- friedensbruch angeklagt werden. Oesterreich Ungar« * In Ungarn beschäftigt sich die öffentliche Meinung lebhaft mit den jetzt aufgedeckten eigen tümlichen deutsch- und dreibundsfeindlichen Quer treibereien des Abgeordneten Ugron von der Unab hängigkeitspartei. Ugron hat während seines Be suches bei dem französischen Minister des Auswär tigen Delcass« nette Geschichten angestellt, wie wenigstens der hierbei zugegen gewesene Gras Rimler bestimmt behauptet. Ihm zufolge ist hier bei abgemacht worden, daß Delcasse den Papst be wegen solle, den ganzen Einfluß des Clerus zu Gunsten der Partei Ugron's bei den bevorstehenden Neuwahlen zum ungarischen Abgeordnetenhause aufzubieten und daß Ugron in Pest eine Bank mit französischem Kapital begründen solle, zu dem aus drücklichen politischen Zweck, den deutschen Einfluß in Ungarn zu bekämpfen, Ungarn mit seinen slavischen Völkerschaften auszusöhnen und schließlich Oesterreich und Ungarn vom Dreibund abzulösen und dafür dem französisch-russischen Zweibund zu zuführen. Es ist allerdings recht zweifelhaft, ob sich ein so gewiegter Staatsmann, wie Herr Delcasss, wirklich im Ernste auf derartige politische Phanta stereien eingelassen haben sollte, jedenfalls nimmt aber fast die gesamte Pester Presse die Sache sehr ernst und greift Ugron auf das Schärfste an. Die näheren politischen Freunde Ugron's versichern, sie hätten von den politischen Plänen, die er in Paris betrieben, nicht das Geringste gewußt. Der Unab hängigkeitspartei selber ist der ganze Zwischenfall mit Ugron natürlich sehr fatal, es heißt darum, sie wolle eine Interpellation hierüber im Abgeordneten hause einbringen. Z«r Lage in Spanier» * Die auf dem Wege nach Madrid befindlichen regionalistischen (katholischen) Abgeordneten sind hier eingetroffen und von der Bevölkerung mit den begeisterten Zurufen: „Es lebe das freie Katalonien!" „Tod den Dieben!" Nieder mit Madrid!" begrüßt worden. Amerika. * Der Doktor Pearsons aus Chicago, welcher vor Jahren 35 Millionen zu Schulhausneubauten gestiftet hat, schenkte dieser Tage seiner Vaterstadt abermals 25 Millionen, von denen für die nächsten 10 Jahre neue Schulen erbaut und die schon ge bauten unterhalten werden sollen. China * In der Gegend von Tientsin lebt das Boxerunwesen von neuem auf und gewinnt bedenklich an Ausdehnung; die Boxer nennen sich jetzt „Vereinigung der Landleute". Der chinesische General Wei hat die Verwaltung eines Tientsiner Bezirks übernommen und den fremden Truppen führern hierbei versprochen, auf Unterdrückung der Räuber und Boxer hinwirken zu wollen. Der Krieg i« Südafrika * Der Wert der englischen Truppen. Es hat den Anschein, als wenn die große Mehr zahl der noch im Felde stehenden britischen Truppen kaum noch im stände und geeignet ist, die Stra pazen des Krieges noch viel länger zu ertragen. Der Gesundheitszustand der Soldaten muß sich unter dem Einflüsse des strengen südafrikanischen Winters ganz bedeutend und geradezu bedrohlich verschlechtert haben; sämtliche Hospitäler sind mit Kranken überfüllt und aller Orten herrscht bereits großer Mangel an Betten und sonstigem Lazarett material, während die Disziplin sich in einer Weise bei den meisten Truppenteilen gelockert haben soll, daß die Offiziere und Kommandeure ihrer Mann schaften längst nicht mehr sicher sind. Aus Privat briesen hat sich in letzter Zeit wiederholt feststellen lassen, daß Insubordinationen und sogar Desertionen unter regulären Truppen an der Tagesordnung sind, während anderseits die kolonialen Freiwilligen korps vielfach geschloffen die Ausführung von un bequemen Befehlen verweigern und überhaupt den englischen Generälen andauernd große Schwierig keiten machen. Bei allen diesen Truppen kann na türlich längst von irgendwelcher Kriegsbegeisterung oder auch nur Kriegslust die Rede sein. Zum Ueberfluß bestätigt es sich jetzt im vollsten Umfange, daß die letzten Verstärkungen von Deomanry, die auf das dringende Verlang«: des Lord Kitchener hier in England Hals über Kopf aus dem minderwertigsten Menschenmaterial zusammengcstellt und nach Süd afrika hinausgesandt wurden, sich inzwischen als geradezu völlig unbrauchbar herausgestellt haben. Ueber die Hälfte dieser Mannschaften (es waren etwa 10 bis 12000 Mann, von denen die wenigsten jemals in ihrem Leben zu Pferde gesessen oder eine Flinte abgefeuert hatten), liegt in den Feldhospitälern oder ist bereits nach Englano zurückgesandt worden, und mit dem Rest haben die Offiziere ihre liebe Not, um sie vom Plündern, Mordbrennen und Schlimmeren abzuhalten. AuS Stadt und Land. Lichtenstein, 26. Juni. *— Heule mittag kurz nach 1 Uhr ging in der Schulgassc hier ein Pferd mit einem mit GraS bela denen Wagen durch und nahm seinen Weg über den Markt. Das Pferd eines vor dem Hotel zur Sonne haltenden Geschirres scheute durch diesen Vorgang ebenfalls. Die Pferde beider Gespanne galoppierten nun bis in die Nähe der Centralhalle, wo sie zum
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