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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190108283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-28
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.08.1901
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G M" Heule Mittwoch, den 28. August, von IH EUMMM' vormittags 9 Uhr ab ,Mitts I Wes L Pfd. 40 Pf. MMi-thek: Rwch M Ämckü dm 12—1W. Die Volksbibliothek zu Callnbera ist Sonnabends und Mittwochs nachmittags 1—2 Uhr geöffnet. Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Der Kaiser wird erst heute von Wilhelms höhe nach Potsdam zurückkehren. — Einem Kieler Privattelegramm zufolge geht dieKaiseryacht „Hohen- zollern" mit dem Begleitboot „Sleipner" am 7. Sep tember nach Königsberg, um dort am 9. September den Kaiser für die Fahrt nach Danzig an Bord zu nehmen. * Einen Beweis dafür, daß sich unter den kleinen Landwirten die Ueberzeugung immer mehr Bahn bricht, der neue Zolltarif schädigte sie ebensogut wie den Handwerker und die In dustrie, liefert eine Zuschrift, die ein Gutsbesitzer in Lücken darf bei Zittau an den „Armen Teufel" gerichtet hat. Danach haben in Lückendorf sämtliche Feldwirtschastsbesitzer, mit Ausnahme von zweien, Petitionen gegen die Getreidezölle unter schrieben. Diese Grundstücks-Besitzer bebauen bis zu 15 Hektare Land, es sind einige darunter, die nur i/z Hektar Land haben, andere aber haben 5, 10 und 15 Hektare. „Uns kleinen Land wirten — so heißt es wörtlich in der Zuschrift — kann der Getreidezoll nicht nur nichts nützen, sondern er schädigt uns vielmehr. Wir bauen nur so viel Ge treide, als wir selbst gebrauchen, und da wir uns auf die Viehwirtschaft legen müssen, um rentabel zu wirtschaften, so müssen wir in der Regel noch Kleie und Getreideschrot kaufen. Hier haben wir schon den ersten Schaden, der uns durch die Getreidezölle erwächst. Aber auch noch auf andere Art werden wir geschädigt. Daß die Lebens mittelzölle die Industrie schädigen, ist gewiß. Die Arbeiter finden dann weniger Arbeitsgelegenheit, verdienen weniger und können somit weniger Fleisch, Milch und Butter kaufen, und gerade die Arbeiter sind doch unsere hauptsächlichsten Abnehmer. Das ist der zweite Schaden. Drittens würden wir aber auch unsere Angehörigen, Verwandten, Ge schwister und die eigenen Kinder schädigen, wenn wir für Erhöhung der Lebensmittel eintreten. Die meisten kleinen Landwirte haben entweder Eltern oder Geschwister oder Kinder — oder alles zusammen! — die in der Industrie beschäftigt sind und alle Lebensmittel kaufen müssen." Die kleinen Landwirte wahren also nur ihr eigenes Interesse, wenn sie ebenfalls gegen den Zolltarifentwurf mobil machen. * Der Prinz Tschun, welcher gestern nach mittag in Potsdam ankommen sollte, ist krank in Basel eingetroffen und hat die Weiterreise auf einige Tage deshalb aufschieben müssen. Der Prinz hat in Basel vorläufig Hotelwohnung be zogen. Alle Vorbereitungen, die zu der Ankunft und den Empfang im Berliner Schlosse bereits ge troffen waren, sind rückgängig gemacht. Bei seiner Ankunft in Basel wurde Prinz Tschun am Ba dischen Bahnhof vom Generalmajor von Hoepfner, dessen Adjutanten Major von Lüttwitz und zwei Oberleutnants empfangen. Die ganze, 50 Mit glieder zählende Gesellschaft, bezog im Hotel „Drei Könige" Quartier. Spanier» * Die H o n o r i eru n g der S ch u l l e hrer. Die Ausführung des Erlasses des Unterrichtsministers bezüglich direkter Honorierung der Schullehrer durch den Staat stößt auf Schwierigkeiten, da sich heraus stellt, daß die Gemeinden den Lehrern für gestundete Gehälter 27 Millionen Pesetas schulden. Im Madrider Lehrerkongreß wurde die Forderung be schlossen, daß diese Rückstände binnen zwei Jahren beglichen werden sollen. Amerika * In Columbia soll es nun doch zum Kriege kommen, der wiederholt ge meldet und wiederholt in Abrede gestellt worden ist. Tie Regierung hat sich gezwungen gesehen, erstens die Zahlungen aller schwebenden Rechnungen für Kriegsmaterial vorläufig einzustellen, ihreAusga- ben auf die Bezahlung der Heeres- und Verwaltungs kosten zu beschränken, zweitens alles zum Unterhalt, zur Ausrüstung und Mobilisierung des Heeres Er forderliche zu enteignen und drittens Zwangs- und freiwillige Anleihen zu erheben und Kriegskontri butionen aufzuerlegen. Die Gouverneure werden dementsprechend ermächtigt, nach den Erfordernissen der Lage in diesem Sinne vorzugehen. Orientalische Schlauheit. * Ter französisch-türkische Konflikt nimmt einen Ausgang wie das Hornberger Schießen. Constans hat nach seiner „allerletzten" Vorstellung beim Sultan, mit der er sich nach seinem ersten entschiedenen Auf treten vor ganz Europa blamiert hat, sogar noch eine Audienz beim Padischah gehabt, in der er von diesem einen bestimmten, kurzen Termin für die ersten Zahlungen erreichte. Beiderseits sind befriedigende Arrangements der Quaifrage im Zuge. Ter Sultan erließ eine Jrade, von dem der türkische Gesandte in Paris ver sichert, daß es nicht nur die Quaifrage in Konstanti- .nopel, sondern auch alle anderen in Unterhandlung stehenden Fragen betreffe. Alle diese seien zur vollen Befriedigung Frankreichs geregelt worden. So hätte also schließlich doch die orientalische Schlauheit einen moralischen Erfolg über das Franzosen-Poltern davon getragen. Wie spitzbübisch diese Orientalen zu Werke gehen, sieht man an einem Vorfälle, der mit dem Streite über die Quarantäne-Maßre geln in Zusammenhang steht. Bei dem letzten in Konstantinopel festgestellten Pestfall ist nämlich eine kompromittierende Täuschung vorgekom men. Der Kranke entwich aus dem Kontumazhause Stambul trotz des militärischen Kordons nach Galata, wo die Aerzte feststellten, daß er lediglich an einer geheimen Krankheit leide; trotzdem wurde er von der Polizei wieder eingefangen und als Pestkranker ins Kontumazhaus zurückbefördert. Transvaal * Ueber die Lage in Südafrika urteilt ein namhafter englischer Kriegsschriststeller sehr pessi mistisch. Er sagt, die Lage habe sich nicht gebessert; Kruitzinger sei zwar mit einer kleinen Streitmacht aus der Kavkolonie vertrieben worden, aber man wisse nicht, was aus dem Gros seines Kommandos geworden sei. Es sei auch mehr als klar, daß England die Republiken im praktischen Sinne nicht besitze und daß die Buren thatsächlich ebensoviel von der alten englischen Kolonie inne haben, als die Engländer von dem Gebiete der Buren besitzen. Die Buren bedrohen ernstlich die Verbindungen der Engländer, und diese seien außerstande, selbst ihre eigenen Kolonisten zu beschützen. Der ganze Feld zug entbehre der einheitlichen Leitung. Der ganze Erfolg hänge schließlich von der Beweglichkeit der englischen Truppen ab. Und wie es damit bestellt ist, das erfahren wir aus den wiederhotten und lauten Klagen des Lord Kitchener, daß die ihm zur Verfügung gestellten Freiwilligen ganz unbrauchbar seien, da die Leute zum Teil herzkrank, lahm und kurzsichtig seien, andere nicht reiten und schießen könnten. China. * Die chinesischen Bevollmächtigten behaupten, sie könnten das Schlußprotokoll nicht eher unter zeichnen, als bis Kaiser Kwangsu die von ihm ge forderten Edikte betreffs nachträglicher Bestrafung schuldiger Beamten und betreffs Aufhebung der Prüfungen erlassen hätte. Die Gewissenhaftigkeit der Chinesen ist ja geradezu rührend; aber es wird die Frage erlaubt sein, was hindert denn den Kaiser, die fraglichen Edikte zu erlassen. Hinter dieser Saumseligkeit steckt offenbar wieder die Kaiserinwitwe, und ehe dieses ränkesüchtige Weib nicht jedes Einflusses auf den schwachen Kaiser entkleidet ist, wird die Chinafrage auch nicht auf geradem Wege zur Abwickelung gelangen. Mit der Unterzeichnung des Schlußprotokolls — nicht Friedensprotokolls, denn die Mächte haben ja nicht mit China Krieg geführt, sondern im Bunde mit der chinesischen Regierung den Boreraufstand unter drückt — ist die Chinafraze selbstverständlich nur zu einem vorläufigen Abschluß gebracht; das Haupt stück konrmt dann noch, wenn es ans Zahlen geht, und wir werden ja sehen, wie sich China dabei benimmt. * Eine charakteristische Ge schichte aus Peking erzählt der Londoner „Standard". Eine große Anzahl der hohen chine sischen Beamten lassen, da sie bei der Kaiserinwitwe schlechte Laune voraussetzen, falls sie nach Peking zurückkehren sollte, ihr Leben versichern. Wenn ihre hohe Herrin, so rechnen sie, ihre Häupter auf den Schultern läßt, um so besser, wenn sie jedoch be schließen sollte, daß sie fallen müssen, nun, so werden die unangenehmen Fremden ihren Familien eine gute Summe zahlen müssen. Aus Stadt und Land. Lichtenstein, 27. August. *— GewehrinRuh'Iso tönte das Signal, nachdem gestern der Königsschuß auf den Vogel gefallen war, und mit diesem Signal hat auch das diesjährige Vogelschießen ein Ende gefunden. Vorbei ist das glänzende Fest, vorbei die in allen Teilen so schön und großartig verlaufene Säcular- feier der Schützengesellschaft, vorbei die Fahnen weihe, das bunte Leben, das Treiben da draußen auf dem Schützenplatze, aber in den Annalen der Schützengesellschaft werden diese Tage mit goldenen Lettern verzeichnet werden, und selbst in der Ge schichte der Stadt wird die Jahrhundertfeier einen würdigen Platz finden, dürfte doch schwerlich eine ähnliche Feier, die in dieser Weise begangen worden ist, in den Jahrbüchern eingetragen sein und auch sobald wohl nicht eingetragen werden. In der Er innerung der Schützen aber, das ist gewiß, wird sie unauslöschlich eingeprägt sein und man wird nach ihr die Jahre berechnen und bezeichnen, wie die allen Römer dies thaten nach der Gründung ihrer Stadt. Es wird nach langer, langerZeit noch heißen: zwei Jahre vor, oder, je nachdem, drei Jahre nach der Regierung Sr. Majestät des Schützen königs Herrn Fritz Seydel, unter dessen glorreicher
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