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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190109202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-20
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.09.1901
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WM-MckMNWM Wochen- und RachrichMlatt zugleich HeMts-Anzcher für Kohn-ors, K-dtih, Amsdorf, Msdors, St. ßziöien, Keinrichsort, Narienau n. Wscn. Amtsblatt für den Stadtrat z« Lichtenstein. » "" — 51. Jahrgang. — Nr. 220. '"-»A«-»-—» Freitag den 20. September 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179,olle Kaiser). Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltene Zeile 15 Pfennig. Bekanntmachung. Die abgelegten gemeindlichen Rechnungen auf das Jahr 1900, als: Gemeinde-, Armen-, Kranken-Versicherungs-, Feuerlösch-, Bibliotheks- und Hebammenpensionskassen-Rechnungen liegen 4 Wochen lang zur Einsicht aller Gemeindegliedec im Kassenzimmer des hiesigen Gemeindeamtes aus. Hohndorf, am 17. September 1901. Der Gemcinderat. Schaufuß, G.-V. Versteigerung in St. Egidien. Heute Freitag, den Sy. September, von vorm. 10 Uhr an werden die zum Konkurse der Firma Reimann Lt Berthel in St. Egidien ge hörigen Waren, als: 10 Kübel Margarine, Weine, Steinhäger, Rum, Cognac, Tabak, Seifenpulver, Brückenwage, Regale, 2 Schreibtische usw. öffentlich gegen sofortige Zahlung versteigert. Die Konkursverwaltung. An den Krachen der vergangenen und der kommenden Monate ist in letzter Linie die übertriebene Wertschätzung des Geldes schuld. Die Sanden, Erner, Schmiot, Ter linden, Schostag und wie die Betrüger alle heißen, hatten es gar nicht nötig, ihre Hände nach Schätzen auszustrecken. Sie hatten in Hülle und Fülle, mehr essen und trinken konnten sie nicht, nur der Wahnsinn des Goldes, die schlimmste Art des Wahnsinns, weil sie zu schwer erkennbar ist, hat sie auf Abwege geführt. Was hat so ein Mann, wie Schostag, dessen Leichnam mit Verwünschungen in die Erde gebettet oder von Studenten in der Anatomie zerstückelt wird, von seinem Betrug ge habt, was hat ein Terlinden, der zähneklappernd und schaudernd sich mit Händen und Füßen gegen die ihn erwartende Zuchthausstrafe sträubt, was hat der flüchtige Schmidt aus Kassel, der von seinem Gewissen geplagt und aus Furcht vor der Strafe, ohne Heimat, fern von seiner Familie, ohne Lieben, ruhelos durch die Welt zieht, von den unterschlagenen, erschwindelten und gegen seine bessere Einsicht ver lorenen Gelder anderer Leute gehabt — nichts und nochmals nichts ist die Antwort. Und trotz dem, überall packt der goldene Wahnsinn die Menschen, ob kleine Stadt, ob große Stadt, ob Bank oder Fabrik, er läßt sich nicht bannen, und die Opfer, die er jetzt fordert, werden wohl leider nicht die letzten sein. Die Ueberspekulation hat den Menschen, die Ueberproduktion die Industrie in ihrem Gleichgewicht gestört. Noch ist alte Kaufmannstreue, biedere Kaufmannsehrlichkeit ge nug vorhanden, aber die Vorkommnisfe rütteln an den Grundvesten des Handels, an Treu und Glauben, und es bedarf eines eisernen Besens, hier einmal gründlich auszukehren. Freilich, eine solche Gründ lichkeit wird den Verlust hundertfach vergrößern, denn dann wackeln auch die Gebäude, deren Balken morsch sind, und die in Erwartung einer besseren Zeit daran gegangen sind, diese morschen Balken nach und nach durch gesundes Holz zu ersetzen. Was neues über die jüngsten Krache im Laufe des vorgestrigen Tages eingekommen ist, das läßt so wohl bei Heilbronn als auch bei Breslau eine Steigerung der Verluste befürchten. Auch hier sieht man wieder, wie wenig Urteil das Publikum bewiesen hat. In Heilbronn war das geschäftliche Gebühren des Direktors bekannt, und niemand sagte sich, daß das nicht mit rechten Dingen zu gehen müsse, in Breslau scheinen vollends die Handelshäuser und Bankiers gegenüber dem schon in Untersuchungshaft befindlich gewesenen Schostag mit Blindheit geschlagen gewesen zu sein. Politische Tages-Rundscharr. Deutsches Reich. * Der Kaiser verfährt recht schneidig mit feinen Berlinern. Auf dem Mariannenplatze wollten sie ?in Feuerwehrdenkmal errichten, das sollte bereits in diesem Monat aufgestellt werden. Diese Hoff nung wird sich nicht erfüllen. Der Kaiser hat nämlich beim-Besuch der Kunstausstellung das Denkmal zufällig gesehen. Er ließ alsbald sein Befremden aussprechen, daß ihm der Entwurf eines öffentlichen, in seiner Haupt- und Residenzstadt zu errichtenden Denkmals nicht unterbreitet wurden sei und erklärte ein für alle Mal, daß ihm der artige Arbeiten vor der Ausführung vorzulegen seien. Die Arbeiten sind darauf auf Anordnung von zuständiger Seite unterbrochen worden. * Auf Befehl des Kaisers sind die Manöver bei Danzig für Mittwoch wegen schlechten Wetters abgesagt worden. * General von Lessel, sowie 50 deutsche Offiziere und 401 Soldaten, die sich auf der Heimreise aus China befinden, sind an Bord des „König Albert" in Neapel angekommen. * Gestern traten im preußsischen Handels ministerium die Sachverständigen zusammen, welche Minister Möller zur Frage einer Durchsicht des Börsen-Gesetzes gutachtlich hören will. * Die Sammlung für die Gum binner Unteroffiziere, mit denen nicht wieder kapituliert worden ist, hat 4000 Mk. ergeben. * Der Fehlbetrag der internationalen Feuer- schutzausstellung in Berlin, deren feierliche Schließung am Sonntag erfolgte, wird auf 400000 Mark geschätzt, von denen nur etwa 230000 Mark durch den Garantiefond gedeckt sind. Oesterreich-Ungarn * Eine Zusammenkunft des Zaren mit dem Kaiser von Oesterreich soll im Laufe des Oktober in Spala stattfinden. Frankreich. * Wie aus zuverlässiger Quelle bestimmt mit geteilt wird, findet ein Besuch des Zaren in Paris nicht statt. Bisher wurden keine polizeilichen Maßregeln getroffen. * Das Zarenpaar ist gestern mittag auf der Rhede von Dünkirchen eingetroffen und hat in Begleitung des Präsidenten Loubet die Parade über die französische Flotte abgenommen. Vngland. * DieenglischenBlütter machen ihrem Ingrimm über das Fiasko der Proklamation Kit cheners durch drohende Artikel gegen die weiter kämpfenden Buren Luft. Das Regierungsorgan „Standard" sagt: In der künftigen Verfassung der beiden Kolonien wird kein Fetzen Unabhängig keit belassen werden, und in Südafrika wird kein Platz verbleiben für die Männer, welche das Gnaden anerbieten mit Ueberlegung zurückgewiesen haben. — Die Engländer mögen sich nur nicht irren! Südafrika * In Südafrika beginnt der Frühling und das Gras fängt an zu sprießen. Die Buren haben für ihre Pferde nunmehr das willkommenste Futter. Die englischen Pferde gehen an dem südafrikanischen Grase dagegen zugrunde. Das Mißverhältnis zwischen der Beweglichkeit der Buren und der Eng länder wird für die letzteren also noch ungünstiger. — Ein Burenkommando hat die berittene Infanterie des Generals Methuen in der Nähe von Dordrecht angegriffen und derselben höchst empfindliche Ver luste beiaebracht. * Woraus Kitcheners „Jagdbeute" besteht? Das meerbeherrschende England ist in einer derartigen Lage, daß es in Südafrika sich so gar vor altersschwachen.Greisen schützen mutz. Zwar liest man nur immer von „Kriegsgefangenen", deren große Anzahl das englische Volk einlullen soll, aber aus was für Leuten sich diese Kriegs gefangenen zusammensetzen, vergißt Kitchener wohl weißlich zu melden. Ein Reutersches Telegramm aus Bermuda gewährt jedoch einen Blick hinter die Kulissen. Ein Transportschiff kam mit 932 Kriegsgefangenen in Bermuda an. Dieselben gaben in ihrem Verhalten zu keinen Beschwerden Ver anlassung. Auf der Reise, so wird berichtet, starben 6 Buren an Altersschwäche. Das ist ein Teil der „Jagdbeute" Kitcheners. Männer in der Blüte ihrer Jahre werden weniger gefangen. Es sind Schwache, Kranke, Verwundete und Greise, die kaum genügend Stärke besitzen, um eine Seereise überstehen zu können. Welch' glorreicher Krieg, daß selbst die Greise in die Kriegsgefangenschaft abgeführt werden müssen! Amerika * Der allmächtige amerikanische Spekulant Morgan, der Gründer des Stahlrings, streckt seine Hand nach der größten deutschen Dampfer gesellschaft, der Hamburg-Amerikalinie, aus. Er ließ auf dem Umwege über Wien 1000 Aktien auf kaufen. Morgan sucht sich durch den Besitz der Aktien einen solchen Einfluß auf die Gesellschaft zu verschaffen, daß er sie im gegebenen Augenblick zwingen kann, die Frachtsätze für die amerikanischen Waren nach seinen Wünschen herabzusetzen. Er braucht das nur bei einer Dampferlinie durchzu setzen, so hat er seinen Zweck erreicht, denn die übrigen Linien müssen dann von selbst mit. Aus Ltadt und Land. Lichtenstein, 19. September. * — Heute vormittag rückten die Quartier macher der 3. Abt. des König!. Sächs. 7. Feld- Artillerie-Regiments Nr. 77. (Wurzen) in hiesiger Stadt ein. Die angesagte Einquartierung wird morgen (Freitag) eintreffen. * — Die Frühstücksfrage verursacht der Hausfrau oft viel Kopfzerbrechen, da die Wünsche der einzelnen Famlienmitglieder zu sehr aus einandergehen. Nun ist aber in Kathreiner's Malz kaffee ein Genußmittel geboten, welches speziell als Frühstück allen Geschmacksrichtungen gerecht wird, denn er hat bei richtiger Zubereitung (was die Hauptsache ist) einen ganz vorzüglichen Ge schmack und ist der Gesundheit sehr zuträglich. Daher sollte jede Hausfrau Kathreiner's Malzkaffee in ihrem Haushalt einführen -, sie wird dabei zu ihrer Freude die Wahrnehmung machen, daß sie der Sorge über die Frühstücksfrage dauernd ent hoben ist und nebenbei noch den Vorteil genießt, Ersparnisse machen zu können. Leipzig. Die Konkursoerwaltung der Leip ziger Bank veröffentlicht die Konkurzbilanz per 10. September, welche einen Fehlbetrag von 43,301,005 Mark ergiebt. Nach den beigefügten Erläuterungen ist die Konkursverwaltung der An sicht, daß das mutmaßliche Ergebnis der Durch führung des Konkursverfahrens etwa 50 Prozent für die nicht bevorrechtigten Gläubiger ergeben wird, zuzüglich der Forderungen, um die sich die Aktiomasse durch Versilberung der sogen. Treber»
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