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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190111223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19011122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19011122
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-22
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 22.11.1901
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NWÄ-UÄMWM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWsts-KnzeM sm Kohators, MMH, Zernsdorf, Msdors, St. Mim, Keinrichsort, Mrienan «. Wsm. Amtsblatt Mr den Stadlrat z« Kichtenstein. Nr. 272. iüerusprech-Anschluß dtr. 7 »1. Jahrgang. Freitag, den 22. November relegra««adrefser Tagedlatl. 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn« und Festtags) abends für den folgenden Tag. Bierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179,alle Kaisers. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten« KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Jnferate täglich bi» spätestens vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die »gespaltene Zeile 15 Pfennie. MsMWk: Nitti»».» M SomIM m 12—1 Ur. Bekanntmachung, die diesjährige Stadtverordneten-Ergänzungswahl betr. Das Ergebnis der am 18. dieses Monats vollzogenen Stadtverordneten- Ergänzungswahl wird in Nachstehendem bekannt gemacht. Die Wahlliste zählte 385 ansässige und 342 unansässige 727 stimmberechtigte Bürger. Don diesen haben 191 Ansässige und 197 Unansässige 388 ihr Stimmenrecht ausgeübt. Wieder- bez nengewählt wurden Herr Knrschnermeister Carl Hauptmann mit 288 Stimme«, „ Buchdrutkereibes. Richard Giegling „ 227 „ und „ Gärtnereibes Ma rtin Zscherp „ 167 „ als Ansässige und Herr Webermeister Friedrich Münch mit 187 Stimmen als Unansäsfiger. Die nächstmeisten Stimmen erhielten von de» Ansässigen Herr Kaufmann Fritz Seydel (154) „ Malermeister Emil Keller (129) und von den Unansässigen Herr Lehrer Hugo Ulbricht (92). Lichtenstein, am 19. November 1901. Der Ltadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Von verschiedenen Seiten wird bestätigt, daß der Reichskanzler Graf Bülow die Absicht habe, sich im Reichstage bei passender Gelegenheit über die Aeußerungen des englischen Ministers Chamberlain betreffs des Verhaltens der deutschen Truppen in Frankreich und über die in der deutschen Presse laut gewordene Ansicht, daß die deutsche Regierung in dieser Angelegenheit einen „kalten Wasserstrahl" nach England hätte richten müssen, auszusprechen. Nun, wenn sich Graf Bülow im Reichstage nächstens wirklich über den Fall Cham berlain verbreiten sollte, so dürfte hierbei wohl die hochgradige Erregung im deutschen Volke wegen der von Chamberlain ausgestoßenen Beleidigungen nicht ohne Einfluß sein, und die schier zahllosen Proteste, die deutscherseits an die Adresse des eng lischen Kolonialministers bereits gerichtet worden sind, hätten dann wenigstens nach einer Richtung hin einen gewissen Erfolg erzielt. Freilich bleibt noch sehr abzuwarten, in welcher Weise Graf Bülow das Chamberlain'sche Thema behandeln wird; sollte der Kanzler versuchen, diese Sachenur in diplomatisierender Art anzufassen, wie er dies seinerzeit bereits in der Reichstagsdebatte über den Nichtempfang Krüger's in Berlin that, so würde die Wirkung einer solchen Haltung auf das deutsche Volk gleich Null sein. — Hoffentlich sagen aber die Reichsvertreter alles das, was Graf Bülow „ver gessen" sollte! * Sächs. Landtag. Die 2. Kammer er ledigte am Montag debattelos die Vorlage, betr die provisorische Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1902, in der allgemeinen Vor beratung. Zum Referenten für die Schlußberatung wurde Abg. Enke, zum Korreferenten Abg. Neid hardt bestellt. * Einen Rückgang, wie niemals seit dem Uebergana zum Staatsbahnsystem in Preußen haben die preußischen Eisenbahnen-Einnahmen in den letzten Monaten ausgewiesen. Frankreich * Für das Ministerium Waldeck-Rousseau in Frankreich haben wieder einmal kritische parla mentarische Tage begonnen. Am Montag trat die Deputiertenkammer in die Beratung der Vorlage über die Kosten der China-Expedition ein; nach dem Verlaufe der Montagsverhandlung zu urteilen, dürfte sich diese Debatte nicht ganz glatt abwickeln. * Mobil gemacht sinddieTruppen in den Kohlengrubenbezirken, indessen glaubt man nicht, daß es zu einem Ausstande kommen werde. Die belgischen, englischen, deutschen, österreichischen Bergarbeiter haben sich entschieden gegen den Aus stand erklärt. Spanien * In Barcelona fanden neue Krawalle zwischen liberalen und catalonischen Studenten statt. Di« Universität mußte geschlossen werden. Der Rektor, der eine dem spanischen Staatsge danken feindliche Rede gehalten hatte, wurde durch telegraphische Anordnung der Regierung abgesetzt. * Im Lande der Kastanien gefallen sich die Musensöhne in allerhand Spektakelszenen mit politischem Anstrich. In Madrid durchzogen etwa 300 Studenten die Straßen und zwangen die ihnen begegnenden Kutscher, Hochrufe auf die Freiheit auszubringen; weigerten sich die Kutscher, dies zu thun, so wurden ihre Wagen mit Steinen beworfen. Asien * Die Kaiserin-Witwe von China hat den jetzigen Gouverneur von Peking, Hu, zum Direktor der Bahnen für den Norden ernannt. Hu ist Fremdenfreund und dem Bahnbau freund lich gesinnt. Amerika * Mehrere Abordnungen amerikanischer Fabri kanten ersuchten den Präsidenten Roosevelt, einen auf Gegenseitigkeit begründeten Handelsvertrag mit Deutschland abzuschließen. Südafrika. * Aus Südafrika wird schon wieder eine Schändlichkeit der Engländer berichtet. Die Gattin des Präsidenten des Oranjefreistaates Steijn wurde mit ihren fünf Kindern ohne jede Begründung aus Südafrika ausgewiesen und auf ein nach Europa abgehendes Schiff gebracht, trotz dem der Gesundheitszustand dec Frau Steijn sehr erschüttert ist. — Wann endlich werden die eng lischen Schandthaten ein Ende nehmen? * Die Engländer behaupten, daß die Buren frauen und -Kinder in den Zufluchtslagern an ihrer Unreinlichkeit und Quacksalberei zu Grunde gehen. Warum aber waren diese Leute so gesund, als sie auf ihren Farmen wohnten? Nicht an ihnen, sondern an der erbärmlichen Beschaffenheit der Lager liegt es, daß sie jetzt in Schmutz und Ent behrungen verkommen. Es fehlt ihnen alles, Klei dung, Nahrung, Obdach. Kein Wunder, daß über 5000 Burenkinder im Laufe des Jahres in diesen Zufluchtslagern gestorben sind. Es klingt wie Hohn, wenn zu gleicher Zeit das Kolonialamt in England Lehrerinnen anwirbt mit einem Gehalt von 2000 Mark und freier Kost und Wohnung, um in den Lagern die Burenkinder in der eng lischen Sprache zu unterrichten. Wenn sich diese Mädchen, von denen Tausende sich um die Stellen bewerben, nicht sputen, so werden sie drüben keine Kinder mehr vorfinden, denen sie die Segnungen der englischen Gesittung beibringen können. — Dr. Leyd 8, der vielgenannte Transoalgesandte, erklärte, die Buren seien heute kräftiger als je zu vor; da die Freiheit der Buren auf dem Spiel stehe, fo werde der Krieg noch viele Jahre lang dauern, die Buren könnten das aushalten. * Seit dem 9. November haben die Buren nach einem Bericht von Kitchener 43 Tote, 16 Verwundete und 91 Gefangene gehabt. Die eng lischen Verluste betrugen in gleicher Zeit 205 Tote. 228 Verwundete, 7 Vermißte. Die gefangenen Engländer wurden sämtlich zurückgeschickt. Aus Stadt und Laud. Lichtenstein, 21. November. *— Auf das heute abend im „Goldnen Helm" stattfindende 1. Sinfonie-Konzert von der hiesigen Stadtkapelle sei auch an dieser Stelle be sonders hingewiesen und dasselbe zu regem Besuche empfohlen. Diese Sinfonie-Konzerte unserer Stadt kapelle haben immer eine ganz gewaltige Anzieh ungskraft aufzuweisen gehabt, und hoffen wir auch diesmal, daß das künstlerische Streben des Herrn Warnatz die gebührende Würdigung finden möchte. *— Am Dienstag abend gegen 7 Uhr scheute das vor ein Geschirr gespannte Pferd des Spediteurs K. hier in der Hauptstraße. Ein besonderer Schaden wurde durch das Scheuen glücklicherweise nicht ver ursacht. *— Die Militärcommission des Sächsischen Lehreroereins fordert die jungen Lehrer, die 1902 einjährig-freiwillig dienen wollen, oder auch deren Väter auf, Unterstützungsgesuche bis zum 10. Dez. einzureichen. *— Ein Winter im Hochgebirge. Das war früher etwas, das man nur aus beschrei benden Aufsätzen, Jäger- und Wildschützenromanen kannte. Wer nicht gerade mußte, ließ das Reisen im Winter schön bleiben, und gar einen Land- und Kuraufenthalt im Hochgebirge zu nehmen, wäre wahrhaftig niemand eingefallen. — Winter stationen lernte man erst schätzen, als Davos, 1560 m ü. M., namentlich bei Lungenkranken so vorzügliche Resultate erzielte. Von diesem Kurorte liegt uns nun der neue, vom dortigen Verkehrs verein herausgegebene Führer durch den Kurort Davos vor. In geschmackvollem Umschlag, mit 9 Voll- und 36 Textbildern giebt das schmuck ausgestattete Merkchen mit seinen vielen meteorologischen und statistischen Tabellen genauen Aufschluß über diese Gesundheitsstadt im Hochgebirge. Daß neben dem ernsten Kurleben auch dem Sport und anderen fröhlichen Winter- oergnügungen gehuldigt wird, beweisen die Abbil dungen der Eisbahn und die anmutigen Bildchen von Schlittel- und Skipartien. — Wir glauben, daß dies Büchlein, das auf Verlangen von dem Verkehrsverein gratis bezogen werden kann, sich
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