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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190102071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-07
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.02.1901
- Autor
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Donnerstag, den 7. Februar 1901. L. b. Telegrammadresse: Tageblatt. Bekanntmachung, die konfessionelle Erziehung von Kindern aus geurifchten Chen betreffend. Im Hinblick auf die bevorstehende Aufnahme schulpflichtiger Kinder in die Schulen wird nachstehend auf die Bestimmungen des Gesetzes vom 1. November 1836, betreffend die Ehen unter Personen evangelischen und katholischen Glaubensbekenntnisses und die religiöse Erziehung der von Eltern solcher verschiedener Konfessionen erzeugten Kinder aufmerksam gemacht. Hiernach sind die aus gemischten Ehen erzeugten Kinder in der R e g e l in der Konfession des Vaters zu erziehen. Es ist jedoch den Eltern gestattet, durch freie Uebereinkunft hierüber unter sich etwas anderes festzusetzen. Eine solche Uebereinkunft der Braut leute oder Ehegatten über die Konfession ihrer Kinder ist an eine Ein willigung der Eltern oder Vormünder nicht gebunden; es sind aber hierbei teils die allgemeinen Bedingungen eines rechtsbestäudigen Vertrags, teils auchi folgende Formen zu beachten: Die Erklärung muß vor dem ordentlichen Richter des oder Ehemanns und insofern derselbe ein Ausländer ist Inland ein bestunmrks Wohnsitzrecht noch nicht erlangt hat vor dem zuständigen Richter der Braut, ' * an Gerichtsstelle, Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich - KWsts-Anzeiger sm Löhndorf, MU Zernsdorf, Mors, St. Wien, Keiurichsort, Marienau «. MM Amtsblatt für den Ktadtrat z« Achtenstet«. - — ..... > — - 51. Jahrgang. - 32 Fervsprech-Änschtuß Dieses Blatt erschaut täglich (außer Sonn- und Festtags, abends für d-n folgenden Tag. Bierteljäyrlicher I M_^l — _ Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die AuKträqer entaeaen — Hummer 10 Pfennige.— Korpüszeile oder deren Raum mit 10 Pfenn-gen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi« spätestens vörmittaa 10 Ubr * '""den d,e viergespalten« Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespältene Z il 18 Pf o. von beiden Teilen, welche deshalb persönlich erscheinen ä ohne Zulassung eines Geistlichen oder anderer Personen ' abgegeben und über dieselbe ein gesetzmäßiges Protokoll ausgenommen werden Dergleichen Vereinigungen können sowohl vor Eingehung der Ehe als wahrend derselben geschlossen, auch mit Beobachtung der oben bezeichneten Formvorschriften wieder aufgehoben oder verändert werden ° cyneten Auf die religiöse Erziehung derjenigen Kinder aber, welche das sechste Jahr bereits erfüllt haben ist der Abschluß, die Aufhebung oder Veränderung solcher Vereinbarungen ohne Einfluß. Glauchau und Lichten st ein, am 4. Februar 1901 Die Königliche Bezirksschulinspektion über Lichtenstein Der Stadtrat zu Lichtenstein. Der Bezirksschuttnspcktor. Steckner, Lötzsch, Bürgermeister. Schulrat Hlbq Politische Tages-Aundscha« Deutsches Reich. * Zum Nachfolger des Majors Kamptz als Kommandeur der Kameruner Schutztruppe ist der ebenfalls zu dieser Truppe gehörige Hauptmann Lang Held bestimmt, ein alter Afrikander, der zur Zeit zum Kolonialamt in Berlin kommandiert ist. Er wird im Spätsommer nach der Kolonie ausreisen, so daß er im Herbst seinen Dienst an treten kann. * Geheimer Schulrat Kockel, vortragender Rat für Volksschulwesen im Ministerium des Kul tus und öffentlichen Unterrichts, hat, wie jetzt be stimmt verlautet, die Absicht, am 30. Juni d.J. nach einer mehr denn 26jährigen gesegneten Amts- thätigkeit in den Ruhestand zu treten. * Bei sehr leerem Hause setzte der Reichstag am Dienstag die Beratung des Etats der Reichs justizverwaltung fort. * Bei dem Stiftungsfeste eines welfischen Vereins in Hildesheim sagte der Reichstagsabge ordnete Frhr. v. Hodenberg: Wir wollen nicht eher ruhen, bis unser König wieder in seine Rechte eingesetzt ist. Die Versammlung wurde wegen dieses Ausdrucks sofort polizeilich aufgelöst. Es ist dies seit Jahren die erste Auflösung einer Welfen-Versammlung. Spanien. * lieber die Stadt Gison, wo 12000 Mann streiken, wurde der Ausnahmezustand verhängt. Serbien * Der wegen Majestätsbeleidigung ang-klagte serbische Gendarmerie-Oberst Zinzar Markowitsch wurde in der Schlußverhandlung in Belgrad zu zehnjähriger Gefängnisstrafe verurteilt, nachdem eine Untersuchung seines Geisteszustandes die vollkommene Zurechnungsfähigkeit desselben ergeben hatte. Frankreich Paris. Nach dem „Si^cle" unterbreitete Mercier dem Finanzausschuß des Senats einen Antrag, eine Summe für das Studium seines Projekts einer Landung an der e n g li s ch e n Küste in das Budget einzustellen. England. * Wie den „Braunschw. Nachr." aus Wien gemeldet wird, hat das Fernbleiben desHerzogs von Cumberland von den Londoner Be gräbnisfeierlichkeiten eine tiefere Bedeutung. Er wurde zwar offiziell als unpäßlich entschuldigt, in Wirklichkeit aber wollt« er nicht mit Kaiser Wilhelm Zusammentreffen. — Neber den Zwischenfall, der sich in Windsor bei der Ueberführung der Leiche der Königin vom Bahnhofe zum Schlöffe ereignete, wird noch folgendes gemeldet: Als der Zug sich in Beweguitg setzen wollte und die Musik schon einige Takte des Chopin'schen Trauermarsches gespielt hatte, zeigte es sich, daß die Pferde, welche das Geschütz mit dem Sarge der Königin darauf anzogen, nicht vorwärts wollten. Ein Pferd bäumte sich und fiel zum Schrecken des Königs und der anderen dicht babei stehenden fürstlichen Personen zur Erde. Im Nu waren die Stränge gelöst und das Pferd wieder auf seinen Füßen, aber es schien nicht ratsam, diese Pferde noch weiter zu verwenden. Prinz Louis von Battenberg half über die peinliche Szene hinweg. Nachdem er dem König Eduard einige Worte zugeflüstert hatte, sprach er mit dem Offizier, welcher die anwesende Matrosen wache kommandierte, damit diese das Geschütz zögen. Nun fehlte es an Stricken, es war nur eine Eisen bahnsignalleine zur Hand. Die Matrosen aber drehten eiligst die Stränge der Pferde auseinander und stellten dadurch Stricke her, welche lang genug waren. Nachdem zwanzig Minuten vergangen waren, hatten sich sechzig Matrosen vor das Ge schütz gespannt und zogen es leicht vorwärts. Südafrika. * Der Generalkonsul Pierce der Oranjerepublik hält die Aussichten der Buren für g ü n - st ig , da wieder 25 000 (?) im Felde ständen, wo von 8000 in der Kapkolonie. Die englischen Truppen seien demoralisiert, deshalb sei der Guerillakrieg erfolgreich. Munition und Lebens mittel seien durch Abfangen englischer Transporte genügend vorhanden. Die englischen Verluste seien enorm, die halbe Armee sei gefallen, verwundet, krank oder gefangen. General De Wet erbeutete in einer Woche 2000 Pferde, 100,000 Rinder (?) und machte 6000 Gefangene. Die englische Welt macht sei in ihren Grundoesten erschüttert. Eng land müsse Frieden schließen, um seinen finanziellen Ruin abzuwenden. Aus Stadt und Land. Lichtenstein, 6. Februar. * — Prinzessin Pauline von Schönburg- Waldenburg, geb. Prinzessin zu Löwenstein- Wertheim-Freudenberg, die Gemahlin des Prinzen Ulrich von Schönburg-Waldenburg, Oberleutnants im König!. Sächs. Gardereiter-Regiment und kom mandiert zur Sächs. Gesandtschaft in Wien, ist von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. * — Ein köstliches Amüsement bot der gestern im „Neuen Schützenhaus" stattgefundene Volks- maskenball. Herr Max Landgraf hatte weder Kosten noch Mühen gescheut, Prinz Carnevals Ein zug auf das glanzvollste zu gestalten. Von allen Seiten waren denn auch Maskierte und UnmaS kierte in großer Zahl herbeigeströmt, um die Freu den des Mummenschanzes zu durchkosten; es wurden 43 Maskierte gezählt, unter welchen 7 Preise zur Verteilung gelangten, und zwar 3 für Herren- und 3 für Damenmasken, sowie 1 für die originellste Maske (Gigerl). Nach erfolgter Demaskierung trat ein solenner Tanz in seine Rechte, welchem außer den Masken auch das Publikum kräftigst huldigte. * — Im Saale des „Goldnen Helm" ist jetzt eine transportable Tonhalle errichtet worden, welche unter der kunstfertigen Hand des Tischler- Obermeisters Herrn Götze, der sich des öfteren durch hervorragende Arbeiten ausgezeichnet hat, erstanden ist. Die Tonhalle, welche nach dem Musterder in der Glauchauer Theaterhalle befindlichen erbaut ist und zur Verbesserung der Akustik dienen soll, ver dient mit Recht als ein Meisterwerk bezeichnet zu werden. Herr Lorenz, der nach jeder Richtung sich stets als ein entgegenkommender Wirt erwiesen hat, hat die verhältnismäßig hohen Kosten (die Ton halle kostet rund 500 Mk.) nicht gescheut und damit sich den Dank Vieler erworben. Hoffentlich bleibt auch die „klingende" Anerkennung nicht aus. * — Das morgen, Donnerstag, abends 8 Uhr im „Helm" stattfindende Konzert des Musik vereins verspricht ein interessantes zu werden. Wenn schon das Lied an und für sich heute noch seine Wirkung auf jung und alt nicht verfehlt, so ist es erst recht dann der Fall, wenn ein hübsches, musikalisches Gewand dasselbe umkleidet. Das dürfte sofort empfunden werden bei dem Cyklus „M a i e n w o n n e" (Männerchor, Soli und Or chester) vom unlängst verstorbenen Wiener Meister Weinzierl. Mit nicht geringerer Wirkung ist es bestellt um das mit dem Kaiserpreis ausgezeichnete „Das deutsche Lied" von Faßbänder, mit dem Volksliede „Nun leb wohl, du kleine Gasse" und der volkstümlichen „Lützows Jagd". Solistisch erfreuen, wie das Programm aufweist, die Herren Richter, Schramm und Kretschmann. Wünschen wir dem keine Kosten scheuenden Musikverein ein volles Haus! * — Eine leichte Vergiftung zog sich die Familie des Fleischermeisters Herrn Pester zu. Die Frau verwendete gestern mittag bei der Zu bereitung von Klösen, jedenfalls aus Versehen, anstatt Mehl eine andere niehlartige Masse, deren Bestandteile noch nicht festgestellt werden konnten. Kurz nach dem Essen der Klüse erkrankten unter Vergiftungserscheinungen Frau Pester, drei Kiuder und zwei Logisgäste; den ärztlichen Bemühungen gelang es indeß, durch sofortige Anwendung von Gegenmitteln dem Fortschreiten der Vergiftung» Einhalt zu thun. Heute befinden sich sämtliche Erkrankte außer Lebensgefahr und haben teilweise bereits wieder konstante Nahrung zu sich genommen.
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