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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190104164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010416
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-16
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.04.1901
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Teteseammadretzer 1901. o wieder -Ol. ÜMß l. » >8 i? »daar «, «mpetll« 1K« « ««««aät. R«s Stadt und Laad. Lichtenstein, 1S. April. * — Heute vormittag passierten mehrere Zigeunerfamilien mit 3 Wagen unsere Stadt. * — In der' gestrigen Versammlung de» Werkmeister-BezirkSvereinS Lugau und Umgegend wurde Herr Otto Koch aus Lichtenstein als Vorsitzender dieser Bereinigung gewähtt. * — In der am Sonntag nachmittag im RatS- keüersaale abgehaltenen Versammlung des Pro dukten- Verteilung«Vereins Lichtenstein- Tallnberg wurde u. a. beschlossen, den Neubau 51. Jahrgang. Dienstag, den 16. April r. Einflüssen, en. Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Ueber die Reise des Kaisers nach Bonn, welcher persönlich der Jmmatrikulgt»»^ des Kron prinzen beiwohnen will, verlautet, daß der Aufent halt des Kaisers in der rheinischen Musenstadt auf vier Tage berechnet ist. * Se. Majestät derK ön i g hat der Prinzessin von Schönburg-Hermsdorf, der Gräfin Solms- Wildenfels und der verw. Frau Generalleutnant Krug v. Nidda geb. v. Falkenstein den Sidonien- orden verliehen. * Der deutsche Reichstag nimmt am Dienstag seine Arbeiten wieder auf, die er bis Pfingsten zu erledigen gedenkt. * Die Reichskommision für Arbeiterstatistik tritt am 24. April in Berlin zusammen. Sie will nunmehr die Arbeitszeit in Kontoren und die Ar beitsverhältnisse im Fleischer- und im Fuhrwerks- Gewerbe regeln. * Die letzte Generalversammlung des „Ost- preußischen landwirtschaftlichen Centralvereins" hat einen bemerkenswerten Epilog zu dem Gesetze geliefert, das die Fleisch einfuhr beschränkt und namentlich die auch in be mittelten Kreisen beliebte Büchsenzunge ausgeschlossen hat. Die überwiegend aus Großgrundstücksbesitzern bestehende Versammlung hat den Anttag gut geheißen, dahin zu wirken, daß das wegen gesund- heitspo ^ . sicher Bedenken beanstandete Vieh den Landwirien zurückgegeben werde, da sie es als „Leute-Essen" verwerten könnten. Man denkt an Gellerts „Gutthat": Sie war durchdrungen von Erbarmen Und fühlte recht der Armen Not, Sie weinte, ging und gab dem Armen Ein großes Stück — verschimmelt Brot. * Wie so ost schon, gehen auch jetzt allerlei Vorschläge durch die Presse, welche die Um wandlung der Reichslande zu einem gleichbe rechtigten, selbständigen Bundesstaate betreffen. Gar mancher Gestalt sind diese Vorschläge, denen dennoch das Eine gemeinsam ist, daß sie allesamt praktisch undurchführbar und aussichtslos bleiben werden. Kronprinz Wilhelm in Wie«. Der Kronprinz des d rutschen Reiches und von Preußen ist am Sonntag in Wien zu dem ange kündigten Aufenthalte am kaiserlichen Hofe einge- troffen. Es ist dies der erste offizielle Besuch an einem auswärtigen Fürstenhofe, welchen der jugend liche deutsche Thronfolger seit seiner im vorigen Jahre erlangten Großjährigkeit jetzt abstattet, und für die Intimität der Beziehungen zwischen dem deutschen und dem österreichischen Kaiserhause legt der Umstand gewiß beredtes Zeugnis ab, daß ge rade der Wiener Hof diesen ersten Besuch des Kron prinzen Wilhelm empfängt. Und nicht zu einem nur flüchtigen Verweilen ist der Kronprinz in der schönen heiteren Kaiserstadt erschienen, sondern zu einem fünf Tage umfassenden Aufenthalte, welche ganz ungewöhnlich lange Dauer des nachösterlichen Besuches des deutschen Thronerben in der Residenz seines erlauchten Paten, des Kaisers Franz Josef, dies Ereignis nach außen besonders hervortteten läßt. Daher begreift es sich auch, wenn die nun mehr ausgeführte Wiener Reise des Kronprinzen Wilhelm alsbald nach ihrer.Ankündigung allerhimd Mutmaßungen hervorrief und zu mancherlei Ge rüchten Anlaß gab. Aber wie sich inzwischen die Hattlosigkeit der allerdings gewagten Behauptungen herausgestellt hat, daß der älteste Sohn des deut schen Kaisers in Wien auf die Brautschau gehen wollte, so ist's auch nichts mit jenen Kombina tionen, denen zufolge der österliche Besuch des künftigen Trägers der deutschen Kaiserkrone in der österreichischen Metropole durchaus einen politischen Hintergrund aufweisen sollte. Schon die Jugend des erlauchten Herrn und die Thatsache, daß ihm natürlicher Weise noch keinerlei politische Erfahrung zur Seite steht, würden die Versuche, seine Wiener Reise als mit politischen Zwecken verwoben hinzu- stellen, als völlig haltlos erscheinen lassen, außerdem befindet sich in seinem Reisegefolge keine politische Persönlichkeit, und hieraus erhellt allein schon zur Genüge, das gelinde gesagt, Seltsame der Be mühungen, dem Freundschastsbesuch des Kronprinzen Wilhelm am österreichischen Hofe , besondere, in der hohen Politik wurzelnde Beweggründe unterschieben zu wollen. Nein, dies erfreuliche Ereignis bringt eben vor allem einfach die unveränderte Fortdauer der innigen und herzlichen persönlichen,Beziehungen erneut zum Ausdruck, welche den Kaiser Wilhelm ll. und Franz Josef und ihre Häuser schon längst mit einander verbinden. Aber allerdings entsprechen diesem warmen Verhältnisse zwischen den beider seitigen Fürstenhäusern durch die kräftigen politischen Bände, welche ihre Reiche seit länger als zwei Jahrzehnten gleichmäßig und unerschütterlich um schlingen. Gewiß hat es nicht an wiederholten An läufen gefehlt, das deutsch-österreichische Bündnis zu lockern, oder gar auszulösen, und namentlich die bis fast in die jüngste Zeit herab mit seltsamer Konsequenz fortgeführte slavensreundliche innere Politik Oesterreichs erschien geeignet, solchen Be strebungen Vorschub zu leisten. Indessen, trotz alledem besteht die durch den Hinzutritt Italiens verstärkte Allianz der zwei mitteleuropäischen Kaiser mächte noch bis zur Stunde mit alter Festigkeit fort, zur innigen Genugthuung ihrer Völker und Wm Heile der Bölkerharmonie in ganz Europa, und als äußerliche Bekundung diese» ungestörten Bundesverhältnisses zwischen dem deutschen Reiche und der Habsburgischen Doppelmonarchie läßt sich denn auch die jetzige Anwesenheit der deutsche« Thronfolgers in d« österreichischen Hauptstadt sehr wohl auffassen. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abend« für den folgenden Tag. Bierteljährlicher Bezugspreis l Mark 35 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — vestellngen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Aaiferl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austtäger entgegen. — Inserate werden di« viergespalten« KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi« spätesten« vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet di« Lgespaltene Zeil« 15 Pfennig. unversöhnlich zeigen zu wollen und hat die an- gestrafften Zügel etwas gelockert. Sin Teil des zeitweiligen Reglements und zwar derjenige, der die Gemüter am meisten erhitzte, die Aushebung zum Militär als Strafe für religierte Studenten, ist aufgehoben. Kaisers Rock zu tragen gilt be kanntlich allenthalben als Ehre und dein Rekruten als ersten Willkommensgruß. Renitente Studenten damit zu bekleiden, könnte bei den gewöhnlichen Soldaten leicht zu Mißverständnissen sichren. Die Aufhebung jenes Strafverfahrens wird deshalb mit größter Freude begrüßt. Die russische Presse hat über die aufregenden Vorgänge Grabesstille bewahrt, nur Fürst Meschterski wagt es in seinem „Tagebuch", die brennende Frage zu ventilieren, die letzten Ereignisse als verhängnisvolle Liqui dation des Unterrichtssystems hinstellend, das keines wegs den Lebensverhältnissen angepaßt sei. * „Das Geheimnis des Zaren" ist eine kurze Mitteilung überschrieben, die man in einem Brüsseler Blatte findet. Man könnte diese Ueberschrift für den Titel eines Kolportageromans halten, es scheint sich dabei jedoch um eine authentische Geschichte zu handeln. Im Zatenpalast zu Gatschina, der ehe mals der Lieblingswohnsitz des Zaren Alexander III. war, befindet sich ein kleines historisches Museum, in dem unter anderen kostbaren Dingen ein großer, mit Eisen beschlagener Koffer aufbewahrt wird, dessen Schlösser von dem unglücklichen Zaren Paul I. verschlossen und versiegelt wurden. Auf dem Koffer befindet sich, von der Hand des Zaren selbst ge schrieben, folgende Inschrift: „Zu öffnen 100 Jahre nach meinem Tode." Paul I. starb 1801, und am 6. Mai dieses Jahres soll der geheimnisvolle Koffer im Beisein der ganzen Zarenfamilie*geöffnet werden. Südafrika * De Wet's Geistesgestörtheit erscheint selbst der „Daily Mail", die doch gewiß sonst gern und gläubig derartige Sensationsnachrichten ver breitet, unglaubwürdig: „Wir wollen glauben, daß Botha sich von De Wets Verrücktheit überzeugt und deshalb die Friedensverhandlungen wieder eröffnet hat. Wenn De Wet wirklich verrückt ist, so ist sicherlich ein gut Teil von Methode in seinem Wahn sinn, und man wird unwillkürlich an das Bonmot Georg I. erinnert, welches die Antwort auf die Mitteilung eines Höflings bildete, daß der General Wolfe wahnsinnig geworden sei: „Dann wünschte ich, daß er einige meiner Generäle beißen und eben falls verrückt machen möchte!" China. * Was die allgemeinen Verhältnisse in China betrifft, so dauern die gerüchtweisen Meldungen von einem teilweisen Zurückziehen der internationalen Truppen fort. Sie kommen aber meist von eng lischer Seite, und daß England seine Soldaten anderswo gebrauchen kann, ist bekannt. Für uns Deutsche ist jedenfalls die Zahlung der uns zukom menden Kriegskosten die Hauptsache, und damit liegt es sehr im Argen. Wochen- md Nachrichtsblatt zugleich HeMr-Anzeiger fir Kohndors, Mih, Kemsdors, Mors, Sl. Mim, KeimW-rt, Maritim «. Ws«. Amtsblatt für den Stadtrat zn Kichtensteln. * Am 1. Mai erfolqt die weitere Ausgabe von Jubiläums-Denkmünzen. Es sind nach ttäglich noch 369 000 Fünf- und I 600 000 Zwei markstücke geprägt worden. * Wichtig für alle Wehrpflichtigen ist die bis her geheim gehaltene, aber soeben zur öffentlichen Kenntnis gelangende kaiserliche Verordnung über die Beförderung der im Mobilmachungsfall Einberufenen. Nach dieser neuen Anlage zur Militärtranspottordnung sollen alle Eisenbahnen verpflichtet sein, während des mobilen Verhältnisses die Einberufenen der bewaffneten Macht (Heer und Manne) und des Landsturmes ohne Fahrkatte zu kostenfreier Benutzung der Bahn nach dem Gestel- lungSott zuzulassen. Die Bahnverwaltungen sollen für diese Leistungen durch Gewährung von Pausch summen entschädigt werden. * Die deutsche Zuckerindustrie .horcht hoch auf, daß man in England zur Deckung der Kriegs kosten u. a. einen Zuckerzoll einführen will. Eng land verbraucht jährlich für 385 Millionen Mark Zucker und Deuschland ist dafür Hauptlieferant. Der Zoll sollte zehn Mark pro Doppelzentner betragen, doch wollen wir erst abwarten, ob es so weit kommt. Ruhland * In Petersburg ist eine wohlthuende Ruhe nach dem Sturm eingetteten, die entweder eine Vorbereitung zu etwa» Außeraewichnlichem »«deutet oder ein« ruhig« Besonnenheit Platz ge macht hat. Di, Regierung scheint sich nicht al»
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