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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.06.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190306030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030603
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-06
- Tag1903-06-03
- Monat1903-06
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.06.1903
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich ZeMsls-Anzeiger für Kshn-ors, KöMtz, Zernsdorf, Küsdors, Sl. ßzidie», Keinrichsorl, Marienau ». Mlsm, Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. —", - — »3. Jahrgang. - - > - —— — Nr. 125. —"««-»ich- Mittwoch, dm 3. Juni "^"7"'.^" 1903 MeseS Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Bierteljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 25 Pfa., durch die Post bezogen 1 Mk, 50 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt ü, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltenc Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet, — Annahme der Inserate täglich bis spätesten- vormittag 10 Uhr. Auktion. Morgen Donnerstag, -en 4. Juni 1SV3 vormittags S Uhr, Verden in der hiesigen Schiefermühle 1 Balle, S Stück Riader, S Kalben, L fettes Schwein und 45 Sack Korn, ä 160 Pfd. gegen sofortige Barzahlung versteigert. Lichtenstein, am 2. Juni 1903. Der Ratsvollzieher. Rötznisch. Bekanntmachung. Am 1. d. M. war der 2. Termin der diesjährigen Stadtanlagen fällig. Wir erinnern hiermit alle Restanten an die Bezahlung der fällig gewesenen Steuern mit dem Bemerken, daß nach Ablauf dreier Wochen, von heute ab gerechnet, gegen alle Säumigen unnachsichtlich das Beitreibungsoerfahren eröffnet werden wird. Auch wird darauf hingewiesen, daß eine weitere schriftliche Mahnung nicht erfolgt, sondern daß nach H 40 unseres Anlagenregulatives nach Ablauf der dreiwöchigen Frist sofort mit Zwangsvollstreckung bez. Lohnpfändung ver fahren werden wird. Callnberg, am 27. Mai 1903. Der Stadtgemein-erat. Prahtel, Bürgermeister. A K« WB» kl bmBmMsiGWm. Es ist selbstverständlich, daß der Kreis der gesetz geberischen Arbeiten, mit welchem sich der am 16. Juni d. I. zu wählende neue deutsche Reichstag zunächst zu beschäftigen haben wird, noch garnicht feststehen kann, da sich die verbündeten Regierungen hierüber doch erst des näheren schlüssig machen müssen. Immerhin sind aber bereits verschiedene Aufgaben bekannt, mit deren Losung sich das künftige Rcichsparlamcnt entweder be stimmt oder doch sehr wahrscheinlich zu befassen haben wird, und unter ihnen ragt an erster Stelle die Be- schlußfassung über die neuen Handelsverträge hervor. Nachdem von dem bisherigen Reichstage mit dem neuen Zolltarif die Grundlage für die neu abzuschließendeu Handelsverträge des Deutschen Reiches geschaffen worden ist, wird sein Nachfolger über die Bertragsentwürfe selbst zu entscheiden haben. Bekanntlich kann der Reichstag am Inhalt der Handelsverträge, welche dre deutschen Unterhändler mit den wichtigeren Auslandsstaatcn ab- schlicßen, nichts ummodeln, es steht ihm nur das Recht zu, dieselben anzunehmcn oder zu verwerfen. Hierdurch wird indessen nichts an der bedeutungsvollen und ver antwortlichen Entscheidung geändert, welche des Reichs tages von 1903 auf dem Gebiete der deutschen Wirt schaftspolitik harrt, und man kann nur aufrichtig hoffen und wünschen, daß sich die von jetzt ab binnen kaum noch zwei Wochen zu kürende parlamentarische Ver tretung der deutschen Nation dieser ihrer besonderen Verantwortlichkeit voll bewußt sein möge. Denn von dem Reichstagsvotum über die einzelnen Handesverträge hängt es ab, ob die Neuregelung der wi'tschaftspolitischen Beziehungen Deutschlands zu den betreffenden Ltaaten in befriedigender Weise erfolgen oder ob ein Bruch des bisherigen vertragsmäßigen Verhältnisses mit einem Zollkriege als natürliche Folge platzgrcifen wird. Neben den Entwürfen der neuen Handelsver träge ist mit Sicherheit die schon längst angekündigte anderweitige Militärvorlage unter den ersten für den künftigen Reichstag bestimmten gesetzgeberischen Aufgaben zu erwarten. Ueber ihren Inhalt laufen indessen noch einigermaßen widersprechende Angaben um, so daß sich alle Kritik dieser Vorlage einstweilen von selbst verbietet. Der Umstand, daß der gegen wärtige preußische Kriegsminister von Goßler die angekündigte Militärvorlage vor dem neuen Reichs tage nicht mehr vertreten, sondern dies einer jüngeren und rüstigeren Kraft, als welche allgemein sein jetziger Stellvertreter, Generalleutnant v. Einem, gilt, überlassen wird, gestattet allerdings den Schluß, daß die genannte Vorlage durchaus nicht unterge ordneten Ranges sein wird, sondern eine gewisse Bedeutung besitzt. Ob dagegen auch wieder eine abermalige Flottenvorlage das Parlament beschäftigen wird, wie man hie und da mutmaßt, das erscheint denn doch recht zweifelhaft, denn der gegenwärtige Flottenbauplan ist ja vom vorigen Reichstage auf längere Jahre hinaus festgelegt worden, und da müßten schon ganz besondere Umstände eintreten, welche die Regierung nötigen könnten, dem Reichs tage bereits wieder mit einem Flottengesetz zu kommen. In sozialpolitischer Hinsicht ist vielleicht einer verbesserten Auflage der Krankenkassengesetznovelle entgegenzusehen, denn die im bisherigen Reichstage zu Stande gekommene Novelle zum Krankenkassen gesetz weist noch immer manche offenbare Lücken nvf, die ihrer nachträglichen Ausfüllung harren. Die Fragen der Arbeitslosenversicherung und der Witwen- und Waisenversorgung sind allerdings entschieden wichtigere Probleme, indessen bietet deren Lösung dem praktischen Sozialpolitiker zur Zeit noch solche Schwierigkeiten dar, daß für's erste an ein Erfassen des Reichsparlements mit derartigen Auf gaben noch nicht zu denken ist. Auf dem Gebiete der Steuer, und Finanzpolitik ist auf die endliche Vorlegung der schon längst dem Bundesrate zuge gangenen Novelle zum Börsengesctz zu rechnen, die zeitgemäße Reform unserer Vörsengesetzgebung ist eine so dringende Notwendigkeit, daß sie nicht länger aufschiebbar erscheint. Eine selbstverständliche Aus- gäbe des neuen Reichstages wird endlich die Be ratung und Feststellung des Reichshaushaltetats für 1904 sein, bei welcher Gelegenheit man vielleicht auch bestimmteren Aufklärungen der Neichsregierung darüber entgegensetzen kann, aus welchen Grundlinien sich die neue ebenfalls schon so lange schwebende Reform der Reichsfinanzen eigentlich bewegen soll. In welcher Weise alle diese mutmaßlichen haupt sächlichsten gesetzgeberischen Ausgaben oer nächsten Neichstagssession ihre Lösung finden werden, dies wird natürlich wesentlich mit von der politischen Zusammensetzung des am 16. Juni neuzuwählenden Reichsparlaments abhängen, so daß man schon des halb der bevorstehenden Wahlentscheidung mitJnteresse entgegenblicken darf. Politische Rundschau Deutsches Rei ist. * Die unerhörte Leichtfertig- keitder englischenMilitärverwal- tung, welche, wie bereits mitgeteilt wurde, der Typhusinsektion verdächtige Pferde- und Flanett- decken in großen Massen verkauft hat, wird nun von Kapstadt aus bestätigt. Nach einem Telegramm des Londoner „Daily Telegr." hat der Bürgermeister von Kapstadt amtlich erklärt, es sei durch die städti schen Sanitälsbeamten festgestellt worden, daß 120000 mutmaßlich mit Typhusbazillen infizierte Flanell decken an eine Kapstädter Firma verkauft und an deren Vertreter nach Hamburg gesandt worden seien. — Hierzu wird dem „L.-A." vom Berliner Kaiser lichen Gesundheitsamte mitgeteilt, daß der Behörde amtlich von diesem Vorgänge noch nichts bekannt ist. Dagegen haben die obersten Gesundheitsbehörden des Reiches und Preußins auf diese Angelegenheit ihr Augenmerk gerichtet. Ueber die unternommenen Schritte und noch in die Wege zu leitenden Maß nahmen müsse im Interesse der Untersuchung Still schweigen bewahrt werden. * EineDelegiertenversammlung des G e s a m t v e r b an des der evangelischen Arbeitervereine Deutschlands, welcher 76 000 Mitglieder umfaßt, wird vom 3. bis 5. Juni in Berlin tragen. Es werden Vertreter vom Reichsamte des Innern, des Reichsmacineamts und des Reichsver sicherungsamts an den Verhandlungen teilnehmen. * Wie ein sächsisches Blatt, das „Radeburger Tageblatt", erfahren haben will, sind an vermögende Personen Aufrufe zur Zahlung von Beiträgen ge- langt, deren Ergebnis zur Herausgabe einer Korre spondenz zwecks Abänderung des jetzigen Reichstags wahlgesetzes dienen soll. Es haben bereits schon Zeichnungen größerer Beträge stattgefunden. Rußland. * Die 200jährige Jubelfeier der Grün dung Petersburgs ist fast ohne Störung verlaufen, wofür schon das zahlreich aufgebotene Militär sorgte. Im feierlichen Zuge wurde das Boot Peters des Großen aus dem Peter-Häuschen zum Peter-Denkmal gebracht. Das Zarenpaar wohnte dem Festakt bei dem Denkmal bei. Bulgarien * Es bestätigt sich, daß ein Anschlag gegen das Leben des Fürsten Ferdinand v o n B u l- garien aufgedeckt und im letzten Augenblick ver eitelt worden sei. Amerika. * Schlimme Hungersnot herrscht in dem vielgepriesenen Goldlande Alaska. Im Laufe des letzten Winters ist von den dorr lebenden Indianern und Es kimos der vierte Teil durch Hunger zu Grunde gegangen. Durch den starken Zustrom der Goldsucher nach Alaska ist der Bestand an Wild und Renntieren so gelichtet worden, daß die Eingeborenen kein Fleisch mehr zu essen haben. Auf den schwierigen Wegen über den weißen Paß und andere Kordillerenpässe sind viele Tausende von Zugtieren zu Grunde gegangen, ohne daß dafür Ersatz kam. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat deshalb den Brigadier-General Funston nach Alaska entsandt, um durch eine allgemeine Versorgung der Ein geborenen diese vor dem völligen Aussterben zu bewahren. Eins Stadt und Land Lichtenstein, 2 Juni * — Die Witterung war während des Pfingstfestes eine wahrhaft ausgesuchte. Wenngleich am I. und auch am 2. Feiertag ein kurzer, erfrischender Gewitterregen herabfiel, so beeinträchtigte derselbe doch keinesfalls die allgemeine Pfingststimmung. Tausende von Einheimischen und Fremden waren während der Festtage hmausgeeilt in die herrliche Natur, welch letztere ja gerade in hiesiger Gegend jo viel Anziehendes bietet, um sich durch das wunderbare Bild derselben zu erfreuen. Auch die Garten- Etablissements von hier und nächster Umgebung er freuten sich eines zahlreichen Zuspruchs. Heute, „am 3. Feiertag", findet „Jahrmarkt" m St. Egidien statt, der voraussichtlich wie alljährlich ein zahlreiches Publikum anlocken wird. * — Das Linus Uhlig'sche Opern Ensemble zeigte auch bei seinem gestrigen Auftreten im Goldnen Helm wiederum, daß es auf der Höhe der Zeit steht. Sämtliche Darbietungen waren vorzüglich und ernteten den wohlverdienten Beifall der zahl reichen Hörerschaft. Die gegenwärtige Zusammen setzung des Ensemble ist eine äußerst gewählte, und haben wir hoffentlich bald wieder Gelegenheit, das selbe in unsern Mauern begrüßen zu dürfen. * — Konzert der Stndtkapelle Heute abend von V28 Uhr ab findet in dem plächtigen Garten des Hotels zum „Goldnen Helm" großes Konzert und an- schließend Ball von der gesamten Stadt-Kapelle statt. Bei ungünstiger Witterung wird das Konzert im großen Saale abgehalten. Wir verfehlen nicht, den Besuch dieses Konzertes ganz besonders zu empfehlen. * — Lebensmüde. Im Stadtwalde versuchte am Sonnabend abend ein hiesiger Einwohner, sich daS Leben zu nehmen. Dreimal machte er den Versuch, wurde aber jedesmal von Vorübergehenden abgeschnitten. Nach dem letzten Versuche wurde er von der Polizei seiner Familie wieder zugeführt.
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