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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190308073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030807
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-07
- Monat1903-08
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1903
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WMMckM WN Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich WWs-KnzeM sm Kohn-ors, KöMtz, Kanr-orf, Küs-mf, St. Midim, Keimichrorl, UmMN n. Wsm, Amtsblatt für den Stadtrat nr Sichteaftem. - - " — »3. Jahrgang. Nr. 181. Freitag, den 7. August 1903. Wiese« Blatt erscheint täglich <oußer Eonn- und FesttagK, adendr itir Len folger,ben Log. vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 2d Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. SO Ps. — Einzeln« Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Katserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserat» werden die fünsgespaltcni KorpoLzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichrn keil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgespaltene Zelle 1d Pfennige. — Heute Freitag, den 7. August, von früh 8 Uhr ab Fleischverkauf (frisches Rindfleisch), L Pfd. 40 Pfg. Ueber das Vermögen des Tapezierers und Möbelhändlers Franz Hermann Hopfer in Lichtenstein wird heule am 5. August 1903, nachm 6 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Herr Rechtsanwalt Stirl hier. Anmeldung der Forderungen (unter Angabe des Betrags und des Grundes sowie eines beanspruchten Vorrechts) bei dem unterzeichneten Amtsgerichte bis zum 30 September 1003. Termin zur Wahl eines etw. anderen Verwalters und eines Gläubiger- ausschusfes, ferner nach ß 132 d. Konk. O. der 5 September 1903, vormittags 10 Uhr Prüfungstermin der 26 Oktober 1003, vormittag« 10 Uhr Offener Arrest (Konk.-O. Z 118), Anzeigefrist bis zum 30 September 1003 Königliches Amtsgericht zu Lichtenstein Bekanntmachung. Freitag, den 7. August a. c., abends 8 Uhr findet zur Vorfeier des Ge burtstags Sr. Maj. König Georgs im Gräfeschen Gasthofe ein Festkommers statt. An alle Einwohner Hohndorfs ergeht die höfl. Bitte, durch rege Teil nahme an dieser Feier ihre unentwegte patriotische Gesinnung zu betätigen. Hohndorf, am 5. August 1903. Der Ausschuß für patriotische Feste Schaufuß, Vors. Freibank. Politische Rundschau Deutsches Reich. * Die Beziehungen zwischen Kaiser Wilhelm und König Eduard scheinen unter der Kälte der amtlichen deutsch-englischen Beziehungen gelitten zu haben. Die offiziöse Süddeutsche Reichskorr, knüpft jetzt an das bekannte Dementi der Nordd Allg. Ztg. an, welche es als erfunden bezeichnete, daß derKaiser wegen eines imHerbst abzustattendenBesuches an König Eduard geschrieben habe, und fügt hinzu, daß bei Kaiser Wilhelm eine Absicht, nach England zu reisen, überhaupt nicht bestanden hat, noch auch besteht. Die hier und da in der Oeffentlichkeit an diese irr tümliche Voraussetzung geknüpften Kommentare waren ? und bleiben auch fernerhin völlig gegenstandslos. Ebenso ist für eine Begegnung der beiden Herrscher auf deutschem Boden bisher > weder durch unmittelbaren Briefwechsel, noch auf H diplomatischem Wege irgend etwas vereinbart worden, D und eine deutsche Initiative, von der gleichfalls in Londoner Meldungen die Rede war, g i e b t es in dieser Angelegenheit nicht. * Aufsehen erregende Mitteilun gen macht ein Fachblatt der Handlungsgehilfen in Berlin über die Zustände in dem Warenhause für Deutsche Beamte. Es heißt darin: Während die Direktoren und die oberen Beamten Gehälter von 9000 bis 16000 Mk. beziehen, werden die 70 kaufmännischen Angestellten teilweise mit Hungerlöhnen abgefunden. Dazu werden ihnen noch Strafgelder in erheblicher Höhe abgezogen, sie müssen sich verpflichten, in Krankheitsfällen nur für vier Wochen Gehalt zu beanspruchen, während das Gesetz für sechs Wochen den Fortbezug des Gehalts vorsieht. Aeltere Leute sind mit 75 bis 90 Mk. monatlich angestellt, nur nach langer Zeit gelingt es den Beamten, über das Anfangsgehalt hinauszukommen. An Sonntagen muß selbst während des Gottesdienstes gearbeitet (?) werden. Beschwerden bei der Polizei sind bisher vergeblich gewesen, ebenso haben die Anzeigen bei dem Polizeirevier wegen der gesetzwidrigen Verfügung der Strafgelder beim Worenhause für Deutsche Beamte bisher keine Berücksichtigung gefunden. (??) Schließlich wird über die Behandlung der Angestellten in dem Warenhause bittere Klage laut. Das Waren haus zählt zirka 39000 kaufberechtigt eingeschriebene Mitglieder, dazu gehören neben dem Reichskanzler Grafen Bülow die Staatsminister v. Pod - bielski, Graf Posadowsky, Rhein baben, Möller und — die sozialdemokra tischen Reichstagsabgeordneten Ledebour- Berlin und Wolfgang Heine-Berlin. Vor sitzender des Verwaltungsrats ist der Geh. Re gierungsrat Mießner, der Korrespondenz- Sekretär des Kaisers. Da die Vorstellungen der kaufmännischen Angestellten bei der Direktion nicht berücksichtigt werden, so erscheint ein Ausstand unausbleiblich. Das erwähnte Fachblatt muß für seine Angaben die Verantwortung übernehmen. Eine Klarstellung darf wohl mit Bestimmtheit erwartet werden. * Krupps Tod hat die Wählerlisten von Essen geradezu umgewälzt. Er zahlte mit 4 anderen reichen Leuten zusammen ein Drittel der Essener Steuern, und diese 5 allein bildeten deshalb die erste Wählerklasse. Von jetzt an zählt die erste Klasse 500 Wähler. In der 2. Abteilung wählten früher 552, demnächst nicht weniger als 6000, und die 3. Abteilung, in welcher 18 204 Wähler gezählt wurden, sinkt nunmehr auf 12 000 herab. Die Folge wird natürlich sein, daß für die Wahlen ganz andere Elemente und Personen in den Vordergrund kommen werden als bisher. * Die posensche Ansiedelungs kommission verteidigt sich gegen die Angriffe, die man deshalb gegen sie richtet, weil sie deutschen Großgrundbesitz angekauft hat. Grade diese deutschen Großgrundbesitze seien ein außerordentlich lästiger Hemmschuh für eine erfolgreiche Germanisation. Diese im fürstlichen Besitz oder im Eigentum von außerhalb wohnenden Magnaten befindlichen Herr schaften werden von Verwaltungen geleitet, die für deutschnationale Pflichten und höhere volkswirtschaft liche Aufgaben weder Verständnis noch Neigung besitzen. Die Masse der Gutsinsassen ist polnisch, nur einzelne Beamte sind deutsch. Die ganze Dienst sprache ist polnisch. Bei Vergebung von Aufträgen werden die deutschen Gewerbetreibenden nicht berück- sichtiat. Ebensowenig wird für den deutschen Schul unterricht gesorgt. Die natürliche Folge ist, daß auf diesen Latifundien in deutschem Besitz nur polnische Stimmen abgegeben werden. * Durch das Hochwasser der Weichsel sind nach den Mitteilungen des Oberpräsidenten Delbrück, der am Montag in Berlin verweilte, in der Provinz Westpreußen nennenswerte Schäden an Teichen und an Gebäuden nicht herbeigesührt wor den. Ebenso sind keine Verluste an Vieh entstanden. Dagegen sind einzelne an der Weichsel gelegene Niederungsgebiete in ihrer Ernte schwer geschädigt worden. Ter Oberpräsident erbat für die erste Hilfe leistung 50 000 Mark. Diese Summe wurde ihm vorbehältlich der nachträglichen Zustimmung des Landtags zur Verfügung gestellt. * Kein Ministerwechsel? Die „Deutsche Tagesztg." will wissen, daß die Meldung, Herr v. Metzsch sei amtsmüde, jeder Begründung entbehre. Der Minister erfreut sich nach wie vor des besonderen Vertrauens des Königs. Wie sein Verhältnis zu denStändekammern sich gestalten werde, wird die bevorstehende Tagung des Landtages zeigen. Daß dieses Verhältnis, das früher ausgezeichnet genannt werden tonnte, durch die Vorgänge beim Rücktritt des früheren Finanz- winisters eine leise Trübung erfahren hat, kann nicht geleugnet werden. Italien. * R o m. Die Blätter heben hervor, daß im Gegensatz zu sämtlichen Kirchen und katholischen Instituten Roms nur die französische Nationalkirche San Luigi und die französischen Institute nicht illuminierten. Der Grund ist unbekannt, vermutlich aber der, daß der Kandidat Frankreichs, Rampolla, durchgefallen. * R o m. Bei Bekanntwerden des Resultates des Konklaves wurde Kardinal Sarto unwohl. Als man ihn durch Essenzen zum Bewußtsein zurückge rufen hatte, sagte er mit schwacher Stimme: „Ihr legt mir ein schweres Kreuz aus." Rußland * Rußland beginnt mit Sozialpolitik. Es wird ein Gesetz über die Haftpflicht der Fabrik besitzer bei Unfällen ihrer Arbeiter vorbereitet. Amerika. * Die Lage der Textilindu st rie ist in den Vereinigten Staaten eine sehr ungünstige. Wie aus Boston berichtet wird, werden in den nördlichen Bezirken voraussichtlich im Monat August 2 Millionen Boum- wollspindeln stillstehen. 10 000 von 30 000 Arbeitern in Fall River, dem Mittelpunkt der Textil-Jndustrie, sind beschäftigungslos. Man hält indes diesen Niedergang für einen bald vorübergehenden und hofft, daß sich die Lage in der zweiten Hälfte des September bessern werde. Südafrika * Ein wenig kluger, wenn auch dem Gesetze nach gerechtfertigter Akt ist von der Verwaltung des Bezirkes Vrodeford in Südafrika begangen worden. Cristian de Wet, der berühmte General, hatte es unterlassen, seinen Waffenschein zur rechten Zeit zu erneuern und weigerte sich auch, als er vom Polizeihauptmann daran erinnert wurde, die vorgeschriebene Formalität zu erfüllen. Darauf hin wurde ihm sein Gewehr abgenommen und der tapfere General zum erstenmale in seinem Leben von den Engländern entwaffnet. Etus Stadt und Laud Lichtenstein, 6. August. *— Auszeichnung. Herrn Steuereinnehmer Görner hier wurde gestern von der Obersteuerbehörde Zwickau für langjährige treue Amtsdienste im Auf trage Sr. Maj. des Königs das Albrechtskreuz über reicht. Herr Görner ist, wie wir hören, bereits seit 27 Jahren im Steuerwesen tätig. Möge es dem Ausgezeichneten vergönnt sein, sich noch recht lange dieser Auszeichnung zu erfreuen I *— Das Geld liegt auf der Straße, so heißt es in einem alten Sprichworts und man sollte meinen, daß dem wirklich so wäre. Wirft man einen Blick in die Großstadtzeitungen, so findet man täglich eine Menge von Darlehnangeboten in denselben. Wendet man sich nun an den das Geld wie sauer Bier anbietendev Inserenten, so erhält man ein liebenswürdiges Schreiben, in dem man der größten Bereitwilligkeit versichert und uin Angabe der Ver hältnisse oder des Zwecks, zu dem das erwünschte Darlehn gewünscht, ersucht wird ; aber zum Schluß bittet der hilfsbereite Geldverleiher dann auch noch
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