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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190308019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030801
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-01
- Monat1903-08
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.08.1903
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Wochen- md Nachnchtsblatt 1903. eltmeeres und des Welthandels, von dem hundert. Die Telegrammadresse: Tageblatt. Lebensmittel einmütigen Protest erhoben haben. H Dp Liberale Asquille trat in der Massenversammlung ; .. aW Hauptredner auf und griff Chamberlains Politik geführten Briefwechsel zwischen Naumann und dem Abgeordneten Schrader, welcher den Anschluß der Nationalsozialen willkommen heißt. Das „Berl. T." ist dec Ansicht, der national-soziale Parteitag, der am 29. und 30. August in Göttingen tagen wird, werde die Verschmelzung zweifellos gutheißen. Das scheint aber nicht so unbedingt sicher zu sein, denn die badischen Nationalsozialen wollen nur dann zu- stimmen, wenn für die neue freisinnig nationalsoziale Partei ein neuer, den nationalsozialen Ideen Rech nung tragender Name, z B. sozialliberale Partei, gewählt wird. Es ist aber noch sehr fraglich, ob die freisinnige Vereinigung der paar Tausend National sozialen wegen auf ihre bisherige Bezeichnung ver zichten wird. * Die Pensionsvcrsicberung derPri - vatange st eilten in Deutschland rückt ihrer Verwirklichung näher. Bekanntlich hatte Graf v. Po- sadowsky dem bei ihm vorstellig gewordenen Ausschuß erklärt, daß die Regierung der Forderung an sich sym pathisch gegcnübersteyc, jedoch zunächst der Begriff Privat- angestellter definiert und eine Umfrage über den Um fang der Versicherung vorgenommcn werden müsse. Dieser Tage hat nun in Eisenach eine Sitzung des Unterausschusses zur Erreichung des Reichsversicherungs zwanges für Invaliden-, Alters-, Witwen- und Waisen pension der Privatangesiellten stattgefunden, in der der Begriff Privataugestelltcr definiert und der von der Reichsregierung gewünschte, Ende September an die deutschen Privatangesiellten zu versendende Fragebogen fcstgcstcllt wurde. Rach der gewählten Definition würden unter die gewünschte Versichernng fallen: Handlungsge- hilren, Fabrikbeamte, Werkmeister, Techniker, Privat lehrer, Redakteure, landwirtschaftliche Beamte usw. Auch die nicht pensionsberechtigten Angestellten im Staats- und Kvmmunaldienst sollen in den Zwang einbezogen werden. * An den letzten schlesischenHochwasser- schaden sind, wie der Breslauer Oberpräsident mitteilt, im wesentlichen beteiligt im Regierungsbe zirk Oppeln die Kreise Neisse, Neustadt, Leobschütz, Ratibor, Cosel, Oppeln (Land und Stadt), Pleß, Groß-Strehlitz, Grottkau, Rosenberg, im Regierungs bezirk Breslau die Kreise Breslau (Land und Stadt), Brieg, Glatz, Habelschwerdt, Ohlau, Steinau, Trebnitz, Wohlau, Guhrau, Neumarkt, Namslau, Neurode, im Regierungsbezirk Liegnitz die Kreise Glogau, Freystadt, Grünberg. Dazu kommen noch die vom Maihochwasser betroffenen Kreise. — Der Einfluß der Hochwasserkatastrophen auf die Kaufkraft der land wirtschaftlichen Bevölkerung Schlesiens und Posens macht übrigen sich bei den landwirtschaftlichen Ma schinenfabriken bereits empfindlich bemerkbar. Die sonst um diese Jahreszeit perfekt werdenden Abschlüsse auf Maschinen verschiedenster Art bleiben fast voll ständig aus, und diejenigen Maschinenfabriken, die mit Schlesien und Posen arbeiten, taxieren den Ab satzausfall, der ihnen in ihren schlesischen Zweignieder lassungen erwächst, auf 15 bis 25 Prozent. * 250 Burenfamilien sind nach Chile ausgewandert. Die Regierung gibt ihnen dort Land an der patagonischen Grenze. Die neue Vurenkolonie wird Transvaal heißen. Auch in Deutschostafrika am Nyassasee ist eine große Burenniederlassung gegründet worden. Die Buren wollen sich dort hauptsächlich mit dem Anbau von Baumwolle und Tabak sowie Zucht und Veredelung der Basuto-Ponis beschäftigen. * Nach einem Telegramm des „Lok.-Anz." aus Mailand wurde gestern die bedeutende Baumwollfadrik von Cotonificio Ligure in Serravalle Scrivia durch Großfeuer zerstört. Der Schaden wird auf mehrere Millionen geschätzt. Uber 1000 Arbeiter sind brotlos. Oesterreich. * Bösen Skandal hat es wieder einmal im ungarischen Abgeordnetenhaus« gegeben. GrafKhuen, der Ministerpräsident, beabsichtigte in die Verhand lung über das Unglück bei Bilek einzutreten, er wurde jedoch von der Obstruktion in geradezu pöbel» after Weise niedergeschrien. Ein schriftlicher Antrag, ^as Haus möge in die betreffende Verhandlung ein- eten, wurde in Stücke gerissen. Indessen hatte je <lus Etadt und Land. Lichtenstein, 31. Juli *— Handlungsgehülfentag in Chemnitz. Kreisvereine Sachsens und Thüringens im Verbände Deutscher Handlungsgehülsen in Leipzig, halten am Sonntag, den 6. September, in Chemnitz im großen Saale des „Kaufmännischen Vereinshauses" einen Säch sisch Thüring'schen Verbandstag ab. Es sollen Vor träge über die den Handlungsgehülsenstand z. Zt. am meisten beschäftigenden Fragen wie ..Kaufmannsgerichte", Handelsinspektoren, Handlungsgehülfcnkammern, staatl. Pensionsversicherung der Privatbeamten etc. von be rufenen Rednern gehalten werden. Neben diesen ernsten Verhandlungen und geschäftlichen Sitzungen wird aber auch der gastgebende Kreisverein Chemnitz für genügende Unterhaltung Sorge tragen, so sei für den Vorabend am 5 September ein Konzert mit Theateraufführung etc. un „KaufmännischenKreishaus" (Theatersaal) geplant. *— D e nach dem Durchschnitte der höchste« Tagespreise des Hauptmarktortes Glauchau im Monat Juni d. I. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von Gemeinden rejp. Quartier wirten innerhalb der Amtshauptmannfchast Glauchau im Monat Juli d. I. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschsourage beträgt für 50 Icx Hafer 7 Mk. 77 Pf-, für 50 IlA Heu 3 Mk. 68 Pf., für 50 lrx Stroh 2 Mk. 42 Pf- *— Aus dem ganzen Bezirk der Amtshaupt mannschaft werden Kleediebstähle gemeldet. Zu meist werden die Diebstähle von Kaninchenbesitzern ausgesührt, die das Futter für diese Tiere nicht gern aus eigenen Mitteln beschaffen wollen. Zur Warnung sei darauf aufmerksam gemacht, daß Felddiebstähle bis zum Werte von 50 Pf. nach dem ie MsstMsMiWi in Arin 8»ü»s M ie Wsihrui in MminlmWll ElitzMM. In England spitzt sich die handelspolitische age zu einem großen Entscheidungskampfe zu, essen Ausgang die ganze Welt interessiert. Es andelt sich um- die in diesem Falle weltbedeutende frage, ob England, die stolze Beherrscherin des doch der Präsident die zweite Ausfertigung des irr zwei Exemplaren eingereichten Antrages erhalten; der Antrag ist somit eingereicht. Die Tribüne um den Präsidententisch füllte sich mit Abgeordneten beider Parteien, die in leidenschaftlichen Wortwechsel ge rieten. Unter großer Aufregung wurde die Sitzung unterbrochen und eine geschlossene Sitzung angesetzt. * Wien. Wie verlautet, wurden wegen der Todes fälle bei Bilek der kommandierende Brigadegeneral und der Kommandant des 12. Infanterie-Regiments in daS Kaiserliche Hoflager nach Ischl berufen. Italien * Der neue Papst. Wie der Römische Korrespondent des „Berl. Tagebl." aus Kardinals kreisen gehört zu haben behauptet, spitzt sich der Wahlkampf immer mehr zu, und zwar sollen sich tatsächlich die Aussichten Rampollas oder doch der Rampolla-Partei zusehends heben, für Vannutelli arbeiten Gibbons und Kopp mit aller Energie. Die Verwaltung des Vatikans hat Sorge getragen, das Konklave für die Maximaldauer eines Monats unter halten zu können, aller Wahrscheinlichkeit nach wird aber das Konklave nur wenige Tage dauern. Rom. Auf Befehl des Kardinals Oreglia wurden gestern alle Telephonleitungen zwischen dem Vatikan und der Stadt zerstört, um jede Verbindung während des Konklaves unmöglich zu machen. Bulgarien * In Bulgarien ist eine Bewegung im Gange, welche die Absetzung desFürstenFerdi- nand erstrebt. Großbritannien * Eine Massenversammlung Londoner Bürger er hob Protest gegen die Zollpolitik Chamberlains, da diese eine übermäßige Verteuerung der Nahrungsmittel zur Folge haben würde. (Siehe Leitartikel.) Türkei *Sechs wegen politischerVergehen Verbannte, unter ihnen der bekannte Kurden führer Moussa Bei, sind kürzlich aus Medina ent flohen. Die Nachricht hat im Jildizpalast in Kon stantinopel viel Beunruhigung heroorgerufen. General Osmann, der Gouverneur von Medina, unter dessen Aufsicht die Verbannten gestellt waren, wurde sofort entlassen. Zur Verfolgung der Entflohenen wurden strenge Maßregeln angeordnet. Hase« Blatt rrsldeivt täglich sicher «vt > - i.i.d »Studs ;ui drv tag. crlilpttuUcher Bezugspreis l Lik. LS Psa., durch die Post bezogen l Mk. SV Ps. - Einzeln« Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen nutzer der Expedition in Lichtenstein, Markt S, alle ttmserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inse rote werden die fiinfgespaltene KorpuSzeile oder deren Roum mit 10 Pfennigen berechnet, — Annahme der Inserate täglich bis spätesten- vormittag 10 Uhr. Jin „Amtlichen Teil" wird die Miispaltix- c oder deren Raum n'! 30 Pfenn-.gcn berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die Sgespaltene Zeile 15 Pfennige. — ährigen Freihandel sich abwenden und Schutzzölle m Stile der übrigen Handelsstaaten einfllhren ird. Der kühne und in der Wahl seiner Mittel krupellose Minister Chamberlain hat den Ehrgeiz, er alten englischen Freihandelspolitik das Lebens- Licht auszublasen und hauptsächlich zur Sicherung fdes englischen Marktes in den großen Kolonial- 'ländern Schutzzölle einzusühren. Diese Poli tik ist auch ferner dahin aufzufassen, daß Chamberlain damit einen Schlag gegen Deutschlands mächtig aufstrebende Industrie führen will, und er wird in dieser Politik durch die Angst und Sorgen unterstützt, die tatsächlich seit ungefähr sechs Jahren ,in den Kreisen der englischen Industriellen in Bezug jauf die deutsche Konkurrenz vorhanden sind. Wer je Kundgebungen der englischen Presse einigermaßen dieser Hinsicht verfolgt hat, wird schon lauge er- nnt haben, daß die öffentliche Meinung in Eng- nd sehr stark von Neid und Haß in Bezug Mrf Deutschland beeinflußt wird, und daß der ver- Mlagene Minister Chamberlain diese Strömung für yne handelspolitischen Pläne zu benutzten versteht. giebt im englischen Volke aber auch eine mächtige comung gegen Chamberlains Schutzzollpolitik und ise Bewegung kommt in Massenmeetings englischer irger sehr scharf zum Ausdruck. So hat am letzten ptwoch abend eine Massenversammlung Londoner irger stattgefunden, welche gegen die Schutzzölle ——— t r q a «r g. ——— Sonnabend, den 1. August H HAtig an. Chamberlain's Vorschläge bedeuteten eine ) Mrieuerung des Lebensunterhaltes des englischen Mhlkes um 8 Millionen Pfund Sterling jährlich, Mißerdem wolle Chamberlain die meisten Rohmate- f chlren die doch die englische Industrie so notwendig . gHrauche, verteuern. Auch liege gar kein Grund utd Beweis vor, daß die englischen Kolonien nach Mnsuhrung allgemeiner Schutzzölle bereit sein würden, - dssür oem englischen Mutterlands große Vorteile zu gewähren und mit Vorliebe rein englische Waren zu kaufen, denn Kanada, Indien, Australien u. s. w. verkehrten mit dem Weltmärkte und deckten eben ihre Waren bedürf« isse eben so gut und so billig als mög- ^üch ohne erst immer danach zu fragen, ob diese M Waren englischen Ursprungs seien. Es wurde schließ- MUch in der Massenversammlung Londoner Bürger Me Resolution angenommen, in welcher erklärt wurde, Chamberlain's Vorschläge eine ernste Gefahr für z Leb Handel des Königreiches und für die Wohlfahrt s des Volksmassen bedeuteten, weil sie einen folgen- - Wveren Wechsel in der Handelspolitik enthielten und Lebensmittel und Rohmaterialien verteuerten. Die Massenversammlung beschloß ferner, Chamberlain's ELkschläge weiter energisch zu bekämpfen. zugleich für KoWors, Mitz, Zernsdorf, KLsdors, Kl. Mim, Keinrichsorl, Mim« u. Wfm- Arutsblatt für den Stadtrat zn Kchtenstein. Nr. 176 F-rnsprech.Anschlutz: Politische Mnndschan Deutsche» Strick». H "Die n a t i o n a l s o z i a l e Partei 1 ist im Begriff, als selbständige Partei von der Bild- Mche zu verschwinden. Ihr eigener Führer, der stMere Pfarrer Naumann, der nach dem für die NMonalfozialen wenig rühmlichen Ausfall der ReichLtagswahlen ehrlich genug war, den Bankerott keiner Partei anzusagrn, plant eine Verschmelzung -er Nationalsozialen mit den Freisinnigen von der Dichtung Barth und Gen. Die nationalsoziale enschrift „Die Hilfe" veröffentlicht den hierüber
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