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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190112078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19011207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19011207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-07
- Monat1901-12
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.12.1901
- Autor
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MM-LHLMTUM Wochen- md Nachrichtsblatt zugleich HelWs-AnzeiM fir Kohnkrs, KöMH, Zernsdorf, Zilsdorf, Sl. ßzidien, Keimichsort, Mrimm n. Wseik. Amtsblatt für den Madtrat z« Kichlenstein. » Sl. Jahrgang. Nr. 285. Sonnabend, den 7. Dezember 1S01. Politische Tages-R«ndscha«. Deutsches Reich. * Kaiser Wilhelm hat Mittwoch vor mittag seine Jagdreise nach Schlesien angetreten, zunächst nach Moschen. Die Kaiserin machte am Mittwoch neue Weihnachtseinkäufe in Berlin. * Für Kiautschau werden im nächsten Jahre 12 Millionen Zuschuß gefordert. Nur 360000 Mark bringt die Kolonie selbst auf. * Eine Konferenz der Buren-Diplomaten in Brüssel hat erklärt, daß gegenwärtig keine Aus sicht auf Wiederherstellung des Friedens sei. * Die militärischen Tragödien, die sich in letzter Zeit in Ostpreußen abgespielt haben, der Fall Krosigk und das JnsterburgerDuell, sind durch die Meldung, daß der vielgenannte General v. Alten demnächst seinen Abschied ein reichen werde, neuerdings in Erinnerung gebracht worden. Zu dem Zweikampf, dem der Leutnant Blaskowitz zum Opfer siel, hat inzwischen auch die Vertretung der evangelischen Geistlichen der Pro vinz Stellung genommen und folgende Resolution gefaßt: „Der ostpreußische Pfarrerverein, zu Königs berg tagend unter dem frischen Eindruck der jüngsten unglücklichen Duellaffaire in Insterburg, lehnt es ab, über das Maß der Schuld der dabei Beteilig ten, die er als Opfer eines Standesvorurteils und eines äußerlichen falschen Ehrbegriffs ansieht, sein Urteil zu fällen, erhebt aber, von seinem christ lichen Gewissen gedrungen, um so lauteren und entschiederen Protest wider den Anspruch eines Standes, gegenüber dem Gebot Gottes und den menschlichen Gesetzen eine Ausnahmestellung ein nehmen zu dürfen. Wir erwarten von der christ lichen Obrigkeit, daß sie ihrem Beruf, ein Wächter göttlicher und menschlicher Ordnung und des gleichen Rechts für alle zu sein, entsprechend Mittel und Wege finden wird, um dem beleidigten Nechts- bewußtsein und Gewissen des Volkes in wirksamer Weise gerecht zu werden. An alle christlichen und alle ernstgesinnten und gebildeten Kreise unseres Volkes richten wir den herzlichen und dringenden Appell, mit uns in den Kampf einzu treten gegen das undeutsche, mit Vernunft und Gewissen, wie mit dem göttlichen Sittengesetz in schroffstem Wider spruch stehende Duellunwesen." Frankreich * Ein Wort, wie es seit 1870 in der fran zösischen Kammer nicht gehört worden ist, sprach der Abg. Massabuau aus. Er empfahl, da Frankreich nur die Wahl habe zwischen England und Deutschland, sich für ein Bündnis mit Deutsch land. Diese Erklärung, die er mit den Worten schloß: „Ich fürchte mich nicht, den Namen Deutsch land auszusprechen", ries anhaltende Bewegung hervor. Rustland * In Warschau griffen Studenten das deutsche Ko n sulatsgebäu d. e an, um gegen das Wreschener Urteil zu demonstrieren. Afrika. * Eine neue Gefahr erwächst den Eng ländern in Südafrika in der schwarzen Be völkerung. Unter den Schwarzen nimmt die Un ruhe zu; namentlich die Haltung der Bafutos ist besorgniserregend. Lord Kitchener, so sagt „Daily Expreß", sei vollständig vorbereitet, etwaige Auf stände niederzufchlagen. Aus Stadt und Land. Lichteustei«, 6. Dezember. * — Wir leben jetzt in derjenigen Periode, in welcher das Fleisch einer gut gebratenen Gans am besten schmeckt. Es sei deshalb nachstehend ein Rezept mitgeteilt, eine Gans lebendig zu braten zwar nicht zur Nachachtung, sondern um zu zeigen, zu welchen Grausamkeiten man sich in früheren Zeiten verleiten ließ, um einen verwöhnten Ge- Borteilhafte MmW-Attte vmb sie ein feur nicht zu nah, auff daß sie nicht ersticke, sondern, daß sie allgemach brate. Stelle zü ihr ein geschirr voll wasser, darunter Honig vnd Salz vermischt, damit sie offt mög trinken. Demnach ein apfel schneide sie klein, koche sie inn einer bratpfann, treiffe offt damit die ganß, damit sie eh werde gebraten, rucke das feur näher zu ihr, aber doch eil nicht zu vast, vnd so sie an hebt zu kochen, lauffet sie inwendig im feur vmbher, vnd begehrt zu fliehen, welches so sie es (von wegen schmack zu befriedigen. Es ist in einem im Jahre 1581 erschienenen „Kunstbuch des wohlerfahrenen Alexii Pedemontani von mancherlei nützlichen und bewerten Secreten und Künsten jetzt newlich auß Welscher vnd Lateinischer sprach in Teutsch gebracht durch Doctor Hanß Jacob Wecker Stadtartzet in Colmar" enthalten und lautet: Ein gebraten lebendige Ganß. Nim ein lebendig ganz rupff sie, außgenommen am Halß und kopff, mache rings ; des feurs) nicht kann zu wegen bringen, trincket sie l ohn vnderlaß, sich zu erlaben vnd zu erkülen: vnd j so es heiß worden, bratet oder kochet sie auch in-» ! wendig. Du solst aber ihr on vnderlaß dz Haupt und Hertz mit einem feuchten schwam erkülen. Vnd so sie anhebt vmbfallen vnd zu zablen, nim sie hinweg von dem feurt, lege sie in ein blatt, vnd gibe sie den gesten zu essen, so ist sie gebraten, > vnd lebet noch, vnd schreiet, so man von ihr schneidet, welches vast lustig zu sehen. (Da sträuben sich allerdings die Haare.) Es kommen jetzt täglich 150 Eisenbahn wagen böhmische Kohle weniger nach Sachsen, als im Vorjahre um diese Zeit. * — Geschäftsleute, laßt Eure Forderungen nicht verjähren! Dieser Ruf muß jetzt wieder am Jahresschluß erschallen. * — Zu besetzen: Eine ständige Lehrerstelle in Mülsen St. Jakob. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Gehalt 1400 Mk., steigend vom er füllten 23. Lebensjahre an in dreijährigen Zwischen räumen um je 100 M. bis zum Höchstgehalte von 2400 Mk. mit dem erfüllten 53. Lebensjahre. Außerdem werden 150 beziehentlich 180 M. Woh nungsgeld gewährt. Gesuche mit sämtlichen Zeug nissen, einschließlich eines Militärdienstausweises sind bis zum 17. Dezember bei dem Königlichen Bezirksschulinspektor Schulrat Lötzsch in Glauchau einzureichen. * — Glauchau. Am 30. v. M. wurde unter deni Vorsitz des Herrn Amthauptmaiius Ebineier und in Anwesenheit der Vezirksausschußmitglieder Herren Stadtrat Lorenz-Glauchau, Hofrat Dr. Lamprecht-Altwaldenburg, Färbereibesitzer Borne- manu-Meerane, Gemeindevorstand Leithold-Tettau, Bergdirektor Hey-Gersdorf, Bürgermeister a. D. Fröhlich-Lichtenstein von vormittags 11 Uhr ab in der Bezirksanstalt zu Lichtenstein die 8. diesjährige Bezirksausschutzsitzung abgehalten. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende, Herr Amtshauptmann Ebineier, in ehrenden Worten des dahingeschiedenen Mitgliedes des Bezirksausschusses, Gemeindevorstandcs Opper mann in Oberlungwitz. Die Anwesenden erhoben sich zu Ehren des Verblichenen von ihren Plätzen. Uebergehend zur Tagesordnung machte sich zunächst der Bezirksausschuß mit Rücksicht darauf, daß die Bezirksanstalt Lichtenstein überfüllt ist und trotz dem noch immer nicht wenige Aufnahmegesuche auf Zeit abgelehnt werden müssen, nach eingehender Beratung, an welcher auch der König!. Bezirksarzt, Herr Medizinalrat vr. meä. Hankel aus Glauchau teilnahm, in seiner Mehrheit dahin schlüssig, daß der Bezirksversammlung ein Anbau vorgeschlagen werden soll. Sodann fanden u. a. bedingungsweise Genehmigung: die Anlagenregulative für Mülsen St. Micheln und Kuhschnappel, ferner das Schank erlaubnisgesuch Weiß's in Mülsen St. Jakob für einen neu zu erbauenden Gasthof, die Gesuche Rudolph's in Bernsdorf um Erlaubnis zum Krippensetzen, Engel's in Hohnddrf um Erlaubnis zum Ausschank von Kaffee, Selterswasser und nicht alkoholhaltiger Limonade. Dagegen beschloß der Bezirksausschuß, den von der Gemeinde Hohndorf aufgestellten II. Nachtrag zu dem dortigen Orts- statute die Genehmigung zu versagen, und faßte auch zu dem Schankerlaubnisgesuch Leistner's in Hohndorf für einen Neubau abfällige Ent schließung. — Schluß der Sitzung nachmittags gegen 2 Uhr. Der König hat gestattet, daß sich die Privata, Frau Friederike Mörder, geb. Ortmeyer in Dresden und der Gärtnereibesitzer O. Mörder, zu Leubnitz-Reuostra, Moerner statt Mörder, nennen dürfen. Dresden. Aufsehen erregt die Konkurser öffnung über das Vermögen des Hotel- und Theaterbesitzers Duttler in Strehlen. Duttlers Etablissement gehörte viele Jahre lang zu den be suchtesten Vergnügungslokalen von Dresden und Farbige und schwarze wollne Kleiderstoffe, Meter 7.» Pfg., Homespune Kleiderstoffe, Meter 1 Mark, Gemusterte Halbtuche, Meter 7» Pfg., 2 Meter für 7tt Pfg-, Feine weiße Dameuhemden, ä Stück 1 Mark, Barchentnachtjacken, ü Stück 1 Mark, Elegante, gefütterte Damenhandschuhe, L Mark 1,SO, Seidne HM»- und tzerreulücher in allen Preislagen, in allen Farben, ff. weiße und bunte Kopffhawls, von 61» Pfg. an, Boas in allen Sorten, von 70 Pfg. an, unerreicht billiges, wollenes beste Qualität Halblama zu Röcken, Meter 80 Pfg., ,7/4 breiter, ganz schwerer, reinwollener Nockboy, Elle 7.» Pfg., Hemdenbarchente, Elle 2« Pfg., lange Weife, Zollpfund 1,80, 2 Zahlen 3S Pfg. rc. rc. am Markt Lichtenstein am Markt.
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