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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191908179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19190817
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19190817
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-17
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.08.1919
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legen heil der Auslieferung an einen Gerichtshof der Entente nicht zuständig sei, doch werde es gegen eine Auslieferung des Kronprinzen Borstellungen erheben und protestieren. — (Aus der Suche nach den Ursachen znm Welt kriege.) Frankreich wird nunmehr, wie Homme lib- re" schreibt, die Veröffentlichung der Akten über di: serbisch-österreichische Frage vom Juli 1914 borbecei- len und damit die Schuldfrage am Weltkriege vor den Böllern seststellcn. Auch die der deutschen Bot schaft in den Julitagen 1914 Angegangenen chiffrierten Telegramme der ehemaligen kaiserlichen Regierung, die inzwischen entziffert wurden, sollen in der Ver öffentlichung enthalten sein. Tie Anklage-Erhebung gegen die deutschen Politiker und Mlit »Personen könne nicht eher vorbereitet werden. ' — (Aufhebung von Gesandtschaften in München.) Tie Gesandtschaften Württembergs, Sachsens und Ba dens in München werden, soweit das Personal nicht schon zurückgetrete'n ist, demnächst aufgehoben. Ter preußische Gesandte von Trentler in München hat bereits vor mehreren Monaten München verlassen. Die Geschäfte führt Legationsrat Dr. von Zech, der schon eine Reihe vvn Jahren der Gesandtschaft an- gehört. Aus Nah und Fer«. -»-«darf. (Konzert-Abend). Herr Musik- lehr« W. Kaufmann aus Lugau, der uns schon öfter durch seine künstlerischen Leistungen erfreut hat, veranstaltet heute (Sonnabend) im Saale des „Deutschen Haus" unter Mitwirkung des Männer- -esangvereins „Humor" und dessen Damenchor aus Lugau, einen Konzert-Abend, worauf wir auch hierdurch nochmals aufmerksam machen. Programm und Verkaufsstellen sind in der gestrigen Nummer diefeskBlaites veröffentlicht. Hai «He». (Geprellt) Bei einem Geschäftsmanns erschien dieser Tage ein Reisender, der eine Kiste markenfreien Zucker auf dem Bahnhof zur sofortigen Abholung bereit hatte. Das Geschäft wurde ab- geschloffen. Der Reisende erhielt sein Geld- Der Geschäftsmann holte eigenhändig die Kiste Zucker vom Bahnhof. Beim Nachhausekommen mußte er die Wahrnehmung machen, daß er einem Schwindler tnsdaS„Garn" gelaufen war. Die Kiste enthielt Sand. Treue«. (Die Belohnung für Ergreifung de* Mörders Hübner) ist seitens der Staatsanwaltschaft Plauen aus 1000 Mark erhöht worden Hübner soll neuerdings in der Umgegend von Plauen gesehen worden fein. Seine Kleidung scheint er, wie aus einer Bekanntmachung der Staatsanwalt- schäft in Plauen hetoorgeht, gewechselt zu haben. War-ea. (Blutiger Zusammenstoß.) Zwischen dem am Montag hier eingerückten Militär und Kommunisten hat am Donnerstag abend ein blu tiger Zusammenstoß stattgesunden" bei dem es auf Seiten des Militärs einen Toten und auf Seiten der Zivilisten mehrere Verwundete gab. Die 2. leichte Munitionskolonne hielt im Schweizer Garten einen internen Einzugsball ab, zu dem nur Reichs- «ehrangehörige mit ihren Damen eingeladen waren. Schon vor Beginn hatte sich vor dem Schweizer Garten eine große Schar jugendlicher kommunisti scher Elemente zusammengerottet, die den Einlaß erzwingen wollten. Al» die» von den ausgestellten Posten verwehrt wurde, belästigten sie die Posten und die eingehenden Damen. Schließlich arteten die Beschimpfungen in tätliche Angriffe aus, wobei dem Unteroffizier Rothe von der 4. Batterie mit einem Beil der Schädel gespalten wurde, so daß das Gehirn bloßlag. Auch Schüsse wurden auf beiden Seiten gewechselt und mehrere Zivilisten verwundet. Die Vorgänge sind der Erfolg einer am Borabend hier abgehattenen öffentlichen Ver sammlung, in der zu scharfem Vorgehen gegen das neue Militär gehetzt worden war. Zwickau. (Der Spielteufel), diese Errungenschaft der Revolution, hat auch in unserer Stadt seinen Einzug gehalten. In der Zwickauer Zeitung klagt die Frau eine« Mifbetroffenen in einem Ginge- sandt: Ich bin eine einfache, politisch nicht er- fahrens Frau und Mutter. Ich möchte aber doch gern wissen, wie sich die Polizei dazu stellt, daß der Spielteufel, der mit der Revolution samt an deren bösen Geistern unser Volk verführt und von Berlin aus immer weiter ins Land gewandert ist, nun auch unsere Stadt Zwickau heimsuchen darf. — (Fünf strafunmündige Schulknaben (!) haben in mehreren Geschäften Lebensmittel, Seife, Messer und verschiedenes mehr gestohlen und verkauft. FranzearbaL. (Warme Heilquellen entdeckt.) Deutsch-Böhmische Blätter schreiben: Die mit Be- ginn des Jahres 1919 unternommenen Bohrver suche nach neuen Quellen haben zu überraschenden Ergebnissen geführt Er wurden bisher nicht we niger als vier ^neue sorudelactige Quellen erbohrt, die zum großen Teil stark Kohlensäure-, zum Teil aber auch glaubersalzhaltig sind und bis 6 Meter hochsprudeln. DaS Wasser dieser neuen Quellen, das sowohl zu Trink- als auch zu Bade zwecken Verwendung finden wird, erreicht eine Temperatur von etwa 17 Grad, welche Temperatur sich steigert, je tiefer die Bohrungen reichen. Mit der Erbohrung dieser neuen Quellen, dle auf die Ergiebigkeit der anderen Heilwässer ohne Einfluß sind, nähert sich Franzensbad einem Wendepunkte in der Geschichte seiner Heilkraft. Die bisher üblich sogenannte „Nachkur" nach Franzensbad wird zum Teil unterbleiben können, da die Heil mittel dec Stadt nunmehr um wichtige und un schätzbare Faktoren bereichert werden. s Sparkasse Hahndorf, z 8 WUMM te! lihUtk z ß rmkins z W Postscheck-Konto Leipzig 21488 ß I «-», r » Uh», z „ L--ii.be.dt 8—- Uhr. z Vermischtes- s Der Ba« des -wette» Simplontunnel«, der bereits 19!4 vorübergehend eingestellt war, ist nun nach einem Bericht der Schweizerischen Bau- zeitung auf bessere Zeiten verschoben worden. Als der 19,825 Meter lange Tunnel, dessen Mittelachse 17 Meter von der des ersten Stmplontunnels ent fernt liegt, Ende 1913 in Dau genommen wurde, rechnete man mit einer Bauzeit von vier bis sechs Jahren. Die Kosten waren auf 40 Millionen Franken veranschlagt Im Juni 1918 war die Mauerung auf der Nordseile vollendet, auf der Südseite wurde jedoch wegen Mangels an Arbeitern der weitere Ausbruch dann ganz eingestellt und das noch vorhandene Personal am 31. Dezember 1918 entlassen. Es sind noch 1863 Meter des Tunnels auszubauen. s Riefendiebstahl im Quedlinburger Ge fangenenlager. Bor kurzem wurde die auf der Hauptwache des Quedlinburger Gefangenenlagers verschlossen gehaltene Geldkasse der Zahlmeisterei des Lagers gestohlen, ihres Inhaltes (20000 Mark deutsches Bargeld und 60000 Mark Kriegsanleihe sowie sonstige Wertpapiere und ca. 400 090 Mark russische Rubelwerte, zusammen also etwa 480 000 Mark) beraubt und die leere Kaffe in ein Rüben feld geworfen, wo sie aufgefunden worden ist. Unter dem Verdacht der Mittäterschaft wurde ein degradierter früherer Wachtmeister verhaftet, im übrigen ist aber der Diebstahl noch nicht aufge klärt. Die Diebe werden unter den Wachmann schaften vermutet. s Ei» Hoch der Kriegskakaogesellschaft. Unter diesem Titel lesen wir in den „Danziger Neuesten Nachrichten": Die bekannte holländische Kakaofirma van Houten bot ihren deutschen Ver tretern Kakao zu 5,60 Mark das Pfund in un begrenzten Mengen an. Die Firma erklärte sich damit einverstanden, daß die Bezahlung nach sechs Monaten durch die Reichsbank erfolgen sollte, wo das Geld hinterlegt werden sollt-. Nunmehr trat die Hamburger Kriegs Kakaogesellschaft dazwischen und verbot die Einfuhr des holländischen Kakaos ohne jede Begründung. Wenn der Kakao nach Deutschland gekommen wäre, hätte er hier für 7 Mark das Pfund verkauft werden können, wäh rend heute ein Mehrfaches dafür gezahlt werden muß. s Berettelter Geldschmuggel. In Lörrach wurden drei Personen verhaftet, die versuchten, über 1 Million in Kriegsanleihe über die Grenze zu schmuggeln. Das Geld stammt von einem großen Kriegsanleihediebstahl in Berlin. -f- Raubmord. Am Dienstag abend wurde die 61 Jahre alte Witwe Krumrich in ihrer Wohnung in Erfurt ermordet und beraubt. Als Täter kommen zwei Männer in Frage, die abends Inder Nähe des Hauses gesehen wurden. Es siel ihnen ein größerer Geldbetrag, zum Teil in 100-Mark-, zum Teil in 50-Mack«Scheinen unk in 5-Mack- Silbermünzen, sowie ein 20-Mark-Stück mit dem Kaiser-Friedrich-Bildnis in die Hände. Der Erste Staatsanwalt von Erfurt hat eine Belohnung von 2000 Mark auf die Ermittelung der Täter aus gesetzt. » Vst hat» ä« 5o«aerN«gr * Kriminal-Roman von Erich Ebenstein 27. Nachdruck verboten. „Ueber meinen Mann. Ich habe erst in Budapest zufällig erfahren, das; ec plötzlich verschwunden sein soll. Gestern aber erwähnte mein gegenwärtiger Lirek tor zu meinem namenlosen Schrecken etwas von einem Verbrechen, das mein Mann um meinetwillen be gangen haben soll, und daß er von der Staatsan waltschaft gesucht werde. Ich'war so enüetzt. daß ich ihn gar nicht ausreden lieg, sondern halbtot in meinen Wzgen stieg und nach Hause fuhr Heute früh sandte ich meine Dienerin zu ihm, nm mich zu erkundigen, wer die Untersuchung rührte, denn es schien mir richtig, nur an kompetenter Stelle Auf klärung zu erbitten." „Sie haben erst gestern erfahren^ daßIhr Mann ein Möroer ist und sich lauf der Flucht befindet?" sagte er endlich ungläubig. „Tas ist doch gar n'cht möz- ltch! Tie Zeitungen brachten es doch alles sehr aus führlich, und es wurde sogar benutzt, um . . . „Äch lese nie Zeitungen!" unterbrach sie »hu stolz. „Wie — eine Künstlerin . . .'? „Eben darum!'""Ich hasse dieses Geschwätz von Meinungen und Kritiken. Es beirrt mich in meinen Produickrsnen. Ter eine will es so, der aadre so. Ich aber gebe nur mich selbst. Meine Serie. Mein innerstes Meten. Es würde mich nur beruhigen, wenn tch zasMa daran dächte, wie dieser oder jener Kri tiker mich nach seinem Geist auffaßt- Darum darf Mir kein Zeitungsblott in die Nähe " „Aber Ihre Kolleginnen müssen Ihnen Lvch ge sagt haben , „Kollegen?" unterbrach sie ihn zum zweitenmal diesmal mit wegwerfender Verächtlichkeit- Glauben Sie wirtlich, daß ich mit diesen . . . Artisten der müssen, was dort ja schon der Proben wegen un vermeidlich war. Im Varietee bin ich ganz unab hängig, so befremdend das Uneingeweihten vj l'.eicht auch erscheinen mag. Ich fahre hin, um meine Num mer zu bringen, und verlasse das Hans sofort, trenn diese vorüber ist. Fragen Sie doch all die Leut-, welche im Apollo oder jetzt im Olympjon mit mir zugleich engagiert sind, ob mich einer von ihnen persönlich kennt, ob ich je mit einem gesprochen habe!" „Dann sind sie allerdings eine seltene Ausnahme, gnädige Frau! Unter diesen besonderen K-rholt- nissen, die Sie um sich schaffen, wird es schließlich begreiflich, daß Sie sich in Unkenntnis stier die Vorgänge der letzten Zeit befinden, die man sogar zu Reklamezwecken ausbeutete." „Ich sorge einfach für . . . reine Luit am mich! Das bin ich Mir selbst, aber auch meinem Mannne schuldig. Aber nun, bitte, sagen Sie mir endlich, was eigentlich geschehen ist?" „Herr Dorwesten hat in der Nacht vom 5.9 zum 30. Mai den Artisten Fred Chambers in seine Villa draußen bei Baden gelockt und ermordet Man sand den Leichnam erst kürzlich zufällig Huf. Er war im Garten vergraben. Erst jetzt verstand mit, das; Torwesten geheimnisvolles Verschwinden — Flucht vor der strafenden Gerechtigkeit war." Frau Torwesten schien nur den ersten Tel dw Worte gehört zu haben. Bei dem Namen Fred Chambers war sie zusammengezuckt, und als sie seinen Tod erfuhr, bedeckte plötzlich Leichenblässe ihr Gesicht. Sie starrte den Untersuchungsrichter mit vor Ent setzen förmlich aus den Höhlen tretenden Augen an. „Chambers . . . tot?" kam es wie ein -lechzen Uber ihre Lippen. WasMut beobachtete sie scharf. Nein. Das war keine Komödie. Dieser Schrecken, der sie stimm machte, war zweifellos echt- Sie hatte wirklich von dem Morde bisher nichts gewußt. kehre oder auch nur spreche? Ich bitt vom Theater »u ay» Wrlch 1wif vtt- GW ck» Mkmt.» Achatt ckeg^vm^Mcht mit solchen Leuten verkehren „Sie kennen diesen Chambers natürlich, gnädige Frau?" . . . „Ja . . er reiste mit meinen Brüdern." „Trafen Sie hier in Mien mit ihm zusammen?" „Nein." „Aber Sie wußten, daß er zugleich Mit Ihnen im ülLollo auftrat?" „Cr stand Ihnen früher nahe? M'MU ich nicht irre, war er die Urfache, daß Herr T onu^sten sich . seinerzeit in England von Ihnen trenuG?" Brecher hotte Fran Torwesten wie a-ch>savw. s nd geantwortet Ieut >uhr sie sich mit nein lpitzenbe- fetzten Batisttaichentuch über die Stirn und a-me:e tiei auf „Nein So verhält sich dw Loche nicht. Nichtig ist nur, daß Georg ans Chambers. der allerdings mit seinen zudringlichen Huldigungen belästigte, eifer süchtig war. Ich konnte mit Chambers, der der beste Freund' meiner Brüder war, nicht gänzlich brechen, weil er sich sonst vvn ihnen getrennt hätte, j w wurch ihre ganze Existenz in Frage gestellt woe- j oen wäre. Aber ich habe nie einen Aug'nblick ver- j gesscn, was ich mir und meinem Gatten schuldig - nor. Tritzdem quälte mich Georg mit Eifecjtichl. ; Dies und sein ewiges Drängen, England zn ver lassen, um mit ihm in Testerreich zu iebe.".. veran laßten mich endlich, ihm eine Trennung borzusthlagen Ich — ihm! Beachten Sie dies wohl, Herr Dok tor! Er ging darauf ein, verfaulte sein Hauo in England und ging nach Lesterreich. Jb Zog mich mit meiner Schwester, die seitdem gestorbm ist, in die Einnsamkeit eines kleinen Provinzstädtche.'s zu rück. Georg hatte mir zu meinem Unterhalt vor läufig eine größere Summe zurückgelassen uno ich hoffte, daß er auch später für meinen Unterhalt sorgen würde" — (Fortsetzung folgt.) d«rauitvortW Wilhelm Lester in LWenMo,
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