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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.10.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191910173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19191017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19191017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1919
- Monat1919-10
- Tag1919-10-17
- Monat1919-10
- Jahr1919
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.10.1919
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i ß Früher Wochen- «sch Nachrichtsblatt Amisblatt W das . Amtsgericht ML den Siadtrat zu Lichtenstein Nr. 241. 19?S. Zettmrg 1« «»t»«e.cch,«bezirk. — 69. Jahrgang. — Freitag, der L7. Oktober . KLchMWU L«W, ME NWU LMWtM^RMLAmiÄE. Ms« ZIMis, SIHM N.ML SElM, Am M«WU WWM M MW Dieses Blatt erscheint täglich, außer Sonn- ». Festtags, nachm. für Sen folgenden Tag. — Vierteljahr!. z,so Mk., durch die Post bezogen 4,so Mk. — Einzelne Nummer w psg. — Bestellungen nehmen außer der Geschäftsstelle, Wilhelm Ebert-Straße 5b, alle Poststationen, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die fünfgespaltene Grundzeile mit 25, für auswärtige Fernspr.-Anschluß Nr. 7. Besteller mit zo psg. berechnet. — Reklamezeile so psg. — Im amtl. Teile kostet die zweispaltige Zeile 75 psg., für Auswärtige -o Pfg. Tel.-Adr. Tageblatt. Me »Mk MliM. - * Aus Innsbruck wird gemeldet: Tie Soziowcmv- traten hoben Kundgebungen zugunsten Teutschlands vcranstattet. Sie rufen zu einem Anschluß an Tcutfchlond auf. Stadtrat Abram teilt mit, der Nationalversammlung einen Dringlichkeitsantcag auf Anschluß an Teutschland einzureicheu. * Wie die „Times" melden, ist die ofsizGlke Be- kannlgaie des Fricdenszustandes bis zur Erleo-.zuug der Baitioimangelcgenheit seitens Teutschlands zu- -rückgesteilt worden. * W>e aus Paris gemeldet wird, ist üoec Brest der sei schärfte Belagerungszustand und Vas Stand- recht re sängt worden- Irr der Stadt Herr ch. ro le Anarchie. Tie Streikenden ziehen zu Tausenden durch che Straßen- Bis jetzt wurden fünf Tote uns CO Bern, undete gemeldet. Tie öffentlichen Geoäu- de wurden besetzt- * Ja einer Konferenz der Preisprüfungsstelleu wurde beschlossen, nur noch solche Waren aus dem besetzten <s,e!üet einzuführen, deren Anlaut v r dem 11. Oke. der abgeschlossen worden ist. Nach dem 2ä. Oktober werden nicht vor dem .11. Oktober ab- geschl.s ena Sendungen ^beschlagnahmt. * Tie revolutionäre Gärung in der Slowakei n. Südungorn hat sich derart verschärft, daß sich die Prager Legierung veranlaßt sieht, revolutionäre Führer zu 'veraasten und d e Milit rdiklatuc zu pro klamieren * In ner gestrigen Sitzung der Nationalversamm lung mard,- der Gesetzentwurf, be reifend d<-n deutsche polnischen 'Vertrag über die Entlassung sestgeholte- ner Perion-n und die Gewährung von Strafsrrihe.t, in allen drei Lesungen ohne weitere Aussprache er ledigt und angenommen. Es folgte Fortsetzung der LauShauslnrotung, Haushalt des Reichspräsidenten Auch dieser wurde erleb gt. Hierauf weitere Aus sprache über die Postverwaltung. * Ter d utsch polnische Ver.rag vom 1. d. M. w ro in den nächsten Tagen ratifiziert werden. * Tie nordischen Staaten werden jedenfalls der Ailfsoro ,ung der Entente zur Beteiligung an der Blockade regen Sowjet Rußland imchkcmmen. * Wickelm von Tiemens, Borsitzender des Auf- sichtsratc- der Si mens- und Halsrc.Aktiengesellschaft und der Tiemens Schuckertwerke, ist gestern ab:nd in der Schweiz gestorben- * Ter üewärtS gerichtete Schiffsverkehr durch den Nordostseelaual ruht seit der Ententeblock^de über die Oststo fast vollständig. * Er " berlin b. f ndet sich augenb ick ich in e-ucm Völligen Streikwirrwarr, und erst im Lanie des bu- tigen T ge> w rd sich ein klarer Ueberblick über d e Lage gewinurn la sen. Au- Einladuna des Arbe ls- min ster.unrs Anden heute vormittag Verhandlungen statt, za -'.'nen beide Parteien erscheinen anrom. * Im ersten Unterausschuß des Untersuchungsaus schusses der Nationalversamnilung wird am näch sten A ni.-ao Kautskp über d e be zuz ehendcu Ak ten nno ober die zu verirehmenden Personen sich verbreiten WUMM I» Mt». Großes Aussehen macht die von dem denwtra- 1-schen Itoewdneten Jansen der Ocnenrlichkeit nu- terbreitet' Zuteilung über den Umiang der Schic- bertäligA t der Eisenbahnbeamten auf Grund der Einf'.chN- bmo des von der Eiseubahndirektion El- berield Zugesetzten Untersuchungsausschusses. Tu - nach hi -ick: der Eisenbahndirektion ElberGld ein vellstauoig s Lvstem im Verschieben von ganzen Wag-nloovugen unter falscher Teklaration hcraus- gemlde, wobei es sich um Beträge von Milliarden handelt. , . . s . Tie durch den Krieg und dessen Ao'gen einge- tretene Temoralisation uirseres ganzen Volkes hat bis jetzt eie früher von uns tyit Entrüstung ge- kcnnzEchneten ,,russischen Zustände" weit über troffen und io in der Hauptsache mit zu dem un geheuren Tiefstand unseres ganzen Wirt.ch.Stsleicns beigetragen. Tiefe Temoralisation hat auch vor unserem Beamtentum, auf das wir früher mit 'be rechtigtem Stolze blicken konnten, nicht ßaltgemacht, ja, sie «st inzwischen soweit eingerissen, daß ' das Volk sich lei uns über nichts mehr wunderte und diese Tarsoche käst als etwas Natürliches hu-nibm Ta komm: nunmehr aus dein Westen eine Kunde, die so ungeheuerlich ist, den kolos aPn Tiefstand, auf dem wir uns befinden, so olitzarng grell beleuchtet, daß cs unmöglich erscheint, den Gedanken an eue Dickllchk il dieser Kunde auch nur zu errvßaen. ^Tas Erfreuliche — wenn dieser Ausdruck hierbei übec- hautt angewendet werden kann — ist nur öas c ne. daß die Aus Körung und Augtechung der Beule von der Beamtenschaft selbst kommt, die somit den Be weis liefert, daß es ihr heiligstes Bestreben ist. sich selbst von allen schlimmen Auswüchsen wieder zu befreien und ihren Schild wieder zu reuigen. Ta die Schiebungen im Westen und in den be setzten Gebieten einen immer g.ößerpn Um'ang an- nabmcn, stand außer Frage, daß dies nur unter Tuldung oder Mitwirkung der Beamten, vor al lem der Eiscnbahnbeamten. geschehen konnte- D es festzustelien und seinen Stand evtl, von instanteren Elementen zu reinigen, war der Zweck des oon den BmMten- i nd Arbeitergewer'schasten des Eisenba.m- direttionsberirks Elberseld mit -Zustimmung dieser Tireltwn eingesetzten Untersuchungsausschusses, des sen Arbeiten nunmehr zu einem vorläufigen Ab schluß gelaugten, und dessen vorläufiges Ergebnis den Wunsch zeitigen muß, daß- seine Angab'n keine Tatsachen werden möchten. Bei den Reisen der Ausschußm tglieder 'iel ihnen die schwere Belastung der Packwagen und Abte'le vor alleM der nach dem Osten fahrenden T-Züge Mit allerhand Kisten, .nästen und Tacken auf, die auf Grund der Bestimmungen der E. B. O. nickst als Hanogcväck gelten - und demzufolge auch nicht >n oicier Weise hätten Beförderung finden durien. In ibnen befanden sich Waren von Tchieberu, d-' nur unter Umgebung der sonst vorgcschricbenen Ausgo- bebestimmuugen in die Züge gelangt 'ein tonnen Durch diese Tchicberware Mutzte oer Eisenbahnverwal- tung infolge der hinterzogenen Frachten u. bei den überaus großen Mcngeir derart ger Kolli- e^o sehr großer Schaden entstehen- Nach der Beh-'upt mg de-s Ausschnc'e-o mar dies nur möglich durch Best'chung von Packwagenbcdiensteten, Gepäckträgern und Ar- l heitern. Im Turchschn'tt so!le»r pro Paket bioeine r 100 Mark oufgwendet worden sein. In viel schlim- i mercin Btaße ist ll dies jedoch noch im Wagenladung»;- i verkehr v-rgelommen sei,:. Hier war es — :coch i den Angaben des 'Ausschüsse- — an der Tcaesord» j nang, daß Wageic unter Bezetz en von Tchmst'r und Bestechungsoeldern unu. verickiobeir ivnroen. Tie Beobachtungen lieben aus ein weitverzweigtes syste matisches u nd wohldurchdachws Arbeiten der Be» t-ciiiüteu schließen- Ter Wert der verschobenen Wa ren gebt liier in Milliarden. To sollen z. B- aus dem Bahnhöfe Tüsseldori Reisbolz bei einer durch, schnitt,.chen täglichen Verbuchung von -'st Wagen ladungen nur fünf Wagen in den Büchern genährt sein, die übrigen 20 Wagen sind nicht auszunnden Obendrein sind Mindestens stO Prozent der tat östlich geführten Wagen mit Tcckadrcsjen oder sinoicb en Namen eingetragen. Tie Wagen dürften gegen Be zahlung v m Tcbmiergeldern durchgeschoben worden sein Ter Wert die'er Wagen soll sich monatlich auf minvestens 00 Millionen Mark stellen. Aehnlich sollen die Verhältnisse auf andern Bahnhöfen der Bezirke Elberfeld und Köln liegen, wobei angegeben sind die Wagen, die im durchgehenden Verkehr ver schoben werden uno über die dem Ausschuß eine .genaue Erm Belang nicht möglich war. .Nack den Aussagen des Personals muß jedoch das gesamte Objekt allein in Tüfse.dvrs-Reisholz den Betrag einer vollen Milliarde übersteigen- Taß dies nur möglich sein kaum unter Aufwendung bcdentenvcr Schmiergelder, ist natürlich. ' Tiste stehen da.-.n auch im Verhältnis zu oem Worte der Objekte. Turch die Kriminalpolizei ist festgestcllt worden, eaß für einen einzigen Wagen non Köln nach Hamburg im Werte von etwa 140 000 Mart al lein über 120 000 Mark Schiebergelder bezahlt wur den. In der gegen eine Oberzngleitung geführten Untersuchung behauptet der Ausschuß festgestellt zu haben, daß zur Mithilfe am Schieberhandwerk an beteiligte Lokomotivführer 4000 bis .'Ölst Mock, ja sogar an Eiscnbahnassistenten 20 lXw »Mart .ns Bc- loyaung beweist worden sind. Hierbei seien spg.r: einzelne Lokomotivfahrten in großer Zahl unter nommen worden und dies alles in einer Zeil d's stärlsten Kohlen- und Maschinenmangels. TieseS Treiben jst umso schärfer zu verurteilen- weil die so in das Land hineingebrachten Waren naü gemeingefährlichen Schiebern und damit dem Ket ten- und Schleichhandel in die Hände gespielt wor^ den sind und diese ausgcwendeten Gelder naturgemäß in Form hoher Lebensmitlelpreise wieder von dem ausaesooeneu Volke aufgebracht werden' müssen. WW- cher Wucher zum Schaden der Bevölkerung hier ge trieben worden ist, beweist, daß in einem Falle nur 9l>GW Mark an einem Wagen Kofree verdient wer-- dm si-d. 'Auch das ständige Tefizit der Eiwubahn- verwaltung dürste hier zu einem großen Teil seinc ÄUftläruna finden. Tas EisenbahuMinisterium ist entschlossen, restlose Aufklärung in die Angelegenheit zu bringen. Insoi - gedeffen ist bereit»? eine gemischte Kommission h-r verschiedenen Ministerien abgcreist, um an Ort uns St.lle eine genaue Untersuchung Vorzunehmev. .vw? hilft keine Vogel Strauß,Politik, die Eiterbeule »m Volk-starrer muß vollständig ausgeschnitten nn.) ausgebeist werden, das gesamte Schieberrum Iß tatlräslig zu bckämp'en und auch die Beomten nag Arbeiterschaft setbst hat das lebhafteste Interesse, itzr-n Stand von derartigen unlauteren Elementen ohne Ansehen der Person zu reinigen. Tie Recke- rung ist sich einig in der tatkränigen Betamvinng dieses KrebKmadens, der Ausschuß ie bst aber hat sich bei der Richtigkeit seiner Angiben ein großes Verdienst um das ganze Vo,k erworben. (Lin vcrcitclteÄ Lchicbcrgeschäft In V.m obigen Art'kel w rd dos Tckneb-'rtum im Westen l'eleuckstet. Taß cs sicki aber auw i^> unserer engeren ßcimot breit macht, und voß sich zu seiner Betämviuug alle recht und billig denkenden Men schen zasammenfchsteßen müssen, dasür iolgeuaes Beispiel: ! Tcr Berirtscstbeiterrot Zwickau schreibt: Um bea Wucher n»j sreigcword.'nen! Heeresgu: zu verlr.» - drrn, hatie die Reichsstelle iür Schuhverieiliing »u Nrtüandszw'cken angeorduet. daß nur von Komma- nalverbänden. öieineiiiden und sonstigen gemG.n- vützigen ocörr-ersGafn'ic Schuhw.oren, Wäswe uno dergl zum 'Auk -ui und zur Verteilung gebrockt wer den durien Trotz dieser 'Anordnung wuroen m 12. Oltevcr einem geivissen Herrn Avel Niederhaß.Zu. srüln r ß'eivcweber. 9000 Paar Schube m W r e r o>. 2o7 0v!> Mark zum Weiterverfaus gelielert und in dessen leertzeuendeie Iabciiräumen nnteroobrocht Ter Bezirksortzeiterrat, dem hiervon Anzeige erstctwr wurde, stellte sest, dos; hierbei eine große Schiebung durch einen Kaufmann Erich Frendenberg M oi en, im n»ange war. Tem Herrn Ireudenberg waren 4K000 Paar Schube und Stiefel von der Reichs, stelle für Lchuhb.dorf käuflich überlassen worden zu einem Preüe von 1->—21 Mark pro Paar. r Freu»
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