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Naunhofer Nachrichten : 03.07.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190407038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19040703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19040703
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-07
- Tag1904-07-03
- Monat1904-07
- Jahr1904
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 03.07.1904
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Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain,Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Grotzsteinberz, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Ltndhardt, Pomtzen, Staudnitz, Threna und Umgegend ß ! »-'»«-»«'-> ! Mil ,»,i »,Mitten,: 1 A 1 »-tt»« ""b Dn«t: i S0«str,«t.» SEt.iMI.tt »»«» » Frei in» Hau» durch die Post - Redaktion': Nk 130 vierteljähr lich Landwirtschaftliche Beilage. kJ- Robert Giinz, Naunhof. - j Letztere »Ile 14 Lage. AxkSAdignnge« r Für Inserenten der NmtShüuptmann- schäft Grimma 10 Pfg. die fünfge spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Die Naunhofer Nachrichten erscheine. jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum de« nachfolgenden Tage«. Schluß der Anzeigenannahme: Bormittag« 11 Uhr am Tage d«S Erscheinen» Nr. 80. Sonntag, den 3. Juli 1904. 15. Jahrgang. Naunhofer Rmm und Mhmarkl den 18. und 19. Juli. Bekanntmachung. In der gestrigen 20. diesjährigen Sitzung ist folgendes beraten und beschlossen worden: 1 ., Gegen die Bauvorhaben der Frau verehel. Nebe, Errichtung einer Rauchkammer in ihrem Grundstück an der Bahnhofstraße, der Firma Wagner L Söhne, Errichtung einer Kesselanlage an der Wiesenstraße und des Herrn Seemann, Errichtung eines Kegelschubs an der Waldstraße sind Bedenken nicht zu erheben, doch sind in dem letzteren Falle die dereinstigen Straßenbaukosten für die nunmehr bebaute Parzelle mit 20 Mark für den laufenden Meter bar zu hinterlegen. Der beabsichtigte Neubau des Herrn Becker an der Wurzenerstraße soll schließlich als Gruppenhaus genehmigt werden; es ist aber zunächst die Ansicht des Nebengebäudes auf der Zeichnung und die Uebereinstimmung der beiden äußeren Ansichten zu fordern. 2 ., Das Gesuch des Vorstandes der deutschen Heilstätte in Davos um Unterstützung wird abgelehnt. . 3. Für die bei gemeingefährlichen Krankheiten sich nötig machenden Unterbringungen wird das städtische Krankenhaus von Grimma gewählt. 4 ., Dem erneuten Ersuchen der Fürstlichen Forstinspektion in Waldenburg um An nahme eines Reverses betreffs des Fußweges nach Ltndhardt wird auch jetzt nicht entsprochen,, die Angelegenheit vielmehr als erledigt betrachtet 5 ., Wegen Beschaffung einer Wage für die Gasanstalt sollen zunächst Preise einge zogen werden. 6 ., Vvv der Erledigung der Straßenbaulsstensachen der Herren Prautzsch, Zenner und Hörig wird Kenntnis genommen. 7 ., Das Gesuch der Herren Berger und Rothe um Rückgabe früher abgetretenen Straßenareals an der gleichlaufend mit der Moltke- und König Albert - Straße gedachten Querstraße wird abgelehnt. Hierauf erfolgte eine geheime Sitzung. Naunhof, am 2. Juli 1904. Der Stadtgemeinderat. Willer. Das Schal-, Fortbildungs «. Zeicheaschulgeld auf das .3. Vierteljahr 1904 ist bis zum 14. dfs. Mts. zu bezahlen. Naunhof, am 2. Juli 1904. Der Gtadtrat. Willer. Sparkaffe Naunhof. Unter Garantie der Stadtgerneitide. Rücklagenbestand : 286 900 Marl — Pfg. Sparverkehr im 1. Halbjahre 1904: 324.3 Einlagen im Betrage von 592000 Mark 23 Pfg. 2410 Rückzahlungen im Betrage von 5.35309 „ 01 „ Kaffenumsatz: 1 802555 , 86 „ Expeditionszeit: Montags und Donnerstags vormittags. Außerdem können Ein lagen auf neue Bücher an jedem Wochentage während der Expeditionszeit von 9—18 Uhr vormittags und 2—5 Uhr nachmittags bewirkt werden. Einlagen werden mit 3'/r °/o verzinst und zwar halbmonatlich vom 1. «nd 15. eines Monats ab. Naunhof, am 1. Juli 1904. Die Tparkafienverwaltung. Willer, Bürgermeister. Waldgras - Versteigerung. Naunhofer Staatsforstrevier. In der Restauration zum „Waldschlöffcheu" in Naunhof solle« Donnerstag, den 7. Juli d. I., vormittags Vr*O Uhr, einige Leistlings- und Futtergrasparzellen gegen sofortige Barzahlung und unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Königl. Forstrevierverwaltung Naunhof, Königl. Forstrentamt Grimma, Sinz. am 1. Juli 1904. Härtel. Die Entschädigung der südafrikanischen Anfiedler. Zur Frage der Entschädiaung der durch den Herero - Aufstand geschädigten deutschen Ansiedler wird dem Kujawischen Boten von zuständiger Seite mitgetetlt, die in Berlin eingetroffene Ansiedlerdeputation habe mit Rücksicht darauf, baß die unsicheren Verhält nisse im Schutzgebiet der Abschätzungkommtision ein Umherretsen im Lande und damit eine Feststellung des Schadens gegenwärtig nicht gestatten, bet ihrem Empfange durch den Kolomaldirektor Dr. Stübel ausdrücklich hervor, gehoben, daß es den Geschädigten nicht so sehr darauf ankomme, noch vor der Vertagung des Reichstages weitere Summen zur Ent schädigung bewilligt zu erhalten, als darauf, daß sie möglichst bald Gewißheit darüber er- halten, wie sich die Reichsregterung zu ihren weiteren Ansprüchen stellt. Und in dieser Beziehung hat bekanntlich die Deputation einen vollen Erfolg zu verzeichnen. — Der Ansiedelungskommissar Dr. Rohrbach ist der Ansicht, daß billige Entschädigung und kein unzureichendes Darlehen oder gar eine geringe Unterstützung gewährt werden müsse. Sonst wird sich niemand bereit, finden lassen, an den Wiederaufbau de» Schutzgebietes zu gehen. Eine Zahl deutscher Ansiedler im Schutz gebiete hat unter dem 20. Januar d. I. an das Gouvernement zur Entschädigung«- frage eine Eingabe gerichtet, der wir nach stehendes entnehmen: In dem Berichte des stellvertretenden Herrn Gouverneurs vom 20. Januar d. I. wird »örtlich gesagt: „Ueber die eigentlichen Gründe des Auf- stände« ist noch nichts Sicheres bekannt ge worden. Ich persönlich neige der Ansicht zu, daß der Aufstand auf eine seit langem unter dem Hereros herrschende Gärung zurückzu- führen ist, die zum größten Teil durch da» vielfach gewalttätige Auftreten der Wander- Händler beim Emtreiben ihrer Forderungen hervorgerufen ist." Dieser Bericht scheint die bisher einer Entschädigung der Geschädigten günstige Stimmung zu Hause in ihr Gegenteil gekehrt zu haben, zumal sie die Schilderung einiger Missionäre und anderer über das Treiben einer bestimmten Klaffe von Händlern be- stätigen. Alle diese Berichte haben leider in Deutschland den Eindruck hervorgerufen, daß das Schutzgebiet lediglich mit solchen minder wertigen Elementen besiedelt ist. Die prak tischen Folgen dteier Berichte kommen in dem Beschlusse des Reichstag» zum Ausdruck. . . . Wir glauben, erwarten zu dürfen, daß das Gouvernement seine ganze Autorität in die Wagschale werfen wird, um einen Umschwung in der irregeleiteten Meinung zu Hause herbnzuführen, da es unmöglich die Absicht der Regierung sein kann, daß die gesamte Anzahl der geschädigten Ansiedler unter dem Verschulden einer ganz verschwindenden Minder heit leiden soll. Es bedarf keiner weiteren Ausführung, daß ein völliger Ruin des Landes unausbleiblich sein würde, falls die durch den Aufstand Geschädigten nicht voll und ganz entschädigt werden. Achtung, Handwerker lesen! Ein bemerkenswertes Beispiel im Sub missionswesen wird aus Worms gemeldet. Von Seiten der dortigen städtischen Verwalt ung war eine Ausschreibung von Arbeiten erfolgt. Nach dem Eingänge der verschiedenen Offerten erklärte der Stadtbaurat dem Ober bürgermeister, es sei ganz unmöglich, daß man die einzelnen „Schundpreise" annehmen könne. Dabei sei von einem Verdienst für die Handwerker keine Rede mehr; kaum würden dadurch die Auslagen gedeckt. Der Oberbürgermeister brachte hiernach die Sache in einer Magistratssitzung zur Sprache und erhielt den Auftrag, sich ihrer anzunehmen. Daraufhin wurden alle Handwerker aufge- fordert, sich im Rathause einzufinden. Es erschienen mehrere hundert Handwerker, und diesen setzte das Stadtoberhaupt in längerer Rede klar und eindringlich auseinander, daß die jetzige Submissionswirtschaft nicht so fortgehen könne, daß es ganz unmöglich sei, bei solchen Preisen zu arbeiten, denn es werde ein gesunder, kräftiger Handwerkerstand, auf den Worm» von jeher stolz war, bet diesen Zuständen nicht erhalten bleiben. Mit Angeboten, welche die eigenen Kosten nicht decken, müsse der Handwerker zu Grunde gehen, und die Stadt habe statt eines ge- sunden Handwerkerstandes, der gern seine Steuern und Abgaben bezahlt, arme Leute. Gehe dies mit so unsinnigem Tun weiter, so falle später der Stadt die Familie zur Last. Der Magistrat wolle sich der Sache gründlich annehmen. Jede» Handwerk solle in den nächsten drei Tragen sich die Preise überlegen und richtig etnsetzen, einen Obmann wählen, und dieser solle die Preisliste dem Sladtbaumeister übergeben. „Wegzuwerfen hat die Stadt nichts, meine Herren", sagte der Oberbürgermeister in der Versammlung, „es ist uns aber darum zu tun, unseren Handwerkerstand zu erhalten und so zu er halten einen zahlungsfähigen Mittelstand". — Zu diesen nachahmenswerten Vorgehen des Oberbürgermeisters bemerkt daü in Wiesbaden erscheinende „Neue deutsche Hand werkerblatt" sehr richtig. „Der Wormser Stadtbaumeister und der Oberbürgermeister haben mit ihrem energischen Vorgehen mehr geleistet als alle gelehrten Abhandlungen über die Hebung des Handwerks zusammengenommen jemals leisten werden. Was nützt es, wenn noch so wohlwollende Pläne geschmiedet werden, die niemals zur Ausführung kommen? Die Wormser Handwerker mögen schöne Augen gemacht haben, als der Oberbürger meister sie mit einer Standpauke a In Friedrich II. empfing und ihnen zeigte, was sie bis dahin nicht sahen. Würde es überall so gemacht wie in Worms, dann würde daS Submissionswesen bald auS dem Handwerk heraus von Grund aus besser werden. Wir gratulieren dem Oberbürgermeister von Worms zu seinen wahrhaft goldenen Worten, wollen aber mit unserer Ansicht, daß solche Stadt oberhäupter vorläufig noch mit der Laterne gesucht werden müssen, nicht zurückhalten". 1600 Manu Verstärkungen gehen tm Juli und August nach Deutsch- Südwest-Afrtka ab: Am 10. Juli wird der Dampfer „Kronprinz" 500 Mann und 600 Pferde von Hamburg nach Afrika befördern, am 23. Juli folgen an Bord von „Gertrud Wörmann" und „Montevidio" 500 Mann und 800 Pferde, der Rest am 6. und 30. August. — Tie deutsche Feldpost in Süd westafrika hat bereit» tüchtig zu tun. JnSge- . samt find 40 Postbeamte dort tätig. Den Postdienst leitet Herr Postdirektor Bischof in Windhuk. — Die bereit» abgegangenen Verstärkungen sind am 8. Juli in Windhuk. General von Trotha wird dann 7073 Unter, offiziere und Mannschaften, 275 Offiziere und 60 Aerzte zur Verfügung haben. Dazu kommen noch die oben erwähnten 1600 Mann, sodaß Ende August 900Y deutsche Soldaten in Afrika stehen werden. Denen gegenüber stehen die Hereros, etwa 6000 Mann stark bet Waterberg. Natürlich kann nicht die ganze deutsche Truppenmacht zmn Angriff verwendet werden, immerhin wiid die Zahl der Angreifer genügen, reine Bahn auf dem weit ausgedehnten Gebiet zu machen. Da die Hereros ihrer Gewohnheit nach selbst angrlffsweise nicht vorzugehen pflegen, so kann unser Angriff dann unternommen werden, wenn die Lage am günstigsten er- scheint. — Der Verlust des deutschen Militär» im Aufstands-Gebiete an Toten durch Ver wundung und Krankheit betrug vom Beginn des Aufstandes bis l. Juni 18 Offiziere und 157 Mann. Ein Urteil! Wenn die Zeitungen über den Geschmack ihrer Leser nicht klar wären, so würden sie ihre Spalten seit Monaten schon mit Fest berichten Füllen. Ein Fest jagt das andere nie war eine Zeit so festfroh wie die unsere. Auch die Politik wird heute tm wesentlichen mit Festen gemacht Man schaue doch zurück. An die Mittelmeerfahlt mit ihrem zahlreichen festlichen Empfängen schlossen sich die Kaiser- tage in den Reichslanden, die Feier in Mainz, dann kamen das Gordon-Bennett- Rennen, die Cuxhavener Segelfahrten und jetzt schallt schon seit einer Woche Festlärm aus Kiel. Die Dachten fahren um die Wette, und mit heiligem Ernst werden die Ergebnisse dieses sehr angenehmen, aber praktisch doch vollständig wertlosen Sport»
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