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Naunhofer Nachrichten : 14.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190902145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090214
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-14
- Monat1909-02
- Jahr1909
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 14.02.1909
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Der König als braver OnEel bedauert den Neffen sM — D«ß ihm da« böse Wetter heimtzuht dk Lande schwer. — Dann sprachen sie ük>«r Oesterreich und seiner Tschechen Geschrei, — Und über Hollands Hoffnung und sonst noch mancherlei. Kurz, samt der Königin kam er zufrieden allerseits — Sech man das Märchen werden zur Wirklichkeit bereits. Gewiß stimmt'- den Berlinern noch lange lmrch den Sinn: — Wir hatten Besuch vom König und seiner Königin. IIU AuS aller Welt. * * Nach der neuesten Zählung sind gegen wärtig in Frankreich 15319 Frauen als Bahnwärterinnen an Kreuzungsstellen ärmlich angcstellt. Sie erhalten sämtlich ein eigenes Häuschen, werben aber im übrigen nur gering bezahlt. * * Sine Dame als Baumeisterin ohnegleichen ist die Zivil-Ingenieurin Marian Parks in Amerika. Sie beherrscht sowohl die Stein-Architektur als auch die Konstruktion von Eisenbauten. Obwohl sie erst 3 Jahre lang wirkt, hat sie bereits 8 Wohnhäuser und 12 Wolkenkratzer gebaut, darunter das 28 Stockwerk hohe Börsengebäude der Wallstreet Filiale in Newymk. * * Ein eigenartiges Inserat stand kürzlich im „Sla rnberger Land- und Seeboten". „Mit Erlaubnis des hochwürbigen Herrn Pfarrers Zuckermaier lade ich alle Dienstmädchen von hier und Umgebung zu der am Sonntag nachmittag 3 Uhr im Tutzingerhos stattfinden- ben Versammlung freundlichst ein. Zweck: VereinSgründung. Gn Dienstmädchen". Also auch die Unschuld vom Lande huldigt der Frauenbewegung, aber ohne klerikale Zu stimmung scheint da« nicht möglich zu sein. * * Aerzte und Hebammen in Deutsch Süd westafrika. In dem ganzen Schutzgebiet befinden sich gegenwärtig nur erst 12 Aerzte, die wenigen Militärärzte ausgenommen. In Anbetracht des ungeheuren Gebietes und der immer mehr anwachsenden Bevölkerung ist diese Zahl natürlich viel zu gering, und Aerzte werden deshalb immer gesucht. Die Negierung gewährt den Aerzten für bestimmte Geschäfte, z. B. die Behandlung der weißen und farbigen Beamten, ein Fixum zwischen 4000 bis 7000 Mark, so daß neue Aerzte schon für den An fang eine gesicherte Existenz finden. Dazu kämen noch die gewiß stattlichen Erträgnisse aus der Prioatpraxis. Bei der zweifelhaften wirtschaftlichen Lag« vieler Aerzte in dein deutschen Mutterlande ist es befremdlich, daß sich anscheinend so wenig Aerzte für dii Praxis in den Kolonien interessieren. Nicht weniger gewünscht wird der Zuzug von Hebammen, deren Zahl der Zunahme der weiblichen Be völkerung in keiner Weise entspricht, zumal die vorhandenen Hebammen bei den weit zer streuten Farmen nicht jederzeit zu haben und zu erreichen sind, und nicht jede Frau in der Lage ist, das Wöchnerinnenheim in Windhuk aufzusuchen. Die Regierung gewährt den Hebammen eine jährlich« Unterstützung von 1000 Mk. * * In S ü d w e st a fri ka steigen die Bodenpreise! Für billiges Geld kann man zwar auch heute noch ein gewaltiges Stück Land kaufe«, aber man muß jetzt schon beträchtlich mehr anwenden als vor 5 oder gor 10 Jahren Im Dezember vor. Jrs. wurden 20 000 Hektar Farmland bei Gibeon versteigert. Es war Kran land, und man er zielte volle 4Ü000 Mk., also zwei Mk. für den Hektar, während der Hektar früher 50 Pf. bis eine Mark kostete. Die Ursache liegt wohl in der großen Nachfrage, denn jeder Dampfer bringt neue Einwanderer, andererseits muß man aber auch wohl annehmen, daß das Land viel mehr Wert besitzt, als man immer an nimmt resp. nach den Angaben gewisser Kreise annebmen zu müssen glaubte. * * Eine Berliner Dame in behördlich genehmigter Herre n kl e id u ng. Ein junges Mädchen von 24 Jahren hat, trotz einer vollständig weiblichen normalen Körverbaues, so ausgesprochen männliche Gesichtszüge und Bewegungen, männlichen Gang und Charakter, daß sie mehrere Mal in Berlin und Hamburg verhaftet wurde, weil man in ihr einen männlichen Bösewicht in weiblicher Verkleidung vermutete. Sie trug nun eigenmächtig Männer kleidung, kam dadurch aber wiederum mit der Polizei in Konflikt, da bei Anmeldungen ihre weiblichen Vornamen Aufsehen erregten. Den polizeilichen Befehlen, wieder Frauenkleider zu tragen, trat sie mit der Bemerkung ent- gegen, sie würde lieber sterben, als immer von neuem wieder verhaftet und behelligt zu werden. Nach Anhören medizinischer Sach verständiger hat nun der Berliner Polizei- Präsident der Dame gestattet, Münnerkieidnng zu tragen, und zwar auch offentl'ch. Der beantragten Aendernng der Vornamen konnte aber nicht entsprochen werden. * * An den Galgen! Aus Baku wird gemeldet, daß der dortige Magistrat zusam- mentrat und über Mittel gegen die Erpresser beriet, die fortwährend Bewohner als Geiseln fortführen und nur gegen Geldsummen frei lassen. Der Stadtverordnete Rsajew machte den Vorschlag, im Mittelpunkt der Twdt einen Galgen zu errichten und daran die Erpresser schonungslos aufznknüpfen. Dieser Vorschlag wurde angenommcu- * * Ein reiches Vermächtnis. Der kürzlich verstorbene Rentner und langjährige Stadtverordnete Heinrich Coblenz in Köln- Deutz hat den größten Teil seines Vermögens in Höhe von zwei Millionen Mark testamen tarisch der Siadt Köln vermacht. Das Ver mächtnis soll zur Unterhaltung eine? von dem Bruder des Verdorbenen ins Leben gerufenen JnvalidenheimeS dienen. * * Schwere Untaten. Von einem unbekannten Manne ist am Dienstag abend in Berlin in der Warschauer Straße eine Frau Schäfer durch einen Messerstich über der Lendengegend tödlich verletzt morden. Kurz vorher hatte derselbe Mann ifomohl auf der einsam gelegenen Köpenicker Landstraße, ivie in der belsbteren Schlesischen Straße je ein Mädchen durch einen Stich in den Unter körper leicht verletzt, war aber ohne verfolgt zu werden, entkommen. Frau Schäfer .ist in der Nacht ihren Verletzungen erlegen. Die Kriminalpolizei hat auf die Ermittelung des Täter« eine Belohnung von 1000 Mk. aus gesetzt. Nach der polizeilichen Bekanntmachung wirb vermutet, daß der Täter geisteskrank oder epileptisch ist. * * In den Kreisen der Südfrucht- Händler war eine gewiße Beunruhigung eingetretcn, weil man befürchtete, daß infolge de« Erdbebens eine erhebliche Preissteigerung besonders der Zitronen eintreten würde. Diese Befürchtungen treffen glückiichcrwctte nicht zu. Eine wesentliche Erhöhung der Preise für Apfelsinen und Zitronen dürfte nicht eintreten, da in den verschiedenen ProdMeNßtzebieren reichlich Ware zu haben ist. Was jetzt Messina weniger versendet, das wirft die Konkurrenz Catania und Palermo leicht auf den Markt. * * Ein merkwürdiger Fall von Blutver giftung. In Hörstein in Unterfranken prellte sich ein Bauernjunge beim Holzmachen mit dem Axtstiel am Knie und erlitt dabei scheinbar nur blaue Flecken. Bald aber stellte sich Fieber ein, das Knie schwoll und der' Junge erlag unter furchtbaren Schmerzen einer Blutvergiftung. * * Nach e i n e r R u h e p a u s e von 16 Tagen verzeichneten am Dienstag sämtliche Instrumente der Erdbebenwarte Laibach starke Fernbeben. Die ersten Aufzeichnungen be gannen um 12 Uhr 28 Min. 20 Sek. und endeten nach 2 Uhr; der Maximalausschlag von 41 Millimeter wurde um 12 Uhr 38 Min. 20 Sek. registriert. Der Herd des Bebens ist ciwa 3000 Kilometer entfernt. Um 3 Uhr 42 Min. 47 Sek. setzte ein zweites Beben ein, das gegen 44/2 Uhr endet«. Um 3 Uhr 51 Blin. 20 Sek. wurde der Maximalaus schlag von 12 Millimetern verzeichnet. Es handelt sich bei dem zweiten Beben wahr scheinlich um ein Nachbeben, das von der gleichen Herdstelle ausging. * * Fünf russische Marine-Offiziere erschienen angetrunken in einem Varietä in Libau und vergnügten sich damit, Ehampagncrflaschen in den Zuschauerraum und auf die Bühne zu werfen. Als das Toben der Angetrunkenen zu arg wurde, ließ der Direktor die Polizei holen. Die Offiziere zogen jedoch ihre Revolver und drohten jeden niederzuschießen, der sie in ihrer harmlosen Unterhaltung störe. Sie feuerten auch mehrere Schüsse auf das Publikum ab, das in wilder Panik floh. Die Offiziere zwangen darauf die Kellner, ihnen weiter Champagner zu servieren, und feuerten auf die Theater-Bediensteten, die das elektrische Licht anszulöschen versuchten. Erst als sie völlig vom Rausch übermannt waren, gelang es, sie festzunehmen. ki irchennachrichten. Dom. 860Lg68imü, 14. Febr. 1909. Naunhof. Vorm. V,I1 Uhr. Gottesdienst. Vorm 12 Uhr: Taufen. AlbrechtSyain. Borm. Z l Uhu Gottesdienst Grdmannshain. Borm .'/zd Uhr: Gottesdienst. Temperatur iu Naunhof. Ltand d«S O.ueLfilbers «ach Neauurur. Dntu m Hille ! Ä'ärmL ! Höchster S'.anr ! stöNe ! Wöi:»' 12. Februar 10 5 13. Februar 18 ! ! 8 Tageskalender von Naunhof. Bürgermeisteramt: Montag bis Freitag von > 8—12 Uhr vorm-, 2—6 Uhr nachm. Sonn abend von 8 Uhr vorm. bis 3 Uhr nachm. Stadtsteuereinnahmer Montag bis Freitag von 8—12 Uhr vorm , 2—4 Uhr nachm. Sonn abends von vorm. 8—1 Uhr nachm. Ttadtkaffe r Montag bis Freitag von—12 Uhr vorm., 2—6 Uhr nachm. Sonnabend 8 Uhr vorm. bis 3 Uhr nachm. Städtische Sparkasse! Werktag« von 8—12 Uhr »orm. und 2—4 Uhr nachm.: Sonnabend 8 bi» 1 lHr Msch^KOkaUet Möütag bi« Freitag von 8—12 Ubr vorm. 2—8 Uhr nachm., Sonnabend 8 Uhr vorm. bis 3 Uhr nachm- Kgl. Standesamt Wochentags von 8 bi« 12 Uhr vorm und 2 bis 6 Uhr nachm., Sonnabends durchgehend von 8 bis 3 Uhr, Sonntag« nur für Totgeburten (spätestens am Tage nach der Geburt zu melden) vorm. 11—12 Uhr. Die Niederlage der TächstschenHaaptbibel» gesellfchaft befindet sich im Pfarrhause. Der neue GotteSacker ist geöffnet von Ostern bis Michaelis täglich von vorm. 7 Uhr bis nachm 9 Uhr, von Michaelis bis Ostern von vorm. 8 Uhr bis nachm. 6 Uhr bez. je bis Sonnen untergang. Friedcnsrichteramt (Lokalrichter Fleck) Expe- ditionsstundcn: Montag und Donnerstag nachm. 6 bis 7 Uhr. Kgl. Steuerrezeptur, Garten-Straße Wochen - täglich von 8—12 Uhr vorm-, 2—6 Uhr nachm. Bereinsbank Naunhof, Grimmaerstraße 179 geöffnet vormittags 10—1 Uhr. Kaiserliches Postamt: Der Postschalter ist ge- öffn et a) an Werktagen von 7 (im Winter von 8) Vorm, bis 12 Mittags und von 2—7 Nachm. b) an Sonn und Feiertagen von 8 bis 9 Vorm, »nd 12—1 Nachm. Außerdem für den Telegraphendienst von 5—6 Nachm. Der Fcrn- sprech Vermittlungsdienst wird wahrgenommen Werktags von 7/8 Vorm, bis 9 Uhr Nachm. Sonntags von 7,8 Vorm- bis 1 Nachm- und von 5—6 Nachm- Die öffentliche Fernsprechstelle im Postamt kann nur während der gewöhnlichen Schalterdienststunden benutzt werden- Einschreib briefe und gewöhnliche Pakete werden gegen eine besondere Gebühr von 20 Pfg. für jede Sendung auch außerhalb der Schalterdienststunden ange nommen, sofern ein Beamter im Dienstzimmer — Eingang durch den Hof — anwesend ist Unter derselben Voraussetzung werden daselbst auch Telegramme, die aber vorher schon nieder- geschricben sein müssen, angenommen- Die Bestellung im Ort beginnt L) für gewöhnl- und Einschreibebriefe 7'/. und 11V« Vorm-, 1L,, 4 und 6'/« Nm. b) für Packete, Postan weisungen und Wertsendungen: 9 Vm, 4 Nm., und 6' Nm. Sonntags findet nur eine Bestellung gewöhnlicher und Einschreibbrief« scndungen statt, und zwar um 7'/, Bm. Paket- Wertsendungen und Postanweisungen werden Sonntags nicht bestellt. Die Abfertigung der Landbriefträger erfolgt um 7'L Vorm. u. 1',, nachm, außerdem nach Lindhardt während der Monate Mai bis September um 6L< Nm, Sonntags werden die Laudorte einmal, Vor mittags, bestellt; Pakete, Wertsendungen und Postanweisungen werden dabei nicht abge tragen Am Eharfreitag, Bußtag, 3—Himmel- sahrtstag und ersten Weihnacht^, Oster- und Pfingstseiertag ruht die Landbestellung ganz. Geleert wird der am Eisenbahn-StationS- gebäudc angebrachte Briefkasten zu den Zügen um 7 Vm., 8^ Vm., 11 Vm, 1 Nm., 3', Nm-, 5'/. Nm., 8'/, Nm. und 9'4 Nm Kgl. Güterabfertigung: Die Absertigu'ngsräumc sind dem Publikum an den Wochentagen im Sommcrhalbjahr von 7 Uhr vorm- bis 7 Uhr abends, im Winterhalbjahr von 8 Uhr vorm bis 7 Uhr abends ohne Unterbrechung geöffnet Annahmeschluß sür abgehende Güterzügc 6 Uhr abend?- Eilgüter können auch an Sonn und Festtagen vormittags mit Ausschluß der Zeiten des Gottesdienstes auSgeliesert bezw. angenommen werden. Kgl. Aorstrevierverwaltung und Expedition de« Gutsvorstehers kür das TtaatSforstrevier Naunhof: Im Seitengebäude der Königlichen Oberförsteiei. Geöffnet nur Werktags von 8 bis 12 Uhr und von 2 bis 6 Uhr, sofern nicht dringende Dienstgcschäfte die Anwesenheit sämt licher Beamten im Forstrevier erfordern. Im letzt. Falle auch Werktags vorübergehend geschlossen Geschäftsstelle des Äewcrbevereins u. Geschäfts stelle dcs Verschönerungs-Vereins in der^ Buch handlung von Günz H Eule, Markt- Ungefähr eine halbe Stunde nach diesem Vorfall« trat der bemerkte. Um so größer war seine Bestürzung, als die Hand ?rosayte ernniy nno oie weit geöffneten, glasigan Ang deren Blick unverkennbares Gutsetzen sich spiegelte. bespannten Wagen und nor demselben zwei Männer bemerkte, die im Begriff standen, eine verschleierte Dame in die Kutsche zu heben. An dem Stränden nnd dem durch äußere Zwangs- j mittel unterdrückten Schluchzen der Dame merkte Kurt sofort, ! daß es sich hier nm eine Gewalttat handelte. Er eilte hinzu j und führte auf das Haupt des einen der beiden Männer einen so kräftigen Fanstschlag, daß dieser, ohne einen Laut von sich zu geben, besinnungslos zu Boden stürzte. i in die Gaststube der Wein schenke „zum teueren Müffelchen". Er schritt, ohne die übrigen Gaste eines Blickes zu würdigen, geraden Weges auf den Kn- Jn demselben Augenblicke warf der andere den Schlag zu, er versetzte dem jungen Manne, der dies verhindern wollte, den, brennenden Schmerz in der Brust, mit einem lauten, durchdringenden Schrei sank er ohnmächtig zu Boden. * . * 152,20 — sich brachten, treten konnte. Sie be chloß deshalb, schon Rosa aina häusia aus um eine Freundin zu besuchen und HÄH ihre Maßregeln zu treffen, damit Rosa sich keinen Jllu- inngeMann, der selten versäumte, sie am Hause seines Mei- stonenhmgebe, dreLuftgelnlde waren nnd einst rn bitterer Tau- s^rs vorübergehen zu sehen, hatte schon ost den Entschluß qe- schung enden mußten, dw dem vertrauenden ahnungslo en Her- ihr nachzugehen und sie bei der ersten günstigen Gelegen- zen deS Mädchens den Todesstoß geben kminten. Sie redete. anzusprechen; doch der alte Küpermeister, dem Kurt diesen ihrer Tochter in ernster Weise zu, von solchen ^Ewen und ^g^.^tzmitteilte,verwarfdiesenPlanalsunpassend undvoreiliq. Hoffnungen, wenn ste deren hege abzulassen, den Standesun-, ^des Ding will seine Zeit haben," sagte er. „Ihr müßt erwägen und sich nicht blindlings einer törichten Geduld abwarten, bis die Saat, die Ihr in das Herz des ! Er bMeres Leid zur ?^olge haben konne^ Mädchens gesnet habt, keimt und empor schießt; zudem würdet Das letzte Wort war chren Lippen kaum entflohen als sie auch > Rosa einen schlechten Dienst erweisen, wenn Ihr sie ans! schon bereute, die Sache zur Sprache gebracht zu haben, beim j offener Straße ansvrechen wolltet." i Hell und lustig lachte^Rosa auf, als die Mutter schwieg. Sie Kurt mußte demMeister recht geben. Er begnügte sich einst- Stoß vor die Brust und eilte dann der' im gestreckten an ledew Sonn^ Galopp davon jagenden .Kutsche nach. Kurt wollte ihm fol- sw iw Kapitol ans Gelrebie zu warten. Er- aber schon bei den ersten Schritten fühlte er einen stechrn- § konnte er sein Herz vor dem wohlwollenden Meister, der an gegen, der bei dem matten, zitternden Schein der alten Oel» i dem erfreulichen Fortgange dieser Angelegenheit den innigsten lampen, die sich ächzend und seufzend an ihrem Hängeseil schau- Ronian von William Brüneck. 13 Anteil nahm, ausschütten. Es entging ihm nicht, daß, wenn er kelten, seine Not hatte, gegen den Sturm anzukämpfen. ...., draußen vor der Tür arbeitete, drüben un Hause des Stadt-j Kurt war auf dem Platze vor der St. Marienkirche, den er rats eine kleine, weiße Hand die Gardine leise zurückschob und auf dem Wege zum Filzengraben passieren mußte, angelangt, s'e die dunkles Augenpaar ihm lange zuschaute, und hierin glaubte als er plötzlich einen schwachen Hilferuf zu vernehmen glaubte, i er schon den Beweis zu finden, daß er geliebt ward. Sein gan- Er sah nach der Richtung, aus welcher der Hilferuf gekommen lichen Ehefuyrte. Die wußte aber, daß der Vater nie seine Ern- Sinnen und Trachten ging einzig und allein dahin, eine zu sein schien; doch gelang es ihm nicht, die Finsternis, die üus Ku- Zusammenkunft mit derjenigen, deren Bild unablässig vor sei- dem Platze herrschte, zu durchdringen. Schon wollte er, in dem pergesellen gab, mochte dieser auch noch w reich und von noch Seele schwebte, zu erzielen. Doch so sehr er auch seinen in Glauben, daß er sich getäuscht habe, seinen Weg fortsetzem als o ^annttesem. TerHmidwerkerstnnd, wenn er ihn anderen Dingen erfinderischen Kopf anstrengte, wollte es , jener Hilferuf zum zweitenmal und dazwischen das ungedul- , lhm nicht gelingen', einen Weg zu finden, auf dem er dieses ' dige Schnauben und Stampfen eines Pferdes sich vernehmen N D DW Ziel erreichen konnte. j ließ. Ohne länger zu zögern, schritt er jetzt ans die dunkle Ecke mit sich brachten, treten konnte. Sie be.chloß deshalb, schon um, oi»o in der er nach wenigen Schritten einen mit zwei Pferden ! Gesicht und ging eiligen Schrittes von dannen. ! 1 , i Der Abend war finster und^türmisch, dann nnd wann fegte j desselben plötzlich auf seine Schulter fiel und er ausschauend m > Kurt mußte demMeister recht geben. Er begnügte sich einst erwiderte rn einem Tone, dein man keine Verstellung anhorte,! > daß diese Befürchtung unbegründet sei; ihr Herz denke nicht da-! ^rche St. Maria hegen wie es überhaupt fiel, bevor sie in das Gotteshaus trat, aus em solches Gefühl noch mcht renne. I seelenvvllen Augen ein Blick auf ihn, der beredter als Die Mutter traute dieser Versicherung und beruhigte sich. Worte, den Weg zum Herzen des jungen Mannes nie oer- Sie ahnte nicht, daß ihre Warnung gerade das Gegenteil be-! fehlte. zweckt und im Herzen ihrer Tochter dieBerstellungskünst wach-! So standen dieSachen, als kurz vor Weihnachten Kurt eines gerufen hatte. Rosa wollte sich freilich überreden, daß sie die! Abends aus der Weinschenke „Zum leckeren Müffelchen" auf Maler Münz bleich und verstört Wahrheit gesprochen habe; aber trotzdem, wenn das lustige i die Straße trat, um nach Hause zu gehen. Die Uhr der nahen schenke „zum leckeren Müffelchen" Hammern sich draußen vernehmen ließ, mußte sie immer und St. Albanskirche schlug eben neun. Der junge Munn, den ein (33'» ».»3 T.L2-3 „„ »3.3^.., immer wieder ans Fenster eilen. Daß sie dies jetzt verstohlen ! heftiges Kopfweh veranlaßte, den Heimweg schon so früh anzu- permeister Bender zu, der, in das Spiel vertieft, unoerwand! tat, daß sie ein anderes Fenster, als das der Wohnstube wählte,! treten, hüllte sich fest in seinen Mantel, rückte die Mütze ins j auf seineskarten schaute und die Annäherung des Malers niäu daran trug nur die Warnung der Mutter Schuld. ! Gesicht und ging eiligen Schrittes von dannen. A ' '' ' ...- Kurt war in dieser Beziehung besser beraten. Erhalte nicht j u», mw c.a uupaw'ww' nötig, seine Gedanken zn verbergen, oder nur verstohlen nach j der Wind den Schnee, der die Straßen locker bedeckte, auf, und j in das erdfahle Antlitz und die weit geöffneten, glasigon Angen der Stadtratstochter hinüber zu schielen; täglich, ja stündlich i peinchie ihn inil nnnerschamler Dreistigkeit dem Wanderer ent- sah, iu deren Blick unverkennbares Gntsetzen sich spiegelte.
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