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Naunhofer Nachrichten : 14.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190902145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090214
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-02
- Tag1909-02-14
- Monat1909-02
- Jahr1909
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 14.02.1909
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Naunhofer Nachrichten Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Bezugspreis: Frei inS HauS durch AuSträger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk 1 30 vierteljährlich. Ankü»-tgu«-e« Für Inserenten der Amt-Hauptmann» schäft Grimma 10 Pfg. die sünfge- spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 18 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verlag «nd Druck: Gü«z är Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Günz, Naunhof. Mit einer vierseitige« Illustrierten Sonntagsbeilage Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DienStag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden TageS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage deS Erscheinens. Nr. 20. Sonntag, den 14. Februar 1909. 20. Jahrgang. Amtliches. Sitzungsbericht In der gestrigen 4. diesjährigen Sitzung ist folgendes beraten und beschlossen worden: 1. Das Gesuch des Herrn Engert um Genehmigung eines Anbaues an das Stall gebäude (Mühlgaffe Nr. 148) wurde bedingungslos befürwortet. Tas Gesuch des Herrn Bauunternehmers Michael um Genehmigung eines Veranda aufbaues (Göthestraße Nr. 135 1^5) fand bedingungslos« Befürwortung. Auf ein neues Gesuch der Frau Berger nm Genehmigung zur Errichtung eines Wohnhauses am Brandiser Weg mußte unter der früheren Begründung ablehnende Ent schließung gefaßt werden. 2. Gegen den Bebauungsplan der Landhausbaugesellschaft Erdmannshain-Naunhof, nach deni das an die Flur Naunhof angrenzende Gelände der Bebauung erschloßen werden soll, bestehen grundsätzlich keine Bedenken. Wegen einer auf den Gasanstaltsweg einmündenden Querstraße soll aber das Einverständnis der Gemeinde Erdmannshain gefordert werden. 3. Von der Veranlagung der Stadtgemeind« Naunhof zu den Gemeindeanlagen von Erdmannshain in Höh« von 1 Mk. 96 Pfg. nahm man Kenntnis. 4. Die Stadtgemeind« Leipzig hat gegen de» ablehnenden Beschluß des Stadtg«meinde- rats auf die Reklamation gegen die Heranziehung zur Gemeindegrundsteuer Rekurs erhoben, der mit Rücksicht auf die schwebenden Verhandlungen in der Wafserversorgungsfrage vorläufig ruhen soll. Man nimmt davon Kenntnis. 5. Die Gasanstaltsfuhren werden dem Mindestfordernden, Herrn Kretzschmar über tragen und zwar die Anfuhre von je 200 Zentner Kohlen für 9 Mk., bei Nachwiegen auf der RatSwage für 10 Mk. und die Abfuhre des Teeres für 8 Pfg. je Zentner. Das Gaswasser erhält Herr Otto Hönemann für 10 Pfg. je Zentner. Herrn Klempner Friedrich wurde die Genehmigung zur Ausführung von Gasrohr leitungen erteilt. Ein Satz hölzerner Horden für die Reiniger ist zum Preise von 60 Mk. von der Kölnischen Maschinenbau-Aktiengesellschaft zu beschaffen. 6- Zufolge eines Gesuchs des Rats der Stadt Leipzig ist man damit einverstanden, daß eine allgemeine Verpflichtungserklärung abgegeben wird, wonach die Gemeinde für die in das Leipziger Krankenhaus ausgenommenen, in Naunhof wohnhaften Krankenkaffenmitglieder aufkommt, nachdem die Kaffenleistungen aufhören. 7. Ein Hundesteuer-Erlaßgesuch des Herrn von Kotze soll nach Anstellung von Er örterungen unter Umständen bewilligt werden. Der Frau Schubert wird ausnahmsweise bewilligt, daß die zur Zucht gehaltenen Hunde im Grundstück Weststraße 1491) mit je 5 Mk. versteuert werden. 8. Man nimmt davon Kenntnis, daß die Besitzveränderungsabgaben in Höhe von 128 Mk. für das Grundstück Wiesenstraße Nr. 60 durch Pfändung nicht zu erlange» wäre». Es soll zunächst dabei bewenden. Auf der Zahlung der Besitzveränderungsabgaben für das Grundstück Weststraße 491) wird dagegen bestanden. 9. Tus Gesuch des Herrn Plesie um UeberlragungdeS Branntwein-Kleinhandels in ge schlossenen Gesäßen im Grundstücke Grimmaer Straße 124.1 ist zu befürworten. In geheimer Sitzung befürwortete man das Gesuch des Herrn Spediteur TiniuS um Ausnahme in den sächsischen Staatsuntertanen-Verband. Weiter faßte man in 5 Armen sachen Entschließung. Naunhof, am 13. Februar 1909. Der Stadtgemeinderat. Willes Die Anmeldung zur Gesellen- (Gehilfe« ) Prüfung im Handwerke betr. Unter Bezugnahme auf § 131o Absatz 1 der Reichsgewerbeordnung in Verbindung mit §§ 9, 10 und 14 der von der Gewerbekammer Leipzig für ihren Bezirk erlassenen Vor schriften zur Regelung des Lehrlingswesens weise» wir die Lehrherre« der i« Hck«d« werksbetriebe« beschäftigten Handwerkslehrlinge darauf hi«, daß sie bei Bermcidnng von Nachteilen verpflichtet find, diejenigen Lehrlinge, welche ihre Lehrzeit beenden, zur Ablegung der Gesellen- (Gehilfen ) Prüfung anznhalten. Die Prüfungen erfolgen vor sachverständigen Ausschüssen. Da» Prüfung-verfahren regelt sich nach der von der Königlichen Kreishauptmannschaft Leipzig im Einvernehmen mit der Gewerbekammer zu Leipzig erlassenen Prüfungsordnung. Die Prüfungen finden in der Regel alljährlich einmal und zwar am Ende der Lehrzeit zu Ostern statt. Ausnahmsweise können jedoch auch zu anderer Zeit Prüfungen abgehalten werden. Die Gesuche um Zulassung zur Prüfung — Vordrucke für ZulaffuvgSgefuch« zur Prüfung können in der Geschäftsstelle der Gemerbekammer unentgeltlich entnommen werden — sind mindestens « Wochen vor Beendigung der Lehrzeit vom Lehrherr« schriftlich einzureichen und zwar: ») für Lehrlinge, deren Lehrherren einer Handwerker innung, der nach § 131 R. G. O. die Ermächtigung zur Abnahme der Gesellen- (Gehilfin-) Prüfung«» erteilt worden ist, augehsre«, bei dem Vorsitzenden des von der Innung er richteten PrüfungKausfchufses; b) für Lehrlinge, deren Lehrherren einer solche« Handwerker-J«nu«g «icht angehSre«, bei der Gewerbekammer Leipzig, Gottschedstraße LS, I. Dem Gesuche sind beizufügen: 1. ein vom Lehrlinge selbständig verfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf; 2. Der Lehrvertrag; 3. das Lehrzeugnis oder die Bescheinigung des Lehrherrn, daß der Lehrling bei ihm in der Lehre steht; - 4. die Zeugnisse der Fach- oder Fortbildungsschule oder anderer gelverblicher Bildungsanstalten, die der Lehrling besucht hat; 5. 10 Mk. Prüfungsgebühr. Leipzig, den 12. Februar 1909. Die Gewerbekammer. Eduard Grüner, Vorsitzender. Herzog, Syndikus. Englandes Schwert. Der Besuch der englischen Königspaares in Berlin wird, darüber ist sich die politische Welt ja einig, keine Abmachungen bringen, sondern nur den Boden bereiten helfen, auf dem sich hoffentlich eine auf gegenseitiger Achtung beruhende Freundschaft entwickeln wird. Aber dieses Ereignis hat doch Anlaß zu einem Rückblick auf vergangene Tage ge geben, und mit einer Besonnenheit, die sonst selten sich bemerkbar machte, wird untersucht, weshalb denn eigentlich der deutsche und der britische Vetter so weit auseinander gekommen find, daß die Briten es sich angemöhnt haben, von einem Wettrüsten zur See zu sprechen. Natürlich rüsten wir nicht wett, denn um zur See mit England aus gleichem Fuße stehen zu können, würden uns doch solche An strengungen zugemutet werden, daß uns dabei einfach die Lust ausgehen müßte. Und in der Beurteilung der Gründe des Auseinander kommens sind nun endlich einmal hüben »nd drüben die gleichen Anschauungen, so ungefähr wenigstens, ausgetreten, wenn sie auch in ver schiedenen Worten ausgesprochen werden. Englund hatte sich daran gewöhnt, in Deutschland seinen kontinentalen Feld-Soldaten zu erblicken, wir sollten die Rolle einer briti schen Schwertes auf dein Festland spielen, ohne davon etwas Besonderes zu habe». John Bull betrachtet so etwas als ganz natürlich, als ehrenvoll für einen jeden Fest landstaat und vermag nicht einzusehen, wie Deutschland die deutschen Interessen am aller nächsten stehen. Warum sollen wir uns mit anderen Staaten herumzanken, nur damit man in London Nutzen hat? Darauf liefen die britischen Wünsche hinaus, und weil wir die zu erfüllen außer Stande waren, wandle man sich an Frankreich. Herrschte in Paris nicht mehr der bekannte Chauvinismus, nie hätte man sich vor den englischen Wagen spannen lassen, so ist's aber geschehen, und nun wirb Deutschland verdächtigt. Die ganze Geschichte dreht sich also darum, daß man in London nicht einsehen kann oder will, Deutschland könnte England vollständig neutral und un eigennützig gegenüberstehen, nachdem wir die Rolle des britischen Schwertes dankend abge lehnt haben. Niemand kann eben gegen seine Natur! Die Franzosen werden nicht blindlings für den englischen Freund vom Leder ziehen, sie find durch die Erfahrung gewitzigt. Aber sie lassen sich, wie die Marokko-Sache bewies, von der Themse aus mehr leiten, wie gut ist. Darin liegt für die Regierung König Edwards ein Erfolg, aber auch eine Gefahr, denn nach dem Frankreich den platonischen Werl der Freundschaft mit Rußland erkannt hat, muß es ein zweites solches Verhältnis mit der Zeit doch stark entnüchtern. Heute drückt man sich noch mit lachenden Gesichtern die Hände, aber gedulden mir uns nur, auch auf die franzö sisch-englischen Flitterwochen werden andere folgen. Zu viel theoretische Freundschaften in unserer praktisch-nüchternen Zeit müssen selbst redend an Bedeutung verlieren. König Edward hat sein Land nach allen Seiten hin sichern wollen, und dies Ziel ist auch wohl erreicht. Denn wenn England uns nicht» tut, wir tun ihm gewiß nicht». Aber die Zeit schafft neue Verhältnisse, die heut« noch gar nicht ins Auge gefaßt werden können, und die doch unendlich viel zu ändern ver möge». Wer hat vor zwanzig Jahren an einen russisch-japanischen Krieg, an die Mög lichkeit einer japanisch-amerikanischen Konflikts gedacht? Kein Mensch. Und so werden sich auch für England aus seinen vielen Freund schaften Ueberraschungen ergeben, die in London nicht erfreulich wirken. Dann aber wird die Stunde gekommen fein, zu der inan drüben emsiehr, daß das deutsche Reich, welches nicht England's Sckmert sein wollte, ihm einen viel größeren Nutzen bringen konnte als kon tinentales Schild. Zur Ermordung des deutschen Gesandtschaftssekretärs. * Der ermordete deutsche Gesandtschaft-- sekretär Beckert ist am Dienstag in Santiago unter Beieiligung des diplomatischen Korps, des Ministers und des Unlerstaats- sekretärs- des Aeußern beerdigt worden. In Vertretung des Präsidenten der Republik Chile wohnt« ein Adjutant der Trauerseirlichkeit bei. Die ärztliche Untersuchung hat ergeben, daß Beckert durch drei Messerstiche in die Herz gegend getötet worden ist. Die Leich« wies auch andere Merkmale einet durch Gewalt herbeigeführten Todes auf. Der deutsche Gesandte Frhr. v. Bodman unb der Gesandt- schaftsattachee Frhr. v. Welczeck erhielten seit der Verübung des Verbrechens neuerlich anonyme Drohbriefe. Die mutmaßlichen Mörder sind wahrscheinlich dieselben Personen, weche da» deutsche Ge»eralkonsulat in Valparaiso »ud da» deutsche Vizekonsulat in Santiago in Brand zu stecken versuchten. Es wird angenommen, baß es gewiss« Personen sind, welche die Ge sandtschaft »egen einer Morde», der vor 14 Monaten an drei Deutschen verübt wurde, vor Gericht zu ziehen sich bemühten. Der chilenische Kanzleidiener der Gesandtschaft ist spurlos ver schwunden. Da- Osfinstehen des G«ldschrankes und das Fehlen des Schlüssels sowie der Kaffe machen es überaus wahrscheinlich, daß ein Raubmord verübt ist, dessen Spuren durch nachträgliche Brandstiftung verwischt werden sollte. Außer den LhiffreS, die in der Woh nung des Gesandten waren, ist nichts Nennens wertes gerettet worden. Die Polizei bemüht sich eifrig, das Verbrechen und seine Ursachen auszuklären. — Eine sensationelle Meldung in dieser Mordsache kommt so eben aus Chile: Der bei dem Braud« di» Deutschen Gesandtschaft in Santiago Ve Chile verkohlt aufgefundene Leichnam wurde bisher für den des Kanzlisten Beckert gehalten, die Leiche die Kleidungsstück« Beckerts trug. Eine nochmalige Untersuchung der Leiche «rgäb. indessen, daß dem Gebisse nach der Ermordete nicht mit Beckert indentisch ist. Vielmehr ift dieser Ermordete der chilenische Diener der Deutschen Gesandtschaft. Danach liegt der Verdacht einer fürchterlichen, durch Beckert begangenen Tat vor. Beckert hat anscheinend erst den chilenischen Kanzlisten ermordet, dann die Kaffe beraubt, darauf dem Ermordet»» seine, Beckerts, Kleidung angezoge» und end», lich anscheinend selbst den Brand angeftiftet. Rundschau. * Berti«. Die Stadtverordneten habe» die Einführung einer Wertzuwachsfteuer ab gelehnt. * Bertin. Die Damenmäntelfabrik L. Nickelrburg, Werderstraße 6, befindet sich, wfi die „Texiil-Woche" meldet, in ZahlungS- schwierigkeiten. Die Passive» betr^M500000
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