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Naunhofer Nachrichten : 31.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190903317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090331
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-03
- Tag1909-03-31
- Monat1909-03
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- Naunhofer Nachrichten : 31.03.1909
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Naunhofer Nachrichten Die Raunhofer Nachrichten erscheinen jeden TienSIaa, Donnerstag rmd Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden TageS, Schlu» der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage de? Erschein«»». 20. Jahrgang. Mittwoch, den 31. März 1909. Nr. 39. für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Mit einer vierseitigen Illustrierte» Sonntagsbeilage Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vicricljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk 1 30 vierteljährlich. Verlag und Druck: Günz L Eule, Nairnhof. Redaktion: Robert Sünz, Naunhof. Ortsblatt für Albrcchtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Amtliches. Das Schul und Fortbildungsschulgeld, sowie das Schulgeld für die Selekta aus das 2. Vierteljahr ist am 1. April fällig und bis längstens den 14. April 1000 und die Brandkafsenbeiträge auf den 1. Termin sind am 1. April fällig und bis längstens de« 20. April 1800 an die Stadtsteuereinnahme zu bezahlen. Naunhof, am 30. März 1909. Der Stadtrat. Willer. Das fernere Ablagern von Schutt und Abfällen aller Art in und bei der ehemaligen fiskalischen Kiesgrube an der Waldstratze, gegenüber der Wagner- schen Villa, wird hiermit verboten. Zuwiderhandlungen werden vorbehältlich weitergehender gesetzlicher Strafbestimmungen mit Geldstrafe bis zu 30 Mk. für jeden einzelnen Fall und jede einzelne Person geahndet. Naunhof, am 29. März 1909. Die Königliche Forstrevierverwaltung. Zum I. April. Zwar ist der Geburtstag Bismarcks, des ersten Kanzlers des ncuerstandenen Deutschen Reiches, nicht im Sinne des Geburtstages Seiner Majestät ein nationaler Festtag, denn ihm fehlte und fehlt das äußere Gepräge. Dennoch ist und bleibt es unbestritten, daß das gesamte deutsche Volk diesen Tag in seinem Herzen gefeiert hat, daß es ihn trotz mancherlei Gegenströmungen feiern wird, so lange dar Werk des großen Kanzlers, das einige Deutsche Reich, grünt und blüht. Was ist Bismarck dem deutschen Volke, was ist er dem Vaterlande gewesen, und wie unendlich viel hat er beiden gegeben! Als im Jahre 1848 der revolutionäre Sturm auch über Preußen brauste und die Säulen des Staates niederzureißen drohte, da war es Bismarck, der das schwankende König tum zu erhalten wußte, und wenn heute der monarchische Gedanke im deutschen Volte fori- ledt, wenn wir immer mehr zu der richtigen Erkenntnis kommen, daß unsere Kraft und Stinke allein iu der Erhaltung einer festge fügten Monarchie liegt, so ist cs nur richtig, wenn wir hierin ein Werk Bismarcks sehen, das auch heute, 11 Jahre nach seinem Tode, noch in uns lebt und wirkt. Als aber das monarchische Bewußtsein immer tieferen Boden gewann, da waren cs wahrlich nicht die schlechtesten, die von einer deutschen Einheit unter Führung Preußens träumten. Der staatsmännische Bismarck mit seinem Adlerblick hielt die Zeit indes noch nicht gekommen, denn noch war Preußen nicht stark genug, um an die Spitze Deutschlands zu treten; war doch dies Ziel nur durch den Schwertschlag zu erreichen, gehörte doch dazu ein starkes Heer. Das mußte erst geschaffen werden, und als der damalige König, spätere Kaiser Wilhelm 1., Bismarck mit der Führung seiner Regierung betraute, da setzte letzterer entgegen der parlamentarischen Weigerung die von dem König für dringend nötig befundene Umgestaltung des Heeres durch. Dann folgte das Jahr 1866, das — freilich durch den Bruderkrieg, aber doch in eiserner Notwendig keit Preußen zum Herrn in Norddeutschland machte und die Einigung Deutschlands vorbe reitete, da die Süddeutschen sich allmählich von der Zweckmäßigkeit der Politik Bismarcks überzeugten. So fand Frankreich bei der Kriegserklärung im Jahre 1870 die deutschen Staaten schon geeinigt, und Bismarcks Werk empfing ani 18. Januar 1871 im Schlosse von Versailles die Krone, König Wilhelm wurde Deutscher Kaiser. Welch ein außergewöhnlicher Scharfblick gehörte dazu, um diesen Weg zu erkennen, und welch eine sittliche Kraft, welch eine Entschlossen heit, ja welch eine eiserne Stärke gehörte dazu, ihn zu betreten und auf ihm trotz der mancherlei schweren Hindernisse zu beharren! Wenn wir uns das alles vergegenwärtigen, was dieser eine Mann in seiner umfaßenden Liebe zum Vaterlande vollbracht hat, so können wir nicht aufhören, ihn zu bewundern und ihm in heißer, immer neuer Dankbarkeit ein ehrendes An denken zu bewahren und im Volke zu erhalten. So wollen wir denn am l. April geloben, allezeit das Unsrige zu tun, um den Wunsch, dem Fürst Bülow bei der Enthüllung des Bismarckdenkmals in Berlin im Jahre 1901 Ausdruck verlieh, seiner Erfüllung näher und näher zu bringen, den Wunsch: „So möge denn des großen Mannes Name als Feuersäule vor unserm Volke herziehen in guten und bösen Tagen. Möge sein Geists für immer mit uns sein, mit uns und unserer Fahne Flug. Möge unser deutsches Volk seiner hohen Zukunft in Frieden und Freiheit, in Wohlfahrt und Stärke cntgegcngehcn unter Führung der glorreichen Hohenzollernhauses, auf dessen Schultern die Zukunft der Nation ruht." Die Einigung der Mächte in der serbischen Frage. Der englische Botschafter Cartwright in Wien hat am letzten Sonntag mittag dem Minister des Arußeren Baron Aehrenthal die Mitteilung gemacht, das; die englische Regie rung den von Oesterreich vorgeschlagenen Text der Ratschläge, die an Serbien zu erteilen sind, akzeptiert, und auf Grund dieses Ent- wurfeS der Formel werden nunmehr die Signatarmächte, Oesterreich natürlich ausge schlossen, durch ihre Vertreter in Belgrad der dortigen Regierung den Rat geben, der letzten Nole vom 14. März, die Oesterreich nicht be friedigte, die von den Mächten sanktionierte neue Erklärung unverzüglich Nachfolgen zu laßen. Im Anschluß an die Beilegung dieses Konflikts mit Serbien kann konstatiert werden, daß auch bezüglich der Aufhebung des Artikel 25 zwischen den Mächten und Oesterreich- Ungarn eine volle Uebereinstimmung besteht. Die Mächte sind bereit, der Annexion ohne Vorbehalt ihre Zustimmung zu erteilen. Den Anlaß zu dieser Zustimmungserklärung wird eine von Oesterreich-Ungarn an sie ergehende Anregung ergeben, die in den nächsten Tagen erfolgen wird. Es sind noch Formalitäten zu erfüllen, deren konkreter Inhalt bereits festge- stellt ist. Damit ist die bosnische Frage voll ständig gelöst, und zwar von allen den schwierigen Orientfragen als die erste, während die bulgarische noch Schwierigkeiten bietet. Die Stimmung in Wien ist seit Sonnabend, wie man von dort schreibt, ein« geradezu überschwengliche, weil man das Gefühl hat, die Sicherung des Friedens der eigenen Kraft und der treuen Hilfe des deut schen Bundesgenossen zu verdanken. Darin sieht man jetzt die hauptsächlichste Gewähr für die Dauer des Friedens. Belgrad, 29. März. Das Kriegsmini sterium erließ eine Verordnung, wonach der nächste Turnus der zur Waffenübung einbe- rufenen Reservisten nicht einzurücken hat. Dynastiewechsel in Serbien. Petersburg, 29. März. Man rechnet hier bereits mit dem Sturze der Dynasti« Karageorgewitsch und nennt den Prinzen Mirko von Montenegro als zukünftigen König von Serbien. > Rundschau. * Wie in parlamentarischen Kreisen ver lautet, besteht die Absicht, in dieser Woche den ganzen ReichShaushaltSetat in zweiter und dritter Lesung aufzuarbeiten und dann am Sonnabend den 3. April in die Ferien zu gehen. Die Ausführung dieses Planes würde an die Ncrvenkraft der Abgeordneten und Journalisten die höchsten Anforderungen stellen. Es stehen noch aus die große Auseinander setzung mit dem Reichskanzler beim Etat des selben und beim Auswärtigen Amt über die äußere Politik, die Marinerüstungsfrage und die beabsichtigte Reform der auswärtigen Dienstes. Dazu der gesamte Etat in der dritten Lesung! Debatten von solcher Wichtig keit müssen, wie man mit Recht betont, gründ lich geführt werden, wenn sie nicht eine Farce sein sollen. Jetzt diese Dinge übers Knie zu brechen, nachdem so viel kostbare Zeit ver schwendet worden ist, ist nicht würdig. Die Negierung könnte daher ruhig ein ElatSnot- gesetz machen, und den Reichstag nach Ostern den Etat zu Ende führen. * Dernburg nicht erkrankt. Die in ver schiedenen Blättern aufgetauchte Meldung, daß Staatssekretär Dernburg erkrankt sei und einen längeren Urlaub angetreten habe, ist falsch. * Zur Errichtung eines Nationaldenkmals für den Fürsten Bismarck bei Bingerbrück hat sich ani Donnerstag in Stuttgart ein württem- bergischer Landesausschuh gebildet. Den Vor sitz übernahm der Erbprinz von Hohenlohe- Langenburg. * Das Kaiserprris-Wcttsingen. Für den GesangSwetlstreit sind nunmehr auch die Zeiten für die einzelnen Veranstaltungen genau fest gesetzt. Sie sind nach der „Franks. Zig." folgende: 19. Mai 8 Uhr abend?: BegrüßungS- konzerl; 20. Mai, 1l Uhr: erstes Wettsingen, 2'/„ Uhr: zweites Wettsingen; 21 Mai 10 Uhr: dnitcs Wettsingen, 2^ Uhr: viertes Weitungen; 22. Mai, 10 Uhr: fünfte? Wett singen, 2'/, Uhr: engerer Wettstreit und PrciSverteilung. * Der Magistrat zu Berlin hat mit Zu stimmung der Aufsichtsbehörde vom Forstfisknt den Schönwalder Forst für zusammen 4571900 DU. erworben. Die Größe beträgt rund 1020 Hektar. Die Stadt Berlin verpflichtet sich, mindestens 30 Jahre lang die verkauften Ländereien nur zur Anlage von Rieselfeldern oder zu landwirtschaftlichen und forstwirtschaft lichen Zwecken zu verwenden. * Gegen den Plan einer weiteren Ein schränkung der Verkaufszeit an den Sonntagen haben einmütig die Berliner Fleischermeister protestiert. Diesem Protest werden sich andere interessierte Gewerbetreibende anschließen, und er wird keineswegs bloß auf die Reichshaupt stadt beschränkt bleiben. * Fürst Karl Günther von Schwarzburg- Sondershausen ist im Sanatorium „Weißer Hirsch", wo er schon seit längerer Zeit weilte, im Alter von 79 Jahren gestorben. Der Prinz wurde im Blochmannschen Institut in Dresden erzogen, studierte in Bonn und trat dann in preußische Militärdienste. Nach dem deutschen Kriege von 1866 wurde er Oberst und 1880, in welchem Jahre er nach Ver zichtleistung seines Vaters die Regierung übernahm. * Die samoauischen Unruhen sind nach vorliegenden Meldungen durch das Eingreifen des Gouverneurs durchaus friedlich beigelegt worden. Gouverneur Solf hat die Häupt linge am Geburtstage des Kaisers nach Apia eingeladen, sich ihre Wünsche betreffs der samoanischen Selbstverwaltung vortragen lassen und so alle Mißverständnisse au» der Welt geschafft. Aus Stadt und Land. Naunhof, 30. März 1909. — Naunhof. Wie man schon im Vorau» annehmen konnte, erfreute sich der vorigen Sonntag im Saale des Ratskellers zur Jahres feier des ev. luth. Jünglingsvereins ver anstaltete Familien-Abend eines sehr zahlreichen Besuches. Es ist dies ein Beweis, welch guten Boden der Verein in unserer Stadt gefaßt hat und wie beliebt seine Veranstaltungen sind. Die Feier nahm ihren Anfang unter den Klängen de» vom Posaunenchor gespielten Chorals: „Wachet auf ruft un» die Stimm e". In guter Reihenfolge wechselten sinnreiche theatralische Aufführungen, Gesänge und Deklamationen mit musikalischen Borträgen ab, bis nach ^11 Uhr Vie Feier mit dem gemeinsam gesungenen Schlußliebe „So nimm denn meine Hände" ihr Ende erreichte. Mit dem Bewußtsein einen sehr genußreichen Abend verbracht zu haben, ging man nach Hause. — Geradezu auffällig und von ganz besonderer Freude erweckte bei den Besuchern der herzliche Verkehr der jungen Leute mit dem Leiter des Vereins Herrn Pfarrer Herbrig, was auch im Laufe des Abend» bei Erstattung des Jahres berichts durch besonderen Dank hervorgehoben wurde. Auch dem Kirchenvorstand und einigen leitenden Personen dankte man für ihre Unter stützung. Wer aber, das möchten wir besonder» hervorheben, die Heranwachsende Jugend, Söhne oder Töchter iu guten Händen wißen will, der suche Anschluß an dem JünglingS- und Jungfrauenverein. ch Auf Veranlaßuna der Kgl. Amtshaupt mannschaft Osch atz wird nächsten Montag, den 5. April Herr Oberingenieur Oellers von hier im Reiche'schen Gasthof zu Zschöllau b. Oschatz einen Vortrag über „elektrische Nederland- zentralen" hallen. Diesem Vortrag wird eine Beratung folgen über die Möglichkeit der Gründung eines Gemeindeverbands-ElektrizitätS- werke» für die Amtshauptmannschaft Oschatz, dessen finanzielle Vorteile voll und ganz den Gemeinden und Gutsbezirken selbst zugute kommen würden. — Naunhof. Wie man uns mitteilt, soll voraussichtlich schon im Mai d. I. ein Er tz o l ungsheim von der Leipziger Orts krankenkasse gegründet werden, wozu die am Walde gelegenen früheren Dr. Götze'schen Grundstücke in Aussicht genommen worden sind. In Betracht kommen zunächst etwa 40—50 meist nervöse und blutarme Patienten, die sich in unsern Wäldern erholen sollen. Wie wir weiter erfahren, soll auf denselben Grundstücken eine Walderholu ngS Halle errichtet werden. Als Arzt für dieses Unter nehmen wurde Herr Dr. med. Sperling ver pflichtet. — Naunhof. In der am Sonntag in Grimma stattgefnndenen Gauvorturnerstunde wurde unser Turnwarr, Herr Kaufmann Wendler, zum BezirkSturnwart im mittleren Bezirk des MittelmuldengaueS gewählt. f Zur Reform des Religionsunterricht». Jntereßant war in der letzten Zeit dle Antwort, die der Leipziger Lehrerverein in den L. N. N. auf eine Frage des Pfarrer-Rietzschel in S. gab. Dieser hatte nämlich gefragt, ob die Reformbestrebungen der Lehrer dahin gingen, baß auch dem Atheismus (derjenigen Weltanschauung, die von einem lebendigen
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