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Naunhofer Nachrichten : 04.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190904048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090404
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-04
- Monat1909-04
- Jahr1909
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- Naunhofer Nachrichten : 04.04.1909
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----- Naunhofer Nachrichten Nr. 41. Sonntag, den 4. April 1909 20. Jahrgang Amtliches Ankündigungen: Mr Inserenten der Amt-Hauptmann« schast Grimma 10 Pfg. die fSnfge- spaltcne Zeile, an erster Stele und für AuSwürtige 12 Pfg. „ Bei Wederholungen Rabatt. Mit einer vierseitigen Illustrierten Sonntagsbeilage Der Bürgermeister. Willer. Bezugspreis Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierieljälulich. Frei ins HauS durch die Post Mk 1.30 vierieljährlich den Entschließungen anpassen wird, welche die Mächte in bezug auf den Artikel 25 des Berliner Vertrage« treffen werden. Indem Serbien den Ratschlägen der Großmächte Folge leistet, verpflichtet es sich, die Haltung des Protestes und Widerstandes, die es hin sichtlich der Annexion seit vergangenem Oktober angenommen hat, aufzugeben. Es verpflichtet sich ferner, die Richtung seiner gegenwärtigen Politik gegenüber Oesterreich-Ungarn zu ändern und künftighin mit diesem auf dein Fuße freundnachbarlicher Beziehungen zu leben. Diesen Erklärungen entsprechend und im Vertrauen auf die friedlichen Absichten Oesterreich-Unaarns wird Serbien seine Armee bezüglich der Organisation, Dislokation und des Effektivstandes auf den Stand vom Frühjahr 1908 zurückführen. Es wird die Freiwilligen und die Banden entwaffnen und entlassen und die Bildung neuer irregulärer Korps auf seinem Gebiete verhindern. Dar Wiener Fremdenblatt und die Neue Freie Presse erfahren von zuständiger Seite, daß die von dem Gesandten Similsch im österreichisch - ungarischen Auswärtigen Amt überreichte Note freundliche Ausnahme ge funden hat. Graf Forgach werde die Ant wort dem Minister Milowanowitsch übergeben. Damit sei die serbische Krise erledigt. Englische Arbeiterführer über deutsche Arbeiterzuständc. Die englischen Parlamentsmitglieder George N. Barnes und Arthur Henderson waren von der „Arbeiterpartei" nach Deutschland entsandt worden, um hier die Arbeitslosigkeit, ihre Folgen und die Mittel zu ihrer Abhilfe zu er forschen. Das Ergebnis dieser Studienreise liegt nun in einem von den beiden Parlamen tariern erstatteten Berichte vor. Das Korre spondenzblatt der Generalkommission der Ge werkschaften gibt hieraus einige. Auszüge, die wiederum bestätigen, daß in der Tat die deutschen Arbeiter eine wesentlich bessere Fürsorge ge nießen als die englischen. So wird festgestellt, daß die Zahl der Arbeitslosen und der Grad der Armut in den von der Deputation unter suchten deutschen Städten (Berlin, Düffeldorf, Frankfurt, Köln und Straßburg) nicht eine derart hohe Stufe erreicht hat, wie das in England der Fall ist. . Sehr lobend sprachen sich die englischen Arbeiterführer über die öffentlichen ArbeilS- nachweisbureaus aus. Ebenso günstig äußern sie sich über die deutschen Städteverwaltungen, die ein wirkliches Selbstverwaltungsrecht be säßen, nach eigenem Ermessen Arbeiten von öffentlicher and hygienischer Nützlichkeit in An griff nähmen und Geldmittel zur Unterstützung der Arbeitslosen verausgaben könnten, lauter Dinge, die im demokratischen England noch fromme Wünsche seien. Der Gesamteindruck, den man beim Lesen des Berichtes erhält, ist, wie das Korrespondenzblatt schreibt, etwa folgen, der: „Die Arbeitslosigkeit und deren Folgen sind in Deutschland geringer als in England, da in Deutschland die Munizipalitäten und die Unternehmer harmonisch mit den Organi sationen der Arbeiter zusammengehen um dem sozialen Uebel nach Möglichkeit zu steuern." Wenn auch das gewerkschaftliche Organ die absolute Richtigkeit dieser Anschauungen bestreitet, so muß es doch zugeben, „daß in den Behauptungen der Genoffen Barnes und Henderson eine große Wahrheit liegt." Es sei den englischen Arbeiterführern nicht einge fallen, zu behaupten, daß die deutschen Arbeiter in jeder Beziehung ein menschenwürdiges Da sein fristeten. Aber es habe auch keinen Sinn, wenn man nicht zugeben wollte, daß die sozialen Verhältnisse sich zivar langsam, aber sicher bessern. „Die im Berichte niederge legten Ansichten sind ein Beweis dafür, daß in Deutschland die Entwicklung sich auf rich tiger Bahn bewegt, was man von England durchaus nicht sagen kann." Dieses Zugeständnis ist ohne Zweifel wert voll. Noch in diesen Tagen hat die sozial demokratische Reichstagsfraktion ein höhnisches Gelächter angeschlagen, als der Kriegsminister bemerkte, nirgends werde für die Arbeiterschaft so gut gesorgt wie in Deutschland. In dem roten Gewerkschaftsorgan ist aber die Wahr heit dieses Ausspruches aufs neue klipp und klar festgestellt. Zwar rechnet es das Blatt der Arbeiterbewegung und ihren Kämpfen auf wirtschaftlichem wie auf politischem Gebiete allein als Verdienst an, daß so günstige Zu stände für die Arbeiterschaft in Deutschland vorhanden sind, und schreibt: „Die deutsche Arbeiterklasse hat alle Ursache, stolz zu sein, wenn ausländische Arbeiterführer über gewisse Zustände ihre Anerkennungen aussprechen." Aber diese Behauptung läßt sich durchaus nicht aufrecht erhalten, auch wenn man nur den Umstand in Betracht zieht, daß die Sozial demokratie die Anfänge der Sozialreform auf das erbittertste bekämpft hat, sodaß die Ar beiter alle die segensreichen sozialpolitischen Einrichtungen lediglich den bürgerlichen Par teien verdanken. Die serbische Verzicht Erklärung. Die serbische Skupschtina hat ihre schwerste Stunde in der BalkankrisiS durchlebt. Sie hat dem Beschluß der Regierung zugestimmt, daß Serbien dem Rat der Mächte folgt und die Forderungen Oesterreich-Ungarns erfüllt. Daraufhin hat in Wien der serbische Gesandte Simitsch dem Minister des Aeußern Freiherrn von Aehrenthal eine Note folgenden Inhalts überreicht: Unter Bezugnahme aus die frühere Note der serbischen Negierung an die österreichisch, ungarische Regierung vom 14. März, und um jedes Mißverständnis zu beseitigen, welches daraus entstehen könnte, hat der serbische Gesandte den Austrag erhalten, dem Wiener Ministerium der Aeußeren folgende Auf klärungen zu geben: Serbien erkennt an, daß es durch die in Bosnien geschaffene Tatsache in seinen Rechten nicht berührt wurde, daß er sich demgemäß Zeppelins Luftfahrt nach München. Die mit Spannung erwartete, so oft ver schobene Fahrt des Reichsluflkreuzcrs S. M „Zeppelin I" nach München ist zur Tatsache geworden, obwohl die Witterungsverhältnisse für eine derartige Fernfahrt nicht allzu günstig lagen. Wie in den historischen Augusttagen des vergangenen Jahres auf der Fahrt nach Mainz ist auch bei seinem Fluge über die württembergischen und bayerischen Gaue dem Grafen und seinem Flugschiff dec begeisterte Jubel der Bevölkerung entgegengeschallt, lieber den Verlauf der Fahrt wird berichtet: Friedrichshafen, 1. April. Um -^4 Uhr früh wurde das Reichsluftschiff bei völliger Dunkelheit von der Dampfdarkasse ..Buchhorn" aus der Halle gezogen. Nach 20 Minuten, also »in 4 Uhr 5 Min., stieg der „Z. 1" leicht und elegant empor, und schlug die Richtung über Friedrichshafen nach der baye rischen Grenze zu ein. In den Gondeln be fanden sich Graf Zeppelin, Major Sperling, Hauptmann von Jena, Hauptmann George, Oberingenieur Müller, Kapitän Hacker sowie zwei Monteure der Daimlermotorcngesellschast und Mannschaften des Berliner Luftschisier- bataillons. Alle Bahnhöfe der an der Fahrt strecke liegenden Städte sind elektrisch beleuchtet worden, um dem Luftschiff bei der Dunkelheit und dem trüben Wetter die Orientierung zu erleichtern. Das Lufftschiff passierte um 4^/, Uhr die Stadt Ravensburg und flog dann über Aulendorf-Schühenried nach Biebrach, das gegen 5 Uhr erreicht wurde, lieber Laupheim ging die Fahrt weiter nach Erbach, wo das Luftschiff die bayerische Grenze über flog, in der Richtung nach Weißenharn im bayerischen Kreis Schwaben-Neuburg. Um 6 Uhr überflog „Zeppelin I" das Illertal in der Nähe von Osterberg Kelmünz, ungefähr 18 Kiloineter von Memmingen entfernt. Buchloe, 1. April. Hier wurde schon vor 7 Uhr das Luftschiff gesichtet, als es in einer Höhe von etwa 800 Meter aus der Richtung Türkheim-Ettringen herankam. Es nahm seine Richtung über das Lechfeld und konnte Stunden lang mit dem Auge ver folgt werden. München, 1. April. Gegen 9 Uhr beginnen die Glocken zu läuten. Geschütz donner wird hörbar. Fünf Minuten vor 9 Uhr hört man das dröhnende Surren der Motoren, und majestätisch kommt das Reichs luftschiff im Diagonalflug etwa 100 Meter hoch über die Ausstellungshalle. Hier wendet er sich unter den Klängen einer Musikkapelle in Bogen zuerst nach Süden und steht daun nach 9 Uhr über den Häuptern der Menge, die in ein ungeheures Jubelgeschrei ausbricht. Das Luftschiff neigt sich, die Spitze nach abwärts gerichtet, dreimal vor dem Regenten, um dann unter erneutem Jubel der Zuschauer plötzlich pfeilgeschwind etwa 100 Meter empsr- zusteigen, geht dann ansteigend auf die Pauls kirche zu, um dann, die Breitseite voraus, an der Frauenkirche und dem Rathause vorbei gegen die Residenz zu fahren, wo Prinzessin Therese und deren Tochter auf dem Turm der Georgenkapelle stand und winkte. Dann flog das Luftschiff nach Nordwesten zurück, zog nach dem Exerzierplatz Oberwiesenfeld, landete aber nicht, sondern ging nordwestlich nach dem Erdinger Moos weiter. Die Menge stand, namentlich auf den die Theresienwiese umgebenden Hochstraßen, Kopf an Kopf. Das Wetter ist andauernd trübe und zeitweise fallen kleine Regentropfen. Der kleine Prinz Luit pold, Bayerns künftiger König, kam mit seinem Erzieher zu seinem Urgroßvater, dem Prinz- regentcn, nach der Bavaria, um den „Zeppelin I" zu sehen. Die Entfernung von Friedrichshafen nach München beträgt in der Luftlinie etwa 180 Kilometer, doch wird das Luftschiff eine be deutend größere Strecke zurückgelegt haben, da es nicht unerhebliche Umwege gemacht hat. Das Luftschiff ist bei Niederviehbach, in der Nähe von Dingolsing, ganz glatt und ohne Unfall auf dem Moor zwischen der Bahnlinie und der Landstraße niedergegangen. Von Landshutist eine Jnfanteriekompagnie mit der Eisenbahn nach Niederviehbach be fördert worden, um dar Luftschiff zu bewachen. Die Leistung der Luftschiffes, das gegen Wind und Wetter zu kämpfen hatte und schließlich gegen einen Südwestwind von 6 Grad Stärke die Landung ausführte, wird hier in München allgemein bewundert. Landshut, 2. April, 12 Uhr 50 Min. mittags. Das Luftschiff „Z. 1" hatte heute morgen um 9 '/z Uhr die Nachfüllung des Gases beendet und stieg um 11 Uhr 10 Minuten unerwartet auf. Es schlug die Rich tung über Landshut, Freising, Moosburg nach München ein und steuerte in rascher Fahrt isaraufwärts. Auf dem Landungsplatz Ober- miesenfeld. München, 2. April, 2 Uhr 50 Minuten nachm. Um 1 Uhr 40 Minuten erschien der Ballon über der lautlos staunenden Menge auf Oberwiesenfeld, senkte sich dann zuerst in Staffeln, später quer über dem Feld stehend, horizontal herab und schwebte um 1 Uhr 45 Minuten zur Erde. Aus der vorderen und Hinteren Gondel wurden nacheinander Seil bündel ausgeworfen, welche die herbeieilenden Mannschaften erfaßten. Dar Luftschiff landete glatt ohne die geringste Erschütterung. Nicht einmal ein Zittern durchflog die Hülle, als der Ballon niederging, so sanft setzte das Luftschiff auf die Erde und stand um 1 Uhr 45 Minuten, von der inzwischen hervorge- tretenen Sonne beglänzt, ruhig da. Unermeß licher Jubel ertönte von allen Seiten. Der Prinzregent war mit dem Verkehrsminister und seinen Adjutanten schon um Vzl Uhr zum Oberwiesenfeld hinausgefahren, wo auch der ganze Hof und die Spitzen der Behörden zugegen waren. „Zeppelin I" ist um 3 Uhr 36 Min. unter dem Jubel des anwesenden Publikums wieder aufgestiegen und in südwestlicher Rich tung abgefahren. Beim Aufstieg spielten die anwesenden Musikkorps. Die Landung. Friedrichshafen. Das Reichsluftschiff „Zeppelin I" passierte um 7 Uhr 5 Minuten Wangen, 7 Uhr 20 Min. Bodnegg, 7 Uhr Verlag und Druck : Gültz L Eule, Naunhof. Redaktion Robert Günz, Naunhof. Zur EinseMW. Ks-S Ein Gedenkblatt für unsre Konfirmanden. Von Albin Röwer. (Na-ddr. verd.) Der Chor verklingt . . In ernstem Schweigen Trittst du zum Altar, fromm gesinnt . . . Wenn dir ins Auge Tränen steigen: O schäm' dich ihrer nicht, mein Kind! Ich weiß: in ferne Zukunft lugend, Durchwalli dein Kerz ein leises Weh, Eh' aus dem Käsen heitrer Jugend Dein Schifflein schaukelt in die See.' . . . Die Segel lustig dir zu schwellen, Mög' Morgenhauch dir günstig sein! Dein Kiel durchfurche sanft die Wellen, Die Silber sprühn im Sonnenschein. Behalt' den Kompaß im Gesicht, Und lern' das Steuer srisch regieren: Denn immer scheint die Sonne nicht? Auch um dein Fahrzeug wird es stürmen, Und jäh wird sich die glatte Flut Zu wilden Wogenbergen lürmen. Daß schier verzagt dein junger Mut; Doch ob's dich auch vom Ziel gerissen, Kein Wetter zwingt dich niederwärts, Bleibt dir als Steuer dein Gewissen, Als Kompaß dir ein reines Kerz! Slromwirbcl, Klippenstrand und Riffe Umsegelst du voll Gottverkraun; Und einst vom sturmerprobten Schiffe Wirst du den goldnen Käsen schaun, In den dich Wind und Wellen lenken Zu süßer Feierabendruh: Dann magst du sroh der Aussahrl denken . . . Und nun Glück aus, mein Kind! Fahr' zu! . . Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Frühjahrs-Äontroll-Versammlung für die in der Stadt Naunhof wohnenden Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve und Landwehr I. Aufgebots, sowie TispositionSurlauber, Ersatz-Reservisten, Halbinvaliden und zeitig Ganzinvaliden, findet Sonnabend, den 24. April 19OS, nachm. 2 Uhr im Gasthof znm „Stern" hier Die Militärpapiere find mitrubringen. Naunhof, am 19. Mürz 1909. Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jcdcn TiEna, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datu» dsS nachfolgenden Tages Schluß der Anzeigenannahme: Vormittag« 11 Uhr am Tage de« Erschein»«.
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