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Naunhofer Nachrichten : 21.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190904217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090421
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-04
- Tag1909-04-21
- Monat1909-04
- Jahr1909
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 21.04.1909
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Uaunhoftr Nachrichten Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden TienStag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tages. Schlug der An;cigcnannahmc: Vormittags 11 Uhr am Tage des Erscheinens. 20. Jahrgang Mittwoch, den 21. April 1909 Str. 47 Amtliches NaunHof, am 20. April 1900. hat Lon- Erster Deutscher Beamteutag. Berlin, 19. April. Gestern mittag die Arbeitgeber in der Verwaltung der Kranken kassen auch oas gleiche Stimmrecht wie die Arbeitnehmer erhalten, was hoffentlich dazu beitragen wird, daß die Krankenkassen in Zu kunft nicht wie bisher in mißbräuchlicher Weise sozialdemokratischen Zwecken dienstbar gemacht werden. Außeroem sind zur Beilegung der zahlreichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Kaffen einerseits und den Aerzten und Apotheken anderseits zwei besondere gleich mäßig zusammengesetzte Schiedsgerichte vor gesehen. Von dem ursprünglichen Gedanken da gegen, die drei Versicherungsgebiete, die Kranken-, die Unfall- und die Invalidenversicherung, miteinander zu verschmelzen, Hal man Abstand genommen, weil die eigenartige Entwicklung jedes der drei großen Versicherungsgebiete einer solchen Verschmelzung hinderlich gegen- überstand. Immerhin ist eine wesentliche Ver einfachung herbeigeführt worden, insofern zahl reiche verschiedene Verwaltungsstellen und Be hörden, die bisher neben dem Reichsversiche rungsamte bestanden, abgeschafft und durch einheitliche Versicherungsbehörden mit Ver waltungs- und Entscheidungsbefugnissen ersetzt worden sind, die sich als Versicherungsamt, OberversicherungSaml und Reichsversicherungs amt in drei Stufen übereinander aufbauen. Gewiß werden die neuen Bestimmungen im Reichstage noch einer eingehenden Be urteilung begegnen und voraussichtlich in einigen Punkten auch geändert werden; alle? in allem hat jedoch die Reichsrcgierung mit dem neuen Entwürfe zweifellos einen wichtigen und be deutenden Schritt vorwärts getan auf dem Gebiete der Arbeiterversicherung, auf dem Deutschland für die ganze Welt vorbildlich gewesen ist. Auküttdigunge» Für Inserenten der AmtShauptmann- schast Grimma 10 Psg. die fünfge spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Psg. Bei Wiederholungen Rabatt. Mit einer vierseitigen Illustrierten Sonntagsbeilage Die Frankfurter Zeitung meldet, daß die tausend Mann starke Avantgarde der Jung türken mit drei Bataillonen und einem De tachement Kavallerie nachts auf der Chaussee von Krütschuk—Tschekmedsche vorgerückt ist und die Höhen von Daud Pascha und Ramis Tschiflik oberhalb Ejub am Goldenen Horn besetzt hat. Von dort aus beherrscht sie be reits den größten Teil Konstantinopels. Der Widerstand wird wesentlich von der Haltung ves vierten Jägerbaiaillons abhängen. Es ist dasjenige Bataillon, welches am Dienstag das Signal zur Erhebung gab. Nach einem Be schluß des Oberkommandos in Tschataldscha soll das Bataillon aufgerieben werden. Man müßte danach annehmen, daß es zum Kampfe entschlossen ist und andere Bataillone der Be satzung des Jildis mitreißen wird. kommission der Gewerkschaften Deutschlands angeschlossene^ besondere Organisation besteht. Es wurde auf dem Kongreß mitgeteilt, daß infolge der Arbeitslosigkeit beim Bauhilfs- arbeiterverbande an Mitgliedern ein Rückgang von 15 000 zu verzeichnen ist. Die ersten Anzeichen einer Besserung der Konjunktur machten sich aber bereits geltend. * Freiwillige Automobilisten beim Kaiser- manöver. Wie die Korrespondenz „Heer und Politik" von militärischer Seite erfährt, «er den an dem diesjährigen Kaisermanöver frei willige Automobilisten des Bayrischen Auto mobilklubs teilnehmen, da bekanntlich Bayern ein „Freiwilliges Automobil-Korps" noch nicht besitzt. Auf die Einladungen, die vom Auto mobilklub an die Mitglieder ergangen sind, welche im Besitze eigener Wagen sind, sind bisher gutem Vernehmen nach gegen 70 Zu stimmungen eingelaufen. Dazu kommt noch eine verstärkte Kraftfahrabteilung von unge fähr 400 Mann. * Die Entwickelung der Luftschiffahrt hat die Geschützindustrie mobil gemacht. Neben dem bekannten Motorgeschütz der Firma Krupp hat jetzt auch die deutsche Firma Ehrhardt eine Kanone gegen Luftkreuzer und Flieger kon struiert. Es handelt sich um ein Panzerauto mobil, das mit einem 15 Zentimeter-Schnell feuergeschütz ausgerüstet ist und von 6 Mann bedient wird. Die Munition, die der Panzer wagen mit sich führt, besteht aus 100 Boden kammerschrapnells. Das gesamte Fahrzeug wiegt mit Ausrüstung, Mannschaft usw. 3500 Kilogramm. Die größte Schußweite ist 800G Meter. Das Automobil kann auf schwierig stem Gelände die Verfolgung des Lenkballons aufnchmcn. — Berlin. Reichskanzler Fürst Bülow wird heute Dienstag eine Reihe von Abord nungen empfangen, die ihm ihre Wünsche für eine schleunige Lösung der Reichsfinanzreform vortragen wollen. Es sind bisher solche Ab ordnungen gemeldet für die gesamten thüringi schen Staaten, für das Königreich Sachsen, für Württemberg, für Bayern und für den Bund der Industriellen; auch eine Abordnung für Baden wird erwartet. Der Reichskanzler wird die Abordnungen im Beisein des Staats sekretärs des Reichsschatzamtes, des preußischen Finanzministers und vermutlich des Staats sekretärs des NeichSamlS des Innern empfangen. Man erwartet, daß er auf die vorgetragenen Wünsche ausführliche Darlegungen zur Frage der Reichssinanzreform machen werde. * Das große seit 1878 bestehende, an industriellen Unternehmungen beteiligte Bank haus Luckmann k Soltau in Lübeck hat die Zahlungen eingestellt. Die übrigen Banken bemühen sich, die mit dem Bankhaus arbeiten den Firmen zu halten. Mit Luckmann und Soltau arbeiteten vorwiegend kleine Leute und Geschäftsinhaber. Tie Passiven betragen 5 Millionen Mark. Es wird ein Ausgleich mit 50 Proz. angestrebt. hier der Erste Deutsche Beamteutag stattge funden, der sich zu einer Kundgebung der ge samten deutschen Beamtenschaft gegen die Verschleppung der Besoldungsvorlagen und der Reichsfinanzreform gestaltete. Die Beteiligung war so groß, daß zwei Versammlungen ab gehalten werden mußten. In beiden Ver sammlungen gelangte einstimmig eine Reso lution zur Annahme, in der die 8000 gleich zeitig versammelten Beamten die dringende Bitte an die Reichs- und Staatsregierung und au die Parlamente richten, die Beamtenschaft so schnell wie möglich in den Besitz der ihr zugcdachlen Gehaltserhöhung gelangen zu lassen. An den Reichstag richtete oer Beamten tag die dringende Bitte, die Reichsfinanzreform zu einem würdigen Abschluß zu bringen und dabei den Besitz nach den Vorschlägen der Negierung hcranzuziehen. Die Beamtenschaft sehe sich zu diesen Bitten um so mehr ver anlaßt, als ihre Notlage eine erschreckende Höhe erreicht habe und dringender Abhilfe bedürfe. Sie sei zwar der Meinung, daß die Vorlage für die tatsächlich vorhandene Geld entwertung keinen vollen Ausgleich biete. Sie wolle sich aber einstweilen bescheiden, da die finanzielle Lage des Reiches dem Patriotismus Opfer zumutcn müsse. Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei ins HauS durch die Post Mk 1 30 vierteljährlich. doner Blätter drucken einen Artikel aus der in den weitesten Kreisen unbekannten „Ship ping Truth" sSchiffs-Trust) nach, der ein Interview mit dem Deutschen Kaiser über den handelspolitischen Wettbewerb zwischen Deutsch land und England darstellen soll. Das ganze Machwerk trägt so deutlich den Stempel der Erfindung, daß cs sich erübrigt, des näheren darauf einzugehen. * Der verstorbene Fürst Karl Günther von SonderShansen hat ein Barvermögen von rund fünf Millionen Mark hinterlassen, dessen Universalerbin die Fürstin-Witwe ist. Nach den Bestimmungen des verewigten Fürsten wird das Vermögen nach dem Tode der Fürstin-Witwe einzelnen Gemeinden und Stif tungen ini Lande zugewendet, damit hierdurch ein dankbares Andenken an das Fürstenpaar das letzte der Sondershausener Linie, für alle Zeiten gesichert bleibt. * Eine neue Riesenorganisation im Bau gewerbe ist soeben auf dem „Kongreß der baugewerblichen Hilfsarbeiter Deutschlands" in Köln begründet worden. Hier ist die Verschmelzung mit dem Maurerverbande an genommen. Der neue Verband, der den Titel „Zentralverband der Bauarbeiter Deutsch lands" erhalten soll, wird nahezu 200 000 Mitglieder umfassen. Der Verband vereinigt in sich alle im Hoch- und Tiefbau beschäftigten Arbeiter mit Ausnahme der Angehörigen der jenigen Berufe, für welche eine an die General Der Stadtgemeinderat. Willer. Die Reichsverficherungsordnung. Bereits seit langem war das Bedürfnis zutage getreten, die großen sozialen Verfiche- rungsgesetze, die bisher nebeneinander bestanden hatten und mehrfach geändert waren, zusam- menzufaffen, zu vereinheitlichen und mitein ander in Einklang zu bringen. Diese Auf gabe hatte schon seit Jahren das Reichsamt des Innern beschäftigt, und wenn das große Werk erst jetzt als ein vom Reichstage noch zu genehmigender Entwurf der Oeffenilichkeit vorliegt, so hat das seinen Grund darin, daß die Regierung bestrebt gewesen ist, das große Werk der Arbeiterversicherungen auch äußerlich durch Ergänzungen nach manchen Seiten zu einen, wirklichen Abschluß zu bringen. Wie groß die Aufgabe war, ergibt sich daraus, daß die Reichsversicherungsordnung nicht weniger als 1 793 Paragraphen enthält, die in 7 Büchern geordnet sind. Von diesen 7 Büchern enthält das erste die gemeinsamen Vorschriften und Bestimmungen über die für alle Zweige des NeichsversicherungSwesens tätigen Behörden, das zweite bis vierte die besonderen Bestimmungen für die Kranken versicherung, die Unfallversicherung und die Invaliden- sowie die neuhinzugetretene Hinter- blicbenenversicherung, während das fünfte und sechste die gegenseitigen Beziehungen der ver schiedenen Versicherungszweige regeln und die Bestimmungen über das Verfahren in allen VerficherungSangelegenheiten enthalten. Durch die neue Ordnung ist das ganze Gesetz trotz der zahlreichen Paragraphen weit übersichtlicher geworden, als es bisher war. Neu hinzugekommcn ist, wie gesagt, die Hinterbliebenenversicherung. Sie ist an die Invalidenversicherung angegliedert. Ihre Be träge sollen gleichzeitig mit den Beträgen der Invalidenversicherung erhoben werden, und zwar in der Weise, daß die bisherigen Bei tragsmarken um durchschnittlich ein Viertel erhöht «erden. Außerdem sieht dar Gesetz für gewiße Kreise des Mittelstandes die Ein führung einer freiwilligen Zusatzversicherung vor, die in einfacher Weise durch dar monat liche Einkleben einer freiwilligen Zufatzmarke im Werte von einer Mark bewirkt wird. Wer beispielsweise vom 25. bis zum 55. Lebens alter monatlich 1 Mk. besonders eingezahlt hat, erhält im Alter von 65 Jahren eine Zusatzrente von jährlich 186 Mk. Großen Blenderungen ist die Krankenver sicherung unterzogen worden, insofern sie ein mal auch auf die land- und forstwirtschaft lichen Arbeiter sowie auf die Dienstboten und Hausgewerbetreibenden ausgedehnt ^worden ist und zweitens eine Anzahl kleiner Kranken kassen ausgemerzt morden sind, die nicht in der Lage waren, den Versicherten dieselben Vorteile wie die großen Krankenkaffen zu ge währen. Außerdem werden die Arbeitgeber in Zukunft zur Tragung der Hälfte der Ver sicherungskosten statt der bisherigen Drittels herangezogen, während gleichzeitig das »on den Versicherten bisher zu zahlende Eintrittsgeld wegfällt. Selbstverständlich haben infolgedessen FeldverpachLung. Die der Stadtgemeinde gehörigen Grundstücke, als: 1. die 5 Feldstücke von ungefähr je 1000 gm Größe hinter dem Friedhöfe an der Klingaer Straße, 2. die sogenannte Feuerwehr-Wiese an der Weststraße, etwa 730 qm groß, 3. oas sogenannte Kantoratlehnsfeld, Ecke der Wurzener und Luther-Straße, etwa 1090 gw groß, sollen Freitag, den 23 dss. Mts., abends 6 Uhr im Ratskeller hier unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen meistbietend verpachtet werden. Konstantinopel von den Jungtürke» umfaßt. Die Versuche, die Jungtürken und ihre Truppen durch Beruhigungsdeputationen von ihren Plänen abzubringen, sind bisher sämtlich gescheitert, auch der Generalstabschef Izzet ist nach Konstantinopel zurückgekehrt, ohne Erfolg gehabt zu haben. Die Zahl der vor Konstan tinopel stehenden Bataillone wächst weiter, auch die Verpflegung scheint in ausreichendem Maße gesichert zu sein. Zu militärischen Zusammenstößen ist es auch bisher nicht ge kommen. Ueber die gegenwärtige Lage wird dein Berl. Lok.-Anz. gemeldet: * Konstantinopel, l9. April. Der Auf marsch der Tschataldscha vollzieht sich mit größter Exaktheit ohne jede Störung. Die Verproviantierung der Truppen durch reichliche Viehzufuhr aus Bulgarien ist gesichert. Unter den 1200 Mann, die derzeit zwischen Küt- fchük-Tschekmedie und Daud-Pascha stehen, befinden sich nicht weniger als 500 Offiziere. Etwa zehn Regierungstreue versuchten unter wegs, auf die Freiwiiigen einzuwirken, wur den aber sofort erschossen. Rundschau. Ein neues „Kaiser Interview". Aus Stadt und Land. Naunhof, 20. April 1908. si Der erste Schulgang! Mit Zagen und Bangen sahen die Kleinen dem Tage entgegen, der für sie der erste Schritt ins Leben bedeutet, zum ersten Male wandern die A-b-c-Schützen nach der Schule an der Hand der treusorgenden Mutter ooer des liebenden Vaters, zum ersten Male betreten sie das Haus, von dem die Mutter schon so oft er zählte. Mit stolzem Bewußtsein und großem Selbstgefühl, die Zuckertüte im Arm, wandern die Kleinen dann, das Rünzel auf dem Rücken, nach Hause, erzählen von dem Lehrer, „der gar nicht streng aussah!" und der so gut zu erzählen wußte. Acht Jahre sind eine lange Zeit! Und doch wie kurz sind sie gewesen, wenn sie vorüberrauschten. Jetzt tun die Verlag und Druck: Günz är Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Günz, Raunhof. Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Threna und Umgegend
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