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Naunhofer Nachrichten : 20.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190905202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090520
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-20
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 20.05.1909
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Naunhofer Nachrichten Mit einer vierseitigen glluftrierten Sonntagsbeilage Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger M. 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk. 1.30 vierteljährlich. Anküudiguuge«: Für Inserenten der AmtShauptmann- schast Grimma 10 Pfg. die fünfge- spaltene Zeile, an erster Stelle »nd für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verlag und Druck: Güuz är Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Günz, Naunhof. Orts bl alt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegerck. Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tage?. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage deß Erscheinens. Nr. 60. Donnerstag, den 20. Mai 1909. 20. Jahrgang. Zeppelins Zukuuftspläuc. Auf Einladung des Straßburger Bürger meister- Dr. Schwander hielt Direktor Cols- mann von der Zeppelin-Luftschiffbaugesellschaft einen Vortrag im Straßburger Rathaus. Herr Colsmann betonte, daß seine Gesellschaft vor allem für Verkehrszwecke den weiteren Bau von Luftschiffen jetzt beschloßen habe. Zwei Luftschiffe sind bei der Gesellschaft schon bestellt worden. Das preußische Kriegsministe- rium habe es vorläufig abgelehnt, einen neuen Luftkreuzer zu erwerben. Die Gesellschaft sei daher jetzt gezwungen, sich an Kommunen und Private zu wenden. Köln will sich bei einem Ausbau von Luftschiffahrtslinien mit einer halben Million beteiligen und Düffeldorf wird ebenfalls einen namhaften Betrag zur Ver fügung stellen. Die Fahrten sind nicht als regelmäßige Verkehrsfahrten, sondern als Sport fahrten gedacht. Durchschnittlich 300 Tage im Jahr hält Herr Lolsmann für den Ver kehr günstig. Die Verkehrrluftschiffe sollen eine Mannschaft von 6 Mann erhalten und 20 Fahrgäste milführen können. Die Dauer einer Durchschnittsfahrt ist auf sieben Stunden berechnet. Alle Fahrten sollen vorläufig von Friedrichshafen ausgehen, wo auch die „Luft- schiffwerkstätten- angelegt werden. Luzern ist als südliche und Düsseldorf als nördlichste Station gedacht. Zwischen diesen beiden Punkten werden unter Berührung von Straß burg und anderen Städten, die mit der Ge sellschaft noch unterhandeln, die neuen Luft linien liegen. Luzern wird eine Ringbahn um den Rigi mit einem besonderen bei Luzern stationierten Luftschiff erhalten. Für später kommt noch eine Linie München—Friedrichs hafen und Berlin—Friedrichshafen in Frage. Die Rentabilitätsberechnung basiert auf den wenigen, bis jetzt ausgeführten Fahrten. Der Berechnung für Sportfahrten sind Teilstrecken näch Zeit (vier Stunden Fahrt) in einer Fahrthöhe von siebzig Metern zugrunde gelegt. Die drei Luftschiffe sollen zusammen 600 Fahrten im Jahr unternehmen. Die Kosten für ein Betriebsjahr einschließlich Amortisations quoten betragen 1700 000 Mark. Die Ein nahmen setzen sich au- den Fahrpreisen zusammen. Für die Linie bis Düffeldorf ist eine militärische Subvention zugesichert. Für Süddeutschland gilt der Bau von Hallen in München und Straßburg als gesichert, ebenso der Halle bet Luzern. Einer neuen Zeppelin- LufschiffahrtS-Aktiengesellschaft, die zur Finan zierung demnächst in Frankfurt a. M. eine Vertreterversammlung haben wird, beabsichtigt die Zeppelin-Gesellschaft mit einer halben Million beizntreten. Sie macht dafür zur Bedingung, daß alle starren Luftschiffe von ihr bezogen werden, ohne Luftschiffe der anderen Systeme von dem Betrieb der neuen Gesellschaft auszuschließen. Wichtig für Militär-Vereine. (Ium Schreiben des Bezirksvorstehers im KSnigl. Süchs. MilitSr- oereinsbunde, Amtsrichler Kiidsberg-Grtmma, vom 17. V. IS09 — Nr. 163.) Der König!. Sachs. Militärvereinsbund veranstaltet in diesem und im nächsten Jahre je eine öffentliche Geldlotterie. Die Ziehung der diesjährigen Lotterie findet in Dresden vom 15.—21. Juli statt. Die Lotterie besteht aus 150000 Losen und hat 9319 Gewinne und eine Prämie im Ge samtbeträge von 72 000 Mk. Der Haupt gewinn beträgt 10 000 Mk., die auf den letzten Gewinn fallende Prämie 5000 Mk. Die Gewinne werden bar ohne Abzug gezahlt. Die Lose werden durch die Militär- und Kriegervereine vertrieben. Da- Los kostet nur eine Mark. Die Lotterie ist somit im Hinblick auf den geringen Einsatz als eine sehr günstige Lotterie zu bezeichnen und verdient die Unter stützung auch der nicht den Militärvereinen angehörenden Bevölkerung umsomehr, als der gesamte Reinertrag den Stiftungen und Wohl fahrtseinrichtungen im K. S. Militärvereins- bunde und damit armen ehemaligen Soldaten und deren Angehörigen und Hinterbliebenen zu gute kommt. Diese Unterstützungen in Militärvereins kreisen sind ganz bedeutend. Nicht nur, daß die Vereine selbst beträchtliche Summen dafür verwenden — geben doch die Vereine des K. S. Militärvereinsbundes bei einer Mit gliederzahl von noch nicht 200 000 und einer Jahressteuer von durchschnittlich 4,50—5 Mk. in einem Jahre für Wohlfahrtszwecke (Unter stützungen, Sterbegelder, Begräbniskosten) die Riesensumme von 350 000—400 000 Mk. aus — auch von den Bezirken und vor allem vom Bunde werden jährlich große Opfer ge bracht. Es werden jährlich Tausende — im Jahre 1907 fast 10 000 Mk. - ans der Bundeskaffe an bedürftige Kameraden verteilt, es bestehen aber auch eine Anzahl Stiftungen, insbesondere die unter dem Namen „König Albert Dank" vereinigten Bundesstiftungen. Aus ihnen erhalten Witwen und Waisen Unterstützungen, werden an Bundesmitglieder und deren Familienangehörige bei außerge wöhnlichen körperlichen oder geistigen Er krankungen Beihülfen geleistet, wird Söhnen und Töchtern von Bundesmitgliedern die Aus bildung für einen Beruf erleichtert, wird Bundermitgliedern bei besonderen und allge Himmelfahrt. War stehet ihr und sehet Gen Himmel fromm entzückt? Die Wolke ist verwehet, Die euren Herrn entrückt. Er zieht mit Sieg gekrönet Durch Salems Perlentor, Führt eine Welt versöhnet Als Beute mit empor. Gott hat ihm übergeben Des Zepters heilge Pracht, Die Schlüffelmacht zum Leben Und zu der Hölle Nacht, Daß sich ihm beugen müssen Die Geister tiefbewegt, Bis Gott zu seinen Füßen Den letzten Feind gelegt. Und ob die Wellen toben Und Wogen brausen hoch, Der Herr im Himmel droben Ist doch viel höher noch. Sein sind des Reiches Güter, Das Erbe dort im Licht, Und seine armen Brüder Vergißt der König nicht. O, jauchzet ihm und singet. Mit Psalmen hell und klar, Und nach dem Siege bringet, Ihm Freudenopfer dar. Nun ist der Himmel wieder Den Menschen aufgetan, Der für uns kam hernieder, Der zieht uns auch hinan. Und wie er einst genommen Von feiner Jünger Seit', So wird er wiederkommen In seiner Herrlichkeit, Und mit ihm schwebt herunter Das ew'ge Himmelszelt Und tut uns auf die Wunder Der neuen Gottesmelt. O. Müllcr, 1'l. e. meinen Notständen Hilfe gewährt. Das Vermögen der Stiftungen, des König Albert Dank, das jetzt bereits einige Hunderttausend Mark beträgt und in der Hauptsache durch Beiträge der Militärvereinsmitglieder aufge bracht worden ist, soll auf eine halbe Million gebracht werden und zwar durch freie Liebes gaben, durch Geschenke und letztwillige Zu wendungen von nicht dem Militärvereinsbunde angehörigen Personen und aus Kameraden kreisen. Dem Ausbau dieser Stiftungen sollen, wie erwähnt, auch die beiden Lotterien dienen. Möge der Erfolg nicht fehlen! anstalt. Herr Oellers begrüßt als Bewohner Naunhofs das Unternehmen, unter schreibt auch Wort für Wort des Vortragen den. Ueber die Aufbringung der Mittel sei er anderer Ansicht. Er möchte das Werk auf dem Wege des Gemeindeverbandes zustande ge bracht sehen, damit auch alle Gemeinden ihren Nutzen davon hätten. — Brgrm. Lobeck be merkt, daß man ja noch gar nicht soweit wär«. Wie sich die Sache entwickeln solle, werde erst die Zukunft lehren. Rittergutsbe sitzer Naumann rät von einem Gemeinde oerband ab, da dieser der Sache nicht förder Zum Elektrizitätswerk in Grimma. Fortsetzung. Man unterscheide Gleichstrom- und Wech selstramanlagen. Wenn eine Uebertragung auf größere Entfernungen in Frage komme, benö tige man Wechselstrom. 10 000 Volt würden genügend sein, bei einer Uebertragung auf 30 Kilometer im Umkreis. Weitere Ausführungen erübrigten sich bis zur Lösung der Frage, in welcher Weise dar geplante Werk errichtet werden solle. Nachdem der Vorsitzeude dem Redner für seine belehrenden Ausführungen gedankt und zur Aussprache aufgefordert hatte, bestätigte Rittergutsbesitzer Naumann-Mutzschen im Sinne des Vortragenden, daß die Elektri zität für die Landwirtschaft eine große Zukunft habe. Er befürworte eine große Ueberlands- zentrale und bitte jeden, sich unter allen Um ständen zu beteiligen. In kurzem werde man Motorpflüge haben, die von jedem kleinen Landwirt benutzt werden können. Wenn der Strom billig abgegeben werden kann, vielleicht mit 15—20 Pf., so wird damit eine Leistung erzielt, wie sie mit Pferd- und Handarbeit nicht erzielt werden könne. Leisnig sei geneigt, mit Grimma mitzumacheu. Sollte es dazu kommen, so werde er (Redner) mit seinen beiden Gütern Anschluß nehmen. Redner wies noch besonders auf den großen Nutzen der elektrischen Kraft im Drefchbetriebe hin und forderte schließlich zur einmütigen Unterstützung des Werkes auf. Buchdruckereibesitzer Bode äußerte, daß man über die vom Vorredner erwähnte Geld frage wegkomme, selbst wenn 500 000 Mark nötig wären, da der Landkreis so dicht be völkert sei und jedenfalls dementsprechend viele Interessenten vorhanden seien. Redner wandte sich hierauf noch gegen eine eben erschienene Broschüre, die den Landwirten empfiehlt, an Stelle von elektrischen Motoren, kleine Benzin- oder Petroleummotoren aufzustellen. Der Widerspruch, der in dieser Broschüre enthalten sei, sei so groß, daß ihn wohl jeder Landwirt merken werde. Buchdruckereibesitzer Günz- Naunhof, der als Vorsitzenver des dortigen Gewerbevereins der Versammlung beiwohnte, verweist darauf, daß die Gewerbetreibenden Naunhof- auf das Projekt durch den Gewerbe verein aufmerksam gemacht worden seien. Der Gewerbetreibende wisse, daß seine Zukunft von einer billigen Kraft abhänge. Er meine, wenn ein Elektrizitätswerk errichtet werde, so solle dies nicht nur lokaler Natur fein, sondern der ganzen Amtshauptmannschaft zunutze gemacht werden. Er habe die Ueberzeugung, daß man der Sache auch in Naunhof das nötige Inte resse entgegenbringen werde, trotz neuer Gas ¬ lich wäre, vie Gemeinden würden lieb-r ihre Beteiligung ablehnen, als Gelder beschaffe». Er halte die Errichtung eines Werkes auf dem Wege der Genossenschaft oder Gesellschaft für besser. Oschatz sträube sich auch gegen den Gemeindeverband. Redner berührt daun die Frage der Agitation und glaubt, wenn sich kein anderer Ausweg biete, daß die Ver trauensmänner des Bundes der Landwirte gern der Sache ihre Unterstützung leihen würden. — Diese Anregung wurde beifällig ausgenommen und im Zusammenhang damü auch die Ausdehnung einer eventuellen Ueber- landzentrale berührt. In einem 11 Kilo- meterkreis, in dem Naunhof liegt, würde man, wie Buchdruckereibesitzer Bode bemerkt, auf eine Anzahl von 80—90 Ortschaften kommen. Redner regt an, festzustellen, welche Ortschaften heute vertreten sind. Vielleicht seien die Herren erbötig, einen Teil der Fragebogen, die in Grimma bereit- in Umlauf gebracht wurden, mitzunehmen. Es sei erforderlich, daß Stadt und Land zusammenarbeiten. Ein Herr Momber i-Wurzen empfiehlt die Unter stützung der Wurzener Genossenschaft, die die ganze Amtshauptmannschaft mit Elektrizität versorgen wolle. Herr Hotelier und Stadt verordneter Dünnebier macht dem Redner in dieser Hinsicht keine Aussichten, Grimma werde da nicht mittun. Mehrere Redner empfahlen noch, sich auch der Hilse der Gemeindevorstände zu der Agi tation zu versichern, und es wurde weiter der Wunsch ausgedrückt, daß die erschienenen länd lichen Interessenten ebenfalls in ihrem Orte die Idee propagieren sollten. Bei dem hier auf erfolgten Aufruf ergab sich, daß 27 Ort schaften vertreten waren. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die auswär tigen Besucher sich als freiwillige Helfer be tätigen werden, da die Versammlung von einem starken Interesse an der Sache beherrscht war. Das kam auch zum Ausdruck in der lebhaften Aussprache, an der sich wohl ein Dutzend Redner beteiligten. Sie waren alle entschieden darin einig, daß die Errichtung einer Elektrizitätswerkes eine bedeutungsvolle und erstrebenswerte Sache sei. In die De batte griff auch noch einmal Herr Gruhn ein, der auf die Frage nach den Anschaffungskosten eines elektrischen Betrieber bemerkte, daß diese sich für einen einpferdigen Motor auf etwa 200, für einen zweipferdigen auf 270 bis 350, für einen dreipferdigen auf 500 und für einen 5pferdigeN auf 800 Mk. stellen. Gegen 5 Uhr wurde die Versammlung ge schloffen. Rundschau. * Einladung für den Deutschen Kaiser. Wie aus Athen gemeldet wird, hat Prinz Georg von Griechenland Kaiser Wilhelm zu den olympischen Spielen 1910 eingeladen. Der Kaiser soll bereits jetzt seine Zusage ge geben und sein, sowie das Erscheinen der Kaiserin in Aussicht gestellt haben. * Keine Wiedereinführung des Postau- kunftSstempelS? Der Staatssekretär des Reichr- postamt hat der Liegnitzer Handelskammer auf ihre Eingabe um Wiedereinführung des Post ankunftsstempels auf Briefen ablehnenden Bescheid erteilt. Man darf aber wohl hoffen, daß sich die beteiligten Kreise durch diesen Bescheid an der weiteren Verfolgung ihres Zieles nicht hindern lassen. * Der 5. Kongreß der Krankenkasse» Deutschlands, zu dem etwa 1800 Delegierte erschienen sind, nahm am letzten Montag m Saale von Happolds Brauerei zu Berlin einen Anfang. Aufsehen erregte es, daß dar Reichsamt des Innern einen Vertreter, den Geh. Rat Dr. Caspary, entsandt hatte, da )ie Regierung bisher niemals bei den Kranken- kaffen-Kongreffen offiziell vertreten war. In
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