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Naunhofer Nachrichten : 02.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190907024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-07
- Tag1909-07-02
- Monat1909-07
- Jahr1909
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 02.07.1909
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Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk 120 vierteljährlich. Frei in- HauS durch die Post Mk 1 30 vierteljährlich. Mit einer vierseitige« Tllustrterte« Sonntagsbeilage Berlag mrd Druck: Günz L Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Vü«z, Nannhof. Aukttudisuu-e« Für Inserenten der Amt-Hauptmann- schäft Grimma 10 Pfg. die fünfge spaltene Zeile, an erst« Stalle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Die Naunhofer Nachrichten «scheinen jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden TageS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittag- 11 Uhr am Tage de- Erscheine«-. Nr. 77. Freitag, den 2. Juli 1909. 20. Jahrgang. '»»»NMM'NMW»-»»»--— -- T—Ml——»MW—! .--»MM—M-M-MM->M-»MMMMM»»-M<MM>M»MMMMMMMM»M»WWM Oeffeutliche , 31Msmümttk-SlhW Areitug, L Juli 1WS, abends 8 Uhr. Tagesordnung: I. Klagsache Dornig. ?. Urlaube für die Ratsbeamten. 3. Bcschtüffe des GoSanstallS-AuSschufses. 4. itnkschließung über die Art der Schleusen« wäsier-Kläranlage. 5. Verhandlungen mit der Stadt Leipzig wegen der weiteren Wasserversorgung Naunhofs. Das Steuerlabyrinth. Ei» Wegweiser. Es ist äußerst schwer, sich ein genaues Bild von dem Stande der »Reichsfinanz- reform" im gegenwärtigen Stadium zu machen. Für den Unbeteiligten ist ein solches Bild durch die zahlreichen Ueberraschungen der letzten Wochen unmöglich geworden. Wer sollte sich wohl im Publikum, das teilweise über haupt in den sieben Monaten die Debatten nicht mehr verfolgte, suskenyen zwischen den Forderungen der Regierungsvorlagen, den Ab- änderungsbeschlüfsen der Finanzkommifsion, den neuen Gteuervorlagen dieser Kommission, den Ersatzsteuern der Regierung und den Abände« rungsbeschlüssen der Finanzrommissiost zu diesen Ersatzsteuern und schließlich den Be schlüssen des Plenums. Wir geben zur Orientierung eine Dar stellung der augenblicklichen Situation: ») Die Vorlage» der Regler»»-. 1. Branntweinmonopol (Ertrag 100 Mill. Mark), von der Kommission abgelehnt, ange« nommen eine. Branntweinsteuer, die 80 Mill, einbringen soll. Die Regierung hat diesem Beschluß zugestimmt, der Beschluß der Ple nums steht aus. 2. Tabaksteuer (75 Mill. Mark), von der Kommission vollständig abgeändert, so daß sie nur noch einen Ertrag von 30 Mill. Mark bringen kann, Regierung hat zugestimmt, Plenarbeschluß steht aus. 3. Biersteuer (100 Mill. Mark), als einzige Steuer von der Kommission angenommen, Plenarbeschluß steht aus. 4. Weinsteuer (20 Millionen), die Kom mission hat eine allgemeine Weinsteuer abge lehnt und nur einer Schaumweinsteuer mit einem Ertrage von 5 Mill. Mark zugestimmt, Regierung hat zugestimmt, Plenarbeschluß steht aus. 5. Nachlaßsteuer, Erbschaftssteuer, Erbrecht des Staates (100 Millionen Mark), von der Kommission abgelehnt, von der Regierung zurückgezogen. 6. Elektrizitäts- und Lichtsteuer (50 Mill.), von der Kommission abgeleynt, Plenarbeschluß steht aus. 7. Jnseratensteuer (33 Mill.), wie Nr. 6. 8. Erhöhung der Matrikularbeiträge, Fahr kartensteuererhöhung usw. (25 Millionen), von der Kommission angenommen, Plenarbeschluß steht aus. Die Regierung hat 500 Millionen ge fordert, die Kommission dagegen nur 240 Millionen bewilligt. Den fehlenden Rest zu decken, schlägt die Kommission eine Reihe neuer Steuern vor. b) Dir Steuer» der Kommisfion. 1. Wertpapiersteuer, Kotierungssteuer (80 Millionen Ertrag), vom Plenum in zweiter Lesung angenommen, Standpunkt der Regie rung: scharf ablehnend. 2. Wertzuwachssteuer für Grundstücke (Ertrag 50 Millionen-: vom Plenum ange nommen, Regierungsstandpunkt: ablehnend. 3. Kaffee- und Teezollerhöhung (36 Mill.), vom Plenum angenommen, Regierungsstand punkt: nicht unbedingt ablehnend. 4. Steuer auf Beleuchtungsmittel (20 Millionen), vom Plenum angenommen, Regie rung stimmt zu, da sie diese Steuer als einen Teil ihrer Lichtsteuer betrachtet. 5. Zündwarensteuer (25 Mill.), Plenar beschluß steht aus, Regierungsstandpunkt: unbestimmt, nicht direkt ablehnend. 6. Mühlenumsatzsteuer (12 Millionen), Plenarbeschluß steht aus, Regierungsstand- puukt: scharf ablehnend. 7. Ausfuhrzoll auf Kohlen und Koks (25 Millionen) wie Nr. 6. 8. Parfümsteuer (8 Millionen), Plenar- beschluß steht aus, Regierungsstandpunkt unbestimmt. Bisher vom Plenum angenommen 186 Millionen; davon will die Regierung aber die 80 Millionen für die Kotierungssteuer auf keinen Fall annehmen, bleiben 106 Millionen, von den noch ausstehenden Steuern der Kom mission werden von der Regierung noch akzeptiert werden Nr. 5, Nr. 8 — 33 Mllion., Nr. 6 und 7 --- 37 Millionen dagegen abge- lehnt werden. Die Steuerprojekte der Kam» Mission würden also nur 140 Millionen ergeben, die die Regierung annehmen könnte. Rechnet man die von der Kommission be willigten 240 Millionen der eigentlichen Regierungsvorlagen hinzu und betrachtet die Annahme als vom Plenum gesichert, so wären 380 Millionen sichergestellt. Es ist allerdings noch zweifelhaft, ob die Kommissionsbeschlüffe zu den Regierungsvorlagen eine Mehrheit finden werden, wenn die gesamte Linke gegen die Verbrauchssteuer stimmt. Schließlich hat die Regierung noch Er satzsteuern eingebracht. e) Die Ersatzsteuern der Regier»»-. 1. Erbanfallsteuer (55 Millionen) end gültig vom Plenum abgelehnt. 2. Umsatzstempel bei Grundstücken (20 Millionen), vom Plenum mit einer Erhöhung des Stempels angenommen, Regierung lehnt Erhöhung ab, mutmaßlicher Ertrag 30 Mill. 3. Erhöhung des Wechselstempels (7 Mill.), vom Plenum reduziert, Ertrag nur 300000 Mark noch, Regierungsstandpunkt ablehnend. 4. Scheckstempel (15 Millionen), von der Kommission angenommen mit der Maßnahme, daß Quittungen über Bankguthaben stempelfrei bleiben, Ertrag höchstens 10 Millionen noch, Plenarbeschluß steht aus. 5. Effektenstempel (10 Millionen), von der Kommission angenommen. Plenarbeschluß steht aus. 6. Stempel auf Feuerpolicen (35 Million.) von der Kommission abgelehnt, Plenarbeschluß steht aus. Die Kommission hat als neue Steuer noch jüngst eine Erhöhung des Börsenumsatzstempels angenommen, die 15 Millionen elnbringen kann, die die Regierung aber ablehnt. Von den Ersatzsteuern sind also ange nommen von der Kommission 50 Millionen, dazu treten noch 15 Millionen für den Börsenumsatzstempel, das Plenum hat 30 Millionen bisher angenommen. Die Ersatz steuern sollten etwa 140 Millionen einbringen. Eine Zusammenfassung gibt folgendes Bild: Bewilligt von der Kommission: Zu a) 240 Millionen. Zu b) 256 Millionen. Zu o) 50 -1- 15 - 65 Millionen. Zusammen 561 Millionen Mark. Bewilligt vom Plenum: Zu n) nichts bisher. Zu d) 186 Millionen bisher Zu o) 30 Millionen bisher. Zusammen bis jetzt 216 Millionen Mark. Von den 561 Millionen, die die Kom mission bewilligt hat, lehnt die Regierung unbedingt ab: 80 Millionen Kotierungssteuer, 50 Millionen Wertzuwachssteuer, 12 Millionen Mühlenumsatzsteuer, 25 Millionen Kohlenzoll- erhöhung, 10 Millionen als Erhöhung des Umsatzstempels bei Grundstücken, 15 Millionen Börsenumsatzstempel, zusammen 192 Millionen, es bleiben also, da nur 369 Millionen ange nommen werden, noch 131 Millionen zu decken. Voraussetzung ist bet dieser Berech- nung, daß die Verbrauchssteuern in der an gesetzten Höhe Annahme finden. L»stschifsahrt. „Z. i» Biberach. Mittel-Biberach, 30. Juni. Die Lage des Reichsluftschiffes „Z. I", das sich auf der Reise nach Metz befindet, ist unverändert. Es liegt festverankert auf seinem Platze. Seit früh 5 Uhr wird der reparierte Propeller wieder ausprobiert. Das Luftschiff ist sonst völlig flugbereit. Major Sperling war stets auf dem Landungsplätze und ruhte zeitweise in einer der Gondeln. Der Wachdienst war in der kalten Nacht sür die Truppen sehr anstrengend. Mittelbiberach, 30. Juui, 1 Uhr 45 Min. nachm. Das Wetter ist stürmisch ge worden. Heftige Böen machen den Aufstieg und die Weiterfahrt des Luftschiffes fast ganz unmöglich. Die Windstärke wird auf 14 Sekundenmeter geschätzt. Die Führer müssen alle Umsicht und Energie aufbieten, das Fahr zeug vor Beschädigungen zu schützen. Der Aufstieg wird wahrscheinlich nicht vor Donners tag erfolgen. „Parseval HI". — Leipzig. Der Parsevalballon „Parse val IH" hat am Dienstag nachmittag, von Bitterfeld kommend, Leipzig überflogen und ist, nachdem er bei Oetzsch Kehrt gemacht und dann noch einmal Leipzig passiert hat, nach Bitterfeld zurückgekehrt. — 8,15 Uhr ist der Ballon in Bitterfeld glatt gelandet. Bitterfeld, 30. Juni. Die Fahrten des „Parseval III" sollen in dieser Woche fortgesetzt werden. Am kommenden Montag wird eine Dauerfahrt nach Frankfurt a. M. erfolgen. Rundschau. ** Die „Nordd. Allg. Zeitung" bestätigt nunmehr ausdrücklich, daß der Reichskanzler nur noch so lange im Amte zu bleiben ge denke, bis die Reichsfinanzresorm zustande gebracht worden ist. Die Auslassung des gouvernementalen Blattes lautet: Der Reichskanzler hat den Kaiser um seine sofortige Entlassung gebeten. Seine Majestät hat sich zur sofortigen Erfüllung dieses Wunsches nicht zu entschließen vermocht und hat den Reichskanzler unter warmer Betonung seiner großen, in zwölffähriger Ministertätigkeit der Krone und dem Lande geleisteten Dienste dringend gebeten, sein Amt noch solange zu führen, bis die Reichs finanzreform, deren Erledigung eise nationale Notwendigkeit sei, zustande gebracht wäre. Der Kaiser hat sich dabet von der Ueber« zeugung leiten lassen, daß es am allerersten dem Fürsten Bülow gelingen werde, das Werk unter Abweisung der dem Gesamt interesse schädlichen und daher für die Ver bündeten Regierungen unannehmbaren Steuer- Vorschläge zu Ende zu führe». Dem Er suchen des Kaisers hat der Reichskanzler sich nicht entziehen wollen; doch ist mit Rücksicht auf die politische Entwicklung, die durch die Abstimmung über die Erbschaftssteuer ihren Ausdruck gefunden bat, unwiderruflich ent schloßen, alsbald nach Erledigung der Finanzreform aus dem Amte zu scheiden." . * * Die Gründe der Niederlage Bülows werden in einem Artikel der „Köln. Zeitung" Amtliches. StS-ttfche Sparkasse Naimhos. RÜSlagenbestand 369 400 Mk. — Pfg. Gparverkehr im 1. Halbjahr 1909. 3800 Einlagen im Betrage von 697 796 Mark 50 Pfg. 2578 Rückzahlungen „ „ „ 547 753 „ 42 „ Kassennmsatz ... . 2921242 „ 54 „ Geschäftszeit: Jeden Werktag von vormittags 8 bis L2 Uhr und nachmittags S bis 4 Uhr. Sonnabends durchgehend von vormittags 8 bis nachmittags L Uhr. Berzins««- der Einlagen mit 3/, Proz., «nd zwar halbmonat lich vom 4. n«d LS. eines Monats ab. Naunhof, am 1. Juli 1909. Die Sparkaffenverwaltung Willer. Das Schnl- und Dortbildungsschulgeld, sowie das Schulgeld für die Eelekta auf das 3 Vierteljahr ist bis zum 14. IM 1S0S - an die Stadtsteuereinnahme zu bezahlen. Naunhof, am 1. Juli 1909. Der Stadtrat. ——Willer. Nach § 6 des OrtSgesetzeS über die Erhebung einer Hundesteuer in Naunhof ist am 10. Juli die zweite diesjährige Aufzeichnung der vorhandenen Hunde vorzunehmen. Bis spätestens den 31. Juli sind alle am 10. Juli 6 Wochen alte Hunde, welche nicht mehr ge saugt werden, zu versteuern. Für versteuerte, im Laufe des Jahres von auswärts nach Naun hof gebrachte, sowie sür junge nicht zu versteuernde Hunde, sofern (sie außerhalb der Gehöfte sich aufholten, ist bei der Armenkasse gegen eine Gebühr von 50 Pfennigen ein Steuerzeichen zu lösen. , , Hunde ohne gültige Steuermarke werden weggefangen, wenn sie außerhalb der Ge höfte getroffen werden. Die Besitzer solcher Hunde sind, falls keine Steuerhinterziehung vsr- litgt, mit 3 Mk. zu bestrafen. Naunhof, am 30. Juni 1909. » Der Ttadtrat. Willer.
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