Herausgeber: F. G ü n tz. Gedruckt in der Gärtner'schen Buchdruckerei. Allgemeine Nachrichten. 1) Ooneert Wwnstrix <!en 9teu ^prU >virü DtUerreickneter Lino ^krul^mio mit Kefrütixov Dn- tkl>tut2un" ckor Köm>!. Knpcllo im 833!« üo8 Ilöwl <!o 8uxc 2U üie Kliro Kaden. üame 8ekröüer Devrient, Kraul. s'äeilie 8ekmie- üot, 80>vie <!ie Herren ^iekst8ekeck, Ooneert- mei^ter 8eknbert unä Xummermu^jku8 K. Kunuuer Kaden ikre §ntige ^il»iriLUn§ 2U§683§t. D r o x r a in m. 1) Ouvertüre ru Uer Oper „Olympia" von Lponlini; 2) ^rie von ^oxart; Z) xrol'^e Kanta- 516 null Varist. lür <ke Olarinette, von Ideil^i- gor, (^iimnscript); 4) Duett, von Ueiiini; ö) Duo lur Dionolorte nnl! Olsrinette, von Deil8i- ^6r. (neu); 6) Diecker von 0. i>k v. ^Veber um! k. 8jto!ir mit okliKatee De^leium^ von Violine, I'Iöle. Violoncello u. Olarinette (neu); ?) Duo kir Violine nnck Violoncello^ von K. 8cliukert Nock Kummer; 8) Notturno für llurmonjemu^jk, von l^. 8pokr. Iknlsl^ksrten ?:u 16 Orosclien sinck in üer Köui^l. Nof-j>!u8i!<»Iieniinnü!un^ ües Herrn Kie ker (8cli!os8^385e) unü in üer Dnclr- nnck ^usi- I^üenitimllkinL üe8 Herrn Hin!<!er (Veu^tackt um Aisr^te) 2U Kuben, ^n üer Ku886 I8t üer 1kei8 1 liiuier. O. Kotte, Olarinettist üer KöniAl. Kapelle. 2) Schon vielfach ist es beklagt worden — und unlängst wieder in diesen Blattern — wie sehr die Erziehung unserer Jugend von dem Pfade abgewichen ist, den die Natur vorgezeichnet hat. Die Bewegung in freier Luft ist namentlich dem Kinde, wo alle Dr- gane in der Entwickelung und Ausbildung begriffen sind, so nothwendig als Speise und Trank. Dage gen sind unsere Kinder den größten Theil des Tages in Schulstuben tingeschloffen, und außer der Schulzeit ist die Mehrzahl der AMern, deren Geschäfte es nicht erlauben, sie täglich spazieren zu führen, genöthigt, entweder sie von neuem in der Stube zu behalten oder — wenn ihr sittliches Gedeihen ihnen weniger am Herzen liegt — sie auf den Gassen der Stadt die nöthige Erholung suchen zu lassen, wo sie, ohne Aufsicht, sich selbst überlassen, vielen schlimmen Ein flüssen bloß gestellt sind. Im ersten Falle verküm mert der Leib und im zweiten die Seele. Beide Nach theile sind sehr groß und späterhin schwer wieder gut zu machen. Um z. B. zur Überzeugung vom erstem zu gelangen, so vergleiche man die Kinder einer Dorf schule mit denen in einer Schule der großen Stadt, und man wird erstaunen. Eden so sind auch die Kla gen über das steigende sittliche Verderben in der Kin- derw.lt mehrfach laut geworden. Es scheint daher drin gendes Vedrufniß, diesem doppelten Uebelstande möglichst adzuh.lfen und für die eigentliche (phnsische und moralische) Erziehung auch außer den Schul stunden Sorge zu tragen. Ein Verein hat sich diese Aufgabe gestellt, und nachdem von der Hohen Kreis- direction die Eoncession dazu ertheilt worden, haben die Unterzeichneten im vorigen Jahre eine Schul- und Erziehungsanstalt eröffnet, in welcher die Kinder nicht nur in allen nöthigen Gegenständen gründlichen Un terricht empfangen, sondern zugleich auch Gelegenheit finden sollen, die übrige Zeit unter fortwährender Auf sicht im Freien zuzubringen und ihre Körper- kräfte zu üben und zu stärken. Jedes Kind hat außer dem allgemeinen seinen eigenen Gemüse- und Blumengarten, den sie wenigstens den ersten Sommer mit großer Lust und Freude bearbeitet ha ben. Auch im Winter hat uns die freie Natur ihre Genüsse dargeboten (Spiele, Schlittenfahrten, Fe- stungsdaue rc.), die reichlich und fröhlich benutzt wor den sind. Auch das schrecklichste Schmewetter hat un sere Kinder nicht abgehalten (zum Theil bei einer Ent fernung von einer halben Stunde), die Anstalt regel mäßig zu besuchen. Diejenigen, die den Weg nicht zweimal machen wollen, finden ein frugales Mlttags- brod in der Anstalt, und wenn es gewünscht wird, können sie auch ganz in Kost und Pflege genommen werden. Ein irdischer Gewinn leitet uns dabei nicht, son dern allein die tiefe innige Ueberzeugung, daß die ganze Wohlfahrt unseres Geschlechts von nichts An derem, als allein von dieser Gesundheit des innern und äußern Menschen abhängt. Unsir Haupt ziel ist demnach, unter Gottes Beistand gesunde und kräftige, und vor allem christlich fromme Men schen zu erziehen. Und wir sind überzeugt, daß für das letztere schon viel gewonnen ist, wenn uns zu nächst nur der negative Theil unseres Strebens ge lingt: die Macht der Verführung von dem empfäng lichen Kinderherzen, wo alle Eindrücke so bleibend sind, abzuhalten. Diejenigen geehrten Aeltern, welche für ihre Klei-