Suche löschen...
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 13.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-186011132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18601113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18601113
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-13
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
„Du irrst Dich, guter Hans", — entgegnete Agnes, sich vertraulich neben ihn niederlassend und ibm das schöne Haar streichelnd, — „jetzt will ich Dir sagen, wie ich cs deute, und was mein Herz spricht. Du sagtest, als wir uns das erste Mal sahen und als Du mich noch nicht kanntest, Du würdest Dein Leben für mich lassen können, wärest so gut und fromm in Deinen Worten. Das gefiel mir, und ich dachte an Dich in meiner Zelle, wie überall. Auch bei unserer zweiten Zusammenkunft, die ich doch nur bewilligte, weil ich Dich selbst gern sah und sprach, zeigtest Du Dich so achtunaswerth, und mein Herz trieb mich deßhalb, Dir ein Zeichen zu geben, daß es stets so von Dir denken, stets Dich achten, ja, stets Dich — lieben will. Und mehr und mehr ist diese Sprache darin erschollen, es sehnte sich, Dich zu sehen, Dich zu sprechen, und es sehnt sich, dies einmal nicht so verstohlen, nicht so selten, son dern zu jeder Zeit, frei und ungebunden tbun zu dürfen. Es sehnt sich, Dir anzugehören und mit Deinem Herzen verbunden, vereint zu sein auf ewig. Siebe, so deute ich den Sinn des Ringleins, das ich Dir deßhalb über reichte; und nun wirft Du Dich wohl beruhigt fühlen." Hans glaubte den Himmel offen zu sehen. War es nicht die höchste Seligkeit, die sich über ihn ergoß? Ge liebt wurde er von der engelschönen Agnes, und diese wünschte, ewig ihm anzugehören und sein zu bleiben? Er, der arme Fischerssohn, durfte hoffen, dieses, im Schlosse geborene, einer adeligen Familie angehörende Fräulein, einstens in seine Arme zu schließen, es sein Weib nennen zu dürfen? Konnte je ein größeres Glück auf Erden ihm zu Theil werden? Und zweifeln an der Wahrheit der vernommenen Worte mochte, wollte er nicht. Sie hielt ja seine Hände umschlungen, blickte ihm so sehnend, so offen dabei ins Angesicht! Nein, sie war keine mit ihm Spott treibende Heuchlerin. Darum, hingerissen von der Macht der in ibm waltenden Liebe neigte er sich zu ihr hinab, schlang seinen Arm um sie, und ein süßer, langer Kuß, den er wagte, und den die Jungfrau hocherröthend erwiderte, vereinte sie auf immer und knüpfte das Band so fest, daß keine Macht der Erde es zu zerreißen ver mögen sollte. (Fortsetzung folgt.) Der Abend. Sei gegrüßt! o süßer Abendfriede, Sei gegrüßt! o süße Ruhelust; Bald, ach bald entschlummert, matt und müde, Vater, Deine W6t an Deiner Brust. Bald entschlummern all' die schweren Sorgen, Allen Gram bedeckt die stille Nacht; Doch Du, guter Gott, dem nichts verborgen. Deine Güte, Deine Gnade wacht. Ja, in Deinen treuen Vaterarmen Schlummert Deine müde Schöpfung ein, Und Du hüllst voll Liebe, voll Erbarmen, In den Schleier stiller Nacht sie ein. Mochte auch des Tages Jubel scheiden, Sank die Sonn' auch in das ferne Meer, O, du bist an reinen, heil'gen Freuden, Stiller Abend, für das Herz nicht leer. Mancher, dem ein hartes Loos beschieden, Den des Tages Last und Hitze drückt, Wird beim süßen abendlichen Frieden Mit dem Balsam reichen Troft'ö erquickt. Selbst die Blume, wie die goldne Aebre, Schlummert, wenn die stille Nacht erscheint, Und ihr Thau ist eine reine Zäbre,' Die sie dankend ihrem Schöpfer weint. Auch der Vögel fröhliche Gesänge Schweigen, wenn des Abends Kühle weht, Nur der Glocken letzte Feierklänge Mahnen uns zur Andacht, zum Gebet. Ach, es ist so friedlich, ist so stille. Keinen lauten Ton vernimmt das Ohr; Darum schwingt in hoher Andacht Fülle Sich das Herz zu seinem Gott empor; Schwingt sich auf zur weiten, weiten Ferne, Zu dem reinen blauen Himmelszelt, Denn von dort blickt ja das Heer der Sterne Freundlich zu der abendlichen Welt. Ueberall wohnt tiefer, heil'ger Friede, Denn der Tag schloß seine Pforten zu, Und der Wand'rcr legt, erschöpft und müde, Innig dankend Haupt und Stab zur Ruh'. Manches heiße ungekannte Sehnen Wird dem stillen Abend anvertraut, Und hier rinnen ungeseh'n die Thränen, Welche nie ein Menschenauge schaut. Doch Du, Vater, blickest freundlich nieder In das einsam stille Kämmerlein, Frieden giebst Du jedem Herzen wieder, Das nur Dir vertraut, nur Dir allein. Gieb, o Gott, daß einst des Lebens Abend Mild und freundlich für uns niedersinkt, Daß des Grabes Ruhe süß und labend Jedem müden Erdenpilger winkt. Louise Kretzschmar. «Kirchliche Nachricht. Allen in und um Großenhain wohnenden Ka tholiken wird hierdurch eröffnet, daß Sonn tag, den 18. November, früh 9 Uhr, im Stadtverordneten-Locale des hiesigen Nathhauses der Gottesdienst gehalten werden soll. Die Beichte beginnt um 7 Uhr. Bekanntmachung. Seiten des unterzeichneten Königlichen Gerichts amtes soll den 28. Januar 1861 das der Johanne Christiane verehet. König zu Adels dorf zugehörige Grundstück Nr. 186. !, des Brandversicherungs-Catasters und Folium 35 - des Grund- und Hypothekenbuches für Adelsdorf, welches am 5. October 1860 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1541 Thaler 20 Ngr. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert wer den: was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsamtsstelle und in der Schänke zu Adels dorf aushangenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 23. October 1860. Königliches Gerichtsamt daselbst. Böttger. ! Bekanntmachung. j Es sollen den 26. November dieses Jahres ! Vormittags 9 Uhr obngefähr 500 Klaftern größten Theils kiefernes ! Holz in der Pfarrwaldung zu Krakau auf dem ! Stocke in Parzellen zerlegt, an Ort und Stelle ! an den Meistbietenden, unter den im Termine ! bekannt zu machenden Bedingungen verkauft wer den. Kauflustige werden daher hierdurch aufge fordert, gedachten Tages in jener Pfarrwaldung auf den Parzellen 264 und 397 des Flurbuchs für das Dorf Sella sich einzufinden und der Versteigerung des Holzes gewärtig zu sein. Großenhain und Königsbrück, den 3. Novem- ber 1860. ' Die königliche Kirchen-Inspektion zu Krakau. ! v. Hering. Hartung.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder