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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189507275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18950727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18950727
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-27
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.07.1895
- Autor
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Wochen-- «O MchmhMatt zugleich Etslhösts-AMizer fir HotzÄsrf, Röblitz» Kenstzorf, Rasdorf, Ä Csidiea, Krimchsori, MUie«a««. Mlsr«. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. Rr» 172. Mrnsprechftelle Nr. 7. S0NNübeNd,, hkU 27. JUÜ Fsrnsprechstelle Nr. 7. 1895. -rschei-at t ä g ch (autzer Soun- »Ä Festtag») abend» für den folgend^ ^g7^Merr^hrttche^^eE^^^^^^^fl^^^e^mmer^Iä^enMge7^-! iZsstrllungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaisen. Poftanitalten, Postboten, sowie sie Austräger entgegen. - Inserate werden die viergespalieM Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahrne der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. ZtMUgWersteiKKrUW. Das im Grundbuche auf den Namm des Braumeisters Paul Bernhard Schindler in Mülsen St. Niklas eingetragene Grundstück, bestehend aus Wohn- und Brauereigebäude, Malzhaus, Kühlraum, Pferdestall und Scheune, Folium 337 des Grundbuchs, Parzellen Nr. 318 und 319 des Flurbuches und Nr. 61 L des Brandkatasters für Mülsen St. Niklas, 45,s Ar umfassend, mit 241,äs Steuereinheiten belegt und auf 30,179 Mk. abgeschätzt, wovon 28,175 Mk. auf Grundstück und Gebäude und 2004 Mk. auf verschiedenes mitzuvessteigsrndes Brauereiinventar entfallen, soll ohne das bereits abgeschriebene Recht zum Ab bau von Steinkohlen im hiesigen Amtsgericht zwangsweise versteigert werden und es ist Sonrrabsnd, Vs« Kl. August 18SS, vormittags 10 Uhr als Mumeldetermirr, ferner Do««ersSag, Äsx 18. September 18SZ, vormittags 10 Uhr als BersteigeruugsLerMi«, sowie Dienstag, Ser 1 Oktober 18SZ, vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Berteilungsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostensorderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetsrmine in der Gerichtsschreibere! des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Das Verzeichnis des mitzuver steigernden Inventars kann in hiesiger Gerichtsschreiberei eingesehen werden. Lichtenstein, den 22. Juli 1895. Königliches AmtsgemchL. Ass. Zimmermann. AUltioU Morgen, den 27. Juli L8NZ» vorm. 11 Uhr sollen im hiesigen Auktionslokale cs. 88 Körbe Kirsche« gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Lichtenstein, 26. Juli 1895. Der Gerichtsvollzieher beim König!. Amtsgericht das. TKKSsAeschichLE. *— Lichtenstein. Auch ir yüfiger Pflege hat bereits der Roggenschvitt begonnen, und schon stehen die Getreidepuppen in Reihen. *— Gestern nachm. wurde auf der Zwickauer straße wieder ein großer Schwarm Kohl-Weißlinge beobachtet. — Die Ernte naht, die Sichel klingt, die Garberauscht; gen Himmel dringt der Freude lauter Jubelsang, des Herzens stiller Preis und Dank. Ein Blick auf die Fluren, die im goldgelben Scheine der Reife erglänzen, zeigt uns, das wir nun in der Erntezeit stehen. Ueoerall arbeitet bald die Sense, um die vollen Aehren niederzulegen. In langen Reihen stehen die Puppen gleich Zelten eines großen, gelagerten Heeres. Auch sie werden bald verschwinden, wenn die warme Sonne das Geschäft des Austrock- nens besorgt und sie für das Einfahren in die Scheunen oder für das Anstürmen in Feimen auf freier Flur geschickt gemacht hat. Ja, der Wind weht schon wieder über die Stoppeln und das wehmütige Ge fühl, daß wir schon ein gutes Stück über die Höhe des Jahres wieder abwärts geschritten sind, vermischt sich mit der Hellen Freuds über den vor uns sich ausbreitenden Erntesegen. 7"" Arr das evangelisch-lutherische Landes-Kon sistorium sind seit einiger Zeit bei Besetzung von geistlichen Stellen landesherrlichen Patronats immer häufiger Gesuche der Kirchenvorstände gelangt, in denen fL entweder um unmittelbareDesignation eines bestin/mten Geistlichen gebeten oder doch nachgesucht wiM, daß derselbe ihnen mit anderen Bewerbern vor- .Erschlagen werde. Hat nun das Landeskonsistorium ''dergleichen Gesuche auch schon bisher grundsätzlich ablehnen müssen, so hat sich dasselbe bei der bedenk lichen Zunahme derselben doch veranlaßt gesehen, zu erklären, daß es sich bei Besetzung von geistlichen Stellen seines Patronats dis volle Freiheit der Ent schließung wahren müsse, damit nicht die ihm in dieser Hinsicht übertragenen Rechte, welche zugleich eine seiner ernstesten Pflichten in sich schließen, beeinträch tigt würden, und damit es die Füglichkeit behalte, die Bewerbungen der Geistlichen gewissenhaft zu prü fen und eins Wahl zu treffen, welche den Interessen der Gemeinde dient, zugleich aber den Ansprüchen der einzelnen Bewerber entspricht. Das Landeskon sistorium hat daher die Erwartung ausgesprochen, daß die Kirchenvorstände diese Gründe würdigen und sich in Zukunft solcher aussichtsloser Gesuche enthalten werden. — Folgende Erinnerung an Kaiser Friedrich erzählt der '„Schwäbische Merkur": Als an einem der letzten Tage im Monat Juli 1870 Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen auf den Kriegs schauplatz eilte, fuhr er, nachdem er in München mit ungeheuerem Jubel begrüßt war, über Ulm nach Stuttgart. Die Deutsche Partei in Göppingen telegraphierte dem Kronprinzen nach Ulm entgegen, ob der Zug in Göppingen archalten könne, die Par tei wolle ihm eine Huldigung darbringerr. Diesem Wunsche entsprechend, wurde die Haltestation von Geislingen nach Göppingen verlegt. Dr. Jung be grüßte den Kronprinzen daselbst namens der Deut schen Partei und schloß seine Anrede milden Worten: „Ich hoffe, Eure Königs. Hoheit nach glücklich be endigtem Feldzuge als Kronprinzen des Deutsche» Reiches wieder begrüßen zu dür fen". Der Kronprinz klopfte Dr Jung auf die Schulter und sagte: „Mein lieber Herr, wir gehen einer sehr schweren Zeit entgegen". Der begleitende Bahnbeamte drängte zum Einsteigen, und des Kron prinz verließ unter Hochrufen den Bahnhof Göp pingen. Anderen Tages kam der Sohn des Dr. Jung aus Italien, um seiner Militärpflicht zu genügen. Er brachte den Typhus mit und starb nach wenigen Wochen; innerhalb eines halben Jahres starben auch Dr. Jung, seine Frau und seine Tochter, sämtliche in Göppingen wohnende Mitglieder dieser Familie. Nach beendigtem Feldzuge kam der Kronprinz mit dem König Karl von Württemberg wieder nach Göp pingen, von der gesamten Einwohnerschaft freudigst begrüßt. Dis Anrede hielt Dr. Munk, dessen Töchter dem König von Württemberg und dem Kronprinzen schöne Blumensträuße überreichten, die der Kron prinz nebst dem Manuskript eines an ihn gerichteten Gedichts freundlich entgegennahm. Nu» wandte er sich wieder zu Dr. Munk und sagte: „Ich vermisse den sreundlichen Herr», der mich nach beendigtem Feldzuge als Kronprinzen des Deutschen Reiches be grüßen wollte." Als man ihm darauf sagte, daß die ganze Familie des Dr. Jung gestorben sei, um florte sich sein glänzendes Auge und sichtlich gerührt sagte er: „Das bedaure ich unendlich; an den pro phetischen Geist dieses Herrn hätte ich gern noch eine Frage gerichtet." — Der Landrat des Kreises Osthavelland er läßt folgende warnende Bekanntmachung: Der In haber des „Vaterländischen Buchverlags" A. Naum burger in Dresden hat seine Firma geändert nnd vertreibt jetzt unter der Firma „Deutschnationaler Verlag Dresden (A. Naumburger), ein Buch, betitelt. „Deutschland zur See", zu dem Preise von 25 Mk. unter Vorlegung gefälschter BbonnentenWen und unter Mißbrauch eines Kabinettschreibens zu Reklanze- zwecken. Auch der frühere Geschäftsführer des Naum burger, der mehrfach bankerottierte Kaufmann Schön zu Dresden, Hähnelstraße Nr. 4 wohnhaft, vertreibt unter der Firma „Deutsch-patriotischer Verlag, W. H. Schön" genau in derselben Weise ein Buch, ibe titelt „Helden und Führer des deutschen Volkes Im 19. Jahrhundert". Im Anschluß an diese Mittei lung werden die Polizeibehörden und Gendarmen des Kreises ersucht, in geeigneten Fällen die Einleitung des gerichtlichen Strafverfahrens gegen die sich straf bar machenden Kolporteure herbeizuführen. — In einer geschichtlichen Erinnerung an die Kriegsanleihe, die vor 25 Jahren in der Höhe von 120 Mill, zur Krieassührung von den verbündeten Regierungen des Norddeutschen Bundes gefordert wurde, hebt die „Magd. Ztg." hervor, daß die großen Bankhäuser keinen Finger rührten, als es galt, für die Verteidigung de« Vaterlandes dis nötigen Geld mittel aufzubringen. Bis zum 4. August waren nur drei Millionen gezeichnet; erst später kam eine größere, aber immer noch verhältnismäßig geringe Summe zusammen. Die Magd. Zrg. bemerkt: Die großen Finanziers waren an diesem Resultate so gut wie ganz unschuldig, und nur wer! alle Schichten der Bevölkerung, namentlich dis kleinen Sparer, freudig an dem patriotischen Werke sich beteiligten, floß über haupt Geld in die Reichskasse. Gezeichnet wurden in Berlin von 5542 Zeichnern 21960550 Thlr., in Hamburg von 1451 Zeichnern 5900000 Thlr., in Breslau van 1093 Zeichnern 3030250 Thlr., in Frankfurt a, M. von 532 Zeichnern 2476300 Thlr., in Leipzig von 971 Zeichnern 1878650 Thlr., in Stettin von 1070 Zeichnern 1765650 Thlr., in Magdeburg von 1118 Zeichnern 1590700 Thlr., in Königsberg von 505 Zeichnern 1433530 Thlr. An den Übrigen Zeichnungsstellen gingen Beiträge unter einer Million ein, an 56 Stellen Summen über 100000 Thaler. Das Frankfurter Haus Rothschild, das in Berlin sür das französische Anlehen Herrn v. Bleichröder thätig sein ließ, rührte sich 1870 mit seinen Berliner Agenten gar nicht, ja der Abgeord nete Kari Mayer v. Rothschild erschien nicht einmal in der Sitzung des Reichstages, welche zur Diskus sion der Anleihe angesetzt worden war. Er hätte zu viel in seinen Geschäften zu thuu, ließ er sagen. Diese zeitgemäße Erinnerung verdient jetzt besonders unterstrichen zu werden, wo die Börse und das Groß kapital sich mit Vorliebe als uneigennützige und unentbehrliche Vertreter des Gesamtinteresses gsberdem — Eine beachtenswerte Anregung geht den„Dr. Nchr." aus Anlaß der 25jährigen Jubelfeier des großen Krieges von einem Kombattanten zu. Der Verfasser, selbst ein in drückender materieller Lage befindlicher Mitkämpfer aus den heißen Tagen, da die deutsche Einheit auf den Schlachtfeldern Frank reichs erstritten wurde, macht darauf aufmerksam, daß Tausende gleich ihm nicht im stände sind, trotz aller Bemühungen auch nur eine einigermaßen loh nende Beschäftigung zu finden, geschweige denn, daß sie daran denken könnten, die Stätten des deutschen Opfermutes in diesen hehren Erinnerungstagen mit ihren besser gestellten Kameraden zu besuchen. „Wäre es da nicht angebracht," sraote der Einsender, „wenn
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