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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.03.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190303193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030319
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-03
- Tag1903-03-19
- Monat1903-03
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.03.1903
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le lisn. W. ampen ;n p ;lle ;H! !gUNg. m tÄÜ6- liol- pol- 611 1k6. rechen, ch, 1Mk. h - tionen es (früher im besten gen sehr en Aus- 'hurm, AUen eblattes Woche»- und NachrichMlatt zugleich SesGsts-Anzeigu ßr Koßndus, UöMtz, Kmishorf, Kkdoch St. Mim, KmmchM, Nlnienau u. MW Amtsblatt kirr den Madtrat zrr Kichtenstein. — —— — ———— s I. I ahrg a n g. — -— —— —— Nr. 64. Donnerstag, den 19. März ^77^7^ 1903. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags- abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis l Mk. LS Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. SO Pf. — Einzel«n Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Jnßerate werden die fünfgespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlicken Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berecknet. Mr auswärtige Inserenten kostet die Saesvaltene Zeile 15 Pfennige. — Bekarmtmachlmg Trotz der angebrachten Verbotstafeln wird immer noch, namentlich an Sonn- und Feiertagen, mit Kinder- nnd Handwagen, sowie auch mit Fahrrädern auf dein Privatwege am Schlosse nnd Amtshanse vorbei- gefatzren. Es wird hiermit nochmals ganz besonders auf dieses Verbot hinge wiesen und im Betretungsfalle künftig Federmann unnachsichtlich bestraft werden. Lichtenstein, am 17. März 1903. Der stellvertr. Gntsvorsteher. I. B ö b m. ZtlMllGW Ns Sm KWtN. nb. Berlin, 16. März 1903. (Nachdruck verboten.) Es genügt nicht nur, daß man gute Gesetze macht, sie müssen auch richtig gedruckt werden. Denn der Druckfehlerteufel, der so oft in den Spalten der Zeitungen herumspuckt und ein so eifriger Mit arbeiter unserer Witzblätter ist, hat selbst vor den Texten unserer Neichsgesetze keinen Respekt. In folge dieser bedauerlichen Tatsache mußte heute der Reichstag einen Teil seiner kostbaren Zeit mit der Beseitigung eines Druckfehlers verbringen. In der neuen, am 1. April in Kraft tretenden Seemanns ordnung befanden sich nämlich infolge eines Druck fehlers widersprechende Bestimmungen über den Zeitpunkt, an dem die Leichtmatrosen einen gesetz lichen Anspruch auf die Hauer der Vollmatrosen haben sollten. Um nun vielen tausend derben See- mannsflüchen und maritimen Konflikten vorzu beugen, kalte der weise Bundesrat ein Gesetz zur Beseitigung des ominösen Druckfehlers eingebracht, das vom Reichstag sofort in erster und zweiter Lesung angenommen wurde. Ein Versuch der So zialdemokraten, bei dieser Gelegenheit unsern wackern Teerjacken einige kleine Vorteile zu verschaffen, fiel kläglich ins Wasser. Doch stellte es Staatssekretär Graf Posadowsky in Aussicht, daß die Vorteile des neuen Krankenversicherungsgesetzes — die Auszah lung der 26wöchentlichen Krankenunterstützung — in nicht ferner Zeit auch den Seeleuten zu Teil werden würden. Darauf wendete sich das Haus, da der Rest des Etats noch in der Budgetkommission sich befindet, der Beratung von Petitionen zu, von denen noch viele Tausende unerledigt in den Archiven schlummern. Unter diesen Petitionen befanden sich manche alte Ladenhüter, die schon seit vielen Jahren den Reichstag beschäftigt hatten, und noch immer nicht im Sinne der Petenten erledigt waren. Selbst die bekannte, seit 30 Jahren wiederkehrende Ochsen- Petition, d. h. eine Forderung an die Regierung, aus Ochsenlieferungen aus dem Kriege 1870—71 herstammend, fand sich wieder vor. Petitionen, die Anlaß zu größeren Debatten boten, wurden wohl weislich von der Tagesordnung abgesetzt. Die an deren wurden meistens ohne wesentliche Diskussion nach den Vorschlägen der Kommission erledigt. So dann vertagte sich das Haus auf Mittwoch 1 Uhr. Der Dienstag soll der Budgetkommission zur Be ratung der Reste des Etats frei bleiben. Politische Rundschau Deutsches Reich. * König Georg richtete gestern im Kgl. Dresdner Journal folgenden Aufruf an sein Volk: An Mein Volk! Im Begriff zur Erholung nach langer ernster Krankheit in den Süden zu reisen, drängt es Mich, noch einmal allen denen, welche bei Gelegenheit des schweren Unglücks, welches über Mich und Meine Familie hereingebrochen ist, Mir herzliche Beweise der Teilnahme gegeben haben, von ganzem Herzen zu danken. Mit diesem Ausdruck des Dankes ver binde Ich den Ausdruck der zuversichtlichen Hoffnung, daß die Unruhe und Aufregung, welche sich infolge der betrübenden Vorgänge des vergangenen Winters weiter Kreise der Bevölkerung bemächtigt haben, endlich der Ruhe und dem früheren Vertrauen Platz machen werden. — Glaubet nicht denen, die Euch vorstellen, daß hinter all' dem Unglücklichen, das uns betroffen hat, nur geheimnisvoller Lug und Trug verborgen sei, sondern glaubet dem Worte Eures Königs, den Ihr nie als unwahr erkannt habt, daß dem unendlich Schmerzlichen, das über uns herein gebrochen ist, lediglich die ungebändigte Leidenschaft einer schon lange im stillen tief gefallenen Frau zu Grunde liegt. — In der Ueberzeugung, daß Mein Volk Mir vertraut und sich in Meiner tiefen Be kümmernis immer mehr um Mich scharen wird, trete Ich, von zuversichtlicher Hoffnung erfüllt, Meine Reise an. Georg. * Kronprinz Friedrich August von Sachsen tritt in den nächsten Tagen eine dreiwöchige Erholungsreise nach den Mittelmeer ländern an. Die Reise erfolgt im strengsten In kognito nur in Begleitung von zwei Adjutanten. * Der Kaiserbesuch am sächsischen Hof. Der Kaiserliche Sonderzug traf gestern nachm. 3 Uhr 5 Min. in Dresden ein. Die Begrüßung zwischen beiden Monarchen war eine äußerst herzliche. Abends 1/26 Uhr nahm im großen Bankettsaale, der im reichsten Schmucke prangte, die große Galatafel ihren Anfang. Den ersten Toast brachte König Georg auf seinen hohen Gast aus, während letzterer in herzlichen Worten dankte. Beide Toaste wurden von Fanfaren der Königlichen Hoftrompeter begleitet. Nach Beendigung der Tafel zogen sich die Aller höchsten Herrschaften in ihre Gemächer zurück. Se. Majestät der Kaiser, dem Se. Majestät der König, der Kronprinz und Prinz Johann Georg das Geleit zum Bahnhof gaben, hat nach herzlicher Ver abschiedung um 8 Uhr abends die Rückreise nach Berlin angetreten. *Die Kaiserreise nach Rom ist jetzt so festgesetzt, daß die Zeit vom 2. bis 6. Mai zum Aufenthalt Kaiser Wilhelms in der Hauptstadt Italiens beim italienischen Königspaar in Aussicht genommen ist. Die Kaiserin wird ihren Gemahl auf dieser begleiten. Die Abfahrt erfolgt voraus sichtlich von Bückeburg aus, wo der Kaiser und die Kaiserin der Hochzeit des Großherzvgs von Sachsen- Weimar mit der Prinzessin Karoline von Neuß ä. L., die am 30. April stattfinden soll, beiwohnen werden. Eine Rückkehr des Kaiserpaares van der Vermäh lungsfeier nach Berlin ist vor der Fahrt nach Italien demnach nicht geplant. * Ueber die Schreibweise in amtlichen Berichten an den Kaiser hat der Monarch persönlich anläß lich eines Spezialfalles angeordnet, daß die Bericht erstatter sich einer kurzen und klaren Schreibweise befleißigen sollen. Insbesondere wünscht der Kaiser lange schleppende Sätze und Einschachtelungen, sowie das Stellen des Zeitworts an das Ende des Satzes vermieden zu sehen. * Die Prinzessin Luise von Toscana hat die geplante Reise nach England aufgegeben. Da ihr Advokat Lachenal ihr die formelle Zusage des sächsischen Hofes übermittelt, daß dieser die Aus lieferung des zu erwartenden Kindes nicht verlangen werde, will die Prinzessin ihre Niederkunft in Lindau abwarten. * Vielleicht einzig auf der Erde steht ein staatliches Verkehrsunternehmen da, das mit Zins auf Zins gerechnet bereits 100 Mill. Mk. verschlungen hat, ohne auch nur im entferntesten einen entsprechenden Nutzen zu schaffen. Dieses un glückliche Unternehmen ist der Ludwigskanal in Bayern. Veranschlagt wurde er mit 14,6 Mill. Mk., gekostet hat er nahezu 28 Mill. Mk., eröffnet wurde er vor 55 Jahren und heute liegt diese Wasserstraße sä nutzlos da, daß ein bayrischer Minister einmal äußerte, es wäre wohl das richtigste, den Kanal aufzulassen und als Weideland zu verpachten. Bayern hat ein teures Lehrgeld für diese seine Wasserstraße zahlen müssen und man begreift, daß es vor einer zweiten Auflage des Ludwigs-Kanals, wie sie in Gestalt eines Großschiffahrtsweges zwischen Donau und Main geplant wird und einen Auf wand von annähernd 200 Mill. Mk. erfordern würde, zurückschreckt. * Wider die Jesuiten! In Berlin ist das Gerücht verbreitet, Sachsen sei gewillt, feine Stimmen im Bundesrate für die Aufhebung des Z 2 des Jesuiten gesetzes abzu geben und so dis Entscheidung zu Gunsten des preußischen Antrages, für den zur Zeit noch keine Mehrheit vorhanden ist, herbeizuführen. — Diese Nachricht klingt etwas unwahrscheinlich. Sollte der Fall aber wirklich eintreten, was wir vorläufig noch bezweifeln, so käme dies einem Verrat der Regierung an dem protestantischen Teile des Sachsenvolkes gleich, da der Z 56 der sächsischen Ver fassung ausdrücklich die Aufnahme der Jesuiten im Lande untersagt. Es ist immerhin gut, wenn die Staatsregierung Kenntnis erhält von der Stimmung im Volke. (CH. Allg. Ztg.) * Wie der Justizminister Dittmar bei der Be ratung des Justizetats in der hessischen Zweiten Kammer mitteilte, hat die hessische Regierung beim Bundesrate einen Gesetzentwurf über die Entschädi gung unschuldig Verhafteter eingereicht, der zur Zeit der Beratung des Bundesrates unter liegt. Die Zustimmung des Bundesrates ist jedoch mehr als zweifelhaft, da sich so wohl das Reichsjustizamt wie das preußische Justiz ministerium ablehnend zu der Reform verhalten haben. Frankreich * Der Prozeß gegen die Familie Humbert soll in der zweiten Juni-Hälfte vor die Geschworenen kommen. * Die Verstaatlichung sämtlicher Bergwerke Frankreichs forderte der bekannte Sozialistenführer und gegenwärtige Vize präsident der Variser Deputiertenkammer Jaurss in einer zu Denain gehaltenen Rede. Gleichzeitig forderte er den Staatsbetrieb für Eisenbahnen uud Raffinerien. Portugal. * Bei den Unruhen in C 0 i m b r a handelt es sich um nicht mehr und nicht weniger als eine richtige Revolution. Der Madrider „Liberal" meldet aus Lissabon: Die portugiesische Negierung unterbrach nicht nur die telegraphische Verbindung mit dem Auslande, sondern auch diejenige im Lande selbst zwischen den einzelnen Städten. Man weiß jedoch, daß in Coimbra eine richtige Revo lution gegen die Maßnahmen der Steuerinspektoren herrscht. Diese sind gezwungen, sich vor der Menge, die sie mit dem Tode bedroht, zu flüchten. Seit vier Tagen ist über Coimbra derBelagerungs- z u st a n d verhängt. Die Ruhestörungen haben jedoch nicht aufgehört. Acht Personen sind getötet, eine große Anzahl verwundet worden. Unter letzteren befinden sich mehrere Soldaten. Türkei * Bulgarische Banden haben der Be völkerung mehrerer türkischer Dörfer eine Zwangs besteuerung von verschiedener Höhe, entsprechend dem Vermögen der Bewohner, auferlegt. Amerika. * Amerikanische Finanzmänner planen, sämtliche Kanäle Nordamerikas miteinander zu verbinden. Südafrika. * Die britische Regierung scheint die Kon trolle d e r Einwanderer nach Sud as r i k a recht gründlich vornehmen zu wollen. Nach einer Meldung aus Pretoria durchsuchte die Polizei Sonnabend nachts die dortigen Gasthäuser und Casös nach Personen, welche den erforderlichen Erlaubnisschein für den Eintritt und den Aufent halt in der Kolonie nicht besitzen. Von den un gefähr 100 Festgenommenen konnte die Mehrzahl
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