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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.03.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189503273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18950327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18950327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-27
- Monat1895-03
- Jahr1895
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.03.1895
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Rr. 7L Fernsprechstelle Nr. 7 Fernsprechstelle Nr. 7. -Mrses Blatt erscheint täglich iaußer Sou«» ,»d HHellungen nehmen außer der Expedition in E« IsNrgava. Mittwoch, dm 27. März ,»d Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mar! 26 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. -- ... -v . Lichieusteln, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstätte», Postbote«, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die biergespasteM Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennige« berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Wochm- und RnMiMMgit Zugleich ÄesWs-AWM M HshOmf, KoNitz, KtnzNsrf, Msdsrs, Äl SKirii, Keiurichsart, «. Mlscs. Amtsblatt für den Stadtrat z« Lichtenfiem. BekWüNtmachRng. Wegen Reinigung der hiesigen Amtsgenchtslokolitätsn bleiben solche Freitag und Sottttabend, den 2N. und LH. März I8H3 geschlossen und können an diesen Tagen nur dringende Geschäfte erledigt werden. Königliches Amtsgericht Lichtenstein, am 23. Mürz 1895. Gehler. Sparkaffen-ErPeditunMage in LichLeusLem: Drerrstngs, Domuerstags und SoNnabends. Zinsfuß für Spareinlagen 3 iss Prozent. Geschäftstage der Sparkasse M CallMberg: Montag, Donnerstag u. Sonnabend. Einlagen werden mit.3flz0/o verzinst Ausleihungen au hiesige Bewohner zu 4'Z °/o Zinsen gewahrt. LKgesgefchschte. *— Lichtenstei n , 26. März. Im Natur- heilverein im Saale des Ratskellers hier hielt gestern abend Herr Dr. Zenker aus Leipzig einen Bortrag über Nwrenkrcmkheüen. Dieser interessante und be lehrende Vortrag behandelte im ersten Teile die akute Nierenentzündung und un zweiten Teile das chroni- sche Stadium des Nierenleidens. Nach dc-m ersten Teile trat eine längere Pause ein, welche der Herr Vortragende dazu benutzte, durch Lichtbilder seins Zuhörer über die Lage der inneren Teile und nament lich der Nieren im menschlichen Körper aufzuklären, resp. ein besseres Verständnis über das Gesagte da durch herbeizuführen. Auch über die Mitte! zur Vorbeugung besagter Krankheit, sowie Anleitung zur Heilung derselben aus naturgemäßem Wege gab Redner Aufschluß. Im übrigen betonte derselbe, daß er, seitdem er sich auf den Stand der Noturheilkande gestellt, erst die rechte Befriedigung in der Ausübung seines Berufes gefunden habe. Der Vortrag wurde mit größtem Beifall ausgenommen und der Vorsitzende, Herr Baunack, sprach un Namen der Versammelten dem Herrn Vortragenden herzlichen Dank aus mit dem Wunsche, daß der Narurheilverein rmwer mehr erstarken möge, damit dergleichen Vorträge öfter als seither dargeboten werden könnten. Auch Herr Dr. Zenker pflichtete dem Vorsitzenden bei und sprach sich in dem Sinne aus, daß nur aus der naturgemäßen Lebensweise der rechte Segen der Gesundheit komme und die Menschheit dadurch Beglückung fände. *— Die ErzgebirgLversine zu Chemnitz und Leipzig beabsichtigen in diesem Jahr gemeinschaftlich (anstatt früher getrennt) ein Verzeichnis von Sommerwohnungen im Erzgebirge herauszugeben. Durch unentgeltliche Abgabe dieser Verzeichnisse gedenken sie eine größere Verbreitung zu erzielen, dem Erzgebirge neben den alten Freun den neue zuzusühren und den Gebirgsbewohnern Quellen der Einnahme und des Erwerbs zu eröffnen. Alle Besitzer von Sommerwohnungen im Erzgebirge werden daher ersucht, die aus Wunsch zugesandten Fragebogen genau (besonders mit bestimmter Preis angabe!) auszufüllen und an Herrn Prof. Dr. König, Chemnitz, Bernsdorferstraße 34, bis spätestens 30. März d. I. einzusenden. Zugleich bitten die Vereine alle Freunde des Erzgebirges um möglichst weite Verbreitung der ausgesaadten Fragebogen und stellen solche nach Bedürfnis noch in größerer Zahl zur Verfügung. Man wende sich zu diesem Behufs gefälligst an Obengenannten. — Geschlossene Zeit. Hinsichtlich der Abhaltung von Tanzbelustigungeu hat die geschlossene Zeit begonnen und es dürfen innerhalb derselben bis mit 1. Osterfeiertag Tanzbelustigungen aller Art nicht abgehalten werden. — Der geschäftsführende Ausschuß der 1896er Ausstellung des Sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes einigte sich in seiner letzten Sitzung über das Ausstellungsplakat, das in allen sächsischen Städten an geeigneten Stellen, auf Bahnhöfen, in Wartehallen, Restaurants u. s. w. angeschlagen werden soll. Das von Prof. Rade entworfene Plakatbild giebt in trefflicher Ausführung den stolzen Dresdner Palast wieder, der im Sommer nächsten Jahres dem Wettbewerb des sächsischen Handwerks und Kunftge- werbeS seine herrlichen Räume öffnen wird. Beide gewerbliche Schaffensgebiete werden auf dem Plakat bild in lebensvollen Persönlichkeiten symbolisiert: rechts steht ein wallendes, mit Inschrift versehenes Banner tragend, tue markige Gestalt eines demscheu Handwerksmeisters, den sein Werkzeug als Fellerar- bester, etwa Schmied oder Schlosser, charakterisiert; links sitzt eins, das Kunstgewerbe darstellende, edle weibliche Gestalt, sinnend, eins Z-ichentafel auf den Knieeu, den Griffel zur Vollendung einer Zeichnung erhebend. Dieses Ausstslluugsplakat soll in Farben druck hergestellt und unverzüglich überall angeschlagen werden. — Auf der den gegenwärtigen Stand des süch scheu Handwerks und Kunstgewerbes verführenden Ausstellung wird man auch die Leistungen der ge werblichen Fachschulen beurteilen können, deren es bekannt!! ch un König', eiche Sachsen 34 giebt. Von diesen haben bereits die der Blecharbeiter zu Aue, dis Drechsler und Bilbschmtzerschule zu Leipzig, die Gerberschuls zu Freiberg, die Fachgewerbejchulen zu Grünhainichen und Seissen, die Müllerschuls zu Dip poldiswalde, die Schlosserschule zu Roßwein, die Uhrmacherschuls zu Glashütte, die Bekleidungs-Aka- dsmie zu Dresden, die Lehranstalt für erzgebirgische Posamenten - Industrie m Annaberg und die Posamevtierschule zu Buchholz sich zur Beschickung der Dresdner Ausstellung bereit erklärt; ein gleiches ist von den meisten der übrigen, vorwiegend dem Kleingewerbe dienenden Fachschulen zu erwarten. Um einen richtigen Ueberblick über die Leistungen der Fachschulen zu bieten, hat das Ministerium des Innern ungeordnet, daß die Fachschulen sich bei der Vorführung ihrer Lehrgänge auf die Arbeiten des letzten UnterriLLsjahres beschränken und daß die Ar beiten von je 3 Schülern (eines besten, eines durch schnittlichen und auch eines schwachen, der gerade noch die Unterrichtsziele erreichte) ausgestellt werden. Am Schluffe dieser Ausstellung der Fachschulen soll eine Konferenz der beteiligten Lehrer und Handwerks meister herbeigeführt werden, um ein Urteil über die Leistungsfähigkeit der Fachschulen überhaupt zu ge winnen. Auch das Publikum erhält dabei Gelegen heit, sich zu überzeugen, daß das Vertrauen, das vom Handwerk auf die Errichtung solcher gewerblicher Fach-Lehranstalten gesetzt winde, wohlbegrüudet war. Aus den Fachschulen gehen bekanntlich die Handwerks- Meister hervor und das Publikum kann dann durch Vergleich zwischen dem, was die Schulen und dem, was die das Handwerk ausübenden Meister ausge stellt haben, erkennen, welchen Einfluß ein planvoll geleiteter Fachunterricht auf die Leistungen des Hand werks und Klewgewerbebetriebs ausübt. Diese Vor führung der Fachschul-Leistungen wird eine gewiß höchst interessante Ergänzung der eigentlichen Hand werk- und Kunstgewerbc-Busstellung bilden. — Die Anmeldungen aus den Handwerkerkreisen kommen jetzt langsam in Fluß; eine baldige Anmeldung ist Denen dringend zu empfehlen, die sich besonders günstige Lage/ausgedehnte Waudflächen oder größeren Raum sichern wollen. Bis zum letzten Termin zur Anmeldung, 30. Juni, ist nur noch ein Vierteljahr. Möge namentlich das Handwerk nicht die Meldung bis aus dis letzte Stunde verschieben. — Der Kreisturnrat des XIV. deutschen Turn- kreises (Königreich Sachsen) uat r bewährter Leitung des Kretsvertreters W. Bier-Dr sden, hat, um eine gemeinsame, billigere genußreichere Reise der Abge ordneten aus Sachsen uab o.s den befreundeten Nachbarkreisen nach Ebling... zum Deutschen Turn tag (Anfang der großen Fe.st..) zu ermöglichen, die Einrichtung eines Sonderzuges beschlosst». Damit wird zugleich einer größeren Anzahl reu Turnern und Lurnsreunoen Gelegenheit geboten, sich den Abgeord neten anzuschließen, der Einweihung des Georgii- DerrksralS i« Eßlingen beizuwohnen und das Anfang August in Straßburg stattfindende Kreis turnfest des tmnfestsu 10. Turnkreffes zu besuchen, sowie in der 10. Guchsenturufahrt den Schwarzwald, die Vogesen (Schlachtfelder von 1870/71) und die Alpen am Wavderstabe zu durchmessen. Bon Stuttgart — frohen Gedenkens von 1888! — von Eßlingen der Georgii« Stadt, und von Straßburg, der „Wunderschönen Elsässerin", sind bereits die herzlichsten Einladungen an Sachsens Turner ergangen. Da der vom Mili-- tärvsreinLbund geplante Krieger-ExMzug »ach den Schlachtfeldern immer noch fraglich erscheint, so dürfte dieses von der Turnerschaft Sachsens in die Hand genommene Reise-Unternehmen nach Süddeutsch land usw. mit doppelter Freude begrüßt werden. — Die „Dresd. Nachr." schreiben: Das Votum der Reichstagsmehrheit ist eins direkte Beleidigung unsres Kaisers und aller derjenigen deutschen Fürsten, die sich jetzt anschicken, den großen Kanzler zu ehren; es ist eine frevelhafte Verhöhnung der herrlichen patriotischen Begeisterung, mit der das deutsche Volk dem greisen Helden im Sachsenwalds seine Huldigungen darbringt. — Dis „Leipz. N. N." schreiben über die neue sten Vorfälle: Wir dürfen es uns nicht verhehlen, daß das Telegramm des Kaffers Wilhelm an den Fürsten Bismarck iu seiner Bedeutung und Wirkung weit Hinausgeht über eine Kundgebung herzlichen Wohlwollens und persönlicher Anerkennung. Es ent hält eins scharfe, ja die denkbar schärfste Kritik der Reichstagsmehrheit, es enthält eine Verurteilung fo deutlicher Art, daß diese Mehrheit Stellung nehmen muß zu den Kaiserlichen Worten, wenn anders sie nicht einer Rotte abgestrafter Schuljungen gleichen will. In den Tagen des preußischen Konflikts, als auch der Gegensatz zwischen dem Monarchen und der Mehrheit des Parlamentes unversöhnlich schien, da suchte die frontiercnde Mehrheit in einer an den Landesherrn gerichteten Adresse ihren Standpunkt zu vertreten; es scheint natürlich, daß dieser Versuch auch jetzt geschehe, wo das denkbar härteste Urteil die Häupwr der Welsen von Abdera tras. Doch wie dem auch sei — wie lange ist's denn her, seit die Cen trumsmänner zu den Hoffesten eilten und vor der Welt als die Lieblings, die Auserkorenen auch des neuesten Kurses erscheinen konnten? Wie lange ist es her, seit die klerikalen Blätter schmollend es be klagten, daß Kaiser Wilhelm den abtrünnigen Grafen Hosnsbroech in seine Unterhaltung zog und länger mit ihm sprach, als mit dem vielvermögenden Lieder? Atzt dürfen die schönen Tage von Aranjuez für lange Zett vorüber sein und nicht allzuschnell dürfte es den schwarzen Vögeln gelingen, sich in dem Neste festzu setzen, das sie nicht sauber zu halten wußten. Das Telegramm des Kaisers bedeutet einen scharfen Schnitt mit dem Messer durch das Tischtuch, an dem sich für immer die Herren um Lieber niederzulafsen gedachten, und wenn anders das Centrum auf Reputation und Ehre sieht, dann muß es die Folgerungen ziehen, sich von der Tafel erheben und anderswo, als am Kaisertisch, sich seine Nahrung suchen. Die Ent rüstung des Kaisers, von der jauchzend das deutsche Volk Kunde nimmt, für die es ihm aus vollem Herzen dankt, richtet weithin sichtbar den Grenzstein auf, der fortan die Politik der Regierung von der de, letzten fünf Jahre trennen muß. Die Leute, über die der Kaiser vor aller Welt seine Entrüstung ausspricht, können
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