Großenhainer UM-MW- M- Aychttliltt. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 1864 X, 432 Donnerstag, den 10. November Großenhain, am 3. November 1864. Der Stadtrath Heerklotz. MmtsVlatt des Kömgl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain Donnerstag, den 10. November d. I., von Nachmittags 4,44 4 4444/444ß'4)> Z Uhx sollen im Hofe der hiesigen Armenanstalt gute «Korrb- macherweiden in einzelnen Bündeln auctionsweise verkauft werden. Kauflustige haben sich gedachten Tags an dem oben bezeichneten Platze einzufinden. TagesnachrichLen. Großenhain, den 8. Novbr. 1864. Gestern Abend feierte im Rathhaussaale der hiesige Gewerb- verein sein Stiftungsfest, wozu auf ergangene Ein ladung zwei Mitglieder des Dresdner Gewerb- vereins, Herr C., der Secretair desselben, sowie Herr Goldschlager Schulze erschienen waren. Die Freuden der Tafel begannen und nach den Be grüßungen durch den Vorsteher, Herrn vr. Meng, drängte sich Toast auf Toast, wovon wir den auf Se. Majestät den König, den Herrn Bürger meister Heerklotz und Herrn Stadtrath Röting, den Herrn Nentamtmann Preusker, als dem Gründer der Gewerbvereine, und den Herrn vr. Meng, dann die auf den Lehr-, Nahr- und Wehrstand, den auf die Einheit und Einigkeit des Vereins, endlich die vielen, Leben gebenden und von Witz sprudelnden Toaste des Herrn Secretair C. aus Dresden, namentlich den auf die deutschen Gewerbsfrauen, sowie den auf die Frauen, die ihre Männer zum fleißigen Besuch des Gewerb- vereins anhalten, hervorheben wollen. Alle in der heitersten Laune, erklärte Herr Stadtrath Röting, er wolle sich nächstes Jahr nicht wieder einladen lassen, sondern als Gewerbtreibender (er verkaufe ja jährlich 5 Millionen Cubikfuß Gas und befördere 500,000 Ctr. Güter) von nun an dem Vereine angehüren. Diesem lobenswerthen Beispiele folgten mehrere der Eingeladenen, und wollen wir hoffen, daß noch mehrere nachfolgen, und der gestern herrschende Geist der Eintracht und Gemüthlichkeit auch ferner dem Vereine in- wohne, damit wir in den nächsten Jahren gleich schöner bürgerlicher Feste uns erfreuen. Preußen. Herr v. Bismarck hat am 7. Nov. Abends die in Berlin eingetroffene Deputation der Ritter- und Landschaft des Herzogthums Lauen burg empfangen. — Wie aus Berlin berichtet wird, hat der allgemeine deutsche Arbeiterverein den Schriftsteller Bernhard Becker aus Frankfurt a. M. einstimmig zum Präsidenten erwählt. Schleswig-Holstein. Der Friedensvertrag mit Dänemark ist nun seinem Wortlaute nach veröffentlicht worden und entspricht in der Haupt sache dem bereits darüber Mitgetheilten. Die im Artikel 5 bestimmte neue Grenze zwischen dem Königreich Dänemark und dem Herzogthum Schles wig geht von der Mitte der Mündung der Bai von Heilsminde am kleinen Belt aus, folgt der Südgrenze der Kirchspiele Heyls, Weystrup, Taps, Oeddis und Vandrup und der Westgrenze des letz teren bis zur Königs-Au im Norden von Holte, geht in dem Thalwege derselben bis zur Ostgrenze des Kirchspiels Hjord-Lund und zieht sich an die ser Ostgrcnze und der des Kirchspiels Seem, sowie an der Südgrenze der Kirchspiele Seem, Ribe und Wester-Wedstedt bis zur Nordsee, in welcher die neue Grenzlinie in gleicher Entfernung zwischen den Inseln Manö und Romö hinlaufen wird. Außer dem nach Art. 8 von den Herzogtümern zu übernehmenden Antheil an der dänischen Staats schuld im Betrage von 29 Mill. Thaler R.-M. (21,750,000 Thater Preußisch), haben die Her- zogthümer nach Art. 12 auch die Kriegskosten an die Negierungen von Preußen und Oesterreich zurückzuzahlen. — Die von der preußischen Re gierung bisher gehegte Ansicht, der Bund habe nunmehr seine Truppen aus Holstein zurückzu ziehen, soll von der österreichischen Regierung durchaus nicht gether'lt worden sein. Nach einem Wiener Telegramm der „Fr. Pztg." wäre Preu ßen jetzt bereit, einen Bundesbeschluß über die Mitbesetzung Holsteins durch Bundestruppen un ter dem neuen Nechtstitel des Interesses des Bun des bei Regelung der Erbfolgefrage zu acceptiren. — Die ganze 11. preußische Jnfanteriebrigade sollte am 7. Novbr. von Flensburg nach Altona abmarschiren, wo sie weitere Befehle erwarten wird. An Stelle derselben wird die 10. Jnfan teriebrigade, gegenwärtig in Jütland, ins Her zogthum Schleswig einrücken. — Aus Jütland wird berichtet, daß die alliirten Truppen sich überall zum Abzug rüsten, beziehentlich bereits auf dem Marsche sind. Amerika. General Sheridan hat die Sonder bündler unter Longstreet bis Mount-Jackson, wo dieselben in völliger Auflösung angekommen sind,