Großenhainer UMHMmgI- mii AykigMiiIt. Amtsblatt des Königl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. RedLgirL, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. Bekanntmachung. »°m das dem Schuhmacher Johann Gotthelf Bäh risch zugehörige, neu erbaute und noch nicht katastrirte Hausgrundstück, Folium 67 des Grund- und Hypothekenbuches für Kmehlen, welches ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 600 Lhtr. - —- gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushangenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 11. Juli 1866. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Möhn, Aff. Tagesnachrichten. Sachsen. Bei dem „Verein zur Pflege ver wundeter und erkrankter Soldaten" in Dresden sind bis zum 16. Juli 12,200 Thaler an Geld beiträgen eingegangen. — Die in und um Leipzig zusammengezogene preußische Reservedivision, die am 20. Juli ihren Abmarsch nach Zwickau be gonnen, wird sich wahrscheinlich nach Hof und Eger weiter bewegen. Se. königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin hat am 21. Juli früh mit seinem Generalstabe auf der sachfisch-bayerschen Bahn mittelst Extrazugs Leip zig verlassen. — Auch in Dresden sind seit dem 4. Juli einige Cholerafalle (im Ganzen 15) zur Anzeige gekommen. Von diesen 15 Erkrankten <8 Schanzarbeiter, 5 preußische und 1 sächsischer Soldat, sowie 1 Dresdner Einwohner) sind bis zum 19. Juli 4 gestorben, 3 entlassen worden. Preußen. Die gefangenen Trautenauer Bür ger befinden sich noch in ihrer Haft zu Glogau. — Das königl. Hauptquartier ist am 18. Juli nach Nikolsburg, beinahe 7 Meilen südlich von Brünn, verlegt worden. — Von der Armee des Prinzen Friedrich Karl haben Theile die March bei Holitz am 17. Juli überschritten, wodurch besonders die Rückzugslinie der Oesterreicher von Olmütz nach Preßburg bedroht wird. Oesterreich. Die Regierung hat den durch den französischen Botschafter in Wien übermittel ten Vorschlag Preußens, sich während eines Zeit raums von fünf Tagen jedes Actes der Feind seligkeit zu enthalten, angenommen, innerhalb welches Zeitraumes der Wiener Hof seine An nahme oder Verwerfung der Friedenspräliminarien kundzugeben haben wird. — Ferner meldet man aus Paris, daß Oesterreich auf den Vorschlag Frankreichs eingewilligt habe, aus dem deutschen Bunde zu treten und eine Reconstruction desselben ohne seine Theilnahme anzuerkennen. — Der König von Sachsen wird sich in Begleitung der Königin, die demnächst aus Regensburg in Wien erwartet wird, zum Besuche des Kaisers Ferdinand nach Innsbruck begeben. — Am 15. Juli, schreibt man der „Allg. Ztg." aus Wien, kam von Linz her das ganze sächsische Armeecorps hier an und bezog Bivouaks. An 20,000 Mann, Infanterie, Jäger und Artillerie, lagerten auf der Schmelz, der Rest im Prater. Die Mannschaft sieht vor trefflich aus und sie kam in einer fast übermüthigen Laune an. Auf den 17. Morgens hatte das Armee corps Marschbefehl. Wohin? war unbekannt. — Die Preußen waren gegen Stockerau im Anzuge, da die österreichischen Truppen nach kurzem Kampfe Oberhollbabrun räumten. — Die Donaubrücke bei Krems soll am 16. in die Luft gesprengt worden sein, weil sich starke preußische Colonnen von Zlabings aus gegen Krems in Bewegung setzten. — Aus Wien ist folgender officielle österreichische Bericht über einen bei der Insel Lissa stattgefun denen österreichisch-italienischen Seekampf in Paris eingegangen: Am 20. Juli Nachmittags wurde die italienische Flotte, welche aus 23 Schiffen, darunter 12 Panzerfregatten, bestand, von dem österreichischen Geschwader bei der Insel Lissa an gegriffen. Im Verlauf des sehr heftigen Kampfes wurde eine große italienische Panzerfregatte von der österreich. Panzerfregatte „Ferdinand Maximi lian" in den Grund gebohrt. Ein anderes ita lienisches Kriegsschiff wurde in die Luft gesprengt. Auf diesen beiden Fahrzeugen kann keiner von der Mannschaft dem Tode entgangen sein. Das öster reichische Linienschiff „Kaiser" wurde von vier italienischen Panzerfregatten umringt; dasselbe brachte eines der feindlichen Schiffe zum Kentern und schlug die andern drei zurück, wobei es einen Verlust von 22 Todten und 82 Verwundeten hatte; auch büßte das Linienschiff den Fockmast und das Bugspriet ein. Nach einem mehrstün digen Kampfe wurde die italienische Flotte in die Flucht geschlagen und verfolgt. Die Insel Lissa ist vollständig vom Feinde befreit. Das öfter-