Suche löschen...
Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 03.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-186708037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18670803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18670803
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-03
- Monat1867-08
- Jahr1867
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
am 29. Juli gebrachte Note wird in Frankreich und im Auslande als eine Bestätigung der ver söhnlichen Ideen und der gemäßigten Ansichten, welche die Politik der französischen Regierung lei ten, betrachtet, die bei der Regelung ihrer Be ziehungen zu allen Mächten durch ihre Sprache und ihre Handlungen kostbare Garantien für den Frieden Europas bietet. Der gute Geist des Publicums läßt den erfundenen Gerüchten und eingebildetem Lärm Gerechtigkeit widerfahren. — Nach dem „ Constitutionnel" drückte Kaiser Na poleon dem Kaiser von Oesterreich den Wunsch aus, ihm einen Beweis seiner Theilnahme nach der schrecklichen Katastrophe in Mexico zu geben. Nach getroffenem Uebereinkommen wird nun das französische Kaiserpaar, incognito reisend, zu zwei tägigem Aufenthalte nach Salzburg gehen. Belgien. Die Königin von Belgien ist mit der unglücklichen Kaiserin Charlotte von Mexico am 31. Juli Abends auf dem Lustschloß Ter- vueren bei Brüssel eingetroffen. Die Reise ist ohne Unterbrechung günstig verlaufen. England. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juli wurde die Stadt Basseterre auf der In sel St. Kitts (St. Christoph), einer der kleinen Antillen, von einer Feuersbrunst in Asche gelegt, und sind dadurch 7 — 8000 Einwohner des Ob dachs und des Lebensunterhalts beraubt worden. Die benachbarten Inseln beeilten sich, Nahrungs mittel und Unterstützung herbeizuschaffen. Rußland. Ein kaiserlicher Ukas ermächtigt den Finanzminister zum Verkauf der Nikolaibahn auf 85 Jahre. Amerika. Der „Messager Franco-Americain^ zeigt aus Mexico an, daß Herr Dano, der fran zösische Gesandte, wirklich am 27. Juni benachrich tigt worden ist, er dürfe unter keinem Vorwande das Land verlassen. Mexico habe mit Frankreich wegen dessen Intervention und des Schadens, den diese an Menschenleben und Eigenthum dem Lande zugefügt, abzurechnen. Die mexikanische Regierung werde also, wenn ihr nicht sofort Genugthuung und Entschädigung zu Theil werde, alles Besitzthum französischer Staatsangehöriger in Mexico mit Beschlag belegen. Bis dahin würde Herr Dano gefangen bleiben. — Lopez, der Ver- räther Queretaros und des Kaisers Maximilian, soll durch Meuchelmord umgekommen und seines Blutlohnes beraubt worden sein. Der Templer von Mücheln. (Fortsetzung.) IV. Den Helden unserer Erzählung finden wir nach langen ausgestandenen Mühen, die die weiten Märsche, die Fahrt über das stürmische Meer veranlaßten, wieder im Orient, in dem herrlichen, mächtigen Pilgerschlosse Accon, welches, ein Zufluchtsort für Tausende von Christen, von den Templern und anderen christlichen Streitern gegen die Saracenen vertheidigt wurde. Es war im März 1291, als sich an 200,000 Saracenen in den weiten Ebenen vor Accon lagerten, um dasselbe mit Sturm zu nehmen. Unabsehbar waren die weißen Zeltreihen, mit ihren Halbmonden und Roßschweifen ge ziert. Es mag einen imposanten Anblick geboten haben, dieses Lager der fanatischen Moslemins. Blutroth ging die Sonne auf und beleuchtete die Zinnen der Thürme Accons, da ertönten die Signale der Türken und heran wälzten sich die zahlreichen Züge in dichten Schaaren. Mächtige Belagerungsthürme wurden herangefahren, um die Mauern zu ersteigen. Große Widder, Balken, vorn mit einem ELsenkopfe versehen und in Ketten und Tauen gehend, zum Einrennen der Mauern und Lhüren wurden herangeschleppt. Der Sturm begann. Nur schwach war die Besatzung des Schlosses im Verhältnisse zu der großen Zahl der Belagerer. Aber die Begeisterung lieh den Vertheidigern Riesenkräfte und Tausende von Mos lemins rollten die Wälle hinab, getroffen von den schweren Steinen, die die Vertheidiger herabrollten, von den hei ßen Wafferströmen, die herabgegoffen wurden, von den Schwertstreichen und Lanzenstößen der muthigen Besatzung. Immer neue Massen wälzten sich heran und drohten, das Schloß zu erstürmen. Aber der Tag verstrich, ohne daß von Seiten der Moslemins ein Vortheil erreicht worden wäre. Doch ununterbrochen dauerten die Beren- nungen fort und nur die Nacht unterbrach sie auf einige Stunden. Die Ballifien und Catapulten, die mandurische Maschine, welche alle mächtige Steine mit ungeheurer Gewalt schleu derten, die letzteren sogar Felsstücke bis zu 100 Centner, richteten in der Feste großen Schaden an. Endlich, nach mehreren Wochen der Belagerung, ent stand eine große Bresche in den Mauern und herein drangen die Mohamedaner, gleich wilden Thieren. Doch mit Löwenmuth warfen sich die christlichen Streiter auf die Unholde, ihnen einen lebendigen Damm entgegensetzend. Unser Held, Georg von Ruffens, war immer in den ersten Reihen der Streiter. Ein riesiger Saracene kämpfte eben gegen ihn und empfing einen tödtlichen Streich, als ein anderer Feind ihm in dem Rücken einen Hieb in den rechten Arm versetzte, der die metallene Arm schiene durchschnitt und den Arm verwundete. Sein Eifer ließ Georg die Wunde nicht achten, aber bald verlor er so viel Blut, daß er sich mühsam in einen der Gräben schleppte und hier ohnmächtig zusammensank. In einen der festesten Thürme hatten sich an 2000 Chri- ten geflüchtet, da der Thurm uneinnehmbar schien. So ehr sich auch die Saracenen bemühten, den Thurm und eine Besatzung zu bekommen, so sahen sie bald die Un möglichkeit ein. Endlich schloffen sie, da die noch respectable Besatzung ihnen viele Verluste an Menschenleben beibrachte und sie nur Schritt vor Schritt vorwärts kämpfen konnten, Frieden, der feste Thurm öffnete sich und seine Insassen, Ritter, Streiter, Frauen und Kinder, strömten aus seinen geöffneten Pforten. Die heimtückischen Krieger aber brachen ihr Wort und chändeten die Frauen, metzelten die Kinder nieder und o entspann sich ein neuer Kampf, der die frühern an Tapferkeit, aber auch an Grausamkeit noch übertraf. Die Saracenen nahmen Besitz von der Feste, die Kreuz ritter zogen am 30. Juli desselben Jahres aus der Feste geordnet ab. Wie sehr auch die christlichen Streiter die Saracenen an Begeisterung übertrafen, wie viel besser erstere bewaffnet waren und wie großen Respect den Fein den die gepanzerten Streiter mit ihren mit Fellen gefütter ten Schildern, in denen die abgeschoffenen Pfeile stecken blieben, ihnen einflößten, die muthige Schaar mußte end lich der furchtbaren Uebermacht weichen. (Forts, f.) Landwirthschaftliches von vr. Schneider. Schonung der Maulwürfe, vr. Taschenbcrg berichtet: Den Engerlingen stellen vor Allem die Maul würfe nach. Hier eine Beobachtung aus der Schweiz. Auf einer mit Maikäferlarven (Engerlingen) vorzüglich stark heimgesuchten Wiese wurden einige Maulwürfe ge duldet. Sie vermehrten sich sehr rasch und verbreiteten sich über das ganze von Wegen umgebene Grundstück, eine Vertiefung ausgenommen, in der sich bisweilen Wasser ansammelte. Diese Stelle wurde von den Engerlingen vollständig vernichtet, der Ueberrest der Wiese dagegen, mit Maulwurfshügeln wie besäet, lieferte einen schönen Futterertrag, während andere Wiesen der nämlichen Gegend gerade so aussahen wie jene Vertiefung. Es war be- merkenswerth, wie sich die Maulwürfe immer genau in derjenigen Höhe aufhielten, wo auch Larven sich befanden. Waren Letztere oben auf, so warfen die Maulwürfe bei nahe keine oder nur sehr geringe Hügel und bildeten nur Gänge so nahe unter der dünnen Rasendecke, daß man dieselben beim Gehen alle Augenblicke eintrat. Mit dem Sinken der Larven wurden die Erdaufwürfe größer, nahmen zu bis in den Winter und im Frühjahre wieder mit dem
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder