82 Luftbild Neumarkt 1992 Turmlösung. Nachdem noch sowjetische Experten befragt worden waren und sie der Lösung Wiel wegen der besseren Funktionserfüllung den Vorzug gegeben hatten, nahm die Diskus sion um das »Haus der sozialistischen Kultur« eine Wendung. 4 * Der junge Architekt Klaus Wever, der als Assistent bei Prof. Wiel den Entwurf hauptsächlich verfaßt hatte und inzwischen in das von Prof. Hemmerling geleitete Büro für Technologie kul tureller Einrichtungen nach Berlin übergewechselt war, überarbeitete das Projekt noch einmal gründlich. Die Ausführungsplanung erfolgte ab 1962 im damaligen VEB Dresden-Projekt unter der Leitung der Architekten Wolfgang Hänsch und Herbert Löschau. Nach reichlich zweijähriger Bauzeit wurde das Haus im Jahre 1969 eröffnet. 5 * Die innere Organisation des Hauses war von Anfang an auf funktionelle Polyvalenz, das heißt auf Vielseitigkeit der Nutzung ausgelegt. Ein großer Saal mit maximal 2 400 Plätzen ist in mehreren Geschossen umgeben von Klub-, Zirkel- und Gesellschaftsräumen, Restaurants, Ausstellungsräumen und einem Studiotheater. Besonderes Augenmerk wurde der technischen Ausstattung des Großen Saales gewidmet. Mittels einer kippbaren Parkettfläche und aus tauschbarer Möbel lassen sich Reihenbestuhlung, Kongreßbestuhlung und Tischmöblierung einrichten, die für die verschiedenen Veranstaltungsarten - Konzert, Ballett, Show, Film, Fest akt, Kongreß, Bankett - erforderlich sind. Gegenwärtig wird das Haus zu je einem Drittel mit Konzerten, Stadthallenprogrammen und Kongressen ausgelastet.